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Chronik Teil 7 - Stadt Arnstadt

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Um 1931 gab es zusätzlich auch eine „Moderne Leihbibliothek“ in der Buchhandlung Willi<br />

Schmidt, Rosenstraße 35.<br />

Die Leihbücherei in der Erfurter Straße 40 ging Mitte Juli 1934 in den Besitz von Erna<br />

Dumproff über.<br />

Nach der Machtergreifung Hitlers wurden erst einmal alle Bibliotheken in Deutschland geschlossen<br />

und „neu geordnet“.<br />

In den Abendstunden des 26.5.1933 loderten auf dem Marktplatz Flammen. Es waren Bücher<br />

(für die Nazis) unbequemer Schriftsteller sowie Bilder von Karl Marx, Friedrich Engels,<br />

Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg, die dort verbrannt wurden. Die Ansprache bei diesem<br />

Verbrennungsakt hielt der Studienrat am Gymnasium Josef Riederer.<br />

In einer der Schulen war die sogenannte „Volksbücherei“ untergebracht, deren Leitung<br />

Schulleiter Pg. Kellermann übernommen hatte.<br />

Ausleihe war jeden Mittwoch in der Zeit von 20.00-22.00 Uhr.<br />

Gleichzeitig gab es die <strong>Stadt</strong>bücherei <strong>Arnstadt</strong>, die sich nach wie vor im Schloß befand.<br />

Die Ausleihzeiten waren montags bis freitags von 16.00 bis 19.30 Uhr, sonnabends von<br />

11.00 bis 13.00 Uhr und von 16.00 bis 19.30 Uhr.<br />

Wegen der öfteren Verdunklungen wurden die Ausleihzeiten ab Januar 1940 erweitert.<br />

Die Leihgebühr für ein Buch betrug 10 Pfennig oder 5 Pfennig (ermäßigt) auf 14 Tage.<br />

Für eine Neuanmeldungen als Leser mußte man 10 Pfennig bezahlen.<br />

Ein Verzeichnis des Bücherbestandes kostete 5 Pfennig.<br />

Um 1944 war Lehrer Meißner der „<strong>Stadt</strong>büchereiverwalter“, der Bibliothekar hieß mit Nachnamen<br />

Peter. Die <strong>Stadt</strong>bücherei besaß damals ca. 4600 Bände, davon waren:<br />

� Romane und Erzählungen = 1526<br />

� belehrende Bücher = 2939<br />

� Jugendbücher = 286<br />

Mehr als 2000 Personen benutzten pro Jahr (trotz des Krieges) die Bibliothek. Das waren<br />

folgende Entleihungen:<br />

� 24851 Romane und Erzählungen � 751 Naturkunde<br />

� 761 Biographien � 24 Haus, Hof Garten, Sport<br />

� 284 Pädagogik und Philosophie � 1809 Staat, „Bewegung“, Politik, Wehr<br />

� 2588 Länder- und Völkerkunde, Reisen � 337 Technik, Industrie<br />

� 1329 Geschichte und Kulturgeschichte � 149 wissenschaftliche Bücher im Reichs-<br />

� 260 Kunst und Musik leihverkehr<br />

� 4211 Jugendbücher<br />

Das waren insgesamt also 37.354 Bände Gesamtausleihe. Davon entfielen 8684 Bände auf<br />

Ausgaben in den <strong>Teil</strong>lazaretten des Reservelazaretts <strong>Arnstadt</strong> an die verwundeten Soldaten.<br />

Im Jahre 1945, als der Zweite Weltkrieg zu Ende war, wurden alle nazistischen und rassistischen<br />

Bücher entfernt. Die Wiedereröffnung der „Städtischen Bücherei im Schloß“, die<br />

sich kurze Zeit später „Volksbücherei“ nannte, erfolgte Anfang Dezember 1945.<br />

Als Leiter arbeitete um 1947 Bibliothekar Fenderl. Der Bücherbestand lag bei ca. 4500 Bänden.<br />

Jeder Leser mußte ein „Hinterlegungsgeld“ entrichten:<br />

� Erwachsene = 10 RM<br />

� Kinder = 3 RM<br />

Der Leserstamm bezifferte sich auf etwa 1100 Personen.<br />

Monatlich wurde ca. 2800 Bücher ausgeliehen.<br />

Erika Pfötsch eröffnete am 1.8.1947 in der Karl-Marien-Straße 20 eine private Leihbücherei.<br />

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