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Chronik Teil 7 - Stadt Arnstadt

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Im Herbst 1522 ließ der Graf Dreier und Groschen nach Reichs- und Kreisverfassung prägen.<br />

1623<br />

Am 23.8.1623 wurde auf dem Gottesacker die von der Gräfin Katharina gestiftete Kanzel geweiht.<br />

Der Graf erließ am 11.10.1623 und am 1.12.1623 Münzedikte, um dem Kipper- und Wipperunwesen<br />

*) ein Ende zu setzen.<br />

→ „Währungen und Münzen“, Seite 1840 ff<br />

1624<br />

Am 23.6.1624 zog Kurfürst Johann Georg von Sachsen mit 500 Pferden in <strong>Arnstadt</strong> ein.<br />

Gräfin Katharina starb am 25.12.1624 im „Gräfinhaus“ (die spätere Mädchenberufsschule).<br />

1625<br />

Am 26.3.1625 wurden vor dem Siechhof drei „Freireiter“ hingerichtet. Es waren:<br />

� Rittmeister Heinrich Jonas von Sundra (34 Jahre alt)<br />

� Kornett Andreas Labe von Regensburg (24 Jahre alt)<br />

� Soldat Leonhard Fischer; er war bei Wertheim im Erzbistum Mainz tätig (22 Jahre alt)<br />

1625<br />

Die Einweihung der von Gräfin Anna gestifteten Kanzel in der Barfüßerkirche erfolgte am<br />

17.4.1625.<br />

Durch „unvorsichtig eingekaufte Lumpen in unserer Papiermühle“ bildete sich ein Pestherd,<br />

dem innerhalb eines halben Jahres 1236 Personen zum Opfer fielen.<br />

1627<br />

Der Obristlieutenant Robert Bornival, der dem kaiserlichen General Johann II. Graf Merode<br />

(� um 1589; � 1633) unterstand und einer der brüchtigten „Marodebrüder“ war, lagerte mit<br />

6000 Mann „böser und heidnischer Nation“ in Dornheim. Die Arnstädter brachten Geld und<br />

Geschenke, um ein verlegen des Hauptquartieres nach <strong>Arnstadt</strong> zu verhindern, jedoch vergebens.<br />

Am „Tage St. Thomä“ **) 1627 hielt Robert Bornival mit seinen Leuten Einzug in<br />

<strong>Arnstadt</strong>. Sie quartierten sich u. a. in der „Güldenen Henne“ ein und begannen in <strong>Arnstadt</strong><br />

ein wüstes Leben zu führen. Sie verlangten nicht nur Geldsteuern, sondern stahlen, plünderten<br />

und legten Feuer. Frauen und Mädchen wurden geraubt, vergewaltigt, dann weiterverkauft.<br />

Einige von ihnen sollen auch später freiwillig mitgezogen sein, waren sie doch für die<br />

Arnstädter für immer geschändet.<br />

Zwei seiner Soldaten, die fahnenflüchtig waren, ließ Bornival ergreifen und auf dem Arnstädter<br />

Marktplatz henken.<br />

---------------<br />

*) Die Zeit des Dreißigjährigen Krieges hatte zugleich die schlimmste Münzverwirrung gebracht, die in<br />

Deutschland je da war. Da bei größeren Münzen der Feingehalt leichter geprüft werden konnte, so<br />

wurden hauptsächlich Scheidemünzen geprägt. In allen deutschen Landen mehrte sich die Menge<br />

der kleinen, geringhaltigen Geldsorten, die auf den Kurs der gröberen von großem Einfluß waren.<br />

Die guten Taler oder Gulden stiegen im gleichen Verhältnis an Wert, wie die kleine Münze geringer<br />

wurde.<br />

Anfangs befaßten sich viele Leute ganz berufsmäßig damit, die im Verkehr befindlichen schweren<br />

Stücke auszusuchen. Die eine Wagschale kippte man mit diesen um und die andere wippte nach<br />

oben. So ist der Name Kipper und Wipper entstanden.<br />

---------------<br />

**) 21.12.<br />

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