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Chronik Teil 7 - Stadt Arnstadt

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Sohn der Frau des Daniel Nicol Löber aus ihrer ersten Ehe war. Nach ihrem Tod (9.12.<br />

1760) beerbten sie der Gatte Six und die Kinder aus der Ehe mit Löber, Johanna Elisabeth<br />

Beyerin geb. Löberin und Heinrich Jacob Löber. Sie veräußerten ihren Gasthof am<br />

11.7.1761 an Frau Auguste Johanna Maria Reichardin geb. Mämpelin aus Wümbach für<br />

1400 fl. Sie vermählte sich am 12.11.1761 mit dem aus Eisleben stammenden Kauf- und<br />

Handelsmann Christian Friedrich Schierholz, den späteren Fürstlichen Hofkommissar.<br />

Dieser übte jedoch die auf dem Hause ruhende Gastgerechtigkeit nicht mehr aus, denn<br />

von jetzt an war nur noch von dem „Haus zum güldenen Adler“ die Rede. Nach seinem<br />

Tode erbten am 21.1.1811 das Anwesen zu ¾ <strong>Teil</strong>en der Kaufmann Christian Schierholz<br />

und zu ¼ <strong>Teil</strong> seine Stiefschwester Frau Johanna Magdalene Dorothea König geb. Reichardt,<br />

die ihrem Stiefbruder die ¾ <strong>Teil</strong>e für 4000 Taler abkaufte.<br />

Von ihr übernahm am 4.5.1828 der im Hause unter der Galerie neben der grünen Apotheke<br />

wohnende Gürtlermeister Heinrich Anton Gottfried Hartmann die seit vielen Jahren<br />

nicht mehr benutzte Gerechtigkeit zum güldenen Adler für 100 Reichstaler und übertrug<br />

sie von dem Schierholzschen Haus auf sein eigenes Besitztum unter der Galerie. In einer<br />

Urkunde bestätigte Fürst Günther Friedrich Carl I. am 1.12.1828 den Kauf, und in einem<br />

Zeitungsausschnitt lesen wir, daß A. Hartmann am 18.1.1829 seine Gastwirtschaft zum<br />

Goldenen Adler unter der Galerie eröffnen konnte.<br />

Nach seinem Tode erbten laut Erbschein vom 30.4.1864 das Gasthaus zu 11/12 <strong>Teil</strong>en<br />

der Prof. Dr. Gottlob Hartmann in Sondershausen, Frau Johanna Hermann geb. Hartmann,<br />

Herr Oberlehrer Dr. Günther Hartmann in Posen und zu 1/12 <strong>Teil</strong> der Fleischergeselle<br />

Christian Friedrich Hartmann in Amerika. Von diesen Erben kauften am 9.5.1864<br />

der Briefträger Heinrich Hopf und dessen Ehefrau Auguste geb. Henning das Besitztum<br />

für 3600 Taler. Jedoch schon am 9.3.1866 erstand der Böttchermeister Karl Gottlob Adolf<br />

Emil Leigsenring das Gasthaus zum goldenen Adler.<br />

Bewirtschaftet (gepachtet) wurde das Gasthaus ab 1.5.1864 von Julius Scheller. Später,<br />

ab 1.10.1867, pachteten es der Fleischer Carl Kellner und seine Frau.<br />

Nach dem Tode des Karl Gottlob Adolf Emil Leigsenring ( am 15.9.1870) erbte es am<br />

23.2.1871 seine Witwe Adeheid (nicht Adelheid!) geb. Heller, die sich mit dem Fleischermeister<br />

und Gastwirt Hermann Stöhr *) verheiratete ( 3.7.1871). Er betrieb neben seiner<br />

Gastwirtschaft auch eine Fleischerei. Damals war der Goldene Adler das Zunftheim<br />

der Fleischer. Seine letzten Jahre verlebte Hermann Stöhr in Kiel.<br />

Am 1.8.1903 erwarb der Gastwirt August Walther das Gasthaus zum goldenen Adler, das<br />

er umbaute und ihm eine neue Gestalt verlieh. Er bewirtschaftete es mit seiner Ehefrau<br />

Emilie geb. Abendroth über 21 Jahre lang bis zum 1.12.1924. Krankheitshalber übergab<br />

er dann die Gastwirtschaft seinem Sohn Paul Walther.<br />

(aus „Arnstädter Anzeiger“ vom 27.1.1929, verfaßt von Erich Walther, welcher sich auf Thalmann, die<br />

Rechtszettelbücher des <strong>Stadt</strong>archivs und die Kirchenbücher des ev. <strong>Stadt</strong>kirchenamts, Herrn<br />

Oberkirchner Gräser bezieht)<br />

Die Wiedereröffnung des Gasthauses nach dem Zweiten Weltkrieg geschah am 18.6.<br />

1946 durch Helmut Reum.<br />

Zum goldenen Greife (1823) oder einfach „Zum Greif“, richtig aber „Zum güldenen<br />

Greif“<br />

Markt 11<br />

Das Anwesen wurde 1575 als „Haus zum Greif“ unter dem Namen des Bürgers Hans<br />

Reißland im „Rechtszettelbuch“ erwähnt.<br />

Den großen Brand von 1581 fiel auch dieses Haus zum Opfer. 1586 übernahm den<br />

Brandplatz Caspar Spörl (Sporel, Spörel), offenbar ein Grundstücksspekulant, der Brandstätten<br />

aufkaufte, denn er besaß auf dem Markt schon 4 Hausstätten nebeneinander, dazu<br />

2 auf der Barfüßergasse (der späteren Kirchgasse) und noch einige andere.<br />

Anton Schäfer, Fürstlicher Küchenmeister a. D., kaufte Ende 1845 den Gasthof und eröffnete<br />

ihn am 1.1.1846 unter dem Namen „Zum Schwarzburger Hof“.<br />

---------------<br />

*) Gastwirt und Fleischer Hermann Stöhr erhielt am 29.1.1878 das Bürgerrecht von <strong>Arnstadt</strong>.<br />

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