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Chronik Teil 7 - Stadt Arnstadt

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Die Eintrittspreise für diese Nachmittagsvorstellung:<br />

1. Erwachsene<br />

I. Platz 0,60 Mark<br />

II. Platz 0,40 Mark<br />

Galerie 0,20 Mark<br />

2. Schüler und Kinder<br />

I. Platz 0,30 Mark<br />

II. Platz 0,20 Mark<br />

Galerie 0,10 Mark<br />

Die 2. große Filmveranstaltung fand zum Wollmarkt am 18.,19. und 20.6.1905 statt. Auf dem<br />

Wollmarktsplatz hatte sich „Neumanns neuerbauter Riesen-Kinematograph“ etabliert. Der<br />

Besitzer Paul Neumann bot „lebende Photographien in höchster Vollendung, ohne Zittern<br />

und ohne Flimmern“ an. Folgende Filme wurden gezeigt:<br />

� „Bergwerksleben“<br />

� „Attentat auf den Großfürsten Sergius“<br />

� „Revolution in Rußland“<br />

� „Kronprinzessin Cäcilie“<br />

� „Der letzte Angriff der Japaner auf einen Hügel von Port Arthur“<br />

� „Der Kronprinz an der Spitze seines Regiments“<br />

u. a.<br />

Auf dem Wollmarktsplatz wurde Anfang November 1905 durch den in <strong>Arnstadt</strong> wohnenden<br />

Herrn Georg Narten ein in <strong>Arnstadt</strong> erbauter „Riesenkinematograph“ aufgestellt. Er bestand<br />

aus einer prachtvoll geschmückten, mit drei von einer Frauengestalt geführten Löwen in<br />

kunstvoller Ausführung gekrönter Empfangshalle, die abends durch 10 Bogenlampen taghell<br />

beleuchtet wurde. Das große 1500 Personen fassende Zelt für die Zuschauer bestand in<br />

einer Längsform aus braunem Segeltuch. Die Konstruktion des Baus dieses Zeltes, das auf<br />

drei Masten und eisernen Säulen ruhte, war außerordentlich einfach, sicher und praktisch.<br />

Der Innenraum war groß und luftig, die Ausstattung in jeder Hinsicht interessant. Der Boden<br />

war mit einem durchgehenden Holzfußboden belegt, um die Füße vor Kälte zu schützen.<br />

Die besseren Plätze, darunter abgeschlossene Logen, waren mit Plüsch ausgeschlagen.<br />

Zur Sicherheit des Publikums gab es 6 Notausgänge. Dachluken sorgten für Ventilation.<br />

Was die Vorführungen der Bilder betraf, so waren sie ebenso interessant in bezug auf die<br />

geschilderten Ereignisse und manchmal von goldenem Humor beseelt. Sie waren im allgemeinen<br />

sehr klar und fast flimmerfrei.<br />

Etwas völlig Neues waren die farbigen Bilder, die im Glanze des Lichtes wunderbar leuchteten.<br />

Es gab auch einige farbig getönte Bilder, z. B. die „Mondnacht“.<br />

Man darf sagen, daß ein Kinematograph in solcher Vollendung und in solcher Eleganz der<br />

Ausstattung, für die Arnstädter eine Seltenheit war. Die Zahl der Zuschauer wurde auf 1200<br />

geschätzt.<br />

(aus „Arnstädter Anzeiger“, 1905)<br />

Ernst Bauers „große kinematographische Prachtvorstellungen“ konnten die Arnstädter am<br />

4., 5. und 6.4.1907 im Restaurant Faber besuchen. Es wurde darauf hingewiesen, daß diese<br />

Vorstellungen „vollständig ruhig und flimmerfrei“ seien.<br />

�<br />

Das Lichtspielwesen begann in <strong>Arnstadt</strong> am Donnerstag, dem 20.8.1908, als der Arnstädter<br />

Filmpionier, der zugezogene Gottfried Seidt, in der Erfurter Straße unter den Arkaden (oder<br />

wenn Sie wollen: Kolonnaden bzw. Passage), Erfurter Straße 36 (im Laden des späteren<br />

Schokoladengeschäfts Strähle) das „Central-Kino-Theater“ eröffnete und damit das erste<br />

Kino in <strong>Arnstadt</strong> schuf.<br />

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