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Leitfaden HQ Statistik - Wasser, Klimawandel & Hochwasser

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<strong>Leitfaden</strong> - Verfahren zur Abschätzung von <strong>Hochwasser</strong>kennwerten<br />

tisch formuliert werden kann. Diese Unsicherheit sollte Anlass sein, starre Regelungen für<br />

Bemessungswerte, die an Jährlichkeiten gebunden sind, zu überdenken.<br />

Selbst bei fehlerfreien Durchflusswerten sind weitere Quellen der Unsicherheit nicht zu<br />

beseitigen: Der stochastische Charakter der <strong>Hochwasser</strong>entstehung bringt es mit sich, dass aus<br />

den beobachteten Stichproben nur auf dem Weg einer Schätzung die Parameter der Verteilungsfunktion<br />

ermittelt werden können. Der beschränkte Datenumfang der Stichprobe und die<br />

natürliche Variabilität des Vorganges, von dessen Verhalten die Stichprobe ja nur eine<br />

Momentaufnahme ist, bringen eine weitere Unsicherheit mit sich, die in der Angabe der<br />

Größe des Tn-jährlichen <strong>Hochwasser</strong>s allein und ohne die zugehörigen Vertrauensbereiche<br />

nicht zum Ausdruck kommt. Sehr wesentliche Bedeutung kommt der Repräsentativität des<br />

Datenkollektivs zu: Repräsentiert die Stichprobe die Gesamtheit?<br />

Grundsätzlich ist im Zuge von <strong>Hochwasser</strong>analysen und bei der Ermittlung von <strong>Hochwasser</strong>kennwerten<br />

die Anwendung von verschiedenen Verfahren möglich bzw. sogar sinnvoll. Es<br />

gibt kein Einheitsverfahren, das für sämtliche Flussgebiete gelten könnte. Dazu sind die hydrologischen<br />

Verhältnisse und Datengrundlagen in den einzelnen Flussgebieten zu unterschiedlich.<br />

Statistische Verfahren liefern ein breites Spektrum an Ergebnissen. Je nach Wahl der Verteilung<br />

und Wahl des Konfidenzbereiches erhält man für eine bestimmte Jährlichkeit unterschiedliche<br />

Ergebnisse.<br />

Die Festlegung des Erwartungswertes z. B. von <strong>HQ</strong>(Tn) erfordert letztendlich neben der rein<br />

statistischen Analyse auch die Berücksichtigung zusätzlicher, hydrologisch relevanter Informationen.<br />

Regionalisierungsverfahren sollten grundsätzlich auf statistischen Grundlagen aufbauen (z. B.<br />

Regionalisierung statistischer Auswertungen von <strong>Hochwasser</strong>kollektiven). In Ergänzung<br />

können bzw. sollten im Bedarfsfall Niederschlag-Abfluss-Modelle/Flussgebietsmodelle und<br />

empirische Erfahrungswerte hinzugezogen werden.

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