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Leitfaden HQ Statistik - Wasser, Klimawandel & Hochwasser

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<strong>Leitfaden</strong> - Verfahren zur Abschätzung von <strong>Hochwasser</strong>kennwerten<br />

gen Verteilungsfunktion als Modell führen, die kritischen Werte des Tests hängen von der<br />

untersuchten Verteilung ab, liegen aber für alle gebräuchlichen Verteilungsfamilien vor.<br />

Eine sehr gebräuchliche Methode, um die Auswahl der in Frage kommenden Verteilungen<br />

einzugrenzen, ist das bereits im Abschnitt 3.6.6 angesprochene L-Momentenverhältnisdiagramm<br />

(L-MRD), in dem zweiparametrige Verteilungen als Punkte, dreiparametrige<br />

Verteilung i.a. als KurveN und mehrparametrige als FlächeN erscheinen. Für die vorliegende<br />

Datenserie werden dann die Schätzer 3 ˆ � und 4 ˆ � berechnet und der Punkt mit entsprechenden<br />

Koordinaten in das Diagramm eingetragen. Je nach dem in welchem Gebiet der Punkt liegt<br />

bzw. welches die nächstgelegenen Punkte und Kurven von Verteilungsfamilien sind, kann<br />

abgeschätzt werden, welche Verteilung ein gültiges Modell für die Daten abgibt.<br />

3.11 Vertrauensbereich<br />

Mit dem Begriff Vertrauensbereich (auch Konfidenzintervall) einer Verteilungsfunktion<br />

ist das Wertintervall gemeint, in dem auf Grund einer vorliegenden Stichprobeninformation<br />

bestimmte Kenngrößen bzw. Parameter der zugehörigen Grundgesamtheit erwartet werden.<br />

Angemerkt wird, dass es neben dieser statistischen Unsicherheit auch weitere Fehlerquellen<br />

gibt, die zu Abweichungen führen können, welche über diesen Vertrauensbereich hinaus<br />

gehen.<br />

Lässt man diese möglichen Abweichungen außer Acht, die sich aus den Fehlern in den<br />

Grunddaten und aus der Unkenntnis der richtigen Verteilungsfunktion ergeben, betrachtet<br />

man also die Daten als fehlerfrei und die Verteilung als bekannt, so verbleibt trotzdem<br />

eine statistische Unsicherheit der Aussage über den Schätzwert für das T-jährliche <strong>Hochwasser</strong>.<br />

Der berechnete Vertrauensbereich hängt wesentlich von folgenden Faktoren ab:<br />

� vom Umfang der Stichprobe<br />

� von der Variabilität des statistisch zu beschreibenden Prozesses, zahlenmäßig erfasst<br />

durch die Varianz der Stichprobe<br />

� von der Extrapolationsweite der statistischen Aussage, zahlenmäßig durch die Jährlichkeit<br />

definiert<br />

� von der verwendeten Verteilungsfunktion<br />

� von der verwendeten Parameterschätzmethode<br />

Tendenziell wirken sich die Einflussfaktoren wie nachstehend beschrieben aus:<br />

Die Unsicherheit nimmt<br />

� mit steigendem Stichprobenumfang ab,<br />

� mit steigender Stichprobenvarianz zu,<br />

� mit steigender Extrapolationsweite (Jährlichkeit) zu.<br />

Der Einfluss der Parameterschätzmethode ist abhängig vom Typ der Verteilungsfunktion und<br />

eher gering.<br />

Zu einer zahlenmäßigen Erfassung dieser Unsicherheit führt die Überlegung, dass für das<br />

gesuchte Tn-jährliche <strong>Hochwasser</strong> nur ein Schätzwert angegeben werden kann: Würde aus

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