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Leitfaden HQ Statistik - Wasser, Klimawandel & Hochwasser

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<strong>Leitfaden</strong> - Verfahren zur Abschätzung von <strong>Hochwasser</strong>kennwerten<br />

in der Regel durch die größere Stabilität, die bei der Schätzung einer kleineren Anzahl von<br />

Parametern gegeben ist, mehr als kompensiert werden.<br />

Datenaufbereitung<br />

Das entscheidende Problem bei der Anwendung der PDS-Methode ist - unabhängig von der<br />

gewählten Modellannahme - die Gewinnung der Datenserie aus den Aufzeichnungen:<br />

Zunächst muss sichergestellt werden, dass nicht ein tatsächlich aufgetretenes Ereignis, das in<br />

der Abklingphase mehrere sekundäre Maxima aufweist, mehrmals in die Serie aufgenommen<br />

wird. Zu diesem Zweck wird üblicherweise verlangt, dass zwischen zwei potentiellen Überschreitungen<br />

eine bestimmte Mindestzeit verstreicht und dass außerdem ein Mindestniveau<br />

unterschritten wird.<br />

Statistisch fundierte Kriterien gibt es dazu kaum, dafür Faustregeln, wie etwa die in DVWK<br />

(1999 b) definierte Regel:<br />

Voneinander unabhängige <strong>Hochwasser</strong>scheitelwerte liegen dann vor, wenn der Abfluss zwischen<br />

zwei benachbarten <strong>Hochwasser</strong>scheiteln mindestens bis auf die halbe Höhe des kleineren<br />

Scheitelwertes - bezogen auf das MQ der betrachteten Jahresreihe - abgesunken ist. Von<br />

dieser Bedingung kann abgewichen werden, wenn die benachbarten Scheitelwerte einen<br />

Abstand von mindestens 7 Tagen haben (Abbildung 7).<br />

Abfluß / Durchfluß<br />

Dt<br />

A<br />

B<br />

MQ<br />

Tage<br />

Zwei selbständige Scheitel sind<br />

anzunehmen, wenn A > B.<br />

Ist Dt > 7 Tage, muß die<br />

Bedingung A > B nicht<br />

erfüllt sein.<br />

Abbildung 7: Kriterien für hydrologisch unabhängige <strong>Hochwasser</strong>scheitelwerte<br />

(DVWK, 1999 b)<br />

Schwieriger ist die Wahl des kritischen Schwellenwertes �0. Ein zu klein gewählter Wert kann<br />

zur Folge haben, dass die Annahmen bezüglich der Ereigniseintritte nicht mehr erfüllt sind<br />

oder dass die zugehörigen Überschreitungen nicht mehr unabhängig sind.<br />

Ein zu großer Wert ist in gewissem Sinn weniger kritisch, denn für das Poisson/Exponential-<br />

sowie für das Poisson/GP-Verteilungsmodell gilt: Sind die Verteilungsannahmen für einen<br />

kritischen Schwellenwert �0 gegeben, so sind sie auch für ein Niveau �1 > �0 gültig (die zuvor<br />

angesprochene Robustheit). Dabei verringert sich aber die Anzahl der Überschreitungen mit<br />

wachsendem Schwellenwert �0, was dann den Vorteil des PDS-Ansatzes zunichte macht, und<br />

es kann in machen Fällen zu vergrößerter Instabilität bei der Quantilschätzung kommen.

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