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Leitfaden HQ Statistik - Wasser, Klimawandel & Hochwasser

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<strong>Leitfaden</strong> - Verfahren zur Abschätzung von <strong>Hochwasser</strong>kennwerten<br />

6.2 Wesentliche Eingangsgrößen und Parameter<br />

6.2.1 Niederschlag<br />

In Österreich stehen flächendeckend folgende Niederschlagsauswertungen zur Verfügung:<br />

� maximierte Modellniederschläge (MaxModN-Daten, LORENZ und SKODA, 2000).<br />

� gewichtetes Mittel zwischen ÖKOSTRA- und MaxModN-Daten<br />

� extremwertstatistisch ausgewertete Messstellendaten (ÖKOSTRA-Niederschläge)<br />

Es stehen Niederschlagshöhen für die Jährlichkeiten Tn =1 a bis 100 a und die Dauerstufen D<br />

von 5 Minuten bis 6 Tage zur Verfügung.<br />

Die Daten sind unter http://lebensministerium.at/ehyd digital abrufbar bzw. auf<br />

Anfrage für Tn = 5000 a bei den hydrographischen Landesdiensten erhältlich.<br />

Für Bemessungsaufgaben wird die Verwendung der Bemessungsniederschlagswerte<br />

(gewichtete Mittel zwischen ÖKOSTRA- und MaxModN-Daten) als Mindestannahme empfohlen.<br />

Niederschlagsdauer/maßgebender Niederschlag: Die Niederschlagsdauer ist insofern ausschlaggebend,<br />

als mit zunehmender Niederschlagsdauer die mittlere Niederschlagsintensität<br />

abnimmt bzw. mit kürzerer Dauer zunimmt.<br />

Die Bestimmung der maßgebenden Regendauer erfolgt über Sensitivitätsanalysen. Ein vereinfachter<br />

Ansatz geht davon aus, dass der Abfluss ein Maximum erreicht, wenn die Niederschlagsdauer<br />

der Konzentrationszeit (Zeit, die das <strong>Wasser</strong> vom entferntesten Punkt des Einzugsgebietes<br />

bis zur betrachteten Stelle benötigt) entspricht. In diesem Fall trägt die gesamte<br />

Einzugsgebietsfläche zum Abfluss bei.<br />

Flächenabminderung des Niederschlages: Die vorliegenden Bemessungsniederschläge für<br />

eine bestimmte Jährlichkeit und Dauerstufe beinhalten keine Flächenabminderung. Je größer<br />

die Einzugsgebietsfläche wird, umso mehr ist die angegebene Menge abzumindern. Dies gilt<br />

insbesondere für kurzzeitige konvektive Niederschläge. Allgemein wird zwischen der sanften<br />

dauerstufenabhängigen und der starken Abminderung unterschieden. Die starke Abminderung<br />

sollte für konvektiv geprägte Ereignisse verwendet werden.<br />

Sanfte Flächenabminderung (dauerstufenabhängig) nach LORENZ UND SKODA (2000):<br />

N<br />

Gebiet<br />

� N � e mit<br />

Punkt<br />

0.<br />

5<br />

�kAE<br />

89<br />

�0.<br />

56<br />

k � 0.<br />

19D<br />

(6.1)<br />

Modifizierte sanfte Flächenabminderung (dauerstufenabhängig) nach BLÖSCHL (2009):<br />

N<br />

Gebiet<br />

� N � e mit<br />

Punkt<br />

0.<br />

435<br />

�kAE<br />

�0.<br />

43<br />

k � 0.<br />

41D<br />

(6.2)<br />

Starke Flächenabminderung (dauerstufen- und intensitätsabhängig) nach SKODA ET AL.<br />

(2007):<br />

N<br />

Gebiet<br />

Punkt<br />

�<br />

��AE<br />

� N � e mit ω = 0,0026 + 0,0447 hmax/D , ξ = 0,59 (6.3)<br />

Darüber hinaus hat auch die Einzugsgebietsform einen Einfluss auf die Flächenabminderung.<br />

Dies ist insbesondere bei langgestreckten Einzugsgebieten zu beachten.

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