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Leitfaden HQ Statistik - Wasser, Klimawandel & Hochwasser

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38<br />

<strong>Leitfaden</strong> - Verfahren zur Abschätzung von <strong>Hochwasser</strong>kennwerten<br />

Trotz der Vielzahl von verschiedenen Formeln wird häufig die Formel nach WEIBULL verwendet,<br />

obwohl deren Extrapolationsbereich einen stark positiven Bias aufweist, d. h. dass<br />

den hohen Stichprobenwerten eine zu niedrige Jährlichkeit zugeordnet wird. Für<br />

hydrologische Zwecke geeignete Formeln liegen zwischen den Extremen von WEIBULL und<br />

HAZEN (siehe Anhang Plotting Position Formeln).<br />

Bei der Auswertung von partiellen Serien (PDS - partial duration series) werden die empirischen<br />

Wahrscheinlichkeiten folgendermaßen berechnet:<br />

Die mit der fiktiven Annahme n = j berechneten Werte PPDS werden nach untenstehender<br />

Gleichung in PAMS (AMS - annual maximum series) umgerechnet und an dieser Stelle geplottet,<br />

was den Vorteil hat, dass die empirische Wahrscheinlichkeit direkt der scheinbaren Jährlichkeit<br />

entspricht.<br />

j<br />

PÜ AMS � PÜ<br />

, PDS �<br />

n<br />

, bzw.<br />

j: Anzahl der Jahre<br />

n: Anzahl der Werte<br />

3.5.3 Jährliche Serie – der AMS Ansatz<br />

j<br />

� 1 � ( 1�<br />

PU<br />

, ) �<br />

n<br />

PU , AMS<br />

PDS<br />

(3.9)<br />

Bei der AMS-Methode (annual maximum series, AMS) wird von allen Beobachtungen eines<br />

Jahres nur der Maximalwert betrachtet. Diese extreme Datenverdichtung erlaubt im Allgemeinen,<br />

diese Werte als Realisierungen unabhängiger stochastischer Größen zu betrachten.<br />

Unter der Annahme, dass diese Größen alle durch dieselbe Verteilungsfunktion beschrieben<br />

werden können, kann dann eine solche an die Daten angepasst werden.<br />

Als Standard für die Anpassung parametrischer Verteilungsfunktionen hat sich das D/E-Verfahren<br />

(distribution/estimation-procedure) etabliert, bei dem zunächst eine parametrisierte<br />

Familie von Verteilungsfunktionen (distributions) festgelegt wird und dann realistische Werte<br />

für die Parameter durch ein geeignetes Schätzverfahren (estimation) ermittelt werden. In der<br />

Literatur finden sich zahlreiche, meist zwei- oder dreiparametrige Verteilungsfunktionen; hier<br />

sind die LogNormalverteilung, die Pearson- und LogPearson-Verteilung besonders zu nennen.<br />

Im Folgenden werden einige wichtige neuere Verteilungen und entsprechende Anpassungsverfahren<br />

vorgestellt.<br />

3.5.4 Partielle Serie – der PDS Ansatz<br />

Das Basismodell<br />

Bei dem auf TODOROVIC zurückgehenden PDS-Ansatz (partial duration series, PDS) wird<br />

als Datenmaterial nicht die Serie der jährlichen Maximalereignisse zugrunde gelegt, sondern<br />

man versucht, die Verteilung von relevanten extremen Ereignissen zu modellieren, wobei<br />

Beobachtungen als relevant angesehen werden, die über einem kritischen Schwellenwert �0<br />

liegen.

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