Pädagogische Intervention bei Kindern mit Legasthenie - Bücher für ...
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3 Problemkreis <strong>Legasthenie</strong><br />
Informationen nicht richtig aufnehmen und so<strong>mit</strong> auch nur mangelhaft an das Gehirn weiter-<br />
leiten 28 .<br />
Bei einer geeigneten Förderung sollte darauf geachtet werden, dass ein und dieselbe Informa-<br />
tion über nicht nur einen Wahrnehmungskanal aufgenommen wird, sodass eine parallele<br />
Kopplung neben dem jeweils gestörten Wahrnehmungskanal entstehen kann, die die Informa-<br />
tionen unbeschädigt an das Gehirn weiterleiten kann.<br />
Vertiefende Ausführungen der Ursachenbereiche würden den Rahmen der vorliegenden Ar-<br />
<strong>bei</strong>t sprengen. Deshalb sei an dieser Stelle <strong>für</strong> weiterführende Literatur und breitere Darstel-<br />
lungen u.a. auf die Autoren Dummer-Smoch (2002), Milz (2001, 1989) und Rosenkötter<br />
(2007) verwiesen.<br />
3 Problemkreis <strong>Legasthenie</strong><br />
3.1 Ursachen im Bereich der Wahrnehmung<br />
Die Ursachen und Anzeichen <strong>für</strong> eine <strong>Legasthenie</strong> und da<strong>mit</strong> verbundene bevorstehende bzw.<br />
bereits vorhandene Probleme <strong>bei</strong>m Lesen- und Schreibenlernen sind vielfältig. Unterschied-<br />
lichste Leistungen unserer Sinne sind notwendig, um den komplexen Vorgang des Schreibens<br />
und Lesens zu bewerkstelligen. Sobald eine oder mehrere dieser Teilleistungen nicht oder nur<br />
partiell erbracht werden können, kommt es zu Problemen in den entsprechenden Bereichen.<br />
3.1.1 Sinneswahrnehmungs- und Wahrnehmungsverar<strong>bei</strong>tungsstörung<br />
Durch genetische Faktoren bedingte Schriftspracherwerbsschwierigkeiten entstehen aufgrund<br />
einer Reifungsverzögerung der <strong>für</strong> das Lesen und Schreiben wichtigen Gehirnareale, die sich<br />
in unterschiedliche Gebiete einteilen lassen. Sobald auch nur eines dieser Gebiete betroffen<br />
ist, ergeben sich bereits Schwierigkeiten <strong>bei</strong>m Lesen und Schreiben. Diese kooperative Integ-<br />
ration der einzelnen Sinnesorgane des frühkindlichen Entwicklungsprozesses nennt die ame-<br />
rikanische Hirnforscherin A. Jean Ayres „sensorische Integration“ (Ayres 2002, S. 7). Ayres<br />
stellt fest, dass dem Lesen und Schreiben, das ein großes Maß an sensorischer Integration<br />
28 Bspw. kann ein Kind <strong>mit</strong> einer auditiven Wahrnehmungsstörung die Laute und oder und <br />
nicht unterscheiden. Bei legasthenen <strong>Kindern</strong> kommt dies besonders häufig <strong>bei</strong> kurzen Vokalen vor (vgl.<br />
Dummer-Smoch 2002).<br />
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