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puls im gespräch<br />

Wie sollen Reisebüros Ihnen<br />

wieder vertrauen, Herr Becker?<br />

Norbert Becker (60) steht vor<br />

keiner leichten Aufgabe. Als Geschäftsführer<br />

der neuen Transocean<br />

Kreuzfahrten GmbH soll er<br />

die Veranstaltertätigkeit der insolventen<br />

Transocean Tours Touristik<br />

fortsetzen und bei Reisebüros<br />

sowie Kunden Überzeugungsarbeit<br />

leisten. Dabei baut<br />

er auf seine Erfahrung: Becker<br />

war 15 Jahre bei der Peter Deilmann<br />

Reederei, erst als kaufmännischer<br />

Leiter, später als Geschäftsführer.<br />

Das Interview führte<br />

Petra Hirschel.<br />

Foto: Transocean Kreuzfahrten<br />

Transocean Tours gibt es nicht mehr. Statt dessen vermarktet nun<br />

ein neu gegründetes Unternehmen mit ähnlichem Namen die Schiffe,<br />

die der Bremer Veranstalter bislang im Programm hatte. Leiten<br />

Sie mit der Transocean Kreuzfahrten GmbH ein junges Unternehmen<br />

oder doch ein altes?<br />

■ Transocean Kreuzfahrten ist natürlich ein junges Unternehmen. Wir<br />

knüpfen aber selbstverständlich an Transocean Tours an, die 55 Jahre alt<br />

sind. Wir bauen auf die Mitarbeiter des Veranstalters.<br />

Ist das alte Team auch das neue?<br />

■ Transocean Tours hatte rund 100 Mitarbeiter, mit 50 von ihnen haben<br />

wir nun Verträge abgeschlossen. Man muss bedenken, dass die Flotte vorher<br />

größer war. Transocean Tours vermarktete drei Hochseeschiffe. Die<br />

Astoria und die Marco Polo sind aber weggefallen, daher benötigen wir<br />

weniger Personal. Aber ich möchte nicht ausschließen, dass wir den einen<br />

oder anderen doch noch brauchen. Es handelt sich schließlich um sehr<br />

fachkundige Menschen.<br />

Die ehemalige Geschäftsführung um Peter Waehnert<br />

ist nicht mehr dabei.<br />

■ Man muss in solch einer Situation einen Neuanfang und damit einen<br />

Schnitt machen. Premicon, die Muttergesellschaft von Transocean Kreuzfahrten,<br />

sprach mich daher an, ob ich Interesse hätte, Geschäftsführer des<br />

neuen Unternehmens zu werden. Und da ich die Premicon-Leute kenne und<br />

schätze, sagte ich zu.<br />

In den vergangenen Wochen hat Transocean Tours für Unmut<br />

gesorgt. Reisebüros erfuhren, dass ihre Provision zum Teil zur<br />

Insolvenzmasse gehört. Kunden mussten befürchten, dass ihre<br />

Anzahlungen flöten gehen. Wie wollen Sie als Nachfolge-<br />

unternehmen das Vertrauen zurückgewinnen?<br />

■ Indem man mit den Veranstaltern und Reisebüroketten Gespräche führt<br />

und sich mit ihnen trifft. Wir planen, uns kurzfristig mit den Veranstaltern<br />

und Reisebüroketten zusammenzusetzen. Wir müssen herausfinden, was an<br />

Altlasten hängen geblieben ist und müssen eine Aufstellung darüber anfertigen.<br />

Wir haben ein Produkt, das sich gut verkauft. Warum sollten die Vertriebspartner<br />

nicht mehr mit uns zusammenarbeiten wollen?<br />

Bedeutet dies, Sie kümmern sich um die Behebung<br />

des entstandenen Schadens?<br />

■ Um Schäden im materiellen Sinn muss sich natürlich der Insolvenzverwalter<br />

kümmern. Er muss klären, wer noch Geld bekommt. Für Transocean und<br />

damit für mich heißt kümmern, zu wissen, welche Kunden von der Insolvenz<br />

betroffen sind, wo welcher Schaden entstanden ist. Wir müssen uns überlegen,<br />

was wir tun können, um Kunden und Reisebüros wieder zufrieden zu<br />

stellen. Bei ihnen soll nichts Negatives zurückbleiben. Das neue Unternehmen<br />

darf durch die Insolvenz von Transocean Tours nicht belastet werden.<br />

8 TRAVEL ONE 16.12.2009

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