David Kriegleder, Die Integral-Theorie Ken Wilbers ... - Integral World
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Wahrheit, auf intersubjektiver oder kultureller Angemessenheit und persönlicher Authentizität<br />
beruht, können diese Wertsphären wieder zusammengefügt, und damit die "Einheit der<br />
Rationalität" wieder hergestellt werden. 170<br />
<strong>Die</strong> Habermas’schen Ausführungen seien dabei nicht zu letzt auch eine Antwort auf die<br />
zunehmenden Problema und Dilemmas, die mit dem Aufstieg des postmodernen Wissenschaftsund<br />
Weltbildes in Erscheinung traten 171 . Habermas versucht, das vermeintlich gescheiterte Projekt<br />
der Moderne zu retten, in dem er von einem quasi „post-postmodernen“ Standpunkt die<br />
Legitimation der aufklärerischen Rationalität neu definierte 172 . Nicht mehr die von Descartes<br />
ausschließlich im Subjekt angesiedelte Vernunft steht mehr im Vordergrund, sondern die<br />
sprachphilosophisch ergründbare, vollkommene „Einheit der Rationalität“ erzeugt durch<br />
intersubjektiven Kommunikation und herrschaftsfreien Diskurs. 173 Habermas trägt dabei einigen<br />
Kritikpunkten des postmodernen Diskurses Rechnung, lehnt jedoch deren „totale Dekonstruktion“<br />
ab. Er wählt stattdessen einen Mittelweg zwischen einem metaphysischen Konzept der<br />
Rationalität und einer völligen Dekonstruktion derselben und das, in dem er seine Analyse<br />
hauptsächlich auf Sprechakte und Kommunikation reduziert. 174<br />
Aufgrund dieser Reduktion<br />
verabsäumt es Habermas jedoch, so der Standpunkt der <strong>Integral</strong>isten, Implikationen seiner Ideen<br />
zu subjektiven, intersubjektiven und objektiven „Welten“ auch jenseits des sprachphilosophischen<br />
Horizonts anzuwenden.<br />
Dazu der <strong>Integral</strong>theoretiker McIntosh:<br />
„Unlike Habermas’ postmetaphysics, which limits its ontological descriptions strictly to language,<br />
integral philosophy situates „perspectives“ of the subjective, intersubjective and the objective<br />
universe within reality as a whole.“ 175<br />
2.2.2. Dimensionen der Wirklichkeit - Überwindung des carthesischen Dualismus<br />
<strong>Die</strong>se „Großen Drei“ Dimensionen der Wirklichkeit bzw. der Erkenntnis könnten nämlich<br />
philosophiegeschichtlich (zumindest in ähnlicher Form) weit zurück verfolgt werden 176<br />
:<br />
170<br />
Habermas, 1988b, S. 364f.<br />
171<br />
Vgl. u.a. Eaglton, 1996.<br />
172<br />
Vgl. dazu: Habermas, 1981, S.444.<br />
173<br />
Vgl McIntosh, 2007, S.189ff, S.204-205.<br />
174<br />
Ebd.<br />
175<br />
Ebd. S.211.<br />
176<br />
Wilber, 2001b, S.149.<br />
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