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Lesekompetenz gehörloser und schwerhöriger ... - Sonos

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Versorgung <strong>und</strong> hörgeschädigtenpädagogischer Bemühung ein bestimmendes Merkmal für<br />

die <strong>Lesekompetenz</strong> bleiben. Es wird zusätzlich erhoben, ob SchülerInnen mit einem CI<br />

versorgt sind. Bei ihnen werden allerdings entscheidende Daten wie das Implantationsalter<br />

<strong>und</strong> die Implantationsdauer nicht erfasst. Deshalb kann nur die Frage untersucht werden,<br />

welche Ergebnisse solche Kinder in Hörgeschädigtenschulen erlangen, <strong>und</strong> ein Vergleich zu<br />

ihren MitschülerInnen mit gleichen audiologischen Voraussetzungen ohne ein CI gezogen<br />

werden. Welche Aspekte der Implantations- <strong>und</strong> Fördergeschichte darauf eine Auswirkung<br />

haben, kann jedoch nicht geklärt werden.<br />

Ebenfalls wird nicht ermittelt, in welchem Alter ein Hörverlust einsetzt, ob er z.B. prälingual<br />

oder postlingual wirkt. Allerdings ist der Anteil postlingual ertaubter SchülerInnen so gering,<br />

dass dieser Aspekt vernachlässigt werden kann: Große (2003, 30) findet knapp 3%<br />

postlingual Ertaubte an Fördereinrichtungen für Hörgeschädigte. Andere Verläufe, wie etwa<br />

ein progredienter Hörverlust, müssten im Zusammenhang mit der Frühförderung erörtert<br />

werden, die jedoch wegen methodischer Probleme auch nicht evaluiert wird (siehe 1.8.).<br />

Es gibt zur Klassifizierung eines Hörverlustes verschiedene Möglichkeiten. Da für die<br />

Feststellung eines Förderschwerpunkts „Hören“ die „diagnostischen Ergebnisse von<br />

einschlägigen Fachärzten (...) zu berücksichtigen“ (KMK 1996, 12) sind, ist eigentlich eine<br />

Orientierung an HNO-medizinischen Begutachtungen sinnvoll. Da diese sich jedoch meist auf<br />

eine Sprachaudiometrie beziehen <strong>und</strong> auf einer komplexen Berechnung beruhen (Feldmann<br />

1994, 94ff.), können sie für eine Operationalisierung in der eigenen Untersuchung keine<br />

Gr<strong>und</strong>lage sein. Es ist nämlich davon auszugehen, dass die LehrerInnen zur Beantwortung des<br />

Fragebogens auf ein Tonaudiogramm zurückgreifen oder sich auf ihre eigene Beurteilung <strong>und</strong><br />

ihr eigenes Begriffsverständnis verlassen. Um eine gewisse Übereinstimmung zu gewinnen,<br />

ist eine Begrifflichkeit <strong>und</strong> eine Einteilung des mittleren Hörverlusts vorgegeben worden.<br />

Zudem ist erfasst worden, ob bei den SchülerInnen eine auditive Verarbeitungs- <strong>und</strong><br />

Wahrnehmungsstörung (AVWS) vorliegt.<br />

In diesem Zusammenhang kann insbesondere darüber diskutiert werden, bis zu welchem Wert<br />

die hochgradige Schwerhörigkeit verläuft <strong>und</strong> wie die Kategorie des größten Hörverlusts<br />

gefasst werden soll: In den gängigen hörgeschädigtenpädagogischen Modellen (Günther et al.<br />

2007a, 93) <strong>und</strong> in der klinischen Einteilung des Hörstatus nach Ptok (1997, A-1933) wird<br />

dieser Bereich bis 90dB ausgelegt. Dabei gibt es konkurrierende Bezeichnungen für die<br />

audiologische Kategorie über 90dB, wie z.B. „resthörig“, „an Taubheit grenzend<br />

schwerhörig“, „praktisch taub“ oder „gehörlos“ (Günther et al. 2007a, 93). Es liegen aber<br />

auch medizinische Einteilungen vor, die bei einem Tonaudiogramm einen niedrigeren<br />

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