09.02.2013 Aufrufe

Lesekompetenz gehörloser und schwerhöriger ... - Sonos

Lesekompetenz gehörloser und schwerhöriger ... - Sonos

Lesekompetenz gehörloser und schwerhöriger ... - Sonos

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

1 Einleitung<br />

1.1 Konzeption der Arbeit<br />

In der Sonderpädagogik gibt es eine Reihe von konkurrierenden Bezeichnungen für<br />

weitgehend synonyme Begriffe, so dass eine terminologische Einordnung am Anfang einer<br />

Studie fast unumgänglich scheint: Bereits das pädagogische Fach wird je nach traditioneller<br />

Ausrichtung <strong>und</strong> historischem Hintergr<strong>und</strong> als Behindertenpädagogik, Förderpädagogik,<br />

Heilpädagogik oder Rehabilitationspädagogik bezeichnet, ohne dass sich daraus<br />

zwangsläufig Unterschiede in der tatsächlichen pädagogischen oder wissenschaftlichen<br />

Orientierung ergeben. Eine ähnliche begriffliche Vielfalt ist in dem Teilgebiet der<br />

Hörgeschädigtenpädagogik zu finden, das in der vorliegenden Arbeit behandelt wird. Dies<br />

liegt auch daran, dass Gehörlosigkeit <strong>und</strong> Schwerhörigkeit aus einer Reihe von<br />

unterschiedlichen Perspektiven betrachtet werden können, wie z.B. einer sprachlichen,<br />

kulturellen oder medizinischen, <strong>und</strong> dementsprechend von einer „Vielzahl von<br />

Fachdisziplinen“ beschrieben werden (Wisotzki 1994, 48). Dadurch variieren die<br />

Definitionen <strong>und</strong> der Personenkreis, auf den diese sich beziehen. Wie weiter unten ausgeführt<br />

wird, orientiert sich die vorliegende Arbeit an der aktuell diskutierten Form der<br />

Bildungsberichterstattung (Avenarius et al. 2003a; 2003b). Deshalb bezieht sie sich auch auf<br />

die offizielle Terminologie der KMK, 1 in der von SchülerInnen mit Förderschwerpunkt<br />

„Hören“ (KMK 1996) gesprochen wird. SchülerInnen mit einem anerkannten<br />

Förderschwerpunkt „Hören“ werden in Deutschland zumeist in Sonderschulen unterrichtet<br />

<strong>und</strong> nicht in der Integration. 2 Allerdings gibt es mit Sicherheit eine größere Anzahl von<br />

hörgeschädigten SchülerInnen in Regelschulen, die nicht sonderpädagogisch betreut werden<br />

<strong>und</strong> deshalb auch nicht in Statistiken auftauchen (siehe 2.1). Im Mittelpunkt der vorliegenden<br />

Arbeit stehen deswegen SchülerInnen in Hörgeschädigtenschulen.<br />

In dem zentralen Beschluss der KMK (1996, 3) werden SchülerInnen mit einem<br />

Förderschwerpunkt „Hören“ als diejenigen mit einer „Hörschädigung oder Beeinträchtigung<br />

der auditiven Wahrnehmung“ bestimmt. In Anlehnung daran wird im Folgenden der<br />

1 Kultusministerkonferenz der Länder<br />

2 Für hörgeschädigte SchülerInnen „im gemeinsamen Unterricht“ (KMK 1996, 19) wird im Folgenden der<br />

Begriff „Integration“ verwendet, weil für diese SchülerInnen die Bedingungen der „Inklusion“, etwa ein „Leben<br />

<strong>und</strong> Lernen (...) in der allgemeinen Schule“ mit einem „[u]mfassende[n] System für alle“ im Rahmen einer<br />

„Synthese von (veränderter) Schul- <strong>und</strong> Sonderpädagogik“ (Hinz 2002, 359), nicht notwendigerweise als<br />

gegeben angesehen werden können.<br />

6

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!