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Lesekompetenz gehörloser und schwerhöriger ... - Sonos

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2 Rahmendaten der Hörgeschädigtenpädagogik<br />

Die Beschulung der SchülerInnen mit einem Förderschwerpunkt „Hören“ wird von den<br />

einzelnen B<strong>und</strong>esländern, trotz der von der KMK (1996) festgelegten gemeinsamen<br />

Richtlinien, sehr unterschiedlich strukturiert. Insbesondere gibt es Unterschiede in den<br />

gesetzlichen Vorgaben, z.B. Richtlinien <strong>und</strong> Rahmenpläne (Große 2003, 56f.),<br />

Organisationsformen <strong>und</strong> Bezeichnungen. So werden laut Statistischem B<strong>und</strong>esamt (2006,<br />

„Schulartengliederung“) die Begriffe „Förderzentren“ bzw. „-schulen“, „Schulen“ oder<br />

„Klassen“ „für“ oder „mit“ „Förderschwerpunkt Hören“, „Hörgeschädigte“, „Hörbehinderte“,<br />

„Schwerhörige“ <strong>und</strong> „Gehörlose“ in fast allen denkbaren Kombinationen verwandt. Jenseits<br />

der schulorganisatorischen <strong>und</strong> regionalen Unterschiede teilen die Schulen für<br />

Hörgeschädigte indes die zentralen hörgeschädigtenpädagogischen Herausforderungen. In den<br />

Hörgeschädigtenschulen, Förderzentren <strong>und</strong> in der betreuten Integration aller B<strong>und</strong>esländer<br />

nämlich finden sich diejenigen hörgeschädigten Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen wieder, die ohne<br />

spezielles pädagogisches Angebot im Bildungssystem gravierende Nachteile haben. Deshalb<br />

ist die gemeinsame Fragestellung an die Schulen, inwieweit sie diese kompensieren können,<br />

wobei die Beurteilung immer den individuellen Voraussetzungen der SchülerInnen Rechnung<br />

tragen muss.<br />

Um die eigenen empirischen Bef<strong>und</strong>e vor dem Hintergr<strong>und</strong> abgesicherter Rahmendaten<br />

diskutieren zu können, werden im Folgenden die statistischen Merkmale dieser<br />

SchülerInnenpopulation <strong>und</strong> der Bedingungen ihrer Beschulung zusammengetragen.<br />

2.1 Frühförderung<br />

Zur Frühförderung in Deutschland liegt eine repräsentative Studie aus den Jahren 1998-2000<br />

vor (Diller et al. 2000): In ihr werden nahezu alle Frühfördereinrichtungen in Deutschland aus<br />

dem Jahr 1996 erfasst. Festzustellen ist, dass die hörgerichtete, d.h. eine rein lautsprachliche<br />

Methode dominiert <strong>und</strong> in 73% der Einrichtungen angewandt wird (Diller et al. 2000, 58).<br />

Untersucht wird die Hör- <strong>und</strong> Sprachentwicklung von 91 hochgradig hörgeschädigten<br />

Kindern aus den Geburtsjahrgängen 1994 bis 1996 in der hörgerichteten Frühförderung<br />

(Diller et al. 2000, 89, 133ff.). Da die Geburtsjahre der meisten ViertklässlerInnen, die in der<br />

vorliegenden Arbeit berücksichtigt werden, mit diesen Jahrgängen übereinstimmen, können<br />

die Ergebnisse bei Diller et al. (2000, 133ff.) als orientierende Größe dafür betrachtet werden,<br />

welche Kompetenzen sie zum Zeitpunkt der Einschulung mitgebracht haben. Demnach<br />

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