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Mit welchen Fähigkeiten Unternehmen jetzt ihre Mitarbeiter stärken

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Vom Landwirt<br />

zum Energiewirt<br />

Ein normaler Bauernhof ist heute eigentlich ein Mikromischkonzern. Die übliche Unterscheidung zwischen<br />

Körndl- und Hörndlbauern bildet die Realität längst nicht mehr ab. Die Wirtschaftsnachrichten haben<br />

einige Erfolgsprojekte und -konzepte abseits von Teller und Trog untersucht. Von Simon Wagner<br />

So gut wie alle österreichischen Landwirte<br />

sind eigentlich auch Energiewirte“,<br />

sagt Horst Jauschnegg, der Obmann<br />

des heimischen Biomasse-Verbands.<br />

Traditionell und im internationalen Vergleich<br />

nicht selbstverständlich seien der eher kleinräumige<br />

Waldbesitz der heimischen Bauern<br />

und deren starke Stellung in der Forstwirtschaft.<br />

„Österreich hat bereits sehr früh auf<br />

einen eigenen Weg gesetzt und Landwirte<br />

motiviert, Energieproduzenten zu werden“,<br />

erklärt Jauschnegg.<br />

Das Holz beschert den landwirtschaftlichen<br />

Betrieben zuverlässige Einkünfte, die vorrangig<br />

von der Strenge des Winters bestimmt<br />

seien. In den letzten Jahren ist allerdings zu<br />

beobachten, dass immer mehr Landwirte in<br />

der Wertschöpfungskette einen Schritt weitergehen.<br />

„Rund zwei Drittel aller Biomasse-<br />

Werke werden von landwirtschaftlichen Betrieben<br />

oder Gemeinschaften betrieben“,<br />

sagt Horst Jauschnegg. Wärme ist mit 80<br />

Prozent Anteil noch der wesentliche Teil der<br />

agrarischen Ökoenergie-Produktion. Doch<br />

es gebe eine rasante Entwicklung im Bereich<br />

kleinerer Ökostrom-Anlagen, die für die heimische<br />

Struktur notwendig sind.<br />

74 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2012<br />

Neue Rohstoffe im Fokus<br />

Auch wenn Österreich laut Biomasse-Verband<br />

noch Potenzial hat, ist Holz nicht unbegrenzt<br />

verfügbar. Daher sollen <strong>jetzt</strong> Quellen<br />

erschlossen werden, die bislang noch<br />

nicht richtig genützt werden: „Abgeerntete<br />

Maiskolben, die vor 50 Jahren noch genutzt<br />

wurden, verrotten derzeit meist, Heu von gewissen<br />

Flächen darf nicht verfüttert werden,<br />

Kurzumtriebspflanzen wie Pappeln und Weiden<br />

bringen schnell und bodenschonend Ertrag“,<br />

so Jauschnegg.<br />

Der Verband kämpft derzeit an mehreren<br />

Fronten für optimale Bedingungen: „Wir<br />

brauchen ausreichend Infrastrukturmittel für<br />

die Erhaltung des Wegenetzes im Wald und<br />

Horst Jauschnegg,<br />

Vorsitzender des<br />

Österreichischen<br />

Biomasse-Verbands<br />

Foto: Österreichischer<br />

Biomasse-Verband<br />

Rapsöl kommt nicht nur als Speiseöl<br />

und Futtermittel zum Einsatz, sondern<br />

auch als Biokraftstoff.<br />

Foto: Österreichischer Biomasse-Verband<br />

sollten uns gegen übermäßige Naturschutz-<br />

Begehrlichkeiten wehren, die 15 oder gar 30<br />

Prozent des Waldes außer Nutzung stellen<br />

wollen“, erklärt Jauschnegg. Selbst sieben<br />

Prozent aller Flächen stillzulegen, wie im<br />

Entwurf der EU-Agrarpolitik 2014-2020 genannt,<br />

sei angesichts der Rohstoffsituation<br />

schwierig. Der Biomasse-Verband setzt sich<br />

daher dafür ein, diese Flächen alternativ für<br />

schonende Kurzumtriebspflanzen zu nutzen.<br />

Dienstleistungsmacht Landwirtschaft<br />

Einer der großen heimischen Player im agrarischen<br />

Bereich ist der Maschinenring, der<br />

seit mehr als 50 Jahren vielfältige Zuerwerbsmöglichkeiten<br />

für bäuerliche Betriebe<br />

Hans Peter Werderitsch,Maschinenring-Bundesobmann<br />

Foto: Maschinenring/Iris<br />

Milisits

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