Leitfaden für pflegende Angehörige
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Leistungen der Pflegekasse<br />
Frau Schmitt – Pflegestufe I – besucht an 5 Tagen in der Woche die Tagespflege und erhält<br />
daher vorrangig den Sachleistungsbetrag i. H. v. 450 €. Dieser wird vollständig – also zu<br />
100 % – zur Deckung der Kosten in der Tagespflege benötigt. Frau Schmitt wird morgens<br />
und abends von ihren <strong>Angehörige</strong>n versorgt, bei denen sie auch lebt. Die <strong>Angehörige</strong>n erhalten<br />
daher Pflegegeld, das noch zu 50 % ausgezahlt wird. Frau Schmitt erhält also 100 % des<br />
Sachleistungsbetrages i. H. v. 450 € und 50 % des Pflegegeldes i. H .v. 117,50 € (50 % von<br />
235 €), insgesamt 567,50 €.<br />
Zusätzliche Betreuungsleistungen<br />
Zusätzliche Betreuungsleistungen können ambulant ver-<br />
monatliche Leistung:<br />
sorgte Pflegebedürftige erhalten, bei denen neben dem<br />
100 € (Grundbetrag) bzw.<br />
Hilfebedarf im Bereich der Grundpflege (Körperpflege,<br />
200 € (erhöhter Betrag) je<br />
Ernährung, Mobilität) und der hauswirtschaftlichen Ver-<br />
nach Feststellung des Umsorgung<br />
ein erheblicher Bedarf an allgemeiner Beauffangs<br />
der Einschränkungen<br />
sichtigung und Betreuung gegeben ist. Dies sind Pfle-<br />
der Alltagskompetenz nach<br />
gebedürftige der Pflegestufen I, II oder III, aber auch<br />
MDK Gutachten – auch ohne<br />
Pflegebedürftige, die noch nicht die Pflegestufe I erreichen<br />
(sogenannte Pflegestufe 0) mit demenzbedingten<br />
Pflegeeinstufung.<br />
Fähigkeitsstörungen, mit geistigen Behinderungen oder psychischen Erkrankungen, bei denen<br />
der MDK im Rahmen der Begutachtung eine dauerhafte, erhebliche Einschränkung<br />
der Alltagskompetenz festgestellt hat.<br />
Die zusätzlichen Betreuungsleistungen i. H. v. 100 bzw. 200 € monatlich sind zweckgebunden<br />
einzusetzen <strong>für</strong> qualitätsgesicherte Betreuungsleistungen. D. h. die Pflegekassen erstatten<br />
Aufwendungen<br />
• der Tagespflege (Seite 32, 89),<br />
• der Kurzzeitpflege (Seite 35, 66, 86),<br />
• der ambulanten Pflegedienste (Seite 26, 81), sofern es sich um besondere Angebote der<br />
allgemeinen Anleitung und Betreuung und nicht um Leistungen der Grundpflege und<br />
hauswirtschaftlichen Versorgung handelt (die Pflegedienste werden Sie hierzu gerne beraten),<br />
• der nach Landesrecht anerkannten niedrigschwelligen Betreuungsangebote (Seite 43,<br />
Auskünfte erteilen auch die Pflegeberatungsstellen der Kommunen oder die Pflegekassen).<br />
Herr Meier, der Ehemann der demenzkranken Dame aus dem zweiten Beispiel (Seite 14),<br />
hat die zusätzlichen Betreuungsleistungen genutzt, um sich ab und zu etwas Freiraum zu<br />
verschaffen. Seine Frau konnte in dieser Zeit von den Leistungen eine Tagespflege besuchen.<br />
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