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Entwicklung der Landschaft - Alte Salzstrasse

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204 <strong>Landschaft</strong>sgeschichte Heutige Zeitzeugen berichten<br />

205<br />

Abb.<br />

Hochwasser<br />

August 2007<br />

in Schlottwitz<br />

zeuge und an<strong>der</strong>e in den Bachbereichen abgelagerten Dinge<br />

verkeilten sich vor Brücken und Wehren und trugen somit nicht<br />

unwesentlich zum Schadensausmaß bei.<br />

Unmittelbar nach dem Hochwasser setzten die Aufräumarbeiten<br />

ein, unterstützt von vielen freiwilligen Helfern sowie schweren<br />

Maschinen von Technischem Hilfswerk und Bundeswehr. Dabei<br />

wurden die Gewässer wie<strong>der</strong> in ihre alten Bachbetten zurückge-<br />

zwungen. An den alten Flussläufen erfolgten seither umfangreiche Instand-<br />

setzungen, wobei die Gerölle beseitigt, jahrtausendealte Felsen beseitigt<br />

und massive Mauern aufgebaut wurden. Viele Gewässerabschnitte sind<br />

heute noch stärker kanalisiert als zuvor. Insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>aufbau<br />

<strong>der</strong> Straßen ging an mehreren Stellen mit einer deutlichen Verbreiterung<br />

– zulasten <strong>der</strong> Bachläufe – einher.<br />

Durch unüberlegten Aktionismus wurden auch die natürlichen Bachauewäl<strong>der</strong><br />

stark in Mitleidenschaft gezogen. We<strong>der</strong> die zuständigen Behörden<br />

noch die vielen ABM 33 -Brigaden unterschieden zwischen standortfremden,<br />

labilen Gehölzen und solchen, die in den Bachauen für Stabilität sorgen.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e Erlen hatten sich beim Hochwasser hervorragend bewährt.<br />

33 ABM = Arbeitsbeschaffungsmaßnahme<br />

taubes<br />

Gestein<br />

Papier-<br />

fabriken<br />

Abb. rechts:<br />

Quellbach<br />

im Frühling<br />

Gewässerbelastung<br />

Abb.: Die technische Bezwingung <strong>der</strong> Gewässer setzt sich auch in<br />

<strong>der</strong> Gegenwart fort, wie 2007 im Rabenauer Grund. Hun<strong>der</strong>te Bäu-<br />

me mussten in dem romantischen Tal seit dem Hochwasser weichen.<br />

Seit Jahrhun<strong>der</strong>ten ließen die Erzwäschen immer das feingemahlene, taube<br />

Gestein (über 99 % <strong>der</strong> För<strong>der</strong>menge!) ungeklärt in die Flüsse, die dadurch<br />

auffallend rot gefärbt waren (Rote Weißeritz, Rotes Wasser). Zunehmende<br />

Probleme ergaben sich mit dem Aufkommen <strong>der</strong> Papierfabriken<br />

im 19./20. Jahrhun<strong>der</strong>t, die sauberes Wasser benötigten. Das <strong>Alte</strong>nberger<br />

Zinnbergwerk musste Absetzhalden für das taube Gestein, sogenannte<br />

Spülkippen, anlegen (Schwarzwasserhalde, Tiefenbachhalde, Bielatalhalde),<br />

um die Sedimentfracht zu reduzieren.<br />

Gleichzeitig produzierten die Papierfabriken selbst große Mengen schlimmster<br />

Abwässer. Immer mehr<br />

industrielle Anlagen kamen<br />

hinzu. Seit den 1920er Jahren<br />

nahmen auch die Haushaltabwässer<br />

(Einführung<br />

von WC) stark zu und flossen<br />

in den Städten ungeklärt<br />

über die Kanalisation<br />

in die Bäche. Erst nach <strong>der</strong><br />

Wende hat man das Problem<br />

energisch und mit viel<br />

Geld angegangen.<br />

Der Bergbau ist inzwischen<br />

eingegangen, seine Gewässerbelastung<br />

gehört <strong>der</strong><br />

Vergangenheit an, ebenso

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