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Entwicklung der Landschaft - Alte Salzstrasse

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218 <strong>Landschaft</strong>sgeschichte Osterzgebirgsmuseum Schloss Lauenstein<br />

219<br />

Naturpark<br />

„Erzgebirge<br />

und Vogtland<br />

Flora-Fauna-<br />

Habitat-<br />

Richtlinie<br />

Naturschutzbehörden<br />

Naturschutz<br />

in Tschechien<br />

Der obere Teil des Ost-Erzgebirges im Landkreis Freiberg und im Mittleren<br />

Erzgebirgskreis gehört seit den 90er Jahren zum Naturpark „Erzgebirge<br />

und Vogtland“. Eine Erweiterung auch auf das Gebirge östlich <strong>der</strong> Gimmlitz<br />

findet bislang lei<strong>der</strong> wenig Unterstützung <strong>der</strong> zuständigen Behörden.<br />

Das gleiche gilt für eine in Naturschutzkreisen wie<strong>der</strong>holt angeregte Eta-<br />

blierung eines sogenannten Biosphärenreservates. Weitere Initiativen, wie<br />

etwa die Beantragung als UNESCO-Welterbegebiet „Montanregion Erzgebirge“,<br />

könnten durchaus für die Bewahrung <strong>der</strong> Natur för<strong>der</strong>lich sein, be-<br />

finden sich aber noch in <strong>der</strong> Planungsphase.<br />

Die wichtigsten Impulse zum Schutz <strong>der</strong> Natur gingen in den letzten Jah-<br />

ren von <strong>der</strong> Europäischen Union aus. Der Freistaat Sachsen war gezwungen,<br />

eine große Zahl von Schutzgebieten gemäß <strong>der</strong> sogenannten Flora-Fauna-<br />

Habitat-Richtlinie sowie <strong>der</strong> Vogelschutzrichtlinie <strong>der</strong> EU-Kommission zu<br />

melden. Dasselbe galt für die Tschechische Republik. Mit dem Vorkommen<br />

beson<strong>der</strong>s vieler Arten und Lebensräume „von gemeinschaftlichem Interesse“<br />

bildet das Ost-Erzgebirge nunmehr einen wichtigen Schwerpunkt<br />

im gesamteuropäischen Schutzgebietssystem „NATURA 2000“. Inwiefern<br />

das neue Instrumentarium tatsächlich als Chance begriffen und zur Be-<br />

wahrung <strong>der</strong> natürlichen Lebensgrundlagen genutzt werden kann, werden<br />

die nächsten Jahre zeigen.<br />

Von den staatlichen Naturschutzbehörden (die Naturschutzabteilungen<br />

<strong>der</strong> Regierungspräsidien, die ehemaligen Staatlichen Umweltfachämter<br />

sowie die „Unteren Naturschutzbehörden“ <strong>der</strong> Landratsämter) gehen nur<br />

noch wenige Initiativen zur Bewahrung <strong>der</strong> Natur des Ost-Erzgebirges aus.<br />

Personalmangel, wie<strong>der</strong>holte Strukturreformen und ein Übermaß an Verwaltungsbürokratie<br />

prägen zunehmend <strong>der</strong>en Arbeit – vom Engagement<br />

einzelner Angestellter abgesehen.<br />

Die Akademie <strong>der</strong> Sächsischen Landesstiftung für Natur und Umwelt (LANU),<br />

die 2005 von Dresden ins Jagdschloß Grillenburg umgezogen ist, organisiert<br />

und koordiniert Umweltbildungsprogramme sowie grenzüberschreitende<br />

Kontakte.<br />

Auf <strong>der</strong> tschechischen Seite des Ost- Erzgebirges koordiniert, seit <strong>der</strong> Auflösung<br />

<strong>der</strong> Landkreise, das Bezirksamt Ústí nad Labem die staatlichen Naturschutzbelange.<br />

Seit den 90er Jahren steht das tschechische Kammgebiet<br />

zwischen Cínovec und Petrovice als „Naturpark Osterzgebirge“ unter<br />

Schutz. Im übrigen beschränkt sich hier Naturschutz auf wenige, kleine<br />

Naturschutzgebiete – ein großflächiges <strong>Landschaft</strong>sschutzgebiet wäre<br />

sehr hilfreich.<br />

Die Grüne Liga Osterzgebirge e.V. bemüht sich als Umweltverein um den<br />

Einsatz für den gesamten Naturraum Osterzgebirge, zumindest auf deutscher<br />

Seite. Neben praktischen Naturschutzmaßnahmen, von denen sich<br />

allerdings die meisten im Müglitztalgebiet konzentrieren,<br />

engagiert sie sich aktiv gegen <strong>Landschaft</strong>szerstörungen<br />

und Umweltbelastungen und betreibt<br />

eine rege Naturschutz-Öffentlichkeitsarbeit.<br />

1980 wurde in <strong>der</strong> historischen Burg- und Schlossanlage Lauenstein – urkundlich erstmals<br />

1242 erwähnt – mit dem Aufbau eines kleinen Heimatmuseums begonnen. Die<br />

alten Gemäuer waren zum großen Teil von fortgeschrittenem Verfall gezeichnet. Damals<br />

kaum vorstellbar: heute beherbergt das restaurierte Kulturdenkmal die umfassendste<br />

Sammlung zu Geschichte und Natur <strong>der</strong> Region, das<br />

Osterzgebirgsmuseum Schloss Lauenstein<br />

Zu erleben sind unter an<strong>der</strong>em:<br />

• Waldausstellung: Vergangenheit,<br />

Gegenwart und Zukunft des Waldes im<br />

Ost-Erzgebirge (bei Kin<strong>der</strong>n beson<strong>der</strong>s<br />

beliebt: die Urwald-Installation, in <strong>der</strong><br />

man per Knopfdruck Vögel zum Zwitschern<br />

und einen Wolf zum Heulen bringen<br />

kann)<br />

• Biotope und <strong>der</strong>en Tiere: nicht mehr<br />

ganz neu, aber immer noch interessant –<br />

Schaukästen mit ausgestopften Bewohnern<br />

<strong>der</strong> Steinrücken, Bergwiesen und<br />

Bachläufe. Neu hinzugekommen: ein<br />

Terrarium mit Würfelnattern<br />

• Geschichte <strong>der</strong> Jagd: auch da viele Tiere<br />

an den Wänden, die die einstigen Schlossherren<br />

hier mal erlegt hatten; ein vollständige<br />

Sammlung aller einheimischen<br />

Greifvögel zeigt <strong>der</strong> historische Vogelsaal<br />

• diverses historisches Handwerk,<br />

z. B. die Herstellung von Holzschindeln<br />

• Schlossgarten, vor kurzem aufwendig<br />

restauriert, zeigen die Terrassen erzgebirgstypische<br />

Nutz- und Zierpflanzen<br />

• Falknervorführungen auf den Mauern<br />

<strong>der</strong> Burgruine<br />

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10.00–16.30 Uhr<br />

(Montag geschlossen, Führungen nach Voranmeldung)<br />

Telefon: 03 50 54 - 2 54 02, Fax: 03 50 54 - 2 54 55<br />

Falknervorführungen: täglich 15.00 Uhr; Telefon: 03 50 54 - 2 51 66<br />

Außerdem gibt es in <strong>der</strong> Umgebung von Lauenstein viel reizvolle Ost-Erzgebirgsnatur<br />

zu erwan<strong>der</strong>n.

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