DNH - Hlb
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14 FH-TRENDS<br />
Forschung und Entwicklung<br />
Hydraulische Bremsenergie-<br />
Rückgewinnung<br />
Studenten des Fachbereichs Maschinenbau<br />
an der Hochschule Niederrhein<br />
haben ein hydraulisches Bremsenergie-<br />
Rückgewinnungssystem weiterentwickelt<br />
– und dieses am Beispiel eines<br />
Fahrrads am Projekttag vorgestellt. Das<br />
Prinzip ist ganz einfach: Beim Bremsen<br />
wird Öl in einen Druckbehälter<br />
gepumpt, die rotatorische Energie wird<br />
dabei in hydraulische Energie umgewandelt.<br />
Wenn beim Anfahren ein<br />
Druckknopf gedrückt wird, entweicht<br />
der Druck und betreibt die Pumpe, die<br />
das Rad zum Drehen bringt.<br />
„Bei einer Vollbremsung kann durchaus<br />
ein Druck von 80 bar aufgebaut werden“,<br />
sagt Artur Hahn, einer der fünf<br />
Studenten des Bachelor-Studiengangs<br />
Maschinenbau, die das Bremsenergie-<br />
Rückgewinnungssystem konzipiert<br />
haben. Zum Vergleich: Ein vollgepumpter<br />
Autoreifen hat rund zwei bar. Ein<br />
Druck von 40 bis 50 bar ist ausreichend,<br />
um das Fahrrad aus dem Stand<br />
zum Fahren zu bringen.<br />
Die Studenten wissen auch schon, für<br />
wen ihre Erfindung besonders interessant<br />
sein könnte: für Briefträger, die<br />
ständig bremsen und wieder anfahren<br />
müssen. „Sie können die durch den<br />
Bremsvorgang entstandene Energie<br />
unmittelbar beim Anfahren nutzen“,<br />
sagt Hahn. Aber auch für Maschinen in<br />
der Industrie, die häufig abgebremst<br />
werden, ist die Technik interessant.<br />
<strong>DNH</strong> 4-5 ❘ 2010<br />
Christian Sonntag<br />
Lukas Derksen führt das hydraulische Bremsenergie-Rückgewinnungssystem vor.<br />
FH Gießen-Friedberg entwickelt<br />
elektronisches Lernportal für<br />
Behinderte<br />
Die FH Gießen-Friedberg erhält für ein<br />
Forschungsprojekt des Zentrums für<br />
blinde und sehbehinderte Studierende<br />
(BliZ) Mittel in Höhe von 1,4 Millionen<br />
Euro. Das Vorhaben zur Entwicklung<br />
eines Lernportals für Behinderte wird<br />
zum überwiegenden Teil vom Hessischen<br />
Ministerium für Wissenschaft<br />
und Kunst gefördert. Weitere Geldgeber<br />
sind das Bundesgesundheitsministerium,<br />
die Bundesagentur für Arbeit, der<br />
Landeswohlfahrtsverband Hessen und<br />
das Hessische Innenministerium. Die<br />
Laufzeit beträgt viereinhalb Jahre.<br />
Das „Hessische elektronische Lernportal<br />
für Behinderte“ (H-elb) soll Menschen<br />
mit eingeschränkten Körperfunktionen<br />
den Studienalltag erleichtern und ein<br />
hohes Maß an Barrierefreiheit gewährleisten,<br />
so Projektleiterin Prof. Dr. Erdmuthe<br />
Meyer zu Bexten. Das Portal<br />
wird behindertengerechte Lehrmaterialien<br />
und Übungsaufgaben zur Verfügung<br />
stellen und den Online-Zugriff auf<br />
Datenbanken mit Fachliteratur erlauben.<br />
Die Möglichkeit, an die spezielle<br />
Behinderung angepasste mündliche<br />
und schriftliche Prüfungen ortsunabhängig<br />
abzulegen, ist ebenfalls vorgesehen.<br />
Jeder Benutzer wird über ein individuelles<br />
Layout, das an seine persönlichen<br />
Bedürfnisse angepasst ist, Zugang<br />
finden. Die Betreuung durch Lehrende<br />
und Mitarbeiter des BliZ erfolgt ebenfalls<br />
über H-elb. Meyer zu Bexten verspricht<br />
sich von dem Projekt eine deutlich<br />
verbesserte Integration Behinderter<br />
in den Studienalltag. Im Rahmen des<br />
Projekts werden sechs schwerbehinderte<br />
Hochschulabsolventen drei Jahre<br />
beschäftigt sein. Kooperationspartner<br />
sind die Gießener Justus-Liebig-Universität,<br />
das Paul-Ehrlich-Institut, das<br />
Robert-Koch-Institut, der Landeswohlfahrtsverband<br />
Hessen und die Agentur<br />
für Arbeit.<br />
Für FH-Präsident Prof. Dr. Günther Grabatin<br />
ist das Projekt ein Indiz für die<br />
führende Rolle der Fachhochschule Gießen-Friedberg<br />
in dem Bemühen, Behinderten<br />
eine faire Chance im Studium zu<br />
geben. Gleichzeitig sei der Erfolg des<br />
BliZ ein Beleg dafür, dass Forschung<br />
und Entwicklung an seiner Hochschule<br />
einen immer größeren Stellenwert bekämen.<br />
„Die Forschungsmittel, die die<br />
Fachhochschule Gießen-Friedberg einwirbt,<br />
haben sich zwischen 2006 und<br />
2009 verdreifacht. Wir werden unsere