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30 REGNET<br />

Aktiv im Ehrenamt<br />

Erfreulicherweise finden 29% der jungen<br />

Menschen sogar noch Zeit für eine<br />

ehrenamtliche Betätigung. Unsere<br />

Daten belegen also nicht die häufig<br />

geäußerte Befürchtung, die Bachelorstudierenden<br />

würden zu „Schmalspur-Kandidaten“.<br />

Hinsichtlich des Ehrenamtes zeigt sich<br />

übrigens ein signifikanter Effekt der<br />

Hochschulgröße: bei den Studierenden<br />

der großen Hochschulen engagieren<br />

sich nur 21% ehrenamtlich im Vergleich<br />

zu 35% bei den kleineren Hochschulen<br />

und 31% bei den mittleren.<br />

Möglicherweise erschwert die höhere<br />

Arbeitsbelastung an großen Hochschulen<br />

das ehrenamtliche Engagement, ggf.<br />

bietet aber auch das attraktive Freizeitangebot<br />

der großen Städte eine verlockende<br />

Alternative.<br />

Was stresst nun?<br />

Die bisher ausgeführten Ergebnisse belegen,<br />

dass die neuen Bachelorstudiengänge<br />

Betriebswirtschaft und International<br />

Management bzw. Business zwar<br />

anspruchsvoll und fordernd, aber doch<br />

erreichbar gestaltet wurden. Andererseits<br />

haben die Studenten verschiedener<br />

Hochschulen in den letzten Monaten<br />

intensiv ihr Unbehagen zum Ausdruck<br />

gebracht. Was ist es genau, was sie<br />

belastet und stresst, wenn die (außerhalb<br />

der Prüfungszeit) veranschlagte<br />

Arbeitszeit für das Studium als durchaus<br />

zumutbar zu bezeichnen ist.<br />

In der Diskussion der vergangenen<br />

Monate wurde Bachelor-Studenten<br />

immer wieder vorgeworfen, sie würden<br />

die Vergangenheit verklären. Dies mag<br />

ein Grund sein.<br />

Einen weiteren zeigt Abbildung 6. Demnach<br />

jobben zwar 43% während des<br />

Semesters gar nicht, doch 21% arbeiten<br />

nebenbei 11 und mehr Stunden<br />

wöchentlich. Dies bedeutet 1,5 Tage<br />

und mehr pro Woche für einen Nebenjob<br />

– will man gleichzeitig das vorgegebene<br />

Studienpensum schaffen, so kann<br />

dies wohl nur zu Lasten der Qualität<br />

<strong>DNH</strong> 4-5 ❘ 2010<br />

des Studiums gehen und ist zudem mit<br />

hohen persönlichen Einschränkungen<br />

der eigenen Freizeit verbunden.<br />

Diese Ergebnisse entsprechen den Werten,<br />

die sich in Bachelor-Befragungen<br />

an der FU Berlin in den Jahren 2006<br />

und 2008 ergaben: Dort waren 2008<br />

während der Studienzeit 48% nicht<br />

nebenbei erwerbstätig; knapp 30% der<br />

Studierenden jobben aber 11 Stunden<br />

und mehr pro Woche (Thiel et al.,<br />

2008, S. 10.f.).<br />

Auch in der 19. Sozialerhebung des<br />

Deutschen Studentenwerkes (Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung,<br />

2009) wiesen die ersten Bachelorstudierenden<br />

eine geringere Erwerbsquote auf<br />

als die Studenten in Diplomstudiengängen.<br />

Der Trend, dass es im Bachelor<br />

mehr Vollzeitstudierende gibt, scheint<br />

sich zu verfestigen.<br />

Ob daran primär die Wirtschaftslage im<br />

letzten Jahr, das geringere Alter der<br />

Bachelorstudenten oder eine höhere<br />

Zielorientierung verantwortlich ist,<br />

bleibt näher zu untersuchen.<br />

Arbeitszeit für einen Nebenjob während<br />

des Semesters pro Woche<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

kein Job<br />

Angaben in % der Nennungen, N=813<br />

42,7<br />

1-5 Std.<br />

17,7<br />

6-10 Std.<br />

18,6<br />

11-15 Std.<br />

Signifikante Unterschiede zwischen den<br />

Städten und den Hochschulgrößen<br />

bestehen hinsichtlich der Nebentätigkeit<br />

der Studierenden nicht – obwohl<br />

13<br />

Abb. 6: Nebenjob in der Vorlesungszeit<br />

8<br />

mehr als 16 Std.<br />

die Studierenden an den kleineren<br />

Hochschulen ja verstärkt angegeben<br />

hatten, „sich sehr gefordert“ zu fühlen<br />

und die Lebenshaltungskosten in den<br />

einzelnen Städten durchaus voneinander<br />

abweichen. Die Daten ergeben aber<br />

einen eindeutigen Zusammenhang zwischen<br />

erlebter Überforderung im Studium<br />

und Zeit pro Woche, die für einen<br />

Nebenjob eingesetzt wird bzw. werden<br />

muss (p

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