34 REGNET Kriterium Mittelwert Kleinere Mittel- Signi- Fachliche Inhalte Zufriedenheit HS große HS fikanz des Studiums Interessante Studien- 2,68 2,52 2,60 p
ßen ein weiteres Studium für sich ganz aus. Es wird damit primär von den zukünftigen Berufsaussichten der Absolventen und der Akzeptanz des Bachelorabschlusses in der Wirtschaft abhängen, ob die Mehrzahl sich für einen Masterstudiengang entscheidet. Mobilitätsbereitschaft ist dabei durchaus vorhanden, die Mehrzahl will an einer anderen Hochschule den Master anstreben – vielleicht auch als Folge der bisher ernüchternden Erfahrungen an der Heimathochschule. Einen Wechsel ins Ausland plant gerade einmal jeder 6. Studierende. Hier verhalten sich Universitätsabsolvierende anders: 50% der an der Universität Hohenheim befragten Studenten haben vor, sofort anschließend ein Masterstudium zu beginnen (o.V., 2008, S. 24). Resumee Aus der Befragung ergeben sich sowohl Hinweise zur Verbesserung der Studienbedingungen als auch für ein effizientes Hochschulmarketing. Zentrale Aspekte sind: 1. Man kann konstatieren: Die Konzeption der Bachelorstudiengänge ist erfolgreich gelungen. Hinsichtlich der Studien- und Prüfungsbelastung sind die analysierten Studiengänge durchgängig als anspruchsvoll, aber realistisch studierbar gestaltet. 2. Allerdings gehen mehr als 20% der Studierenden einem Nebenjob von mehr als 11 Stunden pro Woche nach. Hier ist darauf hinzuweisen, dass der Bachelorstudiengang als Vollzeitstudiengang konzipiert ist und ein ausgeprägtes Jobben neben dem Studium meist zu (a) subjektiver Belastung und (b) schlechteren Studienergebnissen hinsichtlich Noten und Studienzeit führt. 3. Studienbedingungen müssen verbessert werden Besonders kritisch betrachtet werden von den Studierenden die Betreuung durch die Hochschule, die Stundenplanung und die Ausstattung (Tabelle 6). Zudem zeigte sich, dass zu große Gruppen zu einer schlechteren Bewertung u. a. der vermittelten fachlichen Inhalte, des Lehrpersonals, der Betreuung und der Atmosphäre führen und den Stress erhöhen. Kleinere Gruppengrößen sind also unverzichtbar! Bei den genannten Punkten ist der Staat gefordert, durch Frage: Haben Sie vor, im Anschluss an Ihr Bachelorstudium einen Mastertitel zu erwerben? 500 450 400 350 300 250 200 150 100 50 0 nein 85 vielleicht 444 458 Anzahl der Personen, Mehrfachnennungen möglich Abb. 14: Masterstudiengang geplant? ja 17,7 Wenn ja, dann: 16,8 39,7 25,8 gleiche HS andere HS Ausland erst Berufstätigkeit BACHELOR 35 eine geeignete finanzielle Ausstattung der öffentlichen Hochschulen deren bisher gute Wettbewerbsposition am Markt zu halten und den Erwartungen der jungen Menschen gerecht zu werden. 3. Konsequenzen für das Hochschulmarketing Die jungen Menschen kommen durchgehend mit sehr hohen Erwartungen an die Hochschule. Zum einen sind hier im Vorfeld realistische Informationen nötig, was an einer öffentlichen Hochschule in einem Massenfach wie Betriebswirtschaft erwartet werden kann und was die Hochschulen schlicht nicht leisten können. Zum anderen zeigen sich USPs der kleineren Hochschulen wie bessere Betreuung und kleinere Gruppengrößen. 4. Verbesserung innerhalb der Hochschulen Bereits vorhandene Angebote – wie internationale Hochschulpartnerschaften und Betreuungsangebote durch die Career Center – sollten besser bekannt gemacht werden. Zudem muss die Verbesserung des Lehrpersonals einschließlich der Lehrbeauftragten hohe Priorität haben. ■ Literatur: Bundesministerium für Bildung und Forschung (2009). Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in der Bundesrepublik Deutschland 2009. o. V. (2008). Gesamtauswertung der Bachelor-Befragung „Besser studieren in Hohenheim“. Durchgeführt im November 2008. https://wiso.uni-hohenheim.de/uploads/ media/Auswertung_Bachelor-Befragung.pdf Leitner, M. (2009). Ein Vergleich der Kosten eines Studiums an Fachhochschulen und Universitäten anhand ausgewählter Fächer. In Die Neue Hochschule, 6/2009, S. 8 – 13. Thiel, F. et al. (2008). Ergebnisse der Befragung der Studierenden in den Bachelorstudiengängen an der Freien Universität Berlin. Sommersemester 2008. http://www.fu-berlin.de/ bachelorbefragung/Bachelorbefragung_2008.pdf Trapmann et al. (2007). Die Validität von Schulnoten zur Vorhersage des Studienerfolgs – eine Metaanalyse. In Zeitschrift für pädagogische Psychologie, 21/2007, S. 11 – 27. Auf Wunsch kann der verwendete Fragebogen gerne zur Verfügung gestellt werden. <strong>DNH</strong> 4-5 ❘ 2010