DNH - Hlb
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18 WOLFF<br />
inzwischen hatte eine andere Filmgruppe<br />
alle bisherigen Filme untertitelt, so<br />
dass der Film auch in tonlosen digitalen<br />
Bilderrahmen gezeigt werden kann.<br />
Ferdinand Schneider<br />
Zeitgleich mit Braun lebte und arbeitete<br />
ein anderer „Tüftler“ in Fulda. Gemeinhin<br />
wird er auch als „Daniel Düsentrieb<br />
Fuldas“ bezeichnet. Mehr als 200 Patente<br />
gehen auf sein Konto – und dies<br />
beschreibt auch schon sein Dilemma.<br />
Die hohen Patentgebühren und ein<br />
schlechtes Marketing oder einfach auch<br />
nur der falsche Zeitpunkt seiner Entdeckungen<br />
führten dazu, dass seine<br />
Erfindungen ihn finanziell auszehrten.<br />
Die wichtigsten dieser Erfindungen, die<br />
Entwicklung der Normuhr – so wie wir<br />
sie auch heute kennen, bis hin zur<br />
Energiegewinnung aus Windrädern über<br />
die elektrische Funkübertragung portraitierte<br />
eine weitere Filmgruppe, während<br />
eine andere seinen Lebensweg [4] in<br />
Fulda skizzierte. Im Gegensatz zur<br />
Braun-Filmgruppe nutzten diese beiden<br />
Gruppen kleine Camcorder des Fachbereichs,<br />
da auch die Ressourcen des<br />
Offenen Kanals nur beschränkt sind.<br />
Auch diese beiden Film-Ergebnisse sind<br />
veröffentlicht worden, um diesen Teil<br />
der Fuldaer Stadt- und Technikgeschichte<br />
visuell größeren Kreisen an Interessierten<br />
näher zu bringen. Auf eigenen<br />
Webseiten bzw. bei YouTube und auf<br />
der Fachbereichs-Webseite sind die<br />
Filme weltweit zu sehen. Und da es<br />
unter Jugendlichen und jungen Menschen<br />
seit einigen Jahren en vogue ist,<br />
via Handy zu filmen, sind alle hier<br />
beschriebenen Filme der Erstsemestergruppen<br />
auch ins entsprechende<br />
Handyformat konvertiert worden. Die<br />
Studierenden können dadurch ihre<br />
Filme untereinander austauschen und<br />
auf diese Weise die Arbeit der anderen<br />
kennen lernen, aber auch um „etwas“<br />
Geschichte zu erfahren.<br />
Konrad Zuse<br />
Kurz vor seinem Tod 1995 traf der<br />
Computerpionier auf der weltgrößten<br />
Computermesse CeBIT in Hannover mit<br />
Bill Gates zusammen. Ohne Zuse hätten<br />
Gates und die heutige Gesellschaft<br />
<strong>DNH</strong> 4-5 ❘ 2010<br />
Konrad Zuse-Skulptur<br />
nicht den Siegeszug des Computers<br />
erlebt. Zwar waren die ersten Rechenmaschinen,<br />
die Zuse fertigte, weit<br />
davon entfernt, die Leistungsfähigkeit<br />
und das kompakte Format heutiger Laptops<br />
und Notebooks zu haben – es<br />
waren gewaltige „Schränke“, die grundlegende<br />
Rechenoperationen durchführten<br />
–, doch Zuse konnte sie bereits in<br />
Serienreife produzieren und verkaufen.<br />
Von Berlin über München und Oberbayern<br />
verschlug es ihn später nach<br />
Osthessen, in die Städte Bad Hersfeld<br />
und Hünfeld. Im Jahr 2010 wäre Zuse<br />
100 Jahre alt geworden. Da lag es nahe,<br />
einen Kurzfilm über sein Leben von<br />
den Studierenden im Rahmen der Erstsemesterprojekte<br />
anfertigen zu lassen.<br />
Der Bedeutung angemessen, filmte<br />
diese Gruppe wieder mit den Kameras<br />
vom Offenen Kanal Fulda und ihr Beitrag<br />
wurde im Programm des Offenen<br />
Kanals zum Jahresanfang gezeigt. Zum<br />
eigentlichen Geburtstag im Juni 2010<br />
erfolgte eine Wiederholung des Kurzfilms.<br />
Johann Philipp Wagner<br />
Zu einer Zeit, als in Deutschland gerade<br />
die erste Dampflokomotive, der Adler,<br />
die kurze Strecke von Nürnberg nach<br />
Fürth bewältigte, tüftelte in Frankfurt<br />
ein weiteres Genie bereits an der Elektrolokomotive.<br />
Der Fürst zu Fürstenberg<br />
stellte ihm am Bodensee entsprechende<br />
Hallen zur Verfügung, in der Wagner an<br />
seiner elektrischen Bahn bauen konnte.<br />
Seinerzeit stellte gar der damalige Bundestag<br />
100.000 Gulden in Aussicht,<br />
wenn die Erfindung funktionierte und<br />
er sie an den Staat abträte. Die Erfindung<br />
funktionierte jedoch nur mit<br />
einem sehr schlechten Wirkungsgrad.<br />
Später verbesserte Werner von Siemens<br />
die elektrische Bahn grundlegend. Für<br />
eine andere Entwicklung wird der 1799<br />
im heutigen Bad Schwalbach geborene<br />
Wagner aber heute noch in fast jedem<br />
Lexikon genannt. Mit seinem „Wagnerschen<br />
Hammer“, einem stromdurchfließenden<br />
Magneten, einem so genannten<br />
Unterbrecher, stellt er die Urform einer<br />
elektrischen Klingel dar.<br />
Wagner stammte zwar nicht aus dem<br />
direkten regionalen Umfeld Fuldas,<br />
doch immerhin geht es um einen Hessen<br />
und Frankfurt ist auch nicht allzu<br />
fern. Anders als die anderen hier skizzierten<br />
Kurzfilme der diversen Erstsemesterprojekte,<br />
ging diese Gruppe mit<br />
einem Augenzwinkern und einer Por-<br />
Johann Wagner