DNH - Hlb
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06 hlb-AKTUELL<br />
Bundesdelegiertenversammlung<br />
in Ludwigsburg bei Stuttgart<br />
7.7.2010. Der Staatssekretär im Ministerium<br />
für Wissenschaft, Forschung und<br />
Kunst, Dr. Dietrich Birk, stellte in Ludwigsburg<br />
auf der Bundesdelegiertenversammlung<br />
des Hochschullehrerbundes<br />
die Entwicklungsperspektiven für die<br />
Fachhochschulen in Baden-Württemberg<br />
vor. „Die Landesregierung will die<br />
Fachhochschulen als Hochschulart weiter<br />
stärken. Dazu sollen sie als ‚Hochschulen<br />
für Angewandte Wissenschaften‘<br />
im Landeshochschulgesetz verankert<br />
werden“, sagte Birk. Damit wolle<br />
die Landesregierung würdigen, dass an<br />
dieser Hochschulart Wissenschaft und<br />
Praxiserfahrung in besonderer Weise<br />
verbunden werden – sowohl in der Forschung<br />
als auch in der Lehre.<br />
„Die Fachhochschulen stärken den<br />
Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg,<br />
indem sie in der Lehre aktuelle<br />
Wissenschaft unter dem Blickwinkel<br />
ihrer Anwendungsmöglichkeit an künftige<br />
Arbeitnehmer vermitteln. Zugleich<br />
gehen sie in Forschung und Entwicklung<br />
Fragestellungen nach, welche für<br />
die Praxis der Unternehmen im Land<br />
besonders relevant sind“, so der Staats-<br />
Das Bundesverfassungsgericht bestätigt uneingeschränkte<br />
Freiheit von Lehre und Forschung an Fachhochschulen<br />
Das Bundesverfassungsgericht hat in<br />
seinem Beschluss 1 BvR 216/07 vom<br />
13. April 2010, veröffentlicht am<br />
27. Juli 2010, festgestellt, dass sich<br />
„Fachhochschullehrer“, denen die<br />
eigenständige Vertretung eines wissenschaftlichen<br />
Faches in Forschung und<br />
Lehre übertragen worden ist, auf die<br />
Freiheit von Wissenschaft, Lehre und<br />
Forschung (Art. 5 Abs. 3 GG) berufen<br />
können. Anweisungen hinsichtlich der<br />
Lehre berühren das Recht des Hochschullehrers,<br />
sein Fach in Forschung<br />
und Lehre zu vertreten (vgl. die Leit-<br />
<strong>DNH</strong> 4-5 ❘ 2010<br />
Hochschulen für Angewandte Wissenschaften stärken erfolgreich<br />
Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg<br />
sekretär. Zwischen 1995 und 2009 habe<br />
sich das Drittmittelaufkommen der<br />
Fachhochschulen von damals fünf Millionen<br />
Euro jährlich auf mittlerweile 25<br />
Millionen Euro jährlich verfünffacht.<br />
Eine weitere Stärkung könne man zum<br />
Beispiel durch neue Stiftungsprofessuren<br />
mit dem Schwerpunkt Forschung<br />
und Entwicklung erreichen.<br />
Birk: „Im Ausbauprogramm ‚Hochschu-<br />
Der Präsident des Hochschullehrerbundes hlb, Prof. Dr. Nicolai Müller-Bromley (l.),<br />
im Gespräch mit Staatssekretär Dr. Dietrich Birk (re.)<br />
sätze zum Beschluss). Damit gibt das<br />
Bundesverfassungsgericht ausdrücklich<br />
seine bisherige Auffassung auf, wonach<br />
der wissenschaftliche Charakter insbesondere<br />
der Lehre an Fachhochschulen<br />
fraglich war.<br />
Der Hochschullehrerbund hlb hat sein<br />
Mitglied, das dieses Verfahren vor das<br />
Bundesverfassungsgericht getragen hat,<br />
unter anderem durch juristische Stellungnahmen<br />
unterstützt. Er hat vor<br />
dem Gericht eine ausführliche Stellungnahme<br />
abgegeben. Die Argumente des<br />
le 2012‘ sind an den Fachhochschulen<br />
4.000 neue Studienanfängerplätze entstanden.<br />
Dies entspricht bei siebensemestrigen<br />
Bachelor-Studiengängen<br />
statistisch 14.000 neuen Studierenden.<br />
An einigen Standorten ist die Zahl der<br />
Studierenden um über 25 Prozent<br />
gestiegen.“ Zudem hätten die Fachhochschulen<br />
ihr Fächerspektrum immer<br />
weiter verbreitert. Neben den bisherigen<br />
Schwerpunkten in den Ingenieur- und<br />
Wirtschaftswissenschaften seien neue<br />
Lehrangebote im Wirtschaftsrecht, im<br />
Gewerbelehramt oder der Biotechnologie<br />
entwickelt worden.<br />
Pressemitteilung des MWK vom 7.5.2010<br />
Hochschullehrerbundes hlb haben die<br />
Entscheidung des Gerichts ganz wesentlich<br />
geprägt (vgl. <strong>DNH</strong> Heft 1 und 2 aus<br />
2008 sowie die Stellungnahme des hlb,<br />
die Sie auf den Internetseiten<br />
www.hlb.de im Mitgliederbereich unter<br />
Mitgliederinformationen finden).<br />
Das Bundesverfassungsgericht begründet<br />
seine Auffassung im Wesentlichen<br />
damit, dass Bundes- und Landesgesetzgeber<br />
die Universitäten und Fachhochschulen<br />
in den vergangenen Jahren<br />
„einander angenähert“ haben.