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DNH - Hlb

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20 WOLFF<br />

Diese inhaltliche Auseinandersetzung<br />

war nicht in die Aufgabenstellung integriert,<br />

sie blieb den einzelnen Studierenden<br />

überlassen und soll in einem<br />

projektierten Buch vertieft werden. Aber<br />

das Kennenlernen von Häusern und<br />

Straßenzügen und die Entdeckung einzelner<br />

geschichtlicher Gebäudeensembles<br />

war dennoch ein erfolgreicher<br />

Nebenaspekt dieses Projektes. Aufgrund<br />

des Projektes gibt es nun seitens der<br />

städtischen Tourist-Info Bestrebungen,<br />

diesen Tier-„Pfad“, analog der nachfolgend<br />

vorgestellten Stadtrallye ins eigene<br />

Jugendprogramm aufzunehmen.<br />

Stadtrallye<br />

Ähnlich dem „Tierischen Fulda“ ging es<br />

in diesem OSM-Projekt darum, „die<br />

Stadt zu entdecken“. Die Tourist-Information<br />

der Stadt bietet seit einigen Jahren<br />

für Kinder und Jugendliche eine so<br />

genannte „Stadtrallye“ an, in der die<br />

Teilnehmer einen Bogen mit derzeit<br />

vierzehn Stationen ablaufen und Fragen<br />

im Bogen beantworten müssen, die sich<br />

aus der „Besichtigung“ der Station ergeben<br />

(Jahreszahlen, Namen oder Sonstiges<br />

eintragen). Das Ziel dieser Gruppe<br />

war es, einen gesamten Routenplan dieser<br />

Rallye mit den GPS-Trackern für<br />

OpenStreetMap zu erstellen. Seitens der<br />

Stadt erhielt die Hochschule zwar den<br />

Rallye-Bogen, weitergehende Infos als<br />

eine solche Route waren von städtischer<br />

Seite allerdings nicht in OSM<br />

erwünscht, da man dort befürchtete,<br />

dass dann niemand mehr die reale Tour<br />

absolviert.<br />

Im Gegensatz zur „Tier“-Gruppe lag es<br />

hier für die Studierenden nahe, sich mit<br />

den im Bogen befindlichen Fragen zu<br />

beschäftigen – auch wenn dies nicht<br />

Aufgabenbestandteil des Projektes war.<br />

Eine rudimentäre (da das Niveau ja für<br />

Jugendliche ausgelegt ist) inhaltliche<br />

Auseinandersetzung mit der Stadtgeschichte<br />

ließ sich somit in die Projektarbeit<br />

integrieren. Gerade für auswärtige<br />

Studierende, denen Fuldas Geschichte<br />

bislang kaum etwas sagte, ließ sich über<br />

dieses Projekt etwas historisches Wissen<br />

vermitteln.<br />

<strong>DNH</strong> 4-5 ❘ 2010<br />

Point Alpha<br />

Erfolgreiche Projekte und neue Techniken<br />

begeistern zuweilen auch andere<br />

Studierende. Durch die Kenntnis und<br />

den Austausch mit Kommilitonen der<br />

OSM-Erstsemestergruppen hat ein Student<br />

des Fachbereichs unabhängig von<br />

irgendwelchen Hochschulprojekten<br />

seine Heimatgemeinde Rasdorf für OSM<br />

erfasst. Auf Anregung des Fachbereichs<br />

hat er zusätzlich mit der Erfassung des<br />

außerhalb gelegenen Point Alpha Areals<br />

begonnen. Heute ist Point Alpha ein<br />

Grenzmuseum mitsamt Wachtürmen,<br />

Umzäunungen und mehr. Zu Zeiten des<br />

Kalten Kriegs war hier ein heikles Stück<br />

innerdeutsche Grenze am so genannten<br />

Fulda Gap. Inzwischen gibt es einen<br />

rund vierzehn Kilometer langen Point-<br />

Alpha-Weg – der harrt noch seiner<br />

Erfassung. Vielleicht durch andere Projektgruppen<br />

oder eben Nachahmer, die<br />

sich für die Thematik OpenStreetMap<br />

interessieren und dieses Stück innerdeutsches<br />

„Kulturgut“ kartographisch in<br />

die „Freie Weltkarte“ überführen wollen.<br />

Wachturm, Point Alpha<br />

Ähnlich wie bei den Filmgruppen galt<br />

auch für die OSM-Gruppen, dass deren<br />

Arbeit nicht nur „für die Schublade“<br />

gemacht wurde. Die Verbindung Stadtkultur<br />

und OpenStreetMap erwies sich<br />

hierbei als so interessant für die OSM-<br />

Community, dass diese Projekte auf<br />

GIS-Konferenzen in Osnabrück und<br />

Salzburg vorgestellt werden konnten<br />

[8,9]<br />

Forschen – Kulturgüter schützen<br />

Die aufgeführten Projekte konnten<br />

naturgemäß, da es sich um Studierende<br />

des ersten Semesters handelt, nur oberflächig<br />

die Kultur- und Stadtgeschichte<br />

behandeln. Dennoch sind die Ansätze<br />

und zumindest teilweise die Motivation<br />

der Studierenden nachhaltig geweckt,<br />

sich eingehender mit dieser Materie zu<br />

beschäftigen, zumal einige auch öffentliche<br />

Aufmerksamkeit in Form von Veranstaltungen,<br />

Posterbeteiligungen an<br />

Kongressen oder Konferenzbeiträgen<br />

erfuhren.<br />

Einen ganz praktischen und sehr intensiven<br />

Bezug zur Kultur und deren<br />

Gütern verfolgt das vom BMFT geförderte<br />

Forschungsprojekt Prävent [10,<br />

11] von Professor Bernd Cuno am Fachbereich<br />

Elektrotechnik und Informationstechnik.<br />

Gemeinsam mit Studierenden<br />

entwickelt er ein Sensorsystem,<br />

das objektnahe Klimata erfasst und<br />

somit Kulturgüter schützen soll. Gerade<br />

in historischem Baubestand und im<br />

musealen Ambiente sind viele hygroskopische<br />

Materialien wie Holz, Papier<br />

und Textilien anfällig auf klimatische<br />

Schwankungen, längerfristige Veränderungen<br />

sowie Wasser- oder Pilzbefall.<br />

Dies führt dazu, dass häufig in regelmäßigen<br />

Abständen eine Restaurierung fällig<br />

wird. Inzwischen gehen die Eigentümer<br />

(meist Kirchen und öffentliche<br />

Träger) dazu über, vorausschauend<br />

(präventiv) die Lagerungs- und Ausstel-

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