DNH - Hlb
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50 SIEGEL<br />
Prof. Dr. Günter Siegel<br />
Servicebüro des Hochschulverbunds<br />
Virtuelle<br />
Fachhochschule<br />
Geschäftsführer<br />
c/o Beuth-Hochschule für<br />
Technik Berlin, Labor<br />
Online Learning<br />
siegel@beuthhochschule.de<br />
<strong>DNH</strong> 4-5 ❘ 2010<br />
Günter Siegel<br />
Hochschulverbund<br />
Virtuelle Fachhochschule (VFH)<br />
Das Konzept der Virtuellen Fachhochschule<br />
(VFH) nahm die Idee des Multimedia-Einsatzes<br />
an Hochschulen 2) in<br />
einem realistischen Ansatz auf, um das<br />
klassische Fernstudium unter Nutzung<br />
der Kommunikationsmöglichkeiten des<br />
Internets in eine aktuelle Form zu transformieren.<br />
Es enthielt in seinen Vorschlagsdokumenten<br />
weitere innovative<br />
Strukturelemente, die oftmals im Fortgang<br />
des Projekts schon angewendet<br />
wurden, während sie an anderer Stelle<br />
noch gefordert wurden:<br />
■ Frühzeitig hatte der VFH-Vorschlag<br />
internationale Abschlüsse wie Bachelor<br />
und Master mit Akkreditierung<br />
vorgesehen und sich hierbei am Leistungspunktesystem<br />
nach ECTS orientiert.<br />
Erst parallel zum Start des Leitprojektes<br />
1999 wurde von 29 europäischen<br />
Staaten die Schaffung eines<br />
zweistufigen Systems von Studienabschlüssen<br />
und die Einführung eines<br />
Leistungspunktesystems nach dem<br />
ECTS-Modell in einer Erklärung<br />
unterzeichnet, – der Beginn des<br />
Bologna-Prozesses.<br />
■ Die Virtuelle Fachhochschule entwickelte<br />
von Anfang an für die über das<br />
Internet angebotenen Online-Studiengänge<br />
spezielle Curricula. Ebenso<br />
wurden multimediale interaktive<br />
Lehrmaterialien konzipiert und produziert,<br />
die über an den Hochschulen<br />
zu installierende Lernraumsysteme<br />
zur Verfügung gestellt werden<br />
sollten. Damit nahm sie Empfehlungen<br />
des Wissenschaftsrates aus dem<br />
Jahr 1998 3) auf, der genau diese Entwicklung<br />
zum Einsatz neuer Medien<br />
vorschlug.<br />
■ Eine weitere Empfehlung des Wissenschaftsrates<br />
bestand darin, die Gründung<br />
virtueller Hochschulen auf Verbundbasis<br />
zu forcieren. Diesen Ver-<br />
bund aber hatte die VFH als festen<br />
Meilenstein eingeplant, so dass es im<br />
April 2001 auch zur förmlichen<br />
Unterzeichnung eines Verbundvertrages<br />
zwischen sieben Hochschulen aus<br />
Norddeutschland kam.<br />
■ Die Online-Studiengänge nutzen<br />
heute im Internet interaktives, multimediales<br />
Lernmaterial und modernste<br />
Kooperations- und Kommunikationsmedien<br />
zur Umsetzung zeitgemäßer<br />
Lernszenarien, die mit dem<br />
klassischen Fernstudium nur noch<br />
wenig gemeinsam haben.<br />
■ Besonders weitblickend ist aus heutiger<br />
Sicht, dass die beteiligten Hochschulen<br />
das Konzept des Blended<br />
learnings (= Kombination von<br />
Online-Unterricht mit größerem<br />
Anteil von Präsenzphasen) von<br />
Anfang an sehr konsequent verfolgt<br />
und umgesetzt haben.<br />
Das Bundesleitprojekt VFH kann für<br />
sich in Anspruch nehmen, dass es zu<br />
einem nachhaltigen und damit äußerst<br />
erfolgreichen Ende geführt wurde.<br />
Heute haben wir mit der VFH eine<br />
Organisation mit Strukturen, die insbesondere<br />
Berufstätigen ein Studium<br />
neben dem Beruf ermöglicht und damit<br />
lebenslanges Lernen im Online-Zeitalter<br />
realisiert.<br />
Damit unterscheidet sich die VFH auch<br />
von anderen Institutionen des Fernstudiums,<br />
deren Zusammenarbeit sich im<br />
Wesentlichen auf die Verteilung des<br />
gemeinsam entwickelten Lernmaterials<br />
beschränkt, wie z.B. der Hochschulverbund<br />
Distance Learning (HDL) 4) und<br />
die Zentralstelle für Fernstudien (ZFH). 5)