DNH - Hlb
DNH - Hlb
DNH - Hlb
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
16 WOLFF<br />
Prof. Dr. Viviane Wolff<br />
– Studiendekanin –<br />
Hochschule Fulda<br />
Fachbereich Elektrotechnik<br />
und Informationstechnik<br />
Marquardstr. 35<br />
36039 Fulda<br />
Viviane.Wolff@hs-fulda.de<br />
<strong>DNH</strong> 4-5 ❘ 2010<br />
Viviane Wolff<br />
Kulturgeschichte und Region –<br />
passt das zur Elektrotechnik?<br />
Wie Technik, Region und Geschichte<br />
miteinander kombiniert werden können,<br />
belegen Projekte, die in den letzten<br />
Semestern an der Hochschule Fulda<br />
entstanden sind. Obgleich mit Ferdinand<br />
Braun vor gut einhundert Jahren<br />
ein „Sohn der Stadt“ den Physik-Nobelpreis<br />
erhielt, mit Ferdinand Schneider<br />
der „Daniel Düsentrieb Osthessens“<br />
wirkte, der sich mit mehr als 200 Patenten<br />
in den Annalen verewigte, und die<br />
Stadt früher führend im Bereich der<br />
Industrietextilien war, in den Fünfziger<br />
Jahren des letzten Jahrhunderts sogar<br />
eine kleine Serie von Fulda-Mobilen die<br />
Autobahnen Deutschlands eroberten<br />
und vor den Toren der Stadt der deutsche<br />
Erfinder des Computers, Konrad<br />
Zuse, seine Rechenmaschinen baute, ist<br />
die Stadtgeschichte weitestgehend<br />
geprägt von ihrer kirchlichen Entwicklung<br />
mit Dom, Bischofssitz, katholischer<br />
Fakultät (früher Universität) sowie<br />
die Gründung durch Bonifatius.<br />
Gerade vor dem Hintergrund der eingangs<br />
skizzierten Technikgeschichte<br />
einer Region belegen die an der Hochschule<br />
entstandenen Arbeiten, wie es<br />
möglich ist, eine Hochschule mit ihren<br />
Studierenden und deren Arbeiten im<br />
Bereich der Elektrotechnik und regionale<br />
Belange in Einklang zu bringen. In<br />
den Fällen, in denen Städte oder Kreise<br />
auf Hochschulen zugehen, geht es oft<br />
um Regionalplanungen. Künstlerische<br />
Fachbereiche werden mit Filmen oder<br />
Logos beauftragt; wirtschaftliche Fachbereiche<br />
mit wirtschaftlichen Untersuchungen.<br />
Es wirkt hier ein Pull-Mechanismus<br />
(externe Einrichtungen fordern<br />
Hilfe/Dienstleistungen selbstständig<br />
an): Bei anstehenden Projekten erinnern<br />
sich Kommunen gerne der Fachkompetenz<br />
ihrer ansässigen Hochschu-<br />
len oder sie neigen angesichts klammer<br />
Haushaltskassen dazu, sich auf Arbeiten<br />
von Studierenden zu beziehen und<br />
suchen daher den Kontakt zur Hochschule.<br />
Unberührt davon gelingt es den<br />
technischen Fachbereichen, Kontakte<br />
zu regionalen Unternehmen aufzubauen<br />
und mit ihnen in vielfältigster Weise<br />
Projekte zu realisieren.<br />
Der Fokus der hier beschriebenen Arbeiten<br />
liegt ausnahmslos in der Kopplung<br />
von Geschichte, Kultur und Region mit<br />
(Elektro-) Technik, die der Fachbereich<br />
Elektrotechnik und Informationstechnik<br />
in den letzten beiden Jahren in den<br />
Bachelorstudiengängen Wirtschaftsingenieurwesen<br />
sowie Elektrotechnik und<br />
Informationstechnik an der Hochschule<br />
Fulda realisierte. Neben exemplarischen<br />
Erstsemesterprojekten in Form von<br />
Kurzfilmen und Geo-Tracking, die Kultur,<br />
Region und Technik verbinden,<br />
sind es auch Fallstudien zu Forschungsvorhaben,<br />
die der Fachbereich realisiert<br />
und die Kultur und Geschichte mit<br />
Techniklösungen der Hochschule kombinieren.<br />
Erstsemesterprojekte – Was ist das?<br />
Das Erstsemesterprojekt hat als „Lernziel,<br />
den Studierenden einen Einblick in<br />
typische Aufgaben eines Ingenieurs zu<br />
geben. Sie sollen selbstständiges Arbeiten<br />
erlernen, aber auch die Fähigkeit<br />
zur Teamarbeit einüben. Dabei sollen<br />
sie als Grundlage zur Planung des<br />
Ablaufs ihres Studiums eigene Stärken<br />
und Schwächen erkennen. Ihnen sollen<br />
Prinzipien der Problemanalyse und Projektabwicklung<br />
vertraut sein.“ [1] Die<br />
neu eingeschriebenen Studierenden