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Freund- schaft - Kinder- und Jugendhilfe Backhaus

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Wie coache ich mein Kind durch die Schule?<br />

Wieder einmal trafen sich Mitarbeiter der GfS Emsland<br />

zum so genannten Arbeitsfrühstück mit dem<br />

Thema: „Wie coache ich mein Kind durch die Schule?“.<br />

Sehr anschaulich <strong>und</strong> praktisch konnten sich<br />

die Teilnehmer mit dieser Thematik auseinandersetzen.<br />

Im Folgenden wird Frau Heymann<br />

die Inhalte des Vortrages darlegen.<br />

Renate Weusthof<br />

Erziehungsleitung<br />

GfS Emsland/Schapen<br />

Themenschwerpunkt Lernstörungen <strong>und</strong> Lerntherapie/<br />

AD(H)S<br />

Mein Name ist Astrid Heymann ich bin Lerntherpeutin<br />

M.A. i.S. ; Legasthenietrainerin ® ; Heilpraktikerin<br />

<strong>und</strong> prak. Psychologin. Seit ca. 11 Jahren beschäftige<br />

ich mich mit dem Thema Teilleistungsschwächen<br />

<strong>und</strong> AD(H)S.<br />

Diese Themengebiete liegen eng beieinander <strong>und</strong><br />

oftmals ergibt sich aus einer AD(H)S eine Teilleistungsschwäche<br />

oder aus einer Teilleistungsschwäche<br />

eine große Unruhe.<br />

Eine negative Lernstruktur hat nicht nur großen Einfluss<br />

auf das Kind, sondern auch auf sein gesamtes<br />

soziales Umfeld. Wie groß der Einfluss ist möchte<br />

ich Ihnen nun innerhalb dieses Artikels ein wenig<br />

näher bringen. Kennen Sie diese Situation:<br />

Ihr Kind hat Problem in der Rechtschreibung, beim<br />

Lesen <strong>und</strong>/oder in der Mathematik. Auch das Sozialverhalten<br />

ihres Kindes entspricht nicht den Erwartungen<br />

der Lehrer. Trotz täglichen Übens, werden<br />

Sie in die Schule bestellt. Ihnen wird nahe gelegt,<br />

dass sie mehr mit ihrem Kind üben müssen, Sie<br />

müssen es anhalten zum Lesen, täglich ein Diktat<br />

mit ihm schreiben <strong>und</strong> dafür sorgen, dass es sich in<br />

seinen Leistungen verbessert.<br />

Sie drohen ihrem Kind erst sanft, dann immer stärker,<br />

weil es die einfachsten Dinge nicht versteht. Sie<br />

verzweifeln, wenn das Lesen nur darin besteht, dass<br />

Buchstabe an Buchstabe aneinander gereiht wird,<br />

ohne den Sinn des Wortes, geschweige denn, den<br />

ganzen Text zu verstehen. Wenn bei der kleinsten<br />

Rechnung mit den Fingern unter dem Tisch jedes<br />

einzelne Symbol abgezählt wird.<br />

Wenn 27+5 = 77 ergibt <strong>und</strong> 25 + 5 mit 55 + 5 für ihr<br />

Kind keine Gemeinsamkeit hat.<br />

Wir sehen die Teilnehmer des Arbeitsfrühstücks bei den intensiven praktischen Übungen.<br />

Wenn dann die Aufgabe gelingt, dann nimmt es<br />

einfach zu viel Zeit in Anspruch. Trotz des zeitlichen<br />

<strong>und</strong> auch nervlichen Einsatzes ändert sich nicht. Es<br />

zeigt sich kein Erfolg, von Fortschritt ganz zu<br />

schweigen.<br />

Ein neues Gespräch in der Schule <strong>und</strong> wieder dasselbe.<br />

Sie müssen üben, üben, üben um das Klassenziel<br />

zu erreichen. Nichts ändert sich, sie verzweifeln<br />

noch mehr <strong>und</strong> für ihr Kind bricht eine Welt zusammen.<br />

Es weiß, dass es jeden Tag übt - ohne<br />

Erfolg<br />

Geben Sie nicht auf!<br />

Durchhaltevermögen werden <strong>Kinder</strong>, Eltern <strong>und</strong><br />

Lehrer brauchen, bis sich der ersehnte Erfolg beim<br />

Lesen, Schreiben <strong>und</strong>/oder Rechnen einstellt.<br />

Und so kann man in vielen Diskussionen unter Müttern<br />

<strong>und</strong> Vätern die Verzweiflung geradezu greifen.<br />

Ein permanentes Versagen beim Erlernen von Lesen,<br />

Schreiben <strong>und</strong> Rechnen ist eine soziale Katastrophe.<br />

So gerät die Bewertung der Lese-, Rechtschreib-<br />

<strong>und</strong> Mathematik schnell auf ein moralisches<br />

Gleis. Es folgen Sprüche wie die <strong>Kinder</strong> sind faul,<br />

dumm, störrisch, unerzogen <strong>und</strong> mit weiteren charakterlichen<br />

Mängeln behaftet.<br />

Eine sachliche Bewertung gelingt nur schwer.<br />

Eigentlich haben wir alle auf irgendeinem Gebiet<br />

eine Lernstörung<br />

Das in jeder Sportart, jedem Wissensgebiet, welches<br />

wir begonnen haben <strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> von Misserfolgen<br />

wieder beendet haben, eine Lernstörung liegt<br />

ist uns hingegen nicht klar.<br />

Lernstörungen begleiten uns durch unser gesamtes<br />

Leben, welche im Allgemeinen <strong>und</strong> mit der Ausnahme<br />

unserer Kulturtechniken auch folgenlos bleiben.<br />

Niemanden stört es, wenn er kein Instrument spielen<br />

oder Einrad fahren kann.<br />

Auch wenn behauptet wird, dass Lernstörungen<br />

verbreitet sind, so heißt das aber noch lange nicht,<br />

dass es sich in jedem Fall um eine Lernstörung<br />

handelt, wenn die Inhalte oder der Sachverhalt nicht<br />

sofort verstanden werden.<br />

So ist es ein sehr schwieriges <strong>und</strong> aufwendiges<br />

Unterfangen eine Lernstörung als solche darzustellen.<br />

(aus diesem Gr<strong>und</strong>e bediene ich mich der Bilder<br />

aus Betz Breuninger „Teufelskreis Lernstörungen“)<br />

welches die Gr<strong>und</strong>lage meiner Arbeit darstellt.<br />

Ausgabe 78 23 KIM

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