Freund- schaft - Kinder- und Jugendhilfe Backhaus
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Mein Praktikum in der Wohngruppe Bokeloh<br />
Zuerst möchte ich mich kurz vorstellen: Mein Name<br />
ist Natalie Kröger, ich bin 19 Jahre alt, in Haselünne<br />
geboren <strong>und</strong> mache eine Ausbildung zur Erzieherin.<br />
Im Rahmen meiner Ausbildung, an der Marienhausschule-Meppen,<br />
habe ich ein zehnwöchiges Praktikum<br />
in der Jugendwohngruppe Bokeloh absolviert.<br />
In diesen zehn Wochen, habe ich viele Erfahrungen<br />
gesammelt <strong>und</strong> mit den Jugendlichen die verschiedensten<br />
Dinge erlebt. Zum Beispiel waren wir mit<br />
der gesamten Gruppe in Bremen, um uns dort bei<br />
einer Shoppingtour zu vergnügen. Des Weiteren<br />
konnte ich im Rahmen des Praktikums viele Angebote<br />
selber gestalten wie zum Beispiel das Plätzchen<br />
backen oder einen Beautyabend.<br />
Zudem habe ich in den zehn Wochen ein Projekt<br />
durchgeführt, in dem ich gemeinsam mit einem Teil<br />
der JWG, ein Wandbild gestaltet habe.<br />
Entstanden ist ein Sinnbild im 3D-Effekt, was für<br />
Selbstständigkeit als Gruppenziel, stehen soll.<br />
Nun zum Verständnis des Bildes:<br />
Stellen Sie sich vor, die blauen Balken stellen die<br />
einzelnen Jugendlichen dar.<br />
Sie werden schnell merken, dass die Balken immer<br />
kleiner werden <strong>und</strong> zum Rechteck in der Mitte des<br />
Motivs führen. Dieses hat folgenden Sinn.<br />
Wenn die Jugendlichen zur Aufnahme in die JWG<br />
gelangen, starten sie erst einmal von ganz hinten.<br />
Gerade am Anfang registrieren die Jugendlichen,<br />
dass sie nun für sich selbst verantwortlich sind <strong>und</strong><br />
somit ihr Leben in die eigenen Hände nehmen müssen.<br />
Nach <strong>und</strong> nach gelangen die Jugendlichen<br />
Balken für Balken nach vorne, weil sie auf ihrem<br />
Weg zur Selbstständigkeit immer mehr an Erfahrungen<br />
gewinnen <strong>und</strong> Eigenverantwortung übernehmen.<br />
Das Steuerrad in dem Rechteck steht für das Ziel<br />
der Selbstständigkeit, die die Jugendlichen erreichen<br />
sollen. Selbstständigkeit ist hier als Unabhängigkeit,<br />
Eigenständigkeit <strong>und</strong> Eigenverantwortlichkeit<br />
zu verstehen.<br />
Das Steuerrad steht also als Symbol, da ein Steuerrad<br />
eine lenkende Hand benötigt, die ihm die Richtung<br />
angibt, wie im wahren Leben auch.<br />
Auf dem Weg, zwischen den Balken, sehen Sie vier<br />
Wörter die als Synonyme für das Gruppenleben<br />
sprechen. Als erstes Schlagwort dafür steht „Kamerad<strong>schaft</strong>“.<br />
Dieses bezeichnet die zwischenmenschlichen<br />
Beziehungen, im Sinne der Solidarität, der<br />
Gruppe. Darauf folgt das Wort Ehrlichkeit. Die Bedeutung<br />
von Ehrlichkeit ist hier als Aufrichtigkeit <strong>und</strong><br />
Fairness zu verstehen.<br />
Als drittes Wort ist Vertrauen zu lesen. Dieses erfüllt<br />
gleich zwei wichtige Aspekte.<br />
Wenn wir uns selbst vertrauen, dann glauben wir an<br />
unsere eigene Fähigkeit, mit Problemen, die auf uns<br />
zukommen, umgehen zu können. Wir haben dann<br />
das (Selbst)Vertrauen, unser Leben zu meistern -<br />
was auch kommen mag.<br />
Daraus schließt sich, nur wer sich selbst vertraut,<br />
kann auch anderen Menschen vertrauen.<br />
Mit etwas Abstand zu den anderen drei Wörtern<br />
steht das Wort „Respekt“.<br />
Respekt bezeichnet eine Form von Wertschätzung<br />
<strong>und</strong> Aufmerksamkeit gegenüber anderen Personen.<br />
Dieses ist unentbehrlich für einen harmonischen<br />
Alltag in der Gruppe. Zum einen ist mit dem Wort,<br />
sowohl der Respekt gegenüber den Jugendlichen<br />
selbst als auch den Respekt gegenüber den Erzieher/innen<br />
gemeint.<br />
Respekt steht in dem Zusammenhang aber auch, für<br />
den Respekt, den die Jugendlichen ihrer eigenen<br />
Zukunft entgegenbringen.<br />
Allgemein kann ich sagen, dass ich mich trotz anfänglicher<br />
Skepsis, aufgr<strong>und</strong> des Alters der Jugendlichen<br />
(12-20 Jahre), super wohl gefühlt habe <strong>und</strong><br />
die Zeit in der JWG genossen habe. Ich denke, dass<br />
ich nun einen guten Vergleich zu dem Arbeitsbereich<br />
im <strong>Kinder</strong>garten kennen lernen durfte, was<br />
dazu geführt hat, abzuwägen, was mir persönlich<br />
mehr liegt.<br />
Natalie Kröger<br />
Marienhauschule-Meppen<br />
Ausgabe 78 31 KIM