Die Integration der ostdeutschen Hochschulen in die ... - EU - DAAD
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<strong>der</strong> TU Ilmenau angesiedelte LEONARDO-Büro Thür<strong>in</strong>gen hervorgegangen<br />
ist. <strong>Die</strong>se E<strong>in</strong>richtung hat seitdem außerordentlich erfolgreich gearbeitet und<br />
national und <strong>in</strong>ternational große Anerkennung gefunden.<br />
Interessant ist auch <strong>die</strong> Rolle <strong>der</strong> Universität Jena im Rahmen des TEMPUS-<br />
Programms. Noch 1990/91 haben uns Kollegen aus den Alten Bundeslän<strong>der</strong>n<br />
<strong>in</strong> ihre Programme h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>genommen. Schon 1991/92 kamen 21 Stu<strong>die</strong>rende<br />
aus Mittel- und Osteuropa nach Jena, und <strong>die</strong> FSU war an 2 Projekten beteiligt.<br />
E<strong>in</strong> Jahr später konnten wir schon 4 Projekte zählen. Schließlich nahm <strong>die</strong><br />
FSU im Jahr 1996/97 mit 14 Projekten Platz 2 (geme<strong>in</strong>sam mit Bochum und<br />
TU Berl<strong>in</strong>) <strong>in</strong> <strong>der</strong> TEMPUS-Statistik <strong>der</strong> deutschen <strong>Hochschulen</strong> e<strong>in</strong>. Aber<br />
danach fällt <strong>die</strong> Zahl <strong>der</strong> Projekte stark ab. Wie ist <strong>die</strong>se Entwicklung zu verstehen?<br />
In den Anfangsjahren haben wir <strong>die</strong> Kontakte zu den Kollegen <strong>in</strong> den<br />
alten Bundeslän<strong>der</strong>n und <strong>in</strong> Westeuropa genutzt, um <strong>in</strong> bestehende o<strong>der</strong> neu<br />
entstehende Netzwerke e<strong>in</strong>zusteigen. Zugleich waren wir durch unsere traditionellen<br />
Verb<strong>in</strong>dungen zu den <strong>Hochschulen</strong> <strong>in</strong> Mittel- und Osteuropa und e<strong>in</strong>er<br />
gewissen Ostexpertise ke<strong>in</strong>e un<strong>in</strong>teressanten Partner. Uns kam auch entgegen,<br />
dass es sich <strong>in</strong> vielen Fällen um Mobilitätsnetzwerke handelte. Hier konnten<br />
wir unsere schon damals gut entwickelte Betreuung ausländischer Stu<strong>die</strong>ren<strong>der</strong><br />
e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen. <strong>Die</strong> Professoren <strong>der</strong> FSU, Angehörige des Mittelbaus sowie<br />
auch des Akademischen Auslandsamts haben sich aber auch <strong>in</strong> Projekte zur<br />
Curricularentwicklung o<strong>der</strong> zur Reform o<strong>der</strong> zum Neuaufbau von Hochschulstrukturen<br />
engagiert. In vielen Fällen haben sich neue Kontakte und Kooperationen<br />
außerhalb <strong>der</strong> TEMPUS-Projekte ergeben. E<strong>in</strong>e Reihe von Vorhaben<br />
ist geme<strong>in</strong>sam mit Partnern aus <strong>der</strong> Coimbra Group, auf <strong>die</strong> noch e<strong>in</strong>gegangen<br />
wird, verwirklicht worden. 1996 fand <strong>die</strong> nationale TEMPUS-Tagung <strong>in</strong> Jena<br />
statt. Warum aber ist <strong>die</strong> Beteiligung <strong>der</strong> FSU am TEMPUS-Programm ab 1997<br />
stark rückläufig? Hierfür s<strong>in</strong>d mehrere Gründe anzuführen. <strong>Die</strong> Zahl <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternationalen<br />
Kooperationen hatte sich weiter erhöht, <strong>die</strong> personellen Ressourcen<br />
waren aber nicht gewachsen. Aus vielen <strong>die</strong>ser Projekte aber auch aus an<strong>der</strong>en<br />
Programmen o<strong>der</strong> bilateralen Kontakten waren längerfristige stabile Kooperationsbeziehungen<br />
entstanden. Kapazitäten waren somit weitgehend an<strong>der</strong>weitig<br />
gebunden. Zum an<strong>der</strong>en ließen e<strong>in</strong>ige Verän<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> TEMPUS und <strong>der</strong><br />
gewachsene bürokratische Aufwand TEMPUS-Projekte nicht mehr so attraktiv<br />
ersche<strong>in</strong>en wie <strong>in</strong> den Anfangsjahren. Ich zitiere kritische Anmerkungen aus<br />
e<strong>in</strong>er Stellungnahme vom Dezember 1997 <strong>in</strong> Vorbereitung <strong>der</strong> Sitzung des<br />
TEMPUS-Ausschusses: „<strong>Die</strong> Tendenz zur top-down-Strategie muss umgekehrt<br />
werden. Hochschul autonomie stärken und nicht <strong>die</strong> hauptstädtische Bürokratie.<br />
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