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Die Integration der ostdeutschen Hochschulen in die ... - EU - DAAD

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Thür<strong>in</strong>ger gehen <strong>in</strong> <strong>die</strong> Welt<br />

Thür<strong>in</strong>ger gehen <strong>in</strong> <strong>die</strong> Welt<br />

Wolfgang Meier, Kar<strong>in</strong> Drechsler<br />

Vor dem Neuanfang steht e<strong>in</strong> Umbruch – Was <strong>der</strong> Neuorientierung <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternationalen<br />

Bildungszusammenarbeit <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen vorausg<strong>in</strong>g<br />

(Wolfgang Meier)<br />

Am Donnerstag, dem 9. November 1989, saß <strong>die</strong> Mehrheit <strong>der</strong> DDR-Bevölkerung<br />

noch ungläubig vor dem Fernseher. Das Deutsche Fernsehen zeigte<br />

Bil<strong>der</strong> von verschiedenen Grenzübergängen, <strong>die</strong> schließlich den Zugang <strong>in</strong> den<br />

freien Teil Deutschlands gewährten. An den Folgetagen gab es ke<strong>in</strong>en normalen<br />

Hochschulalltag. Studenten wie Mitarbeiter reihten sich mit allem, was sich<br />

irgendwie mit Motorkraft fortbewegen ließ, <strong>in</strong> kilometerlange Staus gen Westen<br />

für e<strong>in</strong>en Kurzbesuch.<br />

Bis Weihnachten 1989 hatte es <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>ger <strong>Hochschulen</strong> als Folge von Demokratisierungsbestrebungen<br />

bereits vere<strong>in</strong>zelt Umstrukturierungen und Neuordnungen<br />

gegeben. Für <strong>die</strong> Mehrheit <strong>der</strong> Mitarbeiter verlief <strong>der</strong> Hochschulbetrieb<br />

jedoch mehr o<strong>der</strong> weniger unspektakulär. Im neuen Jahr formierten sich dann<br />

größere Gruppen, <strong>die</strong> noch gezielter <strong>die</strong> demokratische Erneuerung ihrer Hochschule<br />

vorantrieben. Sie standen dabei zum Teil den alten Hochschulgremien und<br />

Leitungsorganen gegenüber, so dass e<strong>in</strong>e seltsame Mischung entstand.<br />

An <strong>der</strong> Friedrich-Schiller-Universität Jena, <strong>die</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergangenheit oft<br />

unter beson<strong>der</strong>er Aufmerksamkeit des SED-Politbüros und permanent unter <strong>der</strong><br />

„Betreuung“ <strong>der</strong> SED-Bezirksleitung Gera stand, trat Ende Januar e<strong>in</strong> <strong>in</strong> freier<br />

und geheimer Wahl zustande gekommener Wissenschaftlicher Rat (Konzil), <strong>der</strong><br />

aus demokratischen Erneuerern, aber auch noch aus alten politischen Kräften<br />

bestand, zu se<strong>in</strong>er ersten Sitzung zusammen. Das Kräftespiel zwischen Erneuerern<br />

und Altka<strong>der</strong>n kostete Zeit, so dass <strong>der</strong> erste frei gewählte Rektor erst im<br />

April 1990 se<strong>in</strong>e Arbeit aufnehmen konnte. Nun wurde sukzessiv <strong>die</strong> gesamte<br />

Hochschulleitung neu strukturiert und personell neu besetzt.<br />

Das früher für <strong>die</strong> Auslandsbeziehungen zuständige Direktorat für Internationale<br />

Beziehungen gab es nicht mehr. Es hatte auch den Postverkehr <strong>der</strong><br />

Wissenschaftler mit ihren Partnern im Ausland, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e aus dem so genannten<br />

nichtsozialistischen Wirtschaftsgebiet kontrolliert. Nach dem Vorbild<br />

<strong>der</strong> TU Berl<strong>in</strong> nahm zum 1. Juni 1990 e<strong>in</strong> Referat für Außenbeziehungen se<strong>in</strong>e

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