European Journal of Medical Research - Deutsche AIDS ...
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June 27, 2007 EUROPEAN JOURNAL OF MEDICAL RESEARCH<br />
25<br />
In conclusion, the alteration <strong>of</strong> innate and adaptive immune<br />
responses which result in reduced antigen presentation as well<br />
as unspecific immune stimulation appear to be a major factor<br />
in HIV-1 pathogenesis.<br />
F.ER.7<br />
Veränderung immunologischer Parameter von<br />
akuter zur chronischer HIV-1 Infektion<br />
Streeck H. 1 , Altfeld M. 1<br />
1 Partners <strong>AIDS</strong> <strong>Research</strong> Center, Massachusetts General<br />
Hospital/HMS, Boston, United States <strong>of</strong> America<br />
Die akute HIV-1 Infektion ist gekennzeichnet durch hohe<br />
Virämie, massiven CD4+ T Zellverlust und geht meist mit<br />
grippeähnlichen Symptomen, Fieber, Lymphadenopathie und<br />
stammbetontem Exanthem einher. Mit dem Aufkommen der ersten<br />
HIV-spezifischen CD8+ T Zellen wird eine Kontrolle über<br />
die virale Replikation erreicht. Diese frühen HIV-spezifischen<br />
Immunantworten scheinen sich von Immunantworten, die zu<br />
einem späteren Zeitpunkt gebildet werden, zu unterscheiden.<br />
Obwohl die initialen Immunantworten nur gegen einige wenige<br />
Epitope des Virus gerichtet sind, reichen diese aber aus eine<br />
partielle Kontrolle über die virale Replikation zu erlangen.<br />
Hingegen sind Immunantworten, die zu einem späteren Zeitpunkt<br />
gebildet werden, weniger effektiv denn die Höhe und<br />
Breite der Immunantworten nimmt zwar zu, aber ein stärkerer<br />
Einfluß auf die virale Replikation bleibt aus. Es ist bisher nicht<br />
bekannt, wodurch sich die frühen Immunantworten von den<br />
späteren unterscheiden, jedoch konnten besonders in letzter<br />
Zeit Veränderungen an Zellmarker wie IL-7 Rezeptor, TRAIL<br />
und PD-1 auf den CD8+ T Zellen mit einer Dysfunktion der T<br />
Zellen in Verbindung gebracht worden. Darüberhinaus zeigen<br />
Individuen, die fähig sind die virale Replikation über lange Zeit<br />
zu kontrollieren eine polyfunktionelle CD8+ T Zellantwort.<br />
Eine besondere Rolle spielt dabei die antiretrovirale Therapie.<br />
Zwar konnte bisher nicht eindeutig gezeigt werden, dass eine<br />
Frühtherapie einen klinischen Vorteil bringt, jedoch deuten<br />
Veränderungen im Immmunsystem unter Therapie darauf hin,<br />
dass eine antiretrovirale Therapie eine CD8+ T Zelldysfunktion<br />
teilweise aufhebt. In dieser Studie zeigen wir Veränderungen<br />
der CD8+ T Zellantworten von akuter zu chronischer Infektion<br />
mit Fokus auf neuere Marker, die Aussagen über die CD8+ T<br />
Zellfunktion zulassen. Desweiteren wird der Einfluss einer antiretroviralen<br />
Therapie auf die CD8+ T Zellfunktion beleuchtet.<br />
F.ER.8<br />
Immunodomination in Primary HIV-1 Infection<br />
Streeck H. 1 , Altfeld M. 1<br />
1 Partners <strong>AIDS</strong> <strong>Research</strong> Center, Massachusetts General<br />
Hospital/HMS, Boston, United States <strong>of</strong> America<br />
Unter Immunodomination versteht man die Fähigkeit einzelner<br />
HLA-abhängiger Immunantworten anderer HLA-abhängigen<br />
Immunantworten in deren Anwesenheit zu unterdrücken. Aktuell<br />
ist wenig über den Mechanismus der Immundominanz<br />
bekannt. Ein eingehenderes Verständnis dieses Phänomens ist<br />
jedoch in Fragen effektiver Impfst<strong>of</strong>fentwicklung überaus relevant,<br />
da potentiell neben immunologisch irrelevant auch relevante<br />
Antworten aktiv supremiert werden können. Hierbei<br />
spielt vor allem die Phase der akuten HIV-1 Infektion eine<br />
wichtige Rolle, da hier nicht nur die ersten HIV-spezifischen<br />
CD8+ T Zellantworten gegen das Virus aufkommen, sondern<br />
diese ersten Immunantworten in der Kontrolle der viralen Infektion<br />
auch weitaus effektiver zu sein scheinen als neu entstandene<br />
Immunantworten zu einem späteren Zeitpunkt im<br />
Krankheitsverlauf. In der hier präsentierten Studie wurden über<br />
300 Patienten während der ersten Phase der HIV-1 Infektion<br />
auf ihre HLA-abhängigen CD8+ T Zellantworten mittels IFN-�<br />
ELispot untersucht. Hierbei konnten klare Immunodominanzmuster<br />
einiger HLA Allele über andere HLA Allele<br />
nachgewiesen werden. Interessanterweise zeigten besonders die<br />
HLA-Typen, die mit einer langsamen Krankheitsprogression<br />
assoziiert sind, wie zum Beispiel HLA-B27 und HLA-B57,<br />
diesen Effekt. Im Falle von HLA-B27 und –B57 kann die<br />
Dominanz dieser HLA Allele auf die Rolle einiger weniger<br />
Epitope zurückgeführt werden, die in einer hochkonservierten<br />
Region von p24/Gag zu finden sind. Auch wenn andere HLA<br />
Allele Epitope in p24 präsentieren und CD8+ T Zellantworten<br />
gegen diese Region gebildet werden können, entstehen diese<br />
meist jedoch nicht während der akuten HIV-1 Infektion.<br />
F.ER.9<br />
Probleme und Lösungswege bei der Erzeugung von<br />
breit neutralisierenden Antikörpern gegen HIV<br />
Denner J. 1<br />
1 Robert Koch-Institut, Berlin, Germany<br />
Fragestellung: In Anbetracht der hohen Zahl der HIV-Infizierten<br />
weltweit und der entsprechenden humanitären und<br />
ökonomischen Folgen sowie wissend, dass die gegenwärtigen<br />
Kombinationstherapien keine Heilung bieten und mit vielen<br />
Nebenwirkungen verbunden sind, ist eine Prävention durch<br />
einen Impfst<strong>of</strong>f dringend erforderlich. Obwohl noch unklar<br />
ist, ob eine humorale oder zelluläre Immunantwort zum<br />
Schutz vor HIV führen, hat die humorale Immunantwort auf<br />
der Basis neutralisierender Antikörper den Vorteil, dass die<br />
Infektion von Zellen, in die HIV als DNA-Kopie integriert<br />
und lange Zeit persistieren kann, von vornherein verhindert<br />
wird. Da das Oberflächenhüllprotein gp120 äußerst variabel<br />
ist, stellt das konservierte transmembrane Hüllprotein gp41<br />
ein besseres Zielmolekül für die Gewinnung neutralisierender<br />
Antikörper dar. Vor mehr als 10 Jahren wurden bei HIV-Infizierten<br />
zwei Antikörper identifiziert, 2F5 und 4E10, die an<br />
hochkonservierte Epitope in der Membran-proximalen externen<br />
Region (MPER) von gp41 binden und bis zu 95% aller<br />
HIV-Stämme neutralisieren. Als monoklonale Antikörper<br />
wurden beide erfolgreich bei passiven Immunisierungen und<br />
klinischen Immuntherapien eingesetzt, allerdings gelang es<br />
bisher nicht, derartige Antikörper zu induzieren.<br />
Ergebnisse: Durch Immunisierung mit den transmembranen<br />
Hüllproteinen p15E verschiedener Gammaretroviren z.B. des<br />
porcinen endogenen Retrovirus (PERV) und des Katzenleukämievirus<br />
(FeLV) konnten wir entsprechende neutralisierende<br />
Antikörper induzieren. Im Falle von FeLV konnte<br />
damit sogar ein Schutz bei der Katze erreicht werden. Von<br />
den induzierten Antikörpern wurden zwei Epitop-Regionen<br />
erkannt, eine im N-terminalen Bereich von p15E (E1) und<br />
eine im MPER (E2). E2 ist ähnlich lokalisiert in p15E wie die<br />
Epitope von 2F5/4E10 in gp41. Inzwischen wurde auch im<br />
gp41 von HIV eine E1-Region gezeigt. Es gibt Hinweise darauf,<br />
dass die Interaktion von E1 und E2 wesentlich für die Induktion<br />
von 2F5/4E10-ähnlichen Antikörpern ist.<br />
Schlussfolgerungen: Diese Daten eröffnen neue Möglichkeiten<br />
für die Gewinnung breit neutralisierender Antikörper<br />
gegen HIV.