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Umwelttrends in Deutschland

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Notwendige Voraussetzung dafür istdie weitestgehende Ausschöpfung allerbestehenden Effizienzpotenziale <strong>in</strong> denWirtschaftssektoren, um vor allem dieenergiebed<strong>in</strong>gten Emissionen auf nahezuNull zu senken. Dies erfordert die vollständigeUmstellung der Energieerzeugung auferneuerbare Quellen. Wie dies technischgel<strong>in</strong>gen kann, hat das Umweltbundesamt(UBA) <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Studie „Treibhausgasneutrales<strong>Deutschland</strong> im Jahr 2050“ [UBA2013a] gezeigt. Allerd<strong>in</strong>gs besteht <strong>in</strong> wichtigenBereichen wie der Wasserstofftechnologienoch erheblicher Forschungs- undEntwicklungsbedarf.Technische Lösungen alle<strong>in</strong> reichen jedochnicht aus, um zum Ziel zu gelangen.E<strong>in</strong> Beispiel ist der Verkehrssektor. Hiermüssen technische Verbesserungen anden Fahrzeugen durch Maßnahmen zurVerkehrsvermeidung und -verlagerungauf umweltverträgliche Verkehrsträgerergänzt werden, damit nicht e<strong>in</strong> erhöhtesVerkehrsaufkommen die s<strong>in</strong>kenden Emissionendes e<strong>in</strong>zelnen Fahrzeugs kompensiert.E<strong>in</strong> anderes Beispiel bietet die Landwirtschaft.Würden die Tierbestände bei gleichbleibendem Fleischkonsum der Bevölkerungverr<strong>in</strong>gert, sänke zwar der Treibhausgas-Ausstoßder deutschen Landwirtschaft,ausländische Anbieter würden jedoch dieAngebotslücke füllen und ihre heimischenTierbestände aufstocken – global gesehene<strong>in</strong> Nullsummenspiel.Dieses Beispiel zeigt auch, dass <strong>in</strong> e<strong>in</strong>erglobalisierten und wirtschaftlich verflochtenenWelt ke<strong>in</strong> Land alle<strong>in</strong> handeln kann.So wird die E<strong>in</strong>haltung des „E<strong>in</strong>e-Tonnepro-Kopf“-Zieles<strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> nur gel<strong>in</strong>gen,wenn die EU anspruchsvolle Ziele fürdie M<strong>in</strong>derung der Treibhausgas-Emissionen<strong>in</strong> der ganzen Union umsetzt und dieWeltgeme<strong>in</strong>schaft sich auf verb<strong>in</strong>dlicheZusagen zur Treibhausgas-Reduktione<strong>in</strong>igt.Pro-Kopf-Emissionen s<strong>in</strong>ken, s<strong>in</strong>d aber immer noch zu hochDie Treibhausgas-Emissionen pro Kopf sanken <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> zwischen 1990 und 2012 um etwa26 % und liegen nun bei 11,7 t. Dass sie zwischen 2010 und 2012 weitgehend stabil blieben, lagvor allem an der Bevölkerungszahl, auf der die Berechnung basiert: Als Ergebnis des Zensuswurde Anfang 2011 die Bevölkerungszahl nach unten korrigiert. Dadurch wurde 2011 nur nochmit 80,3 Mio. E<strong>in</strong>wohnern gerechnet (2010: 81,8 Mio. E<strong>in</strong>wohner).Wenn die deutschen Treibhausgas-Emissionen <strong>in</strong>sgesamt auch nur e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>gen Teil derweltweiten Emissionen ausmachen (2010: etwa 2 %), so s<strong>in</strong>d sie, bezogen auf die Bevölkerung,doch viel zu hoch. So lag <strong>Deutschland</strong> im Jahr 2011 über dem EU-Durchschnitt von rund 9 tKohlendioxid-Äquivalenten pro Kopf. Wenn die Industrieländer e<strong>in</strong>e Erwärmung der Erdatmosphäreum mehr als 2 °C gegenüber dem vor<strong>in</strong>dustriellen Niveau verh<strong>in</strong>dern wollen, müssensie ihre Treibhausgas-Emissionen bis zum Jahr 2050 auf etwa 1 t Kohlendioxid-Äquivalent proKopf absenken. Technisch ist dies möglich. Dazu muss der Endenergieverbrauch <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>durch Ausschöpfung bestehender Effizienzpotenziale soweit wie möglich gesenkt und der verbleibendeEnergiebedarf (Strom, Wärme, Kraftstoffe) aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden.E<strong>in</strong>e Schlüsselrolle spielt dabei die Wasserstofftechnologie. Es bedarf allerd<strong>in</strong>gs noch <strong>in</strong>tensiverForschung und erheblichen technischen Entwicklungsaufwandes, um dieses Ziel zu erreichen.21

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