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Umwelttrends in Deutschland

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Die deutsche Wirtschaft ist über denAußenhandel sehr stark <strong>in</strong>ternational verflochten.Dabei importiert und exportiert<strong>Deutschland</strong> <strong>in</strong> großem Umfang höherverarbeitete Halb- und Fertigwaren. Indiesen f<strong>in</strong>det sich oft nur e<strong>in</strong> Bruchteilder zu ihrer Herstellung e<strong>in</strong>gesetztenRohstoffe direkt wieder. Um dennoch dasAusmaß der Primärrohstoffnutzung unddaran geknüpfte Umweltauswirkungen zuerfassen, lassen sich alle Güter <strong>in</strong> so genannte„Rohstoffäquivalente“ umrechnen.Diese berücksichtigen alle Rohstoffe –außer Wasser – die im In- und Ausland zurErzeugung der Güter genutzt wurden. DieAnteile der genutzten Rohstoffe, die überdas Eigengewicht der Importe h<strong>in</strong>ausgehen,werden <strong>in</strong> der Fachsprache als <strong>in</strong>direkteImporte („Rucksäcke“) bezeichnet.Im Durchschnitt ergibt sich, dass für jedeTonne nach <strong>Deutschland</strong> importierter Güter2,5 t Rohstoffe im Ausland aufgewendetwurden. Güter, welche <strong>Deutschland</strong>exportiert, weisen sogar e<strong>in</strong> Rohstoffäquivalentvon 3,9 t auf, da exportierteGüter zumeist e<strong>in</strong>e höhere Fertigungstiefeaufweisen als Importe.Auskunft über den Primärrohstoffbedarffür Investitionen, Konsum und Export<strong>Deutschland</strong>s gibt der Input<strong>in</strong>dikator Primärrohstoffe<strong>in</strong>satz(englisch Raw MaterialInput, RMI). Dieser lag im Jahr 2010 beirund 2,7 Mrd. t.Importe haben e<strong>in</strong>en erheblichen Anteilam Primärrohstoffe<strong>in</strong>satz <strong>Deutschland</strong>s.Allerd<strong>in</strong>gs f<strong>in</strong>det sich davon auch e<strong>in</strong> großerTeil <strong>in</strong> den exportierten Gütern wieder.Um nun den tatsächlichen Primärrohstoffbedarf<strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>, bed<strong>in</strong>gt durch<strong>in</strong>ländischen Konsum und Investitionen,aufzuzeigen, kann der Konsum<strong>in</strong>dikator„<strong>in</strong>ländische Primärrohstoffverwendung“(englisch Raw Material Consumption,RMC) verwendet werden. Dieser berücksichtigtsowohl die Importe als auch dieExporte <strong>in</strong> Rohstoffäquivalenten. Dabeiwird der Primärrohstoffbedarf der Exportevom Primärrohstoffe<strong>in</strong>satz subtrahiert. ImS<strong>in</strong>ne der Verursachergerechtigkeit undder globalen Verantwortung wird somitder Primärrohstoffaufwand den Ländernzugeordnet, welche diese Rohstoffe oderdaraus produzierte höherverarbeiteteGüter letztlich nutzen. Um e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>ternationaleVergleichbarkeit zu ermöglichen, istes s<strong>in</strong>nvoll, den Indikator mit der E<strong>in</strong>wohnerzahlzu normieren (RMC/Kopf).Der RMC sank von knapp 1,5 Mrd. t im Jahr2000 auf circa 1,3 Mrd. t <strong>in</strong> 2011 und damitum fast e<strong>in</strong> Fünftel (18 %). Die Primärrohstoffverwendungpro Kopf sank somit vonannähernd 18 t auf rund 16 t <strong>in</strong> nur elfJahren. Nach e<strong>in</strong>er deutlichen Reduktionzwischen 2000 und 2009 ist die <strong>in</strong>ländischePrimärrohstoffverwendung zuletztwieder leicht gestiegen. Sowohl der Rückgangals auch der nun zu verzeichnendeleichte Anstieg s<strong>in</strong>d zu e<strong>in</strong>em hohen Maßeauf die Entwicklung der geleisteten Investitionenzurückzuführen. Die Investitionen<strong>in</strong> Bauten und Ausrüstungen und sonstigeKapitalgüter s<strong>in</strong>d seit 2000 um bis zu 30 %rückläufig gewesen. Die Primärrohstoffverwendungfür <strong>in</strong>ländischen Konsum warweniger stark, um ca. 10 %, rückläufig.45

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