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DNS Ausgabe Januar April 2013

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04. <strong>2013</strong><br />

Schreibpapier. Stenoblocks, Bleistifte,<br />

Kopierstifte. Radiergummis usw. gab es<br />

auf Antrag unter Vorlage eines<br />

Büchleins. in dem auch der<br />

bisherige Bedarf nachgewiesen<br />

war. Bei den Bleistiften wurden<br />

die Stummel der vorherigen wieder<br />

abgeliefert. Es wurde also mit allem<br />

noch sehr sparsam und sorgfältig<br />

umgegangen. Wir waren aber an<br />

Sparsamkeit gewöhnt und nahmen<br />

das als selbstverständlich hin. So<br />

hatte ich damals schon in meinem<br />

alten Holz-Schreibmaschinentisch<br />

verschiedenfarbiges Durchschlagpapier.<br />

Kohlepapier, Firmenbogen<br />

und Saugpost sehr grobkörniges<br />

hellgraues Schreibpapier. Außerdem<br />

stand mir eine neue Triumph-<br />

Schreibmaschine mit extra breitem<br />

Wagen zur Verfügung. auf der<br />

ich DIN-A 3 - Papierbögen zum Tippen<br />

der endlosen Zahlenkolonnen für die<br />

Betriebsabrechnung einspannen konnte. Bei<br />

Tipp-Fehlern gab es zum Korrigieren nur das<br />

Radieren, eine zeitaufwändige Fummelei.<br />

Nach den Pfingsfeiertagen sprang mir beim<br />

Aufziehen der Schreibmaschinentisch-<br />

Schublade doch eine Maus über die linke<br />

Hand! Eigentlich hatte ich keine Angst<br />

vor Mäusen, aber das war doch etwas<br />

zu unerwartet. Bei der Kontrolle meiner<br />

Papiervorräte sah ich dann, dass die Mäuse<br />

sich über das Kohlepapier und das bunte<br />

Durchschlagpapier hergemacht hatten, alles<br />

lag voller Schnippel. Die Kanten waren<br />

abgefressen, und die Hinterlassenschaften<br />

waren nicht gerade appetitlich. Daraufhin<br />

prüften auch die Kollegen des benachbarten<br />

lang gestreckten Konstruktionsbüros<br />

die alten Holz-Rollschränke, indem sie<br />

die Rollos ausbauten und den untersten<br />

Boden herausholten. Da hatten sich ganze<br />

Mäusekolonien in dem Zwischenraum<br />

zwischen Fußboden und Rollo häuslich<br />

niedergelassen. Sie hatten außer meinem<br />

Papier auch<br />

Butterbrotpapier.<br />

Brotkrümel und<br />

Obstreste dort<br />

bevorratet und<br />

eine Vorliebe für<br />

Apfelsinenschalen<br />

entwickelt. Auch<br />

Lichtpausen<br />

mit leichtem<br />

Ammoniak-Duft<br />

vom Entwickeln<br />

fanden ihren<br />

Zuspruch, was<br />

natürlich das<br />

Aus für weitere<br />

Haustiere<br />

bedeutete.<br />

Bereits 1954 gab es zum 1. Mai das Plakat<br />

der Gewerkschaft „Samstags gehört Vati<br />

mir“, womit sie die 40 Stunden-Wocheeinforderte.<br />

Im Kino machten Marilyn Monroe und Jane<br />

Russel von sich und dem „Sexappeal“ reden,<br />

ebenfalls Audrey Hepburn, Burt Lancaster<br />

und Frank Sinatra. In der Mode waren<br />

Caprihose und zum eleganten damenhaften<br />

Kleid trug man den Petticoat.<br />

Es war eine Sensation das die deutsche<br />

Fussball-Nationalmannschaft als Außenseiter<br />

unter Sepp Herberger und Kapitän Fritz<br />

Walter im Juli gegen „Ungarns Wunderteam“<br />

die Weltmeisterschaft errang.<br />

Große Begeisterung fand auch der<br />

Deutschland-Besuch des Iranischen<br />

Kaiserpaares. Schah Reza Pahlawi und<br />

Gattin Soraya, fotografiert von A. Bunge aus<br />

Königswinter.<br />

Marianne Klein<br />

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