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Besser spielen MIT JACK NICKLAUS<br />
Nutzen Sie<br />
die Stärken<br />
Ihres Spiels!<br />
© GOLF DIGEST 12/2015. FOTO: J. D. Cuban. ILLUSTRATION: CHRIS O’RILEY. DEUTSCHE BEARBEITUNG: MARCEL CZACK<br />
Bei meinen Entwürfen für Par 4-Bahnen versuche ich in den<br />
allermeisten Fällen folgende Ausgangslage zu kreieren: Um ein<br />
leichtes Par spielen zu können, muss der Spieler zumindest<br />
einen wirklich guten Schlag ausführen.<br />
Dieser gute, mutige Schlag kann entweder der Abschlag oder<br />
die Annäherung sein. Wenn die Drives zu Ihren Stärken zählen,<br />
kann es klug sein, vom Abschlag ein größeres Risiko<br />
einzugehen. Manchmal ist es aber eindeutig sinnvoller,<br />
an den ersten Schlag konservativ heranzugehen und<br />
beim schwierigeren zweiten Schlag etwas zu riskieren.<br />
Das Vorhandensein und die Lage von Hindernissen<br />
sollten Sie bei dieser Entscheidung ebenso<br />
bedenken wie die Beschaffenheit des Bodens.<br />
Das hier abgebildete Loch 9 im Sherwood<br />
Country Club bei Los Angeles ist ein<br />
hervorragendes Beispiel für die beschriebene<br />
Herausforderung. Je länger der<br />
Abschlag fliegt, desto enger wird das<br />
Fairway. Gelingt es Ihnen, einen<br />
aggressiven Drive auf dem Kurzgemähten<br />
zu platzieren, bleibt<br />
Ihnen vielleicht nur noch<br />
ein Wedge ins Grün. Mit<br />
einem gelungenen Pitch,<br />
werden Sie sogar eine<br />
Chance aufs Birdie<br />
haben: Das wäre<br />
dann der Lohn<br />
für zwei gute<br />
Schläge.<br />
DIE HERAUSFORDERUNG AUFSCHIEBEN<br />
ANGRIFF VOM TEE<br />
Wenn sich das Fairway so stark wie<br />
hier verengt, sollte Ihnen klar sein,<br />
dass Sie mit dem Driver doppelt so<br />
präzise sein müssen. An guten Tagen,<br />
an denen Sie sich mit dem Driver unfehlbar<br />
fühlen, können Sie es natürlich<br />
versuchen. Aber überlegen Sie sich gut,<br />
ob es das Risiko wert ist. Mit einem<br />
verzogenen Drive ist Ihnen das Bogey<br />
fast sicher. Andererseits ist der riskante<br />
Drive eventuell die bessere Wahl,<br />
wenn Sie sich bei längeren Annäherungen<br />
schwer tun und unsicher fühlen,<br />
da Ihnen nach einem gelungenen Drive<br />
nur noch ein kurzes Eisen ins Grün<br />
bleibt. Trockener harter Boden ist ein<br />
weiterer entscheidender Faktor. Wenn<br />
ein kleines, schmales Grün auch noch<br />
steinhart ist, sollte die Annäherung so<br />
kurz wie möglich sein.<br />
Ich wette, dass Sie im Durchschnitt niedrigere Scores spielen, wenn<br />
Sie einen Schläger wählen, mit dem der Ball in der breiten Fairwayzone<br />
landet. Das könnte zum Beispiel ein Holz 3 oder ein Hybrid sein.<br />
Lieber habe ich 30 Meter mehr zum Grün, als meine Annäherung<br />
aus dem Rough oder den Büschen spielen zu müssen oder sogar<br />
einen Baum vor der Nase zu haben. Das gilt umso mehr wenn der<br />
Platz weich und nass ist, denn dann wird auch ein langer Schlag<br />
ins Grün auf diesem schneller „beißen“. Der größte Fehler, den Sie<br />
hier begehen könnten, wäre den Abschlag nicht ins Spiel zu bringen.<br />
Da auf der rechten Seite ein langer Bach verläuft, sollten eventuelle<br />
Fehlschläge wenigstens links des Fairways landen.<br />
62 www.golfmagazin.de 1/2016