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atw 2018-07

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<strong>atw</strong> Vol. 63 (<strong>2018</strong>) | Issue 6/7 ı June/July<br />

| | Abb. 5.<br />

Dargestellt ist der Empfindlichkeitsfaktor S als Funktion des Abfallgewichtes. Die Bedeutung von S ist weiter unten im Text näher erklärt.<br />

Öffnungswinkel von 30 Grad simuliert.<br />

Entsprechend dem Gewicht und<br />

der angenommenen Dichte war der<br />

Füllungsgrad des Containers unterschiedlich<br />

und lag im Bereich von<br />

8 bis 72,4 %.<br />

Die Aktivität ergibt sich aus der<br />

Formel (1):<br />

Aktivität [Bq] =<br />

Dosisleistung [Sv/h] *100 /<br />

Verzweigungsverhältnis / S(1)<br />

S ist der in Abbildung 5 dargestellte<br />

Empfindlichkeitsfaktor<br />

Der Maximalbereich eines Standard-Dosisleistungsmessgerätes<br />

liegt<br />

bei etwa 100 Sv/h. Geht man<br />

von S = 1E-11 aus und setzt das<br />

Ver zweigungsverhältnis auf 2, so<br />

erhält man eine maximal messbare<br />

Aktivität von 5E+14 Bq. Das ergibt<br />

bei einem Gewicht von 2.290 kg<br />

eine spezifische Aktivität von 2E+<br />

11 Bq/kg. Bei einem Gewicht von<br />

100 kg erhält man entsprechend<br />

eine spezifische Aktivität von 7,4E<br />

+11 Bq/kg.<br />

Abschließend muss erwähnt werden,<br />

dass der Raum, in welchem die<br />

Messungen durchgeführt werden, als<br />

Heiße Zelle ausgelegt und natürlich<br />

für jeden Zutritt gesperrt sein muss<br />

(Abbildung 6).<br />

Diese Darstellung gilt nur für<br />

Detektoren die unterhalb des Containers<br />

montiert sind. Die Messwerte<br />

seitlicher Detektoren oder solche auf<br />

dem Deckel des Containers sind hingegen<br />

sehr stark vom Füllungsgrad<br />

abhängig.<br />

7 Klassifikation der<br />

hochaktiven Abfälle als<br />

lang lebiger (long lived)<br />

oder als kurzlebiger<br />

(short lived) Abfall<br />

Die Klassifikation von radioaktivem<br />

Abfall als langlebig (LLW long lived<br />

waste) basiert auf der Existenz von<br />

Radionukliden mit einer Halbwertszeit<br />

größer als 30 Jahre, wobei Cs-137<br />

nicht mitbewertet wird. Als Nebenbedingung<br />

wird gefordert, dass die<br />

Aktivität derartiger Nuklide per<br />

Gebinde im Mittel nicht größer ist<br />

als 400 Bq/g. Die hier aufgeführte<br />

Beschreibung ist beispielhaft und<br />

kann entsprechend lokaler Gesetze<br />

variieren.<br />

Zusammenfassung<br />

Der Umgang und die Messung<br />

von hochaktivem Abfall stellt an<br />

Messmethodik und Instrumentierung<br />

sehr spezielle Anforderungen. Anstelle<br />

der sonst üblichen Parameter<br />

wie Nachweisgrenze und Selektivität<br />

stehen der Dynamikbereich der<br />

Messung und obere Messgrenzen im<br />

Vordergrund.<br />

Auch ist die Durchführbarkeit der<br />

Messungen oft an das Vorhandensein<br />

von ausreichenden Abschirmungen<br />

und der Fernhantierung der Operationen<br />

gebunden.<br />

Das Fernziel der Messungen ist<br />

die Abschätzung von Lagerdauer und<br />

Lagerart bis hin zum Zeitpunkt, an<br />

welchem der Abfall durch Zerfall<br />

seiner radioaktiven Isotope gefahrlos<br />

gehandhabt werden kann.<br />

Authors<br />

Dr. Marina Sokcic-Kostic<br />

Roland Schultheis<br />

NUKEM Technologies Engineering<br />

Services GmbH<br />

Industriestraße 13<br />

63755 Alzenau, Germany<br />

DECOMMISSIONING AND WASTE MANAGEMENT 4<strong>07</strong><br />

| | Abb. 6.<br />

Zelle für den fernhantierten Umgang mit radioaktiven Stoffen.<br />

Decommissioning and Waste Management<br />

Special Features of Measurement for the Radiological Characterization of High-level Radioactive Waste ı Marina Sokcic-Kostic and Roland Schultheis

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