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Höxter-Kurier 507 mit Seniorenzeitung

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<strong>Höxter</strong>-<strong>Kurier</strong> Nr. <strong>507</strong> 20. Oktober 2018 Seite 6<br />

Vortrag am 24. Oktober in der<br />

VHS<br />

Belastungen pflegender<br />

Angehöriger<br />

Einen lieben Menschen zu Hause zu pflegen, ist<br />

in jedem Fall eine große Herausforderung und ein<br />

Spagat zwischen dem Wunsch, helfen zu wollen<br />

und der Sorge um den eigenen Lebensalltag. Und<br />

so selbstverständlich und erfüllend wie es sein<br />

kann, füreinander da zu sein und helfen zu können,<br />

so schnell kann sich der Pflegende dabei selbst in<br />

einer Situation wiederfinden, in der die Herausforderung<br />

zur Überforderung wird. Der Übergang ist<br />

meist fließend und vollzieht sich oft unbemerkt.<br />

Pflegende Angehörige müssen tagtäglich, oft über<br />

einen langen Zeitraum sowohl körperlich als auch<br />

seelisch enormen Belastungen standhalten, dabei<br />

sind seelische Belastungen keineswegs harmloser<br />

als körperliche. Dieser Vortrag möchte kleine Hilfestellungen<br />

geben, wie sie den Alltag als pflegende<br />

Angehörige leichter meistern können. Mittwoch, 24.<br />

Oktober von 18.00 bis 19.30 Uhr, Haus der VHS,<br />

der Eintritt ist kostenlos.<br />

RTL-Star Franziska Traub zu Gast im Zimmertheater <strong>Höxter</strong><br />

„Gestorben und geschissen wird immer“<br />

Ulkig, quirlig und <strong>mit</strong> einer gehörigen Portion<br />

Kleinmädchen-Charme ausgestattet rockte<br />

Franziska Traub Anfang Oktober die Bühne des<br />

Café & Zimmertheaters in <strong>Höxter</strong>. Bereits vor<br />

Beginn der Show war die Komödiantin fleißig<br />

<strong>mit</strong> dem Publikum am Schnacken, in schicker<br />

Putzfrauen-Montur und <strong>mit</strong> knallroter Rose<br />

auf dem lockigen Haupt. Für die kunterbunte<br />

Bühnenshow warf sich die ulkige Frohnatur<br />

dann nochmal richtig in Schale.<br />

Mit leuchtend roter Schürze gab sie dem<br />

bestens aufgelegten Publikum Nachhilfe in<br />

Haushaltsangelegenheiten, flirtete was das<br />

Zeug hielt und schmetterte nach Herzenslust<br />

Lieder und Arien. In ihren Rollen als leicht<br />

verrückte Hausfrau Gerlinde Hellwein und<br />

Kloputzteufel Rosa Pomelli machte Gisi aus<br />

der Fernsehserie „Ritas Welt“ die Bühne des<br />

Zimmertheaters, die „Stummrige 7“, unsicher.<br />

Lustige Schimpftiraden über die Hinterlassenschaften<br />

haariger Vierbeiner („Irgendwann<br />

nähe ich den Viechern nochmal das Arschloch<br />

zu“) gehörten zum lachmuskelgefährdenden<br />

Programm wie Plaudereien aus dem Nähkästchen<br />

und Fachsimpeleien über die Spezies Mann. Die<br />

wurde auch mal auf die Bühne geholt und durfte<br />

sich dicke Schmatzer und angenehme Kopf- und<br />

Gesichtsmassagen abholen.<br />

Amüsante Lästereien musste das männliche<br />

Geschlecht dann aber auch mal über sich ergehen<br />

lassen: „Warum ist es der Spezies Mann nicht<br />

möglich eine fingerdicke Staubschicht direkt vor<br />

sich zu sehen, aber in 500 Metern Entfernung zu<br />

erkennen, ob eine Frau einen BH trägt oder nicht?“<br />

Wer auch mal einen lustigen Theaterabend erleben<br />

möchte und sich einen der heißbegehrten Plätze im<br />

beliebten Café & Zimmertheater sichern möchte,<br />

sollte aufpassen. Denn am 31. Oktober, passend<br />

zum „<strong>Höxter</strong>aner Lichterglanz“, gibt es den neuen<br />

Spielplan.<br />

An diesem Abend öffnet das Café seine Türen.<br />

Auf der Bühne gibt es Live Musik, der Eintritt<br />

ist frei. Weitere Infos gibt es im Café und auf der<br />

Homepage: www.cafe-zimmertheater.de.<br />

Rathausklassik am 27. Oktober<br />

Schreit-Tanz für eine<br />

verstorbene Prinzessin<br />

Stephan Rahn aus Speyer spielt Kompositionen von Ravel, Mozart,<br />

Schubert und Debussy.<br />

Foto: Frank Schindelbeck<br />

Im Jahre 1589 schreibt ein französischer<br />

Mann der Kirche über einen<br />

damals bei Hofe modernen Tanz, die<br />

Pavane, in sein Tanzlehrerbuch: „Der<br />

Edelmann kann sie tanzen in Mantel<br />

und Degen. Und Ihr anderen in langen<br />

Roben, ehrbar einherschreitend <strong>mit</strong><br />

gesetztem Ernst. Und die Demoisellen<br />

in bescheidener Haltung, die<br />

Augen niedergeschlagen, ab und zu<br />

die Anwesenden <strong>mit</strong> jungfräulicher<br />

Sittsamkeit anblickend. Und was<br />

die Pavane angeht, sie dient den<br />

Königen, Fürsten und Großen Herren<br />

dazu, sich an bestimmten feierlichen<br />

Festtagen zu zeigen, <strong>mit</strong> ihren großen<br />

Mänteln und Parade-Kleidern.<br />

Und dabei begleiten sie die Königinnen,<br />

Prinzessinnen und Damen,<br />

die langen Schleppen ihrer Roben<br />

herabgelassen und hinterherschleifend,<br />

manchmal von Demoisellen<br />

getragen.“ Dreihundertundzehn<br />

Jahre später, Im Jahr 1899, schreibt<br />

der 24-jährige Maurice Ravel sein<br />

modernes Klavierstück „Pavane pour<br />

une infante défunte“.<br />

Am Samstag, 27. Oktober um<br />

19:30 Uhr kommt dieses Stück nun<br />

neben Kompositionen von Mozart,<br />

Schubert und Debussy im Rahmen<br />

der Rathausklassik im Historischen<br />

Rathaus <strong>Höxter</strong> in der Weserstraße<br />

11 zur Vorführung. Das Programm<br />

dieses Konzertes hat Stephan Rahn<br />

aus Speyer zusammengestellt, bekannt<br />

als einer der profiliertesten<br />

und vielseitigsten Musiker seiner<br />

Generation nicht nur in Deutschlands<br />

Süden, indem er <strong>mit</strong> Mozarts D-Dur<br />

Sonate KV 576 und Schuberts 3<br />

Klavierstücke D 946 jeweils zwei<br />

Spätstücke der Komponisten und <strong>mit</strong><br />

der o. g. Pavane Ravels und einem<br />

zweiten, dem französischen Barock<br />

entlehnten Tanzstück des jungen<br />

Debussys, der Suite bergamasque,<br />

sowohl Kontraste als auch Verbindungen<br />

darstellt.<br />

Joseph-Maurice Ravel wurde 1875<br />

als erster von zwei Söhnen im äußersten<br />

Südwesten Frankreichs geboren.<br />

Den ersten Klavierunterricht erhielt<br />

er <strong>mit</strong> sieben Jahren und die Idee,<br />

eine Laufbahn als Musiker anzustreben,<br />

kam früh und wurde von<br />

den Eltern unterstützt. Die Bravour<br />

seiner Mitschüler erreichte er jedoch<br />

nicht und <strong>mit</strong> 22 Jahren wechselte<br />

er zur Kompositionslehre u. a. bei<br />

Gabriel Fauré. Zu dieser Zeit nannte<br />

er sich selbst einen Anarchisten und<br />

vermutlich aufgrund seiner individuellen<br />

Kompositionen war ihm trotz<br />

fünfmaliger Bewerbung zum jährlich<br />

ausgeschriebenen Prix de Rome nicht<br />

vergönnt. Es handelte sich damals um<br />

die höchste Auszeichnung für junge<br />

französische Komponisten <strong>mit</strong> dem<br />

Preis eines vierjährigen Stipendiums<br />

an der Kunstakademie in Paris und an<br />

der Kunstakademie entwickelte sich<br />

daraus sogar eine „Ravel-Affäre“, die<br />

letztlich zum Rücktritt des Direktors<br />

führte. Auch wenn im Übergang vom<br />

19. auf das 20. Jahrhundert viele<br />

seiner Werke eine höchst kontroverse<br />

Aufnahme fanden, gelang es ihm<br />

dann letztlich doch noch, sich als<br />

Komponist einen großen Namen zu<br />

machen und seit 1961 trägt z. B. ein<br />

Berg auf der Insel Alexander 1 der<br />

Antarktis ihm zu Ehren den Namen<br />

Ravel Peak.<br />

Der Eintritt zu diesem besonderen<br />

Konzerterlebnis ist bis zum 18.<br />

Lebensjahr wie immer frei, für Erwachsene<br />

im Vorverkauf in <strong>Höxter</strong><br />

bei der Buchhandlung Brandt (05271<br />

1234) oder im Historischen Rathaus<br />

(05271 194 33) beträgt er 15 Euro und<br />

für Schüler und Studenten 4 Euro.<br />

An der Abendkasse werden dann 17<br />

Euro bzw. 5 Euro erhoben. Näheres<br />

ggf. unter 05271 950 365 oder www.<br />

rathausklassik.info.<br />

Alt-<strong>Höxter</strong>-Kalender ist ab sofort wieder erhältlich<br />

Für den guten Zweck<br />

„<strong>Höxter</strong> damals und heute“: Der neue Alt-<strong>Höxter</strong>-Kalender 2019 ist<br />

ab sofort wieder erhältlich. Im Kalender werden Stadtansichten von<br />

<strong>Höxter</strong> aus der Vergangenheit <strong>mit</strong> derselben Ansicht von heute gegenüber<br />

gestellt. Der <strong>Höxter</strong>aner Ulrich Drüke und sein Sohn Jan haben<br />

wieder zwölf bisher nicht bekannte <strong>Höxter</strong>-Motive für den Kalender<br />

ausgewählt. Der Erlös aus dem Verkauf des Kalenders wird wie immer<br />

für einen guten Zweck in <strong>Höxter</strong> gespendet. Wohin die Spende diesmal<br />

geht, stehe laut Uli Drüke noch nicht fest. In den vergangenen Jahren<br />

unterstützte Drüke <strong>mit</strong> seiner Spende beispielsweise den „<strong>Höxter</strong><br />

Tisch“, das Niedringhaus-Forum, den Kinderschutzbund oder aber<br />

auch die Therapiehunde aus <strong>Höxter</strong>. Erhältlich ist der Kalender im<br />

Haushaltswarengeschäft Larusch in der Weserstraße 9 in <strong>Höxter</strong><br />

zum Preis von zehn Euro. Seit 2012 wird der Kalender für den guten<br />

Zweck aufgelegt. Interessenten dürfen nicht zu lange warten: In den<br />

vergangen Jahren sei der „Alt-<strong>Höxter</strong>-Kalender“, der sich auch gut<br />

als Weihnachtsgeschenk eigne, teilweise schon vor Weihnachten ausverkauft<br />

gewesen, sagt Drüke.<br />

TKu

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