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CERCLE DIPLOMATIQUE - issue 01/2020

CD is an independent and impartial magazine and is the medium of communication between foreign representatives of international and UN-organisations based in Vienna and the Austrian political classes, business, culture and tourism. CD features up-to-date information about and for the diplomatic corps, international organisations, society, politics, business, tourism, fashion and culture. Furthermore CD introduces the new ambassadors in Austria and informs about designations, awards and top-events. Interviews with leading personalities, country reports from all over the world and the presentation of Austria as a host country complement the wide range oft he magazine.

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L’AUTRICHE ALTERNATIVE INVESTMENTS

Investments mit Passion

Investments of passion

Von alten Ferraris und Porsches über Gemälde und Skulpturen bis hin zu edlen Whisk(e)ys, Spitzenweinen,

Edelsteinen und Gold. Alternative Formen der Geldanlage liegen im Trend.

From old Ferraris and Porsches, paintings and sculptures to fine whisk(e)ys, top wines, precious stones

and gold. Alternative forms of investment are in vogue.

Text: Robert Winter

Sammelobjekte: Ferrari 250

GTO, Claude Monets Gemälde

„Meules“ aus 1890, Romanée-

Conti 1945.

Collectors‘ items: Ferrari 250

GTO, Claude Monet‘s painting

“Meules“ from 1890 and a special

wine, a Romanée-Conti

from 1945.

PHOTOS: ADOBE STOCK, WIKIPEDIA, BLOOMBERG, CHRISTIE‘S

Wie viel kann ein Auto kosten?

Die Antwort lautet: Bis zu 70

Millionen US-Dollar. So viel

blätterte ein amerikanischer Geschäftsmann

2018 für einen Ferrari 250 GTO, von

dem nur 36 Exemplare gebaut wurden, bei

einer Auktion auf den Tisch. Auch bei edlen

Kreszenzen muss man vermögend sein,

um an ein seltenes Exemplar zu kommen.

So wechselte im Vorjahr eine Flasche

Whisky Macallan aus dem Jahr 1926 um

1,7 Millionen Euro den Besitzer.

2019 haben sich viele Börsen gut entwickelt.

Aber es ist gut, einen Plan B zu haben

und Investments abseits der Finanzmärkte

zu tätigen. Alternativen gibt es genug.

Dazu zählen Gemälde und Skulpturen, erlesene

Whisk(e)ys und Weine sowie Edelsteine,

Gold oder auch alte Autos.

Thomas Schröck, Leiter des Edelstein-

Spezialisten The Natural Gem: „Edelsteine

sind eine noch wenig bekannte gehobene

Anlageklasse. Bei Investments sind der rote

Rubin, der blaue Blausaphir und der grüne

Smaragd die Blue Chips. Weißer Diamant

ist nicht spannend.“ Das zeigen die seit der

Finanzkrise erzielten Renditen. Bei Diamanten

blieben die Preise seit 2008 nahezu

konstant. Smaragde gewannen im Schnitt

jährlich vier Prozent an Wert. Bei Blausaphiren

waren es im Jahr sechs Prozent.

Beim seltensten Stein, dem roten Rubin,

acht Prozent jährlich.

Wo der erste Whisky gebrannt wurde ist

unklar. Iren und Schotten streiten sich bis

heute, wer das ursprünglich als „Wasser des

Lebens“ bezeichnete Getränk erfunden

hat. Wer Whisky als Geldanlage wählt, sollte

den Fokus auf schottische Single Malts

legen. Zu den gefragtesten Kreszenzen zählen

Erzeugnisse der Distillerien Macallan,

Ardbeg, Bowmore, Dalmore, Springbank,

Lagavulin, Glenmorangie oder auch Laphroaig.

Dazu kommen Whiskys von Karuizawa

aus Japan und der irische Scotch Island.

Zu den wertvollsten Whiskys zählen

jene, die vor 1975 gebrannt wurden. Auch

das Alter und die Qualität der Fässer schlagen

sich im Preis nieder.

Welches Renditepotenzial Whiskeys haben,

zeigt sich am Rare Whisky Apex 1000

Index der die Preisentwicklung von 1.000

gefragten Single Malt Scotch-Whiskeys widerspiegelt.

Zwischen Ende 2010 bis Ende

Jänner des laufenden Jahres stieg das Whisky-Barometer

auch geschürt durch eine

hohe Nachfrage aus China, Indien und Singapur

um 557 Prozent. Laut dem Immobilien-Consulter

Knight Frank war rarer

Whisky im Jahr 2018 mit 40 Prozent Wertzuwachs

sogar die beste alternative Anlageklasse.

Aber der Takt ist nicht immer zu

halten. Das zeigte sich im Vorjahr, als der

Whisky Apex 1000 Index nur um sieben

Prozent zulegte. Zusätzlich ist zu bedenken,

dass der Index auf Basis der Wertentwicklung

von teils sehr raren Flaschen berechnet

wird, die bei Auktionen versteigert

wurden.

In der Rangliste der teuersten Whiskys

finden sich Erzeugnisse der Destillerie Macallan

auf den ersten fünf Plätzen. Seit 2010

lag der bei Auktionen bezahlte Preis je Flasche

zwischen 367.000 bis zu 1,7 Millionen

Euro. Danach folgen Flaschen von Dalmore,

Bowmore und Yamazaki, die bei einem

Alter von teils mehr als 60 Jahren von

114.000 bis 145.000 Euro Auktionserlös erzielten.

Man darf nicht davon ausgehen,

dass jede Flasche der braunen Flüssigkeit

im Wert stark zulegt. Und von einem Kauf

in Internetshops oder bei nicht auf

Whisk(e)ys spezialisierten Onlineauktionen

ist abzuraten, weil immer wieder gefälschte

Flaschen auftauchen.

1945 produzierte das Weingut Domaine

de la Romanée-Conti im französischen

Burgund 600 Flaschen Rotwein. Zwei Flaschen

kamen im Oktober 2018 bei

Sotheby’s New York unter den Hammer.

Eine erzielte einen Preis von 558.000 Dollar

und wurde damit zum teuersten Wein

der Welt. Seit Jahren hat sich der Kauf von

Spitzenweinen gelohnt. Das zeigt sich an

dem Liv-ex Fine Wine 100 Index, der die

Wertentwicklung von 95 der besten Sammlerweine

der Welt und fünf Champagnern

abbildet. Auf Fünf-Jahres-Sicht zog der Index

um 27 Prozent an. Aber auch Rückschläge

sind möglich. So gab der Index von

Mitte 2011 bis Ende März 2014 um 32 Prozent

nach. Ergo ist auch ein Investment in

Topweine kein Garant für dauerhaften Vermögenszuwachs.

Generell gilt: Wertsteigerungen

sind bei „Collectibles“, also bei

Sammlerstücken, möglich. Diese werden

meist von französischen Top-Winzern in

den Anbaugebieten Bordeaux, Burgund

und Rhône gekeltert.

Mitte Mai 2019 kam das 1890 entstandene

Gemälde „Meules“ von Claude Monet

bei Sotheby´s New York unter den

Hammer. Das Bild fand um 110,7 Millionen

US-Dollar einen Käufer. An diesem

Werk zeigt sich, wie mit Kunst im Idealfall

ein Vermögen gemacht werden kann. War

doch das Gemälde im Jahr 1986 mit einem

Preis von 2,5 Millionen Dollar nur einen

Bruchteil des zuletzt erzielten Erlöses wert.

Auch für Skulpturen greifen Liebhaber

tief in die Tasche. So wechselte die 1986

entstandene ein Meter hohe und aus rostfreiem

Stahl geformte Skulptur „Rabbit“

„Portrait of an Artist“ von David

Hockney, bei Christie’s um 90

Millionen US-Dollar versteigert.

„Portrait of an Artist“ by David

Hockney. Sold by Christie’s for 90

million US dollar.

78 Cercle Diplomatique 1/2020

Cercle Diplomatique 1/2020

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