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138<br />

Piotr STRZYZ<br />

Ihr Durchmesser ist wan<strong>de</strong>lbar und schwankt von 1,7-1,9cm. Der Lauf ist<br />

achteckig, bei <strong>de</strong>r Öffnung ist er mit einem Fries verstärkt. Ähnliche Verbesserungen<br />

befin<strong>de</strong>n sich im zentralen Teil und im Bo<strong>de</strong>n. Das Zündloch befin<strong>de</strong>t sich oben<br />

vertikal und hat einen Durchmesser von 0,3cm. Um die Zündöffnung herum ist eine<br />

Vertiefung, die Pulverpfanne, die, falls notwendig (das heißt während schlechter<br />

Witterungsverhältnisse) man mit einer rechteckigen metallernen Platte mit Schraube<br />

ver<strong>de</strong>cken konnte. Der Holzgriff hat eine Länge von 54 cm. Er wur<strong>de</strong> aus Eiche<br />

gemacht und hat im Inneren eine ausgebohrte Öffnung, in welcher sich ein<br />

Holzstempel befin<strong>de</strong>t, <strong>de</strong>r einen Durchmesser von 1,1cm und eine Länge von 39 cm<br />

hat. Die Gesamtlänge dieses Fun<strong>de</strong>s mit <strong>de</strong>m rekonstruierten Griff beträgt 99 cm und<br />

wiegt 2,58 kg 4 .<br />

Das zweite Exemplar eines Bischoln wird zurzeit im Museum in Lębork<br />

aufbewahrt (Abb. 2: 4-6). Den hier besprochenen Fund charakterisieren ein 51 cm<br />

langer Lauf aus Bronze und ein Kaliber von 1,6 cm. Das Zündloch wur<strong>de</strong> im<br />

Bo<strong>de</strong>nteil lokalisiert und hat einen Durchmesser von 0,4 cm und ist vertikal nach<br />

unten gerichtet. Dieses Exemplar hat auch einen rekonstruierten Griff aus Eiche<br />

(Durchmesser 3,8 cm und Länge 47,3cm, was eine Gesamtlänge von 98,4 cm ergibt).<br />

Dieser Fund (zusammen mit <strong>de</strong>m Griff) hat ein Gewicht von 4,3 kg. Die Öffnung <strong>de</strong>s<br />

Laufs ist kegelförmig, was sie vor <strong>de</strong>m Durchborsten schützte. Der Lauf ist mit einer<br />

Reihe von Ringen verstärkt und gleichzeitig geschmückt.<br />

Vergleichbar mit <strong>de</strong>n Fun<strong>de</strong>n von Kłajpeda ist ein Überbleibsel, das in einer<br />

Zisterne im Schloss Tannenberg in Hesen gefun<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>. Diese Zisterne wur<strong>de</strong> im<br />

Jahre 1399 zerstört. Der Lauf hat ein Kaliber von 1,7cm 5 . Sehr ähnlich <strong>de</strong>m Fund von<br />

Lębork ist ein eisernes Bischoln aus <strong>de</strong>m ersten Viertel <strong>de</strong>s XVten Jahrhun<strong>de</strong>rts, das<br />

in <strong>de</strong>r Stadt Tabor in Südtschechien gefun<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>. Das Kaliber hat eine Länge von<br />

1,6 cm, die Waffe eine Gesamtlänge von 42 cm. Sie hat einen run<strong>de</strong>n Querschnitt und<br />

en<strong>de</strong>t mit einer Buchse zum Aufsetzen <strong>de</strong>s hölzernen Griffs 6 .<br />

Zum momentanen Stand <strong>de</strong>r Forschungen kann man annehmen, dass die Fun<strong>de</strong><br />

vom Kurischen Haff und Lębork zwischen 14.-15. und <strong>de</strong>r ersten Hälfte vom 15.<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rt hergestellt wur<strong>de</strong>n, was Quellen gut belegen.<br />

Die Fun<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>m Kurisches Haff sowie aus Lębork präsentieren zwei Varianten<br />

von Handbuchsen aus <strong>de</strong>n 15. Jahrhun<strong>de</strong>rt. Die erste charakterisiert sich durch einen<br />

achteckigen Laufquerschnitt, die zweite hat einen run<strong>de</strong>n Querschnitt. Weil es in<br />

Polen keine Originalfun<strong>de</strong> gibt, zeigt die Ikonographie, dass <strong>de</strong>rart primitive<br />

Handfeuerwaffen noch in <strong>de</strong>r zweiten Hälfte <strong>de</strong>s 15. Jahrhun<strong>de</strong>rts verwen<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>n,<br />

was wir sowohl auf einem Gemäl<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Belagerung von Marienburg aus <strong>de</strong>m Jahre<br />

1480 sehen können, als auch in einer Handschrift von Barney aus <strong>de</strong>m Jahre 1470, in<br />

<strong>de</strong>r die Schützen mit Stäben die Waffen zün<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>ren Griffe sie unter <strong>de</strong>m Arm<br />

festhalten 7 .<br />

4 Konieczny 1964, 185, Abb. V; Szymczak 2004, 36, 38, Abb. 4.<br />

5 Müller-Hickler 1933, 175-180<br />

6 Dolínek 1998 21, Abb. 6<br />

7 Szymczak 2004, Abb. 5

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