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142<br />

Piotr STRZYZ<br />

<strong>de</strong>r Kammer wur<strong>de</strong> durch Korrosion beschädigt. Der ganze Fund wiegt 0,87 kg. Die<br />

oben vorgestellten Größenparameter ergeben ein<strong>de</strong>utig, dass wir mit relativ kleinen<br />

Kammern zu tun haben und die Waffen, für die sie verwen<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>n einen genauso<br />

kleinen Kaliber (3,0-4,0 cm) und einen run<strong>de</strong>n Lauf hatten. Im Bo<strong>de</strong>nteil befand sich<br />

ein rechteckiger Einschnitt, in welchen beschriebene Kammern gelegt wur<strong>de</strong>n. Dieser<br />

Feuerwaffentyp ist charakteristisch für das 15. Jahrhun<strong>de</strong>rt und die Anfänge <strong>de</strong>s 16.<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rts.<br />

Die Bombar<strong>de</strong> aus Kurzętnik<br />

Das Museum in Kwidzyn besitzt in seinen Sammlungen ein kleines Geschütz vom<br />

Bombar<strong>de</strong>ntyp, das aus <strong>de</strong>m ersten Viertel <strong>de</strong>s 15. Jahrhun<strong>de</strong>rts stammt (Abb. 8:1-4).<br />

Seine Ausmaße betragen: die Gesamtlänge 51 cm, davon die Länge <strong>de</strong>r<br />

Pulverkammer 23,5 cm, die Lauflänge 22,5 cm, das Kaliber <strong>de</strong>r Mündung 13,5 cm<br />

und das Kaliber <strong>de</strong>r Pulverkammer 4,5 cm. Das Gewicht beträgt 42,28 kg. Dieses<br />

Geschütz <strong>de</strong>korieren eine sorgfältig aus Bronze gegossene Madonna mit Jesuskind<br />

und eine in zwei Vierblätter auslaufen<strong>de</strong> Ranke, die eine Umrahmung <strong>de</strong>s Zündlochs<br />

bil<strong>de</strong>t, und ein in <strong>de</strong>r Mitte <strong>de</strong>s Kanonenlaufs angebrachter Henkel, <strong>de</strong>r die Form<br />

eines dick gewun<strong>de</strong>nen Strickes hat 15 .<br />

Diese Bombar<strong>de</strong> wur<strong>de</strong> in Kurzętnik, in <strong>de</strong>n Ruinen <strong>de</strong>r zum Schutz <strong>de</strong>r<br />

Furtübergänge an <strong>de</strong>r Drwęca erbauten Burg, ausgegraben. Während das Feldzuges<br />

Jagiellos gegen die Kreuzritter im Jahre 1410 (Schlacht bei Tannenberg/ Grunwald)<br />

wur<strong>de</strong> Kurzętnik von <strong>de</strong>n Or<strong>de</strong>nsrittern als strategisch wichtiger Punkt sehr sorgfältig<br />

befestigt und mit entsprechen<strong>de</strong>m Kriegsgerät ausgerüstet. Im Jahre 1414, während<br />

<strong>de</strong>s Feldzuges Jagiellos wur<strong>de</strong> Kurzętnik wie<strong>de</strong>rholt von polnischen Heeren<br />

eingenommen und in Brand gesteckt. Es verblieb bis auf <strong>de</strong>n heutigen Tag eine<br />

Ruine.<br />

Angesichts dieser Tatsachen, für die auch technologisch-stilistische Grün<strong>de</strong><br />

sprechen, kann man annehmen, dass die erwähnte Bombar<strong>de</strong> noch vor <strong>de</strong>m Jahre<br />

1414 entstand und Bestandteil <strong>de</strong>r Artillerie <strong>de</strong>s Kreuzritteror<strong>de</strong>ns war. Diese<br />

Bombar<strong>de</strong> ist eine <strong>de</strong>r ältesten Bronzekanonen, die bis in unsere Zeit erhalten blieb.<br />

15 Grodzicka 1963, 7-13, Abb. I; Kobielski 1975, Abb. 2; Szymczak 2004, 104-105, Abb. 23.

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