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Piotr STRZYZ<br />
Der erste Fund wur<strong>de</strong> aus eisernen Blech gefertigt (Abb. 4:1-3). Seine Länge ist 92<br />
cm und sein Kaliber von 2,7 cm. In <strong>de</strong>r Unterseite steckt ein Haken. Seine<br />
Gesamtlänge, inclusive Griff beträgt 158 cm und sein Gewicht 11 kg. Das Zündloch<br />
ist auf <strong>de</strong>r rechten Seite lokalisiert. Diese Waffe wur<strong>de</strong> wahrscheinlich in <strong>de</strong>r 2.<br />
Hälfte <strong>de</strong>s 15. Jahrhun<strong>de</strong>rts hergestellt 11 .<br />
Interessant präsentiert sich die zweite Buchse (Abb. 4:4-6). Ähnlich wie <strong>de</strong>r vorige<br />
Fund wur<strong>de</strong> sie aus Eisen geschmie<strong>de</strong>t. Sie hat einen achteckigen Querschnitt, bei <strong>de</strong>r<br />
Öffnung befin<strong>de</strong>t sich eine achteckige Krause. Die Gesamtlänge beträgt 84,5 cm, aber<br />
mit <strong>de</strong>m rekonstruierten Griff ist sie 132,5 cm lang. Ihr Kaliber beträgt 2,4 cm. Das<br />
Zündloch ist seitlich platziert und besitzt keine ausgebil<strong>de</strong>te Pfannen, aber weist nicht<br />
beson<strong>de</strong>rs große schüsselförmige Vertiefungen auf. Was die Kennzeichnungen am<br />
Gewehr angeht, kann man sagen, dass sein Reichtum mit <strong>de</strong>m Exemplar von<br />
Lemberg vergleichbar ist. Am Bo<strong>de</strong>n befin<strong>de</strong>t sich ein Wappen, in welchem<br />
geometrische Formen zu sehen sind. Auch auf <strong>de</strong>m Haken wur<strong>de</strong>n Kennzeichnungen<br />
geschlagen - in Form eines zweifachen Kreises mit Durchmesser von 0,9 cm, in <strong>de</strong>m<br />
sich ein unsymetrischer sechsarmiger Stern befin<strong>de</strong>t. Wir können auch dieses<br />
Exemplar auf die zweite Hälfte <strong>de</strong>s 15. Jahrhun<strong>de</strong>rts datieren.<br />
Fragmentarisch bewahrte Fun<strong>de</strong><br />
Neben <strong>de</strong>n Exemplaren von Feuerwaffen, die ganz erhalten sind, gibt es auch<br />
solche, die fragmentarisch erhalten sind. Hierbei han<strong>de</strong>lt es sich um 4 Exemplare von<br />
Feuerwaffen, die einen nicht näher bestimmten Typ repräsentieren. Ein Fragment<br />
eines Laufs wur<strong>de</strong> während <strong>de</strong>r archäologischen Ausgrabungen in <strong>de</strong>n Schlossanlagen<br />
in Wenecja bei Żnin gefun<strong>de</strong>n (Abb. 5:1-2). Er wur<strong>de</strong> im Schlosshof ausgegraben.<br />
Diese Waffe stammt wahrscheinlich aus <strong>de</strong>r Zeit zwischen 1435 und 1475, also aus<br />
<strong>de</strong>r Zeit <strong>de</strong>s Umbaus und <strong>de</strong>r Aufrüstung <strong>de</strong>s Schlosses mit Feuerwaffen,<br />
durchgeführt von Bischof Wojciech Jastrzębiec. Dieser Lauf wur<strong>de</strong> aus Bronze<br />
gemacht, ist achteckig und hat ein Kaliber von 2,0-2,2 cm. Die Wandstärke beträgt<br />
1,2 cm und wiegt 0,107 kg. Während <strong>de</strong>r Forschungen am Schloss wur<strong>de</strong> auch eine<br />
Sammlung von Geschossen und Handfeuerwaffen gefun<strong>de</strong>n. Zwei Geschosse von<br />
dieser Sammlung haben einen Durchmesser vom 2,0-2,2cm und sind aus Sandstein<br />
und Granit gemacht; passen also zum Kaliber <strong>de</strong>r gefun<strong>de</strong>nen Handfeuerwaffen.<br />
Das zweite uns bekannte Fragment einer Handfeuerwaffe stammt von <strong>de</strong>n<br />
Trümmern <strong>de</strong>s mittelalterlichen Schlosses Karpień in <strong>de</strong>m Gol<strong>de</strong>nen Gebirge in<br />
Schlesien in <strong>de</strong>r Gegend von Kłodzko (Abb. 5:3-4). Dieses Schloss wur<strong>de</strong> im Jahre<br />
1443 zerstört. Lei<strong>de</strong>r kennen wir <strong>de</strong>n Fundkontext nicht. Dieser Waffenteil wur<strong>de</strong> aus<br />
Bronze gegossen und war ursprünglich <strong>de</strong>r Lauf einer Handfeuerwaffe von<br />
achteckigem Querschnitt. Das erhalten gebliebene Fragment hat eine Länge von<br />
5,8cm, eine Breite von 3,2 cm und eine Wandstärke von 1,1 cm. Die Breite <strong>de</strong>r<br />
Führung <strong>de</strong>s Laufs ist 1,4 cm 12 .<br />
11 Konieczny 1964, 189, Abb.VII; Kobielski 1975, Abb. 3<br />
12 Marek, Konczewski 2010, 109, Abb. 11:1-3