Kurier 3/2010_2011 - Swiss sheep dog society

Continental in Liglet August 2010
Es ist Freitagmorgen sechs Uhr. Wir treffen nach einer langen Nachtreise in Liglet
ein. Es ist dunkel. Der Parkplatz ist leer, bis auf zwei Autos mit Schweizer-
Kennzeichen. Wir Schweizer sind überaus pünktlich, exakt und zuverlässig. Bloss
nichts verpassen.
Langsam kommt Leben auf, drüben beim Campingplatz. Die Schweizer Teilnehmer
kommen aus ihren Zelten gekrochen. Der Blick ist verschlafen(der französische Wein
gestern Abend war sehr gut.
Auf geht es zum Trialfeld. Unglaublich diese Weite, zwei riesige Felder getrennt
durch eine Baumallee stehen für den Parcours zur Verfügung. Eine magische
Stimmung breitet sich aus und ein heisser Tag beginnt.
Der Parcours ist anspruchsvoll. Die Baumallee wirkt für manch einen Hund wie eine
Barriere. Gerade darum schicken fast alle Teilnehmer ihren Hund links in den Outrun.
Trotzdem braucht der Eine oder Andere ein Zusatz-kommando um den Hund durch
die Allee zu kommandieren.
Weit hinten stehen die Schafe. Sie gehören zur Rasse Chamoise. Sie sehen aus wie
Texel auf zu kurzen Beinen. Mich erinnern sie an Ferkel im Schafskleid. Alle
Schafsgruppen sind gut vorbereitet und homogen.
Die Teilnehmer lösen Lift und Fetch problemlos. Beim Drive ist es nicht einfach die
Linie zu halten. Um das letzte Tor zu passieren müssen die Hundeführer am Schaf-
Depot vorbei und wieder durch die Baumallee. Einige Hunde brachen mehr als einen
Anlauf bis die Schafe durchs letzte Tor gehen.
Shedding und Pferch verlangen eine präzise Arbeit, da die Schafe auf jede
Bewegungen ob Hund oder Mensch reagieren. Die grösste Herausforderung bei den
Qualifikationsläufen ist aber die Hitze. Über 30 Grad machen den Hunden zu
schaffen, sie arbeiten am Limit.
Es ist Samstagabend der letzte Teilnehmer geht an den Start, Urs Imhof. Bei den
Schweizer Fans ist es totenstill. Alle halten den Atem an. Ela und Urs harmonieren,
der Lauf ist perfekt. Wir schreien uns die Seele aus dem Leib vor Freude. Unser Urs
ist im Final.
Sonntag, der Finaltag.
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