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Scout 3/07 - Scout.ch

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Jetzt sitzen die beiden Aargauer Leiter im Restaurant Aarauerstube und<br />

erzählen SCOUT ihre Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te no<strong>ch</strong> einmal. Die Kantonspolizei Basel<br />

wird ihnen nämli<strong>ch</strong> die Unkosten von 6000 Franken erlassen, wenn dafür<br />

die Pfadis in der ganzen S<strong>ch</strong>weiz in den Pfadizeitungen endli<strong>ch</strong> erfahren,<br />

dass die Polizei vor Action-Übungen informiert werden muss. Gerne<br />

ma<strong>ch</strong>en Farfalla und Olatio das ni<strong>ch</strong>t; ihnen hängt die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te s<strong>ch</strong>on<br />

lange zum Hals hinaus, au<strong>ch</strong> wenn sie nun glimpfli<strong>ch</strong> davon kommen.<br />

«Wir wollten unseren Jungleitern am 3.-Stufentag in Basel eine Übung<br />

bieten, an der sie wieder einmal als Teilnehmer mitma<strong>ch</strong>en konnten.<br />

Zuerst mussten sie in Brockenhäusern mit 10 Franken eine Agentenverkleidung<br />

kaufen. Am Ende führte sie die Spur zu einem Aktenkoffer mit<br />

einer «Bombe» darauf, die sie «ents<strong>ch</strong>ärfen» sollten. Im Koffer befanden<br />

si<strong>ch</strong> die Kinoguts<strong>ch</strong>eine für den neuen James Bond-Film.<br />

Während die Gruppen ihre Mission erfüllten, bastelten wir die «Bombe»<br />

fertig. Wir hatten Mühe mit ihr, weil nur ein einzelnes Lämp<strong>ch</strong>en oder nur<br />

die Uhr aufleu<strong>ch</strong>teten. So bastelten wir eine Weile auf dem Boden vor<br />

dem S<strong>ch</strong>liessfa<strong>ch</strong> daran herum. Während dieser Zeit lief ein Polizist an<br />

uns vorbei und au<strong>ch</strong> andere Passanten sahen uns. Farfalla holte in der<br />

MIGROS nebenan eine neue Batterie und Olatio bastelte alleine weiter.<br />

Farfalla trug die Pfadikrawatte, Olatio ni<strong>ch</strong>t. Olatio wurde bestimmt eine<br />

Viertelstunde lang von einer Gruppe beoba<strong>ch</strong>tet, spra<strong>ch</strong> sie aber ni<strong>ch</strong>t an,<br />

weil er da<strong>ch</strong>te, sie würden Finnis<strong>ch</strong> reden und viellei<strong>ch</strong>t auf jemanden<br />

warten. Im Na<strong>ch</strong>hinein wurde klar: Das waren die amerikanis<strong>ch</strong>en Touristen,<br />

die darauf bei der Polizei Bombenalarm auslösten. Es war 13:00 Uhr.<br />

Als wir mit den Pfadis um 16:25 zu den S<strong>ch</strong>liessfä<strong>ch</strong>ern kamen, sahen wir<br />

eine Menge Polizisten herumstehen. Unser S<strong>ch</strong>liessfa<strong>ch</strong> war offen und<br />

ein Polizist wis<strong>ch</strong>te kleine, s<strong>ch</strong>warze Teile zusammen, die aussahen, als<br />

wären sie einmal unser Aktenkoffer gewesen. Natürli<strong>ch</strong> wussten wir<br />

sofort, dass das uns betrifft, bes<strong>ch</strong>lossen aber, besser wieder zu gehen<br />

und die Lage zu bespre<strong>ch</strong>en. Vom Kino REX aus, wo die<br />

Pfadis den James-Bond-Film sehen sollten, rief die Mitleiterin<br />

Suleika dann die Polizei. Bis dahin hatten wir keine<br />

Ahnung gehabt, dass die S<strong>ch</strong>alterhalle evakuiert worden<br />

war und die Polizei das S<strong>ch</strong>liessfa<strong>ch</strong> mit einer Wasserkanone<br />

gesprengt hatte und nahmen den Zwis<strong>ch</strong>enfall deshalb<br />

no<strong>ch</strong> mit Humor. Von alledem erfuhren wir erst, als<br />

die Polizei kam. Suleika ging ins Kino zu den Pfadis und<br />

wir beide, die auf der Überwa<strong>ch</strong>ungskameras zu sehen<br />

gewesen waren, mussten unsere Personalien angeben<br />

und wurden auf den Polizeiposten City gebra<strong>ch</strong>t. Dann wurden wir<br />

getrennt und Olatio wurde auf die Wa<strong>ch</strong>e West gebra<strong>ch</strong>t.»<br />

Olatio: «Dort waren die Polizisten weniger freundli<strong>ch</strong> und bra<strong>ch</strong>ten mi<strong>ch</strong><br />

in eine Zelle der Untersu<strong>ch</strong>ungshaft. I<strong>ch</strong> fragte: «Muss das sein?», denn<br />

der Polizist vorher hatte no<strong>ch</strong> gemeint, i<strong>ch</strong> könne einfa<strong>ch</strong> auf einem<br />

Stuhl warten. Do<strong>ch</strong> sie wollten mi<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t bewa<strong>ch</strong>en müssen und sie<br />

sagten bloss: «Wir sind kein Hotel.» Eine halbe Stunde wartete i<strong>ch</strong> in<br />

einer Zelle, die etwa 4 m 2 gross war und dann no<strong>ch</strong> einmal zweieinhalb<br />

Stunden in einer grösseren mit Bett und WC. I<strong>ch</strong> war extrem gestresst<br />

und die drei Stunden kamen mir vor wie se<strong>ch</strong>s.<br />

Farfalla: Während dessen musste i<strong>ch</strong> auf der Wa<strong>ch</strong>e City dem Kriminalkommissar<br />

den Vorfall ganz genau erzählen. Ausserdem musste i<strong>ch</strong> grob<br />

meinen Lebenslauf erzählen und sie wollten sogar wissen, ob i<strong>ch</strong> Re<strong>ch</strong>tsoder<br />

Linkshänderin war für allfällige Beweisführungen. Der Kommissar<br />

war aber freundli<strong>ch</strong> und meinte, sie hätten au<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on so etwas gehabt<br />

mit Pfadis. Andere Polizisten sagten: «Die Idee war gut, aber ihr hättet<br />

uns informieren sollen!»<br />

Inzwis<strong>ch</strong>en hatte Suleika das Krisenteam der Pfadi Aargau angerufen.<br />

In den folgenden Stunden und Tagen gingen unzählige Anrufe von Medien<br />

beim Krisenteam und dem Verantwortli<strong>ch</strong>en der PBS ein. Befreundete<br />

Pfadis wussten, dass es si<strong>ch</strong> in den Meldungen, die in den Zeitungen<br />

ers<strong>ch</strong>ienen, um uns handelte, aber die Medien haben unsere Namen nie<br />

herausgefunden. Als wir die Polizeiwa<strong>ch</strong>e endli<strong>ch</strong> zusammen verlassen<br />

konnten, war es 23:15. Wir waren total übermüdet, es war ein S<strong>ch</strong>eiss-<br />

Tag. In den folgenden Wo<strong>ch</strong>en wurde es no<strong>ch</strong> stressiger: Die MIGROS<br />

sagte na<strong>ch</strong> zwei Wo<strong>ch</strong>en s<strong>ch</strong>on, sie werde keine Anzeige gegen uns<br />

erstatten, wegen der Evakuation. Den SBB müssen wir im September<br />

an ihrem 100-Jahre-Bahnhof-Fest helfen kommen. Den Läden in der<br />

S<strong>ch</strong>alterhalle s<strong>ch</strong>ickten wir einen Ents<strong>ch</strong>uldigungs- Brief, aber erst<br />

na<strong>ch</strong> zwei Monaten Ungewissheit erhielten wir den Bes<strong>ch</strong>eid, dass<br />

au<strong>ch</strong> sie von einer Anzeige absehen würden. Wir kommen gut weg,<br />

aber wir haben die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te gründli<strong>ch</strong> satt. Wir werden nie mehr<br />

eine «Bombe» oder so was im öffentli<strong>ch</strong>en Raum deponieren – oder<br />

vorher die Polizei informieren.»<br />

Les deux responsables argoviens concernés sont assis à une table du<br />

restaurant Aarauerstube et racontent leur histoire, pour SCOUT encore<br />

une fois. La police cantonale bâloise effacera l’ardoise des frais qui se<br />

montent à 6000 francs si les scouts de toute la Suisse lisent dans leurs<br />

journeaux que la police doit être informée au préalable pour toute action<br />

de ce genre. Farfalla et Olatio ne le font pas de gaîté de coeur: cette<br />

histoire leur pèse depuis un bon moment, même s’ils ne s’en tirent pas<br />

trop mal.<br />

«Nous voulions proposer à nos jeunes responsables lors de la journée<br />

3éme bran<strong>ch</strong>e à Bâle une séance où ils puissent à nouveau être de simples<br />

participants. Ils devaient d’abord se procurer pour dix francs des habits d’agent<br />

secret dans des brocantes. Pour finir, les indices les conduisaient à une<br />

mallette contenant la «bombe», qu’ils devaient alors «désamorcer». La valise<br />

contenait des billets de cinéma pour le nouveau film de James Bond.<br />

Tandis que le groupe remplissait sa mission, nous avons fini de bricoler la<br />

«bombe». Nous avions un peu de peine, car la lampe et l’horloge ne voulaient<br />

pas s’allumer ensemble: c’était soit l’une soit l’autre. Nous avons<br />

donc bricolé un bon moment par terre, devant le casier à bagages. Pendant<br />

ce temps, un policier est passé devant nous et des passants nous ont<br />

regardés. Farfalla est allée <strong>ch</strong>er<strong>ch</strong>er une nouvelle pile à la Migros juste à<br />

côté et Olatio a continué de bricoler tout seul. Farfalla portait le foulard<br />

scout, mais Olatio pas. Durant un bon quart d’heure, un groupe de personnes<br />

a observé Olatio à l’oeuvre: il ne leur a pas adressé la parole,<br />

pensant qu’ils parlaient finlandais et qu’ils attendaient peut-être quelqu’un.<br />

Par la suite, tout est devenu clair: il s’agissait des touristes américains<br />

qui allaient déclen<strong>ch</strong>er l’alerte à la bombe. Il était 13 heures.<br />

Vers 16.25 heures, quand nous sommes arrivés avec les scouts près des<br />

casiers à bagages, nous avons vu une foule de policiers tout autour. Notre<br />

casier était ouvert et un policier ramassait de petites pièces noires qui ressemblaient<br />

vaguement à ce que fut notre mallette… Nous<br />

avons tout de suite compris ce dont il s’agissait, mais nous<br />

avons décidé de partir et de discuter de la situation. La<br />

coresponsable Suleika a ensuite appelé la police depuis le<br />

cinéma REX, où les scouts devaient voir le film de James<br />

Bond. Jusque là nous ignorions complètement que la halle<br />

des gui<strong>ch</strong>ets avait été évacuée et que la police avait fait<br />

exploser le casier à bagages au canon à eau: nous prenions<br />

encore cet incident avec humour. Nous n’avons appris<br />

les faits que lorsque la police est arrivée. Suleika est allée<br />

voir le film avec les scouts et nous deux, qui avions été filmés par les<br />

caméras de surveillance, nous avons dû décliner notre identité, avant d’être<br />

conduits au poste de police City. Puis nous avons été séparés et Olatio a<br />

été conduit au poste ouest.<br />

Olatio: Là-bas, les policiers étaient nettement moins amicaux et m’ont mis<br />

dans une cellule de détention préventive. Je leur ai demandé: «C’est vraiment<br />

nécessaire?», car le policier précédent pensait que je pouvais simplement<br />

attendre assis sur une <strong>ch</strong>aise. Mais ils ne voulaient pas devoir me<br />

surveiller et ils m’ont répondu: «Ici, ça n’est pas un hôtel!» J’ai attendu une<br />

demi-heure dans une cellule d’environ 4 m 2 et ensuite encore deux heures<br />

et demie dans une cellule plus grande, avec un lit et des toilettes. J’étais<br />

très stressé et ces trois heures m’ont paru en durer six.<br />

Farfalla: Pendant ce temps, au poste City, j’ai dû tout raconter au commissaire<br />

dans les moindres détails. J’ai dû leur donner des explications sur ma<br />

vie, et ils voulaient même savoir si j’étais droitière ou gau<strong>ch</strong>ère pour<br />

d’éventuelles preuves.<br />

Entre-temps, Suleika avait informé la cellule de crise du canton d’Argovie.<br />

Dans les heures et les jours suivants, d’innombrables appels ont été passés<br />

entre les médias, la cellule de crise et les responsables du MSdS. Des<br />

amis scouts savaient qu’il s’agissait de nous dans ces reportages médiatiques,<br />

mais la presse n’a jamais pu se procurer nos noms. Lorsque nous<br />

avons pu enfin quitter le poste de police ensemble, il était 23.15 heures!<br />

Nous étions complètement épuisés; c’était un jour de m...<br />

Les semaines suivantes ont été encore plus stressantes: la MIGROS a<br />

annoncé après deux semaines déjà qu’elle renonçait à nous poursuivre en<br />

raison du manque à gagner provoqué par l’évacuation; en septembre,<br />

nous devrons en revan<strong>ch</strong>e aider les CFF lors de la fête prévue pour les cent<br />

ans de la gare; nous avons envoyé une lettre d’excuses aux magasins de la<br />

gare, mais c’est seulement aprés deux mois d’incertitude que nous avons<br />

appris qu’ils renonçaient eux aussi à nous poursuivre en justice. Nous<br />

nous en sortons bien, mais nous en avons vraiment marre de toute cette<br />

histoire. Nous ne déposerons plus jamais une «bombe» ou quoi que ce<br />

soit d’autre dans un espace public – ou alors, nous en informerons la police<br />

au préalable!»<br />

AKTUELL AKTUELL ACTUEL

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