Cruiser im Juni 2012
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CRUISER Edition June <strong>2012</strong><br />
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Zurich Pride Festval <strong>2012</strong>, Wiener Lifeball, Brüssel, Donna Summer, Johannes Sieber,<br />
Barack Obama, Alessandro Wenger, Callboy Leon, Outdoor-Cruising
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CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
Inhalt<br />
Editorial<br />
Das Titelbild und die Fotostrecke in dieser Ausgabe mögen etwas irritieren. Als «Kr<strong>im</strong>inelle» präsentieren<br />
sich die «Zurich Pride Festival»-Präsidentin und weitere Persönlichkeiten. Mit dem Motto<br />
«Welcome to reality» wollen sie anlässlich der diesjährigen Pride darauf hinweisen, dass noch in<br />
etlichen Ländern Homosexualität als «cr<strong>im</strong>inal» gilt. Die Pride ist Schwerpunkt dieser Ausgabe.<br />
Aber auch über das Outdoor-Cruising berichten wir, über Brüssel, Obama, Donna Summer, den<br />
Wiener Lifeball, das GayBasel Schiff und wir lassen einen Luxus-Callboy zu Worte kommen.<br />
Martin Ender, Verleger<br />
6<br />
Welcome To Reality<br />
Das Zurich Pride Festival<br />
14<br />
Schiff Ahoi!<br />
Das GayBaselSchiff sticht in See<br />
20<br />
Ein Bett <strong>im</strong> Kornfeld<br />
Der <strong>Juni</strong>OutdoorCruisingReport<br />
28<br />
Brüssel<br />
Eine Stadt mit tausend Gesichtern<br />
32<br />
Yes, I Do<br />
Barack Obama spricht sich für die GayEhe aus<br />
38<br />
Donna Summer<br />
Tod einer DiscoKönigin<br />
News 4 • Prominent 10 • Schweizer News 13 • Szene 16 • Alessandro Wenger 19<br />
Wiener Life Ball 22 • Fotostrecke 23 • Branko trifft… 30 • kultur 34 • Buch 36<br />
Kolumne 39 • Musik 40 • Hot 4 You 41 • Pia 42 • Dr. Gay 43 • Agenda 44<br />
3
News CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
Internationale<br />
News<br />
4<br />
Melbourne<br />
Adventisten schliessen Schulen<br />
nach Streit um Homo-Ehe<br />
Die Kirche der Adventisten des 7. Tags hat eine<br />
Sprachschule für Migranten und Flüchtlinge<br />
in Melbourne geschlossen, nachdem sich der<br />
Schulleiter auf seiner Facebook-Seite für die Legalisierung<br />
der Ehe für Homosexuelle in Australien<br />
ausgesprochen hatte. Johnny Wong, ein<br />
Elder der Kirche, habe in einer E-Mail an Schulleiter<br />
Keith Paulusse die «biblische Sichtweise»<br />
betont, nach der die Ehe ausschliesslich zwischen<br />
Mann und Frau erlaubt sei. Der 60-jährige,<br />
offen schwule Paulusse seinerseits warf den<br />
Adventisten vor, eine Verleumdungskampagne<br />
gegen ihn gestartet zu haben. Ein Vertreter<br />
der Kirche habe ihn gegenüber einigen seiner<br />
Freunde als Pädophilen bezeichnet, sagte der<br />
pensionierte Psychologe.<br />
Dresden<br />
Flaggenverbot am Rathaus<br />
Zum CSD werden in Dresden erneut keine Regenbogenfahnen<br />
am Rathaus wehen. Im vergangenen<br />
Jahr begründete Bürgermeister Hartmut<br />
Vorjohann (CDU) das Flaggenverbot mit<br />
«Bauarbeiten» am Rathaus. Da diese inzwischen<br />
abgeschlossen sind, musste in diesem Jahr die<br />
«Flaggenverordnung» für die Ablehnung herhalten.<br />
Diese lasse eine Rathausbeflaggung nur bei<br />
politischen Veranstaltungen zu und der CSD sei<br />
nicht als solche einzustufen. Die Absurdität des<br />
Vorgangs belegt der Umstand, dass Oberbürgermeisterin<br />
Helma Orosz die Schirmherrschaft<br />
über den CSD übernommen hat und in einem<br />
Grusswort den CSD als eine «eindrucksvolle politische<br />
Demonstration – für Vielfalt und Toleranz,<br />
gegen Vorurteile und Diskr<strong>im</strong>inierung»<br />
preist.<br />
Paris: Frankreich<br />
sagt Oui<br />
Der Wahlsieg von François Hollande hat auch<br />
für die Gay Community Frankreichs grosse<br />
Auswirkungen. Erstmals wird ein Politiker<br />
Staatspräsident, der ein ausgewiesener Befürworter<br />
der Homo-Ehe ist. Er wolle die Homo-<br />
Ehe bis Mitte 2013 durchsetzen, hatte der Sozialist<br />
<strong>im</strong> Wahlkampf versprochen. Welche<br />
Versprechungen des von wirtschaftspolitischen<br />
Themen dominierten Wahlkampfs Hollande<br />
jedoch umsetzen kann, wird sehr stark<br />
vom Ausgang der Parlamentswahlen <strong>im</strong> <strong>Juni</strong><br />
abhängen. Sollte die Sozialistische Partei auch<br />
bei den Parlamentswahlen triumphieren, hätte<br />
Hollande freie Bahn für sein Oui zur Homo-<br />
Ehe. Hollandes abgewählter Amtsvorgänger<br />
Nikolas Sarkozy hatte die Homo-Ehe strikt<br />
abgelehnt.<br />
London<br />
Homo-Preis für Hillary<br />
Kommt sie? Oder kommt sie nicht? Das ist die<br />
meist diskutierteste Frage in dieser Gay-Pride-<br />
Saison in London. Die US-Aussenministerin Hillary<br />
Clinton wird für ihr langes und entschiedenes<br />
Engagement für Lesben und Schwule mit<br />
dem «World LGBT Award» ausgezeichnet. Aber<br />
es ist noch offen, ob Clinton nach London kommen<br />
und den Preis auf einer Benefiz-Dinnergala<br />
1in einem Fünf-Sterne-Hotel persönlich entgegennehmen<br />
kann. Konkret wird Clinton für<br />
ihre Rede über die Rechte von Schwulen, Lesben<br />
und Transsexuellen <strong>im</strong> vergangenen Dezember<br />
vor den Vereinten Nationen geehrt werden. Darin<br />
hatte Clinton die Staaten der Welt aufgefordert,<br />
sich «auf die richtige Seite der Geschichte»<br />
zu stellen.<br />
Phuket<br />
Toleranz auf Ferieninsel<br />
Phuket steht Schwulen, Lesben, Bi- und Transsexuellen<br />
offen und tolerant gegenüber. Drei<br />
Viertel der von der Phuket Gazette befragten Leser<br />
sagten, Phuket sei «tolerant» oder gar «sehr<br />
tolerant» gegenüber der Gay Community. Mit 46<br />
Prozent bildeten diejenigen, die «sehr tolerant»<br />
angekreuzt hatten, den grössten Einzelblock.<br />
Allerdings wurden auch demographische Unterschiede<br />
deutlich. 49 Prozent der Touristen<br />
und 46 Prozent der auf der thailändischen Ferieninsel<br />
dauerhaft lebenden Ausländer fanden<br />
Phuket gegenüber Schwulen «sehr tolerant».<br />
Hingegen nur 33 Prozent der Thais gaben «sehr<br />
tolerant» als Antwort. Die thailändische Gesellschaft<br />
ist gegenüber sexuellen Minderheiten<br />
konservativer eingestellt, als es die vielen Bars<br />
in den bei Ausländern beliebten Destinationen<br />
Phuket, Pattaya oder Bangkok vermuten lassen.<br />
Melbourne<br />
Tausende demonstrieren für<br />
Homo-Ehe<br />
Tausende haben Mitte Mai in den grossen Städten<br />
Australiens an Kundgebungen für die Einführung<br />
der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare<br />
teilgenommen. Der Grünenpolitiker Adam<br />
Bandt, der <strong>im</strong> Parlament eine Gesetzesinitiative<br />
zur Legalisierung der Homo-Ehe eingebracht<br />
hat, sei bei der Kundgebung in Melbourne wie<br />
«ein Rockstar» gefeiert worden, meldeten australische<br />
Medien. Bandt habe das Ja-Wort zur<br />
Homo-Ehe durch US-Präsident Barack Obama
CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
News<br />
gepriesen und gesagt: «Wenn das gut genug ist<br />
für den Führer der freien Welt, dann sollte es<br />
auch gut genug sein für die führenden Politiker<br />
der Parteien hier in Australien.» Australiens<br />
Parlament wird voraussichtlich noch in diesem<br />
Jahr über die insgesamt drei vorliegenden Gesetzesinitiativen<br />
zur Legalisierung der Ehe für<br />
Schwule und Lesben entscheiden.<br />
Manila/Sydney<br />
Gemischte Reaktionen auf<br />
Obama<br />
Das Ja-Wort von US-Präsident Barack Obama hat<br />
bis in die asiatisch-pazifische Region Wellen geschlagen.<br />
Die einflussreiche Australian Christian<br />
Lobby (ACL) hat den Vorstoss von Obama<br />
entschieden zurückgewiesen. Der US-Präsident<br />
mache sich «lächerlich», wenn er annehme, dass<br />
die Einführung der Homo-Ehe nicht die Tür zur<br />
Legalisierung von «Polygamie« öffne. In Australien<br />
berät das Parlament derzeit mehrere Gesetzesinitiativen<br />
zur Legalisierung der Ehe zwischen<br />
gleichgeschlechtlichen Paaren. Schwulenaktivisten<br />
auf den mehrheitlich katholischen Philippinen<br />
lobten Obama für seinen Mut, sich <strong>im</strong><br />
Wahlkampf für die Homo-Ehe stark zu machen.<br />
Jedoch betonte die Homosexuellengruppe ProGay<br />
gegenüber philippinischen Medien, dass für sie<br />
die Forderung nach gesetzlichen Massnahmen<br />
gegen die Diskr<strong>im</strong>inierung und Gewalt gegen<br />
Homo- und Transsexuelle Vorrang vor der rechtlichen<br />
Gleichstellung homosexueller Paare habe.<br />
Rom<br />
Römischer Aberglaube<br />
Für den Vizerektor der Päpstlichen Universität<br />
Gregoriana in Rom ist die Sache klar.<br />
Schwule vergehen sich eher an Kindern als<br />
Heteros. Nicht jeder Schwule sei ein Kinderschänder,<br />
sagte der deutsche Professor und<br />
Jesuit Hans Zollner in einem Interview mit<br />
einer polnischen Zeitung. Es gebe auch keinen<br />
«direkten kausalen Zusammenhang»<br />
zwischen Homosexualität und Kindesmissbrauch.<br />
Aber trotzdem gehe von Schwulen<br />
ein «höheres Risiko» aus, Kinder sexuell zu<br />
belästigen. Eine <strong>im</strong> Auftrag der katholischen<br />
Bischofskonferenz der USA durchgeführte<br />
Studie war <strong>im</strong> vergangenen Jahr allerdings zu<br />
einem anderen Ergebnis gekommen. Schwule<br />
hätten nicht in einem höheren Ausmass Sex<br />
mit Kindern.<br />
Tokio<br />
Samurais für Schwulenrechte<br />
Tausende haben in Tokio an der japanischen<br />
Gay Pride Parade teilgenommen. Die japanischen<br />
Schwulen und Lesben zogen Ende April<br />
mit Regenbogenfahnen und Transparenten<br />
durch Tokios Einkaufsviertel Shibuya. Zu<br />
sehen waren auch bunte Kostüme und manche<br />
verliehen ihrer Entschlossenheit, für<br />
die schwul-lesbische Gleichberechtigung zu<br />
kämpfen, durch das Tragen des Outfits von<br />
Samurai-Kriegern Nachdruck. Mehr als 2500<br />
Menschen hatten an der ersten Gay Pride Parade<br />
in der Geschichte Tokios teilgenommen. Die<br />
Veranstalter des Tokyo Rainbow Pride zeigten<br />
sich aber überzeugt, dass die Parade in spätestens<br />
fünf Jahren 50 000 Teilnehmer haben<br />
wird. Bisher findet die grösste Gay Pride Parade<br />
Asiens jedes Jahr <strong>im</strong> Herbst in Taiwans Hauptstadt<br />
Taipeh statt.<br />
Washington<br />
Rechte schiesst schwulen<br />
Romney-Sprecher ab<br />
Richard Grenell war nur zwei Wochen aussenpolitischer<br />
Sprecher des republikanischen US-<br />
Präsidentschaftkandidaten Mitt Romney, als er<br />
schon wieder kündigte. Der 45 Jahre alte, offen<br />
schwule Republikaner war von konservativen<br />
republikanischen Kreisen wegen seiner Homosexualität<br />
gemobbt worden. Die einflussreiche<br />
christliche Rechte machte aus ihrer Freude über<br />
den erfolgreichen Abschuss Grenells keinen<br />
Hehl. «Mitt Romney wird nie mehr einen homosexuellen<br />
Aktivisten für eine wichtige Position<br />
seiner Kampagne einstellen», jubelte Bryan Fischer,<br />
Radiomoderator der ultra-rechten American<br />
Family Association. Bürgerrechtsorganisationen<br />
warfen Romney jedoch die Kapitulation<br />
vor den Forderungen extremistischer Anti-Homosexuellen-Gruppen<br />
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Pride CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
Welcome To Reality<br />
Das Zurich Pride Festival will mit diesem Motto aufwecken<br />
Von Martin Ender<br />
Chriss Kling, Vorstandsmitglied und Mediensprecher des Zurich Pride Festival.<br />
6
CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
Pride<br />
Das diesjährige Zurich<br />
Pride Festival startet am<br />
8. <strong>Juni</strong> mit der Zürich<br />
Pride Week und dauert bis<br />
zum 17. <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong>. Das<br />
Motto weist darauf hin,<br />
dass wir in der Schweiz in<br />
der Schwulenpolitik viel<br />
erreicht haben, aber noch<br />
nicht genug. Weltweit gesehen,<br />
gibt es erst recht<br />
noch viel zu tun. CR sprach<br />
mit Chriss Kling, Vorstandsmitglied<br />
und Mediensprecher<br />
des Zurich Pride Festival.<br />
CR: Chriss, vorab ein paar persönliche Fragen. Wie lange engagierst<br />
du dich denn schon für die Community?<br />
CHRiSS: Wenn ich die Zeit in Deutschland mit einrechne, sind es rund 14<br />
Jahre.<br />
CR: Aus welcher Gegend in Deutschland kommst du?<br />
CHRiSS: Ursprünglich aus dem Ruhrgebiet in der Nähe von Düsseldorf. Ich<br />
bin aber recht früh nach Köln gezogen.<br />
CR: Das sind ja zwei Welten, Düsseldorf und Köln, obwohl die Städte<br />
nicht weit auseinander liegen.<br />
CHRiSS: Ja genau, ich habe mich in Köln auch wesentlich wohler gefühlt. Für<br />
mich – ich war gerade <strong>im</strong> Outing – war Köln der Glanzpunkt der schwulen<br />
Welt. Alles ging nach Köln. Mit 18 bin ich dann in einen Kölner Vorort<br />
gezogen. Von da aus engagierte ich mich für die Szene in Bonn, konkret<br />
für das schwullesbische Sommerfest. Da gehöre ich zur Gründer-Gruppe.<br />
Ein guter Freund hat das Fest ins Leben gerufen und ich bin eingestiegen<br />
und habe eine Zeit lang mitgemacht. Danach engagierte ich mich für die<br />
Cologne Pride – damals wars noch der «Kölner CSD». Später bin ich in die<br />
Schweiz gekommen und wollte erst mal etwas Pause machen mit meinem<br />
Engagement für die Szene.<br />
CR: Wann bist du in die Schweiz gekommen?<br />
CHRiSS: Das war <strong>im</strong> Jahr 2004. Die Pause war wohl eine Illusion. Ich bin<br />
recht schnell wieder aktiv geworden. Mir hat etwas gefehlt... ich musste<br />
irgendwas machen... Erst bin ich zum Radio Queertunes gestossen... dann<br />
kam die EuroPride. In der Zeit war ich Vorsitzender be<strong>im</strong> Radio. Wir hatten<br />
das recht gross aufgezogen. Grosses Areal, grosse Räumlichkeiten. Es<br />
war finanziell aber sehr mühsam, parallel zur EuroPride Sponsoren zu<br />
finden. Es kam noch die Finanzkrise dazu. Das Radio ging danach zurück<br />
an den ursprünglichen Betreiber. Ich habe nicht weitergemacht, weil ich<br />
bereits <strong>im</strong> Vorbereitungsteam der Pride dabei war. Seit die grosse Umstellung<br />
mit der Namensänderung an der Generalversammlung des ehemaligen<br />
CSD-Vereins vollzogen wurde, war ich von Anfang an bei der Pride<br />
dabei. Also seit 2009.<br />
So habe ich mich wiederum – wie damals in Bonn und Köln – für die<br />
Pride eingesetzt. Das ist mein Leben, ich muss da mitmachen, weil mir<br />
das sehr viel bedeutet und am Herzen liegt.<br />
CR: Nun stehen wir vor der Pride <strong>2012</strong>. «Welcome To Reality». Was will<br />
das Motto ausdrücken? Leben wir denn <strong>2012</strong> in einer Traumwelt? Uns<br />
geht es doch relativ gut.<br />
CHRiSS: Ja, uns geht es recht gut. «Willkommen in der Realität» will darauf<br />
hinweisen, dass es weltweit, oder auch nur schon europaweit gesehen,<br />
unterschiedlichste Realitäten zum Thema Akzeptanz, Toleranz gegenüber<br />
Homosexuellen gibt. Wir haben hier in der Schweiz in den letzten<br />
40 Jahren unglaubliche Erfolge erzielt. Eben fand der Anlass «Der Kreis»<br />
statt, ein Empfang, an dem ein grossartiges Projekt vorgestellt wurde.<br />
Man sieht die heutige Schweiz danach mit andern Augen. Ich fand das megainteressant,<br />
weil es eigentlich eine der Ur-Institutionen in Europa ist,<br />
was die Schwulenbewegung angeht. Ja, es ist eine tolle Realität, in der wir<br />
leben, wir sitzen gerade zusammen in einem Strassencafé. Du kannst als<br />
Mann mit deinem Freund, als Frau mit deiner Freundin draussen sitzen<br />
und Arm in Arm durch die Strasse gehen. Vielleicht kassierst du schiefe<br />
Blicke, aber du kannst dich frei bewegen.<br />
Tun wir dasselbe in Moskau, in Belgrad, in Tiflis, so haben wir eine ganz<br />
andere Realität. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht verprügelt werden.<br />
Global gesehen, haben wir <strong>im</strong>mer noch 79 Staaten, in denen es harte Gefängnisstrafen<br />
bis hin zur Todesstrafe auf Homosexualität oder homosexuelle<br />
Handlungen gibt.<br />
Darum unser Motto: Willkommen in der Realität. Hier in der Schweiz<br />
müssen wir uns noch da und dort anstrengen, bis wir volle Gleichberechtigung<br />
haben... sei’s <strong>im</strong> Adioptionsrecht, sei’s in Sachen Mobbing und Bullying,<br />
was es in vielen Bereichen <strong>im</strong>mer noch gibt, oder denken wir an<br />
die Spitzensportler, die befürchten müssen, dass Sponsoren abspringen,<br />
wenn sie sich outen. Oder dass sie aus Mannschaften rausfliegen – alles<br />
natürlich inoffiziell.<br />
CR: Wenn wir jetzt die Schweiz mit Deutschland vergleichen, in der<br />
Schweiz war Homosexualität nie verboten wie in Deutschland. Sie<br />
war auch relativ akzeptiert.<br />
Deutschland hat uns mit der Gesetzgebung irgendwann überholt...<br />
CHRiSS: ...ja, das war 2001<br />
CR: Wie siehst du heute die Situation: Sind wir in der Gleichstellung<br />
etwa gleich ausgewogen, gleich fortschrittlich? Oder hinken wir in<br />
der Schweiz hinterher.<br />
CHRiSS: Wenn ich mir die Anfänge in Deutschland vor Augen führe, so war<br />
das unter der damaligen Regierung ein schöner Erfolg, dass das Gesetz<br />
zustande kam.<br />
Es hatte leichte Fehler. Es ging um die Eintragung der Partnerschaft –<br />
wie in der Schweiz – es war nicht die Ehe. Und es wurde den Ländern<br />
überlassen, wie sie den Akt der Eintragung handhaben wollen. Ich als<br />
Nordrhein-Westfale hatte Glück. Da wurde die Zeremonie auf dem Standesamt<br />
abgehalten.<br />
CR: ...In Bayern aber nicht...<br />
CHRiSS: In Bayern – man halte sich fest – wurde die Eintragung der Partnerschaft<br />
auf dem Friedhofsamt abgehalten. In der Nebenhalle war womöglich<br />
gerade eine Aufbahrung, und Schwule und Lesben durften daneben<br />
heiraten. Nebst solchen «Fehlern» gab’s auch noch andere. Aber das ist<br />
inzwischen ausgemerzt. In der Schweiz war so etwas gar kein Thema, als<br />
das Gesetz 2005 kam. Man konnte überall auf die Gemeinde gehen und<br />
sich eintragen lassen. Die Zeremonie wird heute unterschiedlich abgehalten.<br />
Mal ist es eher eine einfache Vertragsunterzeichnung, in vielen<br />
Gemeinden wird aber auch eine Zeremonie abgehalten. Die Schweiz ist<br />
<strong>im</strong> Grossen und Ganzen, würde ich sagen, fast besser dran.<br />
CR: Ein grosses offenes Thema ist die Adoption. Die wurde gerade mal<br />
politisch aufgegleist. Und noch gibt es weitere Anliegen, die der Lösung<br />
harren in der Schweiz. Wie wichtig ist es für dich, auch über die<br />
Landesgrenzen hinauszuschauen.<br />
CHRiSS: Ja, die Adoption ist unterwegs, es wurde bereits viel Arbeit geleistet,<br />
aber eine Menge liegt noch vor uns. Zum zweiten Punkt: Andere Länder<br />
nicht aus den Augen zu lassen, das ist wichtig. Und die Schweiz ist ein<br />
gutes Vorbild, sei’s für andere Länder in Europa oder weltweit. Wir zeigen<br />
offen, wir haben das Partnerschaftsgesetz, wir leben schon so. Die<br />
Gesellschaft funktioniert trotzdem, keiner muss tot umfallen, wenn er<br />
sieht, dass sich zwei Männer küssen... man muss einfach den Horizont<br />
7
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Pride<br />
<strong>im</strong> Kopf weiter aufmachen. Darum ist dieses Vormachen sehr wichtig. Es<br />
gibt einen Satz <strong>im</strong> Interview mit Kasha Nabagesera aus Uganda, der mir<br />
seht gut gefällt: «Ihr verdient es, ausgiebig zu feiern. Ihr habt so hart gearbeitet,<br />
um an den Punkt zu kommen, an dem Ihr jetzt seid. (...) Menschen<br />
wie Ihr, die uns unterstützen, geben uns Mut.»<br />
CR: Kasha Nabagesera wurde von Queeramnesty eingeladen. Das Interview<br />
mit ihr, aus dem der eben erwähnte Satz stammt, ist in dem<br />
Zurich-Pride-Festival-Magazin nachzulesen. Die Uganderin wird<br />
auch auf dem Helvetiaplatz als Auftakt zum Demonstrationsumzug<br />
zur Community sprechen...<br />
CHRiSS: Genau. Und noch etwas liegt mir ganz besonders am Herzen. Im<br />
Rahmen der Zurich Pride Week findet am Donnerstagabend die Podiumsdiskussion<br />
in der Bäckeranlage mit Kasha Nabagesera statt. Es ist ein politisches<br />
Highlight und eine wirklich einmalige Gelegenheit, hautnah zu<br />
erfahren, was derzeit in Uganda an Homo-Feindlichkeit abläuft.<br />
CR: Der Pride-Samstag, als CSD-Tag, ist <strong>im</strong>mer noch in den Köpfen fest<br />
verankert «Zurich Pride Week». Nehmen das die Leute überhaupt wahr?<br />
CHRiSS: Doch, ja. Wir veranstalten die Woche nun zum zweiten Mal. Im letzen<br />
Jahr wars ein echter Erfolg. Es wurde <strong>im</strong>mer wieder gewünscht, dass<br />
nebst Party-Feeling auch kulturelle oder sportliche Anlässe möglich sein<br />
sollten. Wir als Vorstand haben daher die Plattform Zurich Pride Week ins<br />
Leben gerufen. Wir planen dabei kein Programm, das machen Vereine<br />
und Organisationen selber und füllen es so aus.<br />
Gaysport bietet beispielsweise Kurse an, an denen man hingehen und<br />
schnuppern kann. Es gibt auch einen kulturellen Teil. Im Zentrum Karl der<br />
Grosse findet «Auftritt, bitte» statt. Das ist eine Veranstaltung mit einer offenen<br />
Bühne, wo jeder auftreten, Musik machen oder singen kann. Und unter<br />
anderm gibt es in dieser Woche eben die erwähnte Podiumsdiskussion.<br />
CR: Mit S<strong>im</strong>onetta Sommaruga haben die Veranstalter eine prominente<br />
Rednerin gewinnen können. Nun rechnet man mit einer grossen<br />
Zuhörerschaft, und der <strong>im</strong> Programmheft angekündigte Werdmühleplatz<br />
ist wohl zu klein. Wo findet jetzt dieser politische Höhepunkt<br />
der Pride statt? Auf dem Turbinenplatz??<br />
CHRiSS: Ja, S<strong>im</strong>onetta Sommaruga wird gegen Abend (um 17.45 Uhr) nach<br />
der Demo auf der Hauptbühne sprechen.<br />
Nathalie Schaltegger, Präsidentin ZHPF wird auf dem Helvetiaplatz den<br />
politischen Demonstrationsumzug eröffnen. Ebenfalls auf dem Helvetiaplatz<br />
werden die bereits erwähnte Kasha Nabagesera aus Uganda und<br />
Alicia Parel, die designierte Geschäftsführerin von PinkCross, sprechen.<br />
CR: Was sagst du den Politikverdrossenen, damit auch sie an der<br />
Demonstration teilnehmen und unserer Bundesrätin zuhören?<br />
CHRiSS: Politik ist ein schwieriges Thema für die Jugend. Auch ausserhalb<br />
der Schwulenpolitik. Es herrscht weit verbreitet die Meinung: «Die machen<br />
sowieso, was sie wollen» und vielen geht Politik am Arsch vorbei. Es<br />
ist schade, denn nur über die Politik können wir rechtlich etwas verändern<br />
und Gesetze machen. Zum Beispiel das Antidiskr<strong>im</strong>inierungsgesetz,<br />
das in der Schweiz noch fehlt. Da braucht es schon Leute, die dahinter stehen.<br />
Ich bin froh, dass es Leute gibt, die sich politisch engagieren. Es sind<br />
aber noch nicht genügend. Ehrenamtliche Kräfte braucht es <strong>im</strong>mer, in<br />
allen Bereichen. Ich kann mir nur wünschen, dass die Leute die politische<br />
Message der Pride verstehen und sehen, dass sie sehr wohl was bewegen<br />
können, wenn sie wählen gehen und an Abst<strong>im</strong>mungen teilnehmen.<br />
CR: Chriss, du weisst ja, das CR-Magazin widmet sich gerne der Politik,<br />
dennoch feiern auch wir gerne. Was gibt’s denn da für Highlights, wo<br />
finden die grossen Parties statt? Kannst du mir ein paar wenige Highlights<br />
nennen?<br />
CHRiSS: Also bitte, wenig Highlights haben wir nicht (lacht) Wir haben ganz<br />
viele...<br />
Die Parties sind vielfältig und sehr bunt gemischt. Ein Highlight ist sicher<br />
Wonderworld <strong>im</strong> Palais X-Tra. Ein zweiter Knaller ist die Circuit-Jungle-<br />
Party <strong>im</strong> Escherwyss Club. Dann in der alten Kaserne Sexy Attacks Queer<br />
Beats, ein neues Label. Es gibt zudem eine Women Only Party mit DJ Tatana.<br />
Des Weiteren eine 30+ Party <strong>im</strong> Aubrey Club, und die Ride <strong>im</strong> Club Pfingstweid.<br />
Nicht zu vergessen, am Freitagabend die grosse Kooperationsparty «we<br />
are Zürich» mit mehreren Labels <strong>im</strong> Exil Club.<br />
CR: Chriss, vielen Dank für dein engagiertes Gespräch. Auf eine tolle<br />
Zurich Pride Week und eine stolze Zurich Pride <strong>2012</strong>!<br />
Zurich Pride Festival<br />
Das 9-tägige Zurich Pride Festival dauert vom 08.- 17. <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong> und beinhaltet<br />
die Zurich Pride Week, eine Eröffnungs- sowie Abschlussparty, ein<br />
zweitägiges Strassenfest mit Bars, Essensständen, grosse Bühnenshows,<br />
lesbischwule Parties, LGBT orientierte Conventions, kulturelle wie cineastische<br />
Darbietungen sowie ein politisch motivierter Demonstrationsumzug<br />
durch die Innenstadt.<br />
Der Pride-Samstag<br />
Zurich Pride Demonstration 13.00 - 16.00 Uhr, Helvetiaplatz, Zürich<br />
Politische Reden Beginn: 13.50 Uhr, mit Ansprachen zum Zurich Pride<br />
Festival von Menschenrechtsaktivistin Kasha J. Nabagesera und<br />
Alicia Parel, Politische Rede der Bundesrätin S<strong>im</strong>onetta Sommaruga,<br />
Beginn: 17.45 Uhr auf dem Turbinenplatz, Zürich<br />
Detailinformationen und Aktualisierungen unter<br />
www.zurichpridefestival.ch<br />
Anzeige<br />
9
Prominent CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
John Travolta<br />
Sandra<br />
Die Pop-Ikone der 80er Jahre, die niemals Maria<br />
Magdalena sein wollte, verdankt derselbigen ihren<br />
grössten Hit. Noch heute darf diese Single<br />
auf keiner 80er-Party fehlen. Eine erfolgreiche<br />
Desperate<br />
Housewives<br />
Die beliebten TV-Hausfrauen gehen in Rente.<br />
Die Serie lief <strong>im</strong> Mai in den Staaten aus, bei<br />
uns diesen Herbst auf SF2. Dabei sehen die vier<br />
Protagonistinnen jünger aus, als in der ersten<br />
Saison. Doch nach 180 Folgen gingen die Ideen<br />
aus. Produzent Marc Cherry verkündete schon<br />
vor Jahren, dass mit Staffel 8 das Ende an der<br />
Schon <strong>im</strong>mer war Hollywoodstar John Travolta<br />
den Gerüchten um seine angebliche Homosexualität<br />
ausgesetzt, er verneinte dies jeweils mit einem<br />
Lächeln. Dies dürfte nun vorbei sein, denn<br />
die Gerüchte werden konkret. Wie US-Medien<br />
berichten, wird John Travolta von diversen Masseuren<br />
wegen sexueller Belästigung verklagt.<br />
Der erste vermeintliche Übergriff habe sich <strong>im</strong><br />
Beverly Hills Hotel ereignet. John Travolta soll<br />
sich dort ein Bungalow inklusive Ganzkörpermassage<br />
von einem Masseur aus dem Internet<br />
gebucht haben. Doch wie der Kläger nun behauptet,<br />
verlief die Massage keineswegs rein<br />
«medizinisch». So soll sich John Travolta ausgezogen<br />
haben (bei einer Ganzkörpermassage eigentlich<br />
logisch) und sein Penis wäre «halb erigiert»<br />
gewesen. Danach habe Travolta das Bein<br />
seines Masseurs gestreichelt und gesagt haben:<br />
«Komm schon mein Freund, ich hole dir einen<br />
runter!». Funktioniert hat diese Anmache nicht<br />
<strong>im</strong> Geringsten. Weswegen John Travolta eben<br />
selbst Hand anlegte und danach das doppelte<br />
Honorar gezahlt habe. John Travolta bestreitet<br />
dies natürlich. Zum besagten Zeitpunkt wäre<br />
er nicht in der Stadt gewesen. Der Kläger jedoch<br />
konterte mit einigen int<strong>im</strong>en Details. So sei der<br />
Penis von John Travolta «ca. 20 cm gross und umringt<br />
von langem, drahtigen Schamhaar». Diesem<br />
Desaster folgten nun zwei weitere Klagen in<br />
ähnlicher Form. Auch dies bestreitet das Lager<br />
Travolta. Markant: Dahinter steckt derselbe Anwalt.<br />
Mittlerweile zog der erste Klient seine Klage<br />
zurück. Es steht nun Aussage gegen Aussage:<br />
Travolta steht entweder (auch) auf Männer oder<br />
es handelt sich um einen gezielt organisierten<br />
Rufmord. Ebenfalls in den US-Medien war zu<br />
lesen, dass John Travoltas Religion Scientology<br />
dahinter stecken könnte. Travolta soll seit dem<br />
Tod seines Sohnes über den Austritt nachdenken.<br />
(dd)<br />
10<br />
Karriere folgte, welche Sandra Lauer, spätere<br />
Cretu und dann wieder Ex-Cretu um die ganze<br />
Welt brachte. Dann folgte eine Auszeit in Ibiza,<br />
die Geburt der Zwillinge und eine zweite Hochzeit.<br />
Später veröffentlichte sie weiterhin munter<br />
Alben abseits der Top Ten. Doch wie Sandra<br />
einst gegenüber der Presse mitteilte, «mache<br />
sie ihre Musik nicht mehr des Geldes wegen».<br />
Nun erfüllt die Sängerin ihren Fans einen langersehnten<br />
Wunsch. Mit den Produzenten der<br />
so8os [soeighties] Serie, Blank & Jones, liess sie<br />
ihre Hits digital aufmotzen und fand auch einige<br />
«Raritäten», welche nun auf einem Doppelalbum<br />
rege verkauft werden. Wirklich spannend<br />
ist das nicht. Als interessanter erweist sich<br />
die brandneue Single «Maybe Tonight», welche<br />
das Album begleitet. Diese wurde ganz in der<br />
Tradition ihrer ersten Hits gehalten und soll<br />
Sandra wieder einen Hit bescheren. Aber auch<br />
diesmal nicht des Geldes wegen. Sandra verzichtet<br />
auf grosse Promotion. Was vielleicht auch<br />
besser so ist. Bei jüngeren Live-Auftritten, zu<br />
sehen auf YouTube, krächzt Sandra aus vollem<br />
Herzen. Der Marlboro-Mann könnte es nicht<br />
besser. (dd)<br />
Wisteria Lane eingeläutet werde. Und wie zu<br />
Beginn des Serien-Hits wurden auch diesmal<br />
wieder Zickenkriege aus den Studios vermeldet.<br />
Geben sich Terry Hatcher, Eva Longoria, Marcia<br />
Cross und Felicity Huffman vor der Kamera wie<br />
beste Freundinnen, ist dies hinter den Kulissen<br />
laut US-Medien nicht der Fall. Als böse Fee gilt<br />
Terry Hatcher. In der Serie die liebenswürdige<br />
Susan, soll sie ansonsten nicht gerade das<br />
Herz des Teams gewonnen haben. Auf einem<br />
Abschiedsgruss der Schauspielerinnen an die<br />
Crew waren sämtliche Unterschriften der Damen<br />
zu lesen. Nur die von Terry Hatcher fehlte.<br />
Was an Ex-Kollegin Nicole Sheridan erinnerte,<br />
welche Terry Hatcher einst in einem Interview<br />
als «gemeinste Frau der Welt» bezeichnete. Was<br />
wiederum für die so Gescholtene spricht. Ein<br />
wahres Schauspieltalent. (dd)
CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
Prominent<br />
Schwarzer Panther<br />
Man kann noch so raffinierte Fallen stellen,<br />
manches lässt sich schlicht nicht einfangen:<br />
Ein Schweizer Sieg be<strong>im</strong> Eurovision Song Contest,<br />
ein schwuler Fussballer <strong>im</strong> Panini-Album,<br />
ein schwarzer Panther in den Wäldern von Solothurn.<br />
Als Stories <strong>im</strong> Boulevard-Zoo finden<br />
dann aber alle ihren naturnahen Lebensraum.<br />
Da gibt es auch die bedrohte Gattung der Miss<br />
Züri zu bestaunen, die wilden Kerle der Mister<br />
Schweiz-Wahl, zahm frisiert, gern betrachtet<br />
durch das schwule Auge. Die «Lieblinge der<br />
Schwulen», sind das dann Pink Panther? Nebenan<br />
<strong>im</strong> Streichelzoo finden wir Patricia Boser,<br />
Publikumsliebling des diesjährigen Prix<br />
Walo. In ihrer Kuppelshow hat sie hin und wieder<br />
versucht, Gays zusammenzubringen, die<br />
allerdings an 15 Minuten Ruhm mehr interessiert<br />
waren als an der Liebe fürs Leben. Besonders<br />
süss wie <strong>im</strong>mer der frisch geschlüpfte<br />
Nachwuchs: Luca Hänni. Deutschland hat den<br />
Superstar gesucht und ist <strong>im</strong> Berner Oberland<br />
fündig geworden. Viel Spass <strong>im</strong> Haifischbecken,<br />
lieber Luca! Der Panther bleibt ein Phantom, die<br />
Promi-Pinguinparade watschelt vor sich hin,<br />
doch dann, gerade rechtzeitig, wird <strong>im</strong> Zoo<br />
ein echtes Volksstück aufgeführt: «Der Besuch<br />
der jungen Dame». Anina S., Millionen-Erbin<br />
von Walter Roderer, stellt Illnau auf den Kopf<br />
Mark Ronson<br />
Carla Bruni<br />
und stösst die Blick-Leser vor denselben. An der<br />
Trauerfeier als Diva verkleidet, erinnert sie gefangen<br />
hinter ihrem Schleier an den Panther<br />
in Rilkes Gedicht. Und wenn wir schon bei der<br />
Literatur sind: S<strong>im</strong>on Froehling, der mit «Lange<br />
Nächte Tag», seinem Roman über die Zürcher<br />
Gay-Szene, für Aufsehen sorgte, wurde zur Verleihung<br />
des renommierten Bachmann-Preises<br />
in Klagenfurt eingeladen. Keine Miss Züri, die<br />
Millionen erbt und in einer Castingshow einen<br />
schwulen Panther dressiert, aber sicher auch<br />
eine Meldung wert. (rg)<br />
«Süss, aber sicher gay», dachte Lily Allen, als sie<br />
<strong>im</strong> Londoner Club YOYO Mark begegnete. Süss<br />
ja, schwul nein, doch die Liaison sollte ohnehin<br />
geschäftlich werden. Er produzierte ihr Durchbruch-Album,<br />
wandte sich nach brotlosen Jahren<br />
als Hip Hop-Pruduzent dem Pop zu und landete<br />
bald einen weiteren Coup, dem ebenfalls<br />
eine Zufallsbekanntschaft zugrunde lag. Eine<br />
gewisse Amy erzählte ihm, ihr Vater wolle sie<br />
in die Reha stecken, aber sie denke da «No, no,<br />
no». Ronson versuchte in diesem Moment, den<br />
verständnisvollen Kumpel zu markieren, konnte<br />
aber an nichts anderes denken als daran, wie<br />
das als Song klingen würde. Der Rest ist Legende.<br />
Kürzlich hat er Rufus Wainwright unter die<br />
Fittiche genommen, der nächste Hit steht in den<br />
Startlöchern: «Anywhere in the World», Soundtrack<br />
zur Coca Cola-Olympiakampagne. Neun<br />
Monate lang reiste er um die Welt, um Geräusche<br />
verschiedener Sportarten wie Bogenschiessen<br />
oder Hürdenlauf einzufangen und daraus<br />
einen Song zu samplen. Anywhere in the Promi-<br />
World ist er inzwischen auch als DJ gefragt, legt<br />
an P. Diddys Privatsausen auf und an Familienfeiern<br />
<strong>im</strong> Hause Cruise. In seiner Wahlhe<strong>im</strong>at<br />
New York ist die Gästeliste einer angesagten Party<br />
erst vollständig, wenn Ronson draufsteht. Es<br />
muss nicht <strong>im</strong>mer Mark sein, seine Schwestern<br />
Charlotte und Samantha sind weniger bekannt,<br />
aber ebenso einflussreich. Sam machte als Liebhaberin<br />
von Lindsay Lohan Schlagzeilen, aktuell<br />
soll sie mit der Tochter von David Foster<br />
liiert sein, einem der erfolgreichsten Pop-Komponisten<br />
überhaupt. Ihre Zwillingsschwester<br />
Charlotte gilt in den USA als eine der vielversprechendsten<br />
Jungdesignerinnen. Wenn man<br />
für die nächste Party drei Wünsche offen hat,<br />
ist der Fall also klar: Eine Zufallsbekanntschaft<br />
mir Mark! Und mit Charlotte! Und mit Sam! (rg)<br />
Da verliessen sie den Elysée-Palast, der abgewählte<br />
Präsident der Grande Nation und seine<br />
Première Dame. Sarkozy lächelte bemüht, Bruni<br />
strahlte. Dieses Grinsekatze-Gesicht, nein, es<br />
kann nicht nur das Resultat von Botox-Injektionen<br />
sein. Es ist der Blick in die Zukunft einer<br />
Frau mit Vergangenheit. 1976 wurde sie in Turin<br />
geboren, als kleine Schwester der Schauspielerin<br />
Valeria Bruni Tedeschi. Sie besuchte ein<br />
Internat in der Schweiz, wurde in den 1990ern<br />
eines der bestbezahlten Models. L’Oréal, Dior,<br />
Galliano… Bald konnte sie sich vor Aufträgen<br />
kaum retten, verabschiedete sich dennoch aus<br />
der Modewelt, um sich dem Chanson zu widmen.<br />
Auch an Liebhabern mangelte es nicht.<br />
Mick Jagger, Donald Trump, Kevin Costner, Raphaël<br />
Enthoven, schliesslich Nicolas Sarkozy.<br />
Beruflich und privat nahm sich Bruni, was sie<br />
wollte. Als First Lady vermied sie Skandale und<br />
Fettnäpfchen, mal abgesehen vom Lied, in dem<br />
sie einen Lover mit kolumbianischem Kokain<br />
verglich, woraufhin sofort eine staatliche<br />
Pressekonferenz einberufen werden musste. Sie<br />
stand zurückhaltend an der Seite des Präsidenten,<br />
ohne eigene Projekte ganz zu vernachlässigen.<br />
2008 wurde sie Botschafterin <strong>im</strong> Kampf<br />
gegen HIV. Eine Herzensangelegenheit, ihr<br />
schwuler Bruder Virginio starb 2006 an Aids.<br />
Et maintenant? Le petit Nicolas verlässt die Manege,<br />
la grande Carla steckt mitten in den Vorbereitungen<br />
für ihre nächste Nummer. Im Herbst<br />
soll ihr neues Album erscheinen. Darauf ein<br />
Song für ihren Mann und einer gegen Journalisten.<br />
Warum nicht umgekehrt? Wir lassen ihr<br />
Zeit, schliesslich muss sie sich wieder daran gewöhnen,<br />
statt Ballerinas bei Staatsempfängen<br />
glamouröse High Heels auf der Bühne tragen<br />
zu dürfen. (rg)<br />
11
CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
News Schweiz<br />
Heilsarmee feuert Lesbe<br />
Die Heilsarmee kündigte einer He<strong>im</strong>leiterin<br />
die Stelle, weil diese mit einer Mitarbeiterin<br />
eine Beziehung führt. LOS reagiert.<br />
Wie die «NZZ am Sonntag» publik machte, brillierte die Heilsarmee jüngst<br />
nicht mit Nächstenliebe. Die Wohltätigkeitsorganisation hat <strong>im</strong> April der<br />
Leiterin einer Behinderteneinrichtung <strong>im</strong> Kanton Zürich die Stelle gekündigt.<br />
Als Grund gilt eine «int<strong>im</strong>e» Beziehung zu einer Mitarbeiterin.<br />
«Die Heilsarmee toleriere keine ausserehelichen und gleichgeschlechtlichen<br />
Verbindungen von Führungskräften mit Mitarbeitenden», hiess<br />
es in einer internen Mitteilung. Schliesslich müsse an den biblischen<br />
Grundsätzen nach Interpretation der Heilsarmee festgehalten werden.<br />
LOS-Geschäftsführerin Eveline Mugier zeigte sich darüber schockiert,<br />
aber nicht überrascht. Gegenüber der Presse erklärte sie: «Es stört mich,<br />
wenn sich bei der Partnerwahl nicht alle so verhalten können, wie es für<br />
sie st<strong>im</strong>mt». Zudem sei dies eine äusserst strenge Regel in einer Organisation,<br />
die ansonsten gute Arbeit leiste, so Mugier.<br />
Erwähntes Behindertenhe<strong>im</strong> wird von Steuergeldern mitfinanziert. Regierungsrätin<br />
Regine Aeppli (SP) von der Bildungsdirektion zeigt demnach<br />
kein Verständnis für das Vorgehen der Heilsarmee. Leider gibt es keine<br />
rechtlichen Möglichkeiten, um gegen diese Kündigung vorzugehen.<br />
Zahlreiche neue HIV-Diagnosen<br />
erwartet<br />
Die Kampagne «Break The Chain» führte <strong>im</strong><br />
Mai eine schweizweite Gratis-Test-Aktion<br />
durch. Nun wird vermehrt mit neuen HIV-<br />
Diagnosen gerechnet.<br />
So sinnvoll auch das viele Testen ist, es bedeutet automatisch auch neue<br />
HIV-Diagnosen. Die betroffenen schwulen Männer werden erstmals mit<br />
der HIV- Diagnose konfrontiert. Gut zu wissen, dass es Plattformen wie<br />
www.house34.ch gibt, die als anonyme Anlaufstellen Hilfe leisten können.<br />
Die Betroffenen erhalten dort Unterstützung <strong>im</strong> Umgang mit der<br />
Diagnose und für das tägliche Leben mit HIV.<br />
Die Kommunikationsplattform house34.ch bietet <strong>im</strong> Moment eines positiven<br />
Testresultats Unterstützung. Im house34.ch können sich Betroffene<br />
anonym informieren. In den verschiedenen Räumen des virtuellen<br />
Hauses sind Informationen und Tipps für den Alltag mit HIV zu finden:<br />
zur Bedeutung der Diagnose, zu den verschiedenen Therapiemöglichkeiten<br />
sowie zu psychologischen, rechtlichen und medizinischen Themen.<br />
Gleichzeitig besteht auf house34.ch die Möglichkeit, sich mit anderen<br />
Betroffenen persönlich auszutauschen oder an monatlichen Chat Events<br />
mit Experten aus Medizin, Psychologie, Ernährung und Recht teilzunehmen.<br />
Gerade bei einer Neudiagnose ist die fachliche und gleichzeitig anonyme<br />
Unterstützung wesentlich.<br />
www.house34.ch<br />
Oben-ohne verboten!<br />
Heterosexuelle gegen schwitzende schwule<br />
Männerkörper. Der Stairs Club in Zürich verbietet<br />
ab sofort das Oben-ohne-Tanzen.<br />
Der After-Hour-Club-Stairs in Zürich wird oft von Schwulen besucht, besonders,<br />
seit das Labyrinth geschlossen wurde. Und wie eben <strong>im</strong> «Laby»<br />
lassen es sich nun dort die Schwulen gut gehen. Dazu gehört auch das<br />
Zeigen des trainierten Oberkörpers. Da das Stairs nun aber mehrheitlich<br />
von Heteros besucht wird, hagelte es <strong>im</strong>mer wieder Kritik. Stein des<br />
Anstosses ist weniger der Anblick nackten Fleisches, sondern der ganze<br />
Schweiss, welcher den Heterobesuchern an den gebügelten Hemdchen<br />
und Kleidchen und Haaren hängen bleibt.<br />
Stairs-Mitbetreiber Beat Herren gegenüber 20min.ch: «Wir haben das<br />
bislang toleriert, doch jetzt ist Schluss damit». Schwulenfeindlich sei das<br />
Stairs nun aber nicht. Doch eine gewisse Etikette muss sein. «Nightlife-<br />
Experte» Alex Flach betonte <strong>im</strong> selben Artikel von 20min.ch, dass ausschliesslich<br />
in der Gay-Szene oft auf das T-Shirt verzichtet werde, da dort<br />
ja sowieso «quasi jeder Schwule ein Jäger ist.»<br />
Verlosung Raskin App!<br />
Die Zukunft des Desktops hat begonnen:<br />
CR-Magazin und Raskin_Beyond Desktop<br />
verlosen zehn Raskin Apps!<br />
In der Mai-Ausgabe des CR-Magazins berichtete Branko B. Gabriel über<br />
das Schweizer Start-up-Unternehmen Raskin Software LLC mit Sitz in<br />
Zürich. Dieses entwickelte – inspiriert von Macintosh-Urvater und Spezialist<br />
für grafische Benutzeroberflächen Jef Raskin – die revolutionäre<br />
Anwendung «Raskin». Die Software funktioniert sozusagen wie «Google<br />
Earth» für die Dateien auf dem Computer und nutzt dabei das räumliche<br />
Erinnerungsvermögen des Benutzers. Mit der Maus oder – von Notebook-<br />
Besitzern besonders geschätzt – die von iPhone und iPad bekannte und beliebte<br />
Steuerung mittels Gesten auf dem Multi-Touch Trackpad lässt sich<br />
die Anwendung intuitiv bedienen. Insbesondere in der kreativen Umsetzung<br />
von visuellen Inhalten erhöht der Einsatz von Raskin die Effizienz.<br />
Mach mit und gewinne zehn Raskin Apps!<br />
Die Verlosung findet bis Ende <strong>Juni</strong> statt unter :<br />
raskinformac.com/cruiser.<br />
Weitere Infos unter:<br />
raskinformac.com<br />
facebook.com/RaskinSoftware<br />
twitter.com/raskinformac<br />
13
Basel CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
Schiff Ahoi!<br />
Eine Woche nach der Zürcher<br />
Pride sticht das GayBasel-<br />
Schiff in See.<br />
Von Daniel Diriwächter<br />
Basel ist <strong>im</strong>mer eine Reise<br />
wert. Besonders dann, wenn<br />
Ende <strong>Juni</strong> das GayBasel-<br />
Schiff seine Anker auswirft.<br />
Die «Galionsfigur» der Basler<br />
Gay-Szene, Johannes Sieber,<br />
verspricht eine Party bis Sonnenaufgang.<br />
Das CR-Magazin<br />
sprach mit Johannes Sieber<br />
über die Sause am Rhein.<br />
CR: Am 23. <strong>Juni</strong> ist es soweit, das GayBasel-<br />
Schiff setzt die Segel. Wann begann die Vorbereitung<br />
dafür?<br />
JOHANNES SiEBER: Das war <strong>im</strong> März. Wir trafen die<br />
Crew vom Schiff, die in die Produktion stark<br />
eingebunden ist, und besprachen den groben<br />
Rahmen, die Aufgaben und den Deal. Anfangs<br />
April luden wir die Labels, Organisationen und<br />
Aktivisten zur Teilnahme ein.<br />
CR: Darf man von DEM Gay-Event in Basel<br />
schlechthin sprechen?<br />
Galionsfigur der Basler Gay-Szene: Johannes Sieber / pd<br />
14
CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
Basel<br />
Man darf. Es tummeln sich um die Tausend<br />
Gäste auf den drei Decks des alten Exposchiffs.<br />
Es ist nicht nur die grösste Gay-Veranstaltung<br />
am Dreiländereck, sondern auch die vielseitigste.<br />
Das Programm beginnt bereits um 19<br />
Uhr und dauert bis zum Sonnenaufgang am<br />
andern Tag. Der Vergleich mit dem CSD ist aber<br />
vor allem auf den Charakter der Veranstaltung<br />
bezogen: Sämtliche Organisationen, Labels<br />
und Aktivisten vom lesbisch/schwulen Basel<br />
sind an Bord – eine Veranstaltung mit Symbolcharakter:<br />
«Wir sitzen alle <strong>im</strong> selben Boot».<br />
CR: Das GayBasel-Schiff entstand mehr zufällig<br />
als geplant – wie dürfen wir uns das vorstellen?<br />
Das GayBasel-Schiff ist ein Potpourri. Wir setzen<br />
das Programm nicht «top to bottom» – organisationstheoretisch<br />
gemeint (lacht)» –, sondern<br />
versuchen, die Beiträge der Mitwirkenden in<br />
von Basler Organisationen informieren über<br />
ihre Aktivitäten. Später öffnen wir das Mitteldeck,<br />
wo der «Sprachbefall» eine szenische Lesung<br />
abhält. Sprachbefall ist eine Plattform für<br />
junge Schreibende in Basel und mit einer Spezialausgabe<br />
an Bord; einem glamourösen Dreier<br />
mit Benjamin Teske, Steffen Siebenhüner und<br />
Michael Ernst Gräber. Sie schreiben und performen:<br />
«Somewhere under the Rainbow»!<br />
CR: Und wann steigt die Party?<br />
Der Partybetrieb beginnt um 22 Uhr auf dem<br />
Mitteldeck und <strong>im</strong> Club. Die DJs von Game<br />
Boys, Queer Planet, Isola Club und Rainbow<br />
sowie das Gastlabel SchwuLesDance aus Freiburg<br />
und Boyah kasha aus Zürich stehen an den<br />
Desks. Um Mitternacht spielt der erste Live-Act:<br />
«Speed’n’Tender Hooligans» sind Nick Nobody (David<br />
Max & The Sons Of The Void) und Diskomurder<br />
(Zaber Riders). Gitarre und Gesang treffen auf<br />
CR: Du selbst bist tonangebend in der Gay-Szene<br />
Basel. Wie kam es zu deinem Engagement?<br />
Alles, was ich für die Gay-Szene in Basel tue, ist,<br />
ihr mit GayBasel.ch und dem GayBasel-Schiff<br />
eine Plattform bieten. All die Initiativen und<br />
Aktivitäten werden von andern ergriffen und<br />
realisiert. Aber ja, durch die Plattform hat sich<br />
die lesbisch/schwule Kultur am Dreiländereck<br />
entwickelt. Wir haben heute einige Partylabels<br />
und Organisationen mehr als vor sieben Jahren.<br />
CR: Wie ist es, quasi als «öffentliche» Person<br />
für das schwule Basel zu stehen?<br />
Das habe ich noch nie so gesehen. Ich bin auch<br />
mehrheitlich mit Projekten beschäftigt, die<br />
nicht <strong>im</strong> lesbisch/schwulen Kontext angesiedelt<br />
sind. Und das ist gut so.<br />
CR: Du bist der Bruder von Lovebugs Sänger<br />
Adrian Sieber – die Lovebugs könnten doch<br />
auch mal ein Konzert auf dem GayBasel-<br />
Schiff geben?<br />
Das wäre mal eine gute Idee…;)<br />
CR: Basel ist <strong>im</strong> Vergleich zu Zürich übersichtlich<br />
und doch sehr international. Wie unterscheidet<br />
sich die Gay Community in Basel<br />
von Zürich?<br />
Sie ist kleiner und es gibt weniger «Berufsschwule»,<br />
die vor lauter Leben in der Szene jeglichen<br />
Horizont verloren haben. Und – ein genereller<br />
Unterschied zwischen den beiden Städten – Basel<br />
ist nicht derart hochtourig. Zürich kommt<br />
mir manchmal vor, wie ein Trabi auf der dritten<br />
Überholspur einer deutschen Autobahn, der<br />
sich – links blinkend – mit einem Audi S8 oder<br />
einem Mercedes Benz SL AMG verwechselt. Wir<br />
sind hier eher Bentleys.<br />
CR: Wie machst du den Touristen «dein» Basel<br />
schmackhaft?<br />
Gar nicht. Die kommen auch so!<br />
CR: Johannes, vielen Dank!<br />
© Brigitte Fässler<br />
eine möglichst sinnvolle Dramaturgie zu setzen.<br />
Das Resultat ist quasi die Summe aller einzelnen<br />
Beiträge: Ein buntes Treiben auf einem<br />
Schiff. Zeitweise etwas chaotisch. Wir arbeiten<br />
ganz nach dem Motto: Das Resultat ist das Ziel.<br />
CR: Wie viele «Passagiere» dürfen auf das<br />
Schiff?<br />
Die drei Decks des alten Exposchiffs haben zusammen<br />
eine Kapazität von 1200 Personen.<br />
CR: Was für ein Programm erwartet die Passagiere?<br />
Dieses Jahr eröffnen wir um 19 Uhr auf dem<br />
Oberdeck mit einem Network-Apéro an der mobilen<br />
Zischbar. L&G-Sport lädt zum Mini-Badminton-Tournier<br />
und der schwule Fanclub vom<br />
FC Basel zum Torwandschiessen. Diverse Stände<br />
elektronische Beats. Anschliessend spielt meine<br />
Lieblingsband einen «Secret Gig», den Mann und<br />
Frau keinesfalls verpassen sollte! Den Namen der<br />
Band kann ich leider nicht nennen, weil sonst die<br />
Gage zu teuer gewesen wäre. Es wird getanzt bis<br />
die Sonne auf geht am andern Tag.<br />
CR: Mit an Bord sind viele Organisationen –<br />
ist die Zusammenarbeit innerhalb der Community<br />
in Basel vorbildlich?<br />
Am und auf dem GayBasel-Schiff wirken fast<br />
alle Basler Organisationen und Aktivisten in<br />
der einen oder anderen Form mit. Besonders<br />
freut mich, dass auch Parteien, die sich das Jahr<br />
über teilweise konkurrenzieren, den Weg aufs<br />
Schiff und zur gemeinsamen Sause finden. Das<br />
ist durchaus vorbildlich.<br />
Das GayBasel-Schiff<br />
Was in andern Städten der Christopher Street<br />
Day oder die Gay Pride ist, ist in Basel das Gay-<br />
Basel-Schiff: Einmal <strong>im</strong> Jahr treffen sich die<br />
Macherinnen und Macher der lesbisch/schwulen<br />
Kultur Basels auf dem Schiff <strong>im</strong> Rheinhafen.<br />
Mehr zufällig als geplant, entsteht ein buntes<br />
Programm für Jung und Alt mit Darbietungen,<br />
Infoständen, Konzerten und DJs. Von den frühen<br />
Abendstunden bis tief in die Nacht: Ein buntes<br />
Treiben auf einem Boot. Ein- und Ausstieg<br />
jederzeit möglich.<br />
Programm:<br />
Samstag, 23. <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong>, 19 Uhr bis 05 Uhr<br />
19.00 Uhr, Apéro Network an mobiler Zischbar<br />
21.30 Uhr, Sprachbefall auf dem Mitteldeck<br />
22.00 Uhr, Türöffnung Clubbetrieb<br />
00.00 Uhr, Live: Sweet’n’Tender Hooligans<br />
15
Szene CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
Parties und<br />
Events<br />
Club Aaah!<br />
Relab<br />
Einmal <strong>im</strong> Monat wird das Aaah! zum Labor<br />
für moderne Musik, welche das Beste aus Underground<br />
und Subkultur zusammenbringt.<br />
Die Local Heroes Garçon Sauvage und Thomi B<br />
präsentieren an diesem Abend das Neueste,<br />
was es in den Stilrichtungen Progressive und<br />
TechHouse <strong>im</strong> Moment zu hören gibt. Beide<br />
DJs haben schon in praktisch allen Gay Clubs<br />
der Schweiz aufgelegt und verfügen über eine<br />
besonders feine Nase, wenn es darum geht, die<br />
neusten Trends und Tracks aufzuspüren. Und<br />
natürlich auch über das geschulte Ohr, um herauszufiltern,<br />
was davon wirklich gut genug ist,<br />
um an der Relab gespielt zu werden.<br />
Relab <strong>im</strong> AAAH! Samstag, 9. <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
AAAH!, Marktgasse 14, 8001 Zürich<br />
ab 22.30 Uhr<br />
Gay-Festival, welches diesen Sommer sein 5-jähriges<br />
Jubiläum feiert in Barcelona.<br />
DJ Antoine909 (Circuit & Jungle Resident) wird<br />
extra aus London eingeflogen, er trifft auf den<br />
super sexy Römer DJ Phil Romano (Circuit Resident,<br />
Push Club), um den EscherWyss Club<br />
zu rocken. Unser National DJ Juiceppe von Jack<br />
und Freakboutique wird schon ab 22 Uhr hinter<br />
den Plattentellern für «happy Sound» sorgen.<br />
Gespannt darf man auch auf die brandheissen<br />
Circuit-Gogo-Boys sein, die den Club zusätzlich<br />
zum Kochen bringen werden. Ganz speziell für<br />
diese einmalige Party wird <strong>im</strong> Escherwyss Club<br />
eine gemütliche Open-Air-Aera mit Food-Zelt,<br />
Outside-Bar und Smokers-Lounge aufgestellt.<br />
Dazu gibt’s <strong>im</strong> Vorverkauf einen günstigen Eintrittspreis,<br />
damit jeder Partygast das Fest so<br />
richtig geniessen und sich die ganze Nacht lang<br />
vergnügen kann.<br />
16<br />
Jungle/Circuit<br />
The Pride Party<br />
Circuit Festival, Jungle & die Arosa Gay Skiweek<br />
präsentieren heisse Jungs und Girls mit den<br />
berühmtesten Circuit DJs aus Europa für eine<br />
einmalige Pride Party.<br />
Am Pride-Samstag findet die Circuit «one-off»<br />
in Zürich <strong>im</strong> Rahmen des Zurich Pride Festival<br />
statt. Der Halt <strong>im</strong> Zürcher EscherWyss Club ist<br />
die offizielle Schweizer Pre-Party und bietet einen<br />
Vorgeschmack auf das legendäre spanische<br />
schwul-lesbische Sommerfestival der Matinee<br />
Group. Behe<strong>im</strong>atet ist das grösste europäische<br />
Tickets:<br />
CHF 25.– <strong>im</strong> VVK oder CHF 35.– Abendkasse<br />
Vorverkauf: Zürich: Cranberry, Männerzone,<br />
Barfüsser, Sauna Moustache<br />
Genf: Le Phare, Sauna Bains de l’Est<br />
Lausanne: Sauna Pink Beach,<br />
Trixx @ MAD club<br />
Bern: Sauna Sun Deck<br />
Basel: Sauna Sunnyday<br />
Online www.ticketino.ch<br />
Jungle/Circuit<br />
Samstag, 16. <strong>Juni</strong>, <strong>2012</strong>, 22.00 Uhr – 6.00 Uhr<br />
Escherwyss Club, Hardstrasse 305, 8005 Zurich<br />
www.gay-party.com<br />
www.zhpf.ch<br />
www.escherwyss.ch
CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
Szene<br />
Jack<br />
The Pride Issue<br />
Jack setzt mit Jodie Harsh, Londons amtierender<br />
Königin der Nacht, sowohl musikalisch als auch<br />
politisch ein Zeichen. Von Nord bis Süd, von Fashion<br />
Week bis MTV, von East End bis Big Apple<br />
– Jodie Harsh steht am Plattenteller, brilliert<br />
und polarisiert allein schon durch ihr Erscheinungsbild.<br />
Ihr Look, irgendwo zwischen Cindy<br />
Lauper und Marilyn Manson, ist lediglich visueller<br />
Blickfang für das, was sie an politischem<br />
Engagement zu bieten hat.<br />
Für die aktuelle Stonewall US-Kampagne<br />
«it gets better» ermutigt sie auf Youtube Schwule<br />
und Lesben, sich in einem oftmals noch <strong>im</strong>mer<br />
ziemlich harrschen Umfeld für ihr Anliegen<br />
einzusetzen. Ein sehr persönlich gefärbter<br />
Clip, der – durch eine äusserst sympathisch<br />
und authentisch wirkende Jodie Harsh – seine<br />
Wirkung auch bei einem breiten Publikum zu<br />
entfalten weiss.<br />
Musikalisch liefert Jodie, mit Beats von Electro<br />
bis House, den Soundtrack für eine Londoner<br />
Partygarde, die es gar nicht erst nötig hat,<br />
mit aufgesetzter Coolness zu kokettieren. Die<br />
prominenten Partygäste an ihrer legendären<br />
«Circus», welche London jeden Freitag in eine<br />
obskure Manege verwandelt, sind keine Geringeren<br />
als Roisin Murphy, Peaches oder George<br />
Michael. Terry Vietheer packt auf vielseitigen<br />
Wunsch hin erneut seine Plattenkoffer. Der gutaussehende<br />
Globetrotter und zugleich musikalisches<br />
Wunderkind, wird sich auch an diesem<br />
Samstag von seiner flockigsten Seite zeigen und<br />
so den Saal einmal mehr in eine wildgewordene,<br />
stampfende Männerhorde verwandeln. DJ<br />
Juiceppe ist und bleibt Jack’s Wonneproppen.<br />
Wie kein anderer bildet er den musikalischen<br />
Kontrapunkt.<br />
Jack – The Pride Issue<br />
Samstag, 9. <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong>, Ab 23.00 Uhr<br />
Festsaal, Pelikanplatz, 8001 Zürich<br />
www.jackcompany.com<br />
www.twitter.com/jackcompany<br />
Frigay Night<br />
Christopher S. rockt den Loft<br />
Dance Club<br />
Vor den Sommerferien sorgen die Macher der<br />
Frigay Night nochmals für ein St<strong>im</strong>mungshoch!<br />
Im <strong>Juni</strong> stehen gleich zwei Sausen auf dem Programm.<br />
Mitte <strong>Juni</strong> steht eine reguläre Frigay Night auf<br />
dem Programm. Frigay steht für Partylaune<br />
total: Homos und Heteros vermischen sich zu<br />
einer wilden Partymeute. Es wird gelacht, geflirtet<br />
und natürlich getanzt – schliesslich haben<br />
DJ C-Side und DJ Pra-Vos ihren Ruf als Hitmaschinen<br />
zu verteidigen. Alltag vergessen und<br />
Spass haben!<br />
Hous-Sound der Superlative mit Christopher S.<br />
Die zweite Frigay Night des Monats widmet sich<br />
voll und ganz dem Special-Guest. Und was für<br />
einem: Kein Geringerer als der angesagte House<br />
DJ Christopher S amtet hinter den Turntables.<br />
Zusammen mit MC Jamayl Maleek bringt er die<br />
Frigay zum Kochen. Wenn das mal kein Vorgeschmack<br />
auf die Sommerferien auf Ibiza und<br />
Co. ist. Let’s Party.<br />
Frigay Night, Freitag, 15. <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
Frigay Night – Special, Freitag, 29. <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
Je von 22.00 – 5.00 Uhr,<br />
The Loft Dance Club, Haldenstr. 21, 6006 Luzern<br />
Wonderworld<br />
Offizielle Zürich Pride Festival<br />
Party<br />
Auf drei Ebenen entführen nationale und internationale<br />
Zauberer an den DJ-Pulten die Partygäste<br />
ins musikalische Wonderworld.<br />
Ein ganz besonderer Stargast ist der Geiger<br />
Dylan Naylor aus Köln Er spielt auch an der<br />
Kölner Oper und hat auch schon bei diversen<br />
Events durch sein Live-Spiel für Furore gesorgt.<br />
Ausserdem sieht er ziemlich gut aus…<br />
Auf dem Mainfloor verzaubern DJ Ajaxx, Fabio<br />
White und The Oli mit satten Housebeats. Als<br />
Opener wird Ajaxx erst dafür sorgen, den Hexenkessel<br />
auf dem Dancefloor zum Kochen zu<br />
bringen. Er wird dann an Fabio White aus Rom<br />
übergeben, der auch schon in Miami bei der<br />
White Party 40 000 Leute ins musikalische Oz<br />
gebeamt hat. Während seines Sets wird auf der<br />
zauberhaften Bühne ein Special parat gehalten.<br />
Und wer glaubt, mehr geht nicht, bekommt von<br />
London noch einen Underground Star DJ dazu:<br />
The Oli wird dann noch das Letzte aus den Tanzenden<br />
rausholen.<br />
Der zweite Floor ist progressiver. Eigens aus<br />
Amsterdam wird DJRW mit seinem KLM-<br />
7000-Besen eingeflogen. Aber auch hier reicht<br />
ein Zauberer allein natürlich nicht. Aus dem<br />
französischen Teil des herrlichen Auenlandes<br />
wird Vasco anwandern und Ajaxx, der sich ja bis<br />
dahin schon mächtig heiss gezaubert hat, rundet<br />
das magische Trio ab. Damit ist man perfekt<br />
eingest<strong>im</strong>mt, wenn es dann zum Weiterflug ins<br />
nahe gelegene Bagatelle93 kommt. Dort wird<br />
sich zu Vasco, DJRW und Ajaxx der Oltener Elf<br />
Willi P. dazu gesellen.<br />
Im Popkessel wird man dank DJ Wollana mit<br />
einem bunten Mix aus 80s, Schlagern, Pop und<br />
Disco dann vollends auf Wolke 7 in der Wonderworld<br />
gehoben.<br />
Präsentiert wird die absehbar unvergessliche<br />
Nacht von den Veranstaltern der Flexx und der<br />
Selection-Reihen. Beide Namen stehen für geilsten<br />
Sound und die besten Parties in und um Zürich<br />
<strong>im</strong> Gaybereich.<br />
Die anschliessende Wonderworld Afterhour-<br />
Party ist nur 5 Gehminuten vom X-Tra entfernt:<br />
Bagatelle93 an der Langstrasse 93. An den Decks<br />
stehen Ajaxx, DJRW, Vasco und dann noch extra<br />
dazugebucht: Willi P. Versprochen wird eine<br />
Afterhour-Glückseligkeit auf zwei Floors!<br />
Vorverkauf Wonderworld Party und Kombiticket:<br />
www.ticketcorner.ch<br />
Wonderworld<br />
Samstag, 16. <strong>Juni</strong>, ab 22.99 Uhr<br />
X-Tra, L<strong>im</strong>matstrasse 118, 8031 Zürich,<br />
www.x-tra.ch<br />
We Are Zurich!<br />
Mehrere Zürcher Gay-Partylabels<br />
vereint<br />
Bereits zum zweiten Mal findet <strong>im</strong> Exil Klub Zürich,<br />
direkt neben dem Turbinenplatz, die We<br />
Are Zurich! Party statt. Nach dem grossen Erfolg<br />
<strong>im</strong> letzten Jahr steigt die grandiose Sause wieder<br />
am Freitag am Pride Weekend. Dabei sind dieses<br />
Mal die Zürcher Gay-Partylabels: Jack, Behave,<br />
Boyahkasha, Büsi Enterprise, Flexx, Loge 70,<br />
Tribute2Life, Männerzone und Revolution. An<br />
den Plattentellern legen DJ Nikolai Semenov<br />
(RUS), Jan Fischer(D) und DJ Ajaxx auf. Kurz<br />
nach Mitternacht gibt es ein cooles Showcase<br />
der Zürcher Underground, Band Powerplay. Sie<br />
spielen exklusiv ihren neusten Song! Da an der<br />
letzten Party akuter Platzmangel herrschte,<br />
17
Szene CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
werden die Besucher gebeten, früh zu erscheinen,<br />
um sicher Einlass zu erhalten.<br />
We Are Zurich!<br />
Freitag, 15. <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong>, ab 23.00 Uhr<br />
Exil Klub, Hardstrasse 245, 8005 Zürich.<br />
www.facebook.com/we are zurich <strong>2012</strong><br />
Pride Klubnacht<br />
Mit Miss Delicious<br />
Seit jeher steht die Klubnacht <strong>im</strong> T&M für internationale<br />
DJs. Miss Delicious aus Köln ist allerdings<br />
weit mehr als nur DJ. Vielmehr ist sie DJ,<br />
Drag Queen, Performerin, und Produzentin in<br />
einem. Ursprünglich aus Brasilien, gehört Miss<br />
Delicious in ihrer Wahlhe<strong>im</strong>at Köln zum festen<br />
Inventar und zählt deutschlandweit zu den angesagtesten<br />
Acts. Unterstützt wird sie auf dem<br />
Mainfloor von Zör Gollin, den man ja bestens<br />
von den Boyaksha!-Parties her kennt. Auf dem<br />
AAAH! Floor legen die beiden bekannten Zücher<br />
DJs Charles Meyer und Nick Harvey auf.<br />
Auch an diesem speziellen Tag gilt: Gratis-Eintritt<br />
vor 22.30 Uhr. Und weil Pride ist, gibt’s<br />
sogar gratis einen Welcome Drink für alle, die<br />
frühzeitig kommen.<br />
Pride Klubnacht<br />
Samstag, 16.<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong>, ab 21.30 Uhr<br />
T&M, Marktgasse 14, 8001 Zürich<br />
Uncut Friday<br />
Neues Label <strong>im</strong> T&M<br />
Uncut Friday heisst das neue Label <strong>im</strong> T&M. Es<br />
bringt jeweils am letzten Freitag des Monats<br />
die gute alte Housemusik zurück ins T&M. DJ<br />
Gaetano spielt an diesem Abend nicht nur Klassiker<br />
des Vocal-House und Deep-House, sondern<br />
auch aktuelle Tracks des wiedererwachenden<br />
House-Genres. Nachdem die House-Musik in<br />
den letzten Jahren eher etwas von der Bidlfläche<br />
verschwand und in den Clubs vor allem Tech-<br />
House und Electro gespielt wurde, setzen namhafte<br />
DJs und Clubs heute wieder vermehrt auf<br />
souligen, bassgetriebenen und oft von Vocals<br />
begleiteten House.<br />
Aber auch die Liebhaber des Pop kommen an<br />
diesem Abend nicht zu kurz: Im AAAH! Floor<br />
bringt DJ Marc S unter dem Motto «Pop on Top»<br />
nämlich das Beste aus den Bereichen Clubhits,<br />
Dancepop und Charts auf den Plattenteller.<br />
Uncut Friday<br />
Freitag, 29 <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong>, ab 21.30 Uhr<br />
T&M, Marktgasse 14, 8001 Zürich<br />
www.tundm.ch<br />
Patrick Mettraux<br />
Fotograf Patrick Mettraux<br />
präsentiert <strong>im</strong> Zürcher Platzhirsch<br />
farbenfrohe und detailintensive<br />
Collagen.<br />
Der in Zürich lebende Fotograf Patrick Mettraux<br />
ist ein begehrter Künstler in der Gay-Szene.<br />
Sein Auge für homoerotische Männefotografie<br />
verschönerte schon so manchen Flyer als auch<br />
Titelbilder. Auch dem CR-Leser sollte Patrick<br />
Mettraux ein Begriff sein. Die September-Edition<br />
aus dem Jahr 2010 stellte den Fotograf mit<br />
einer Auswahl an Fotos in der Bildstrecke vor.<br />
Patrick Mettraux kreiert aber auch farbenfrohe<br />
und detailintensive Collagen, welche etwas an<br />
Pierre et Gilles erinnern, allerdings mit etwas<br />
mehr Spass und Realität. Einige dieser Collagen<br />
stellt der Fotograf nun in der Platzhirsch-<br />
Bar vor.<br />
Vernissage: Donnerstag, 14. <strong>Juni</strong>, 20 Uhr<br />
Platzhirsch Bar Zürich, Spitalgasse 3<br />
8001 Zürich<br />
www.patrickmettraux.com<br />
www.meinplatzhirsch.ch<br />
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SPEZIELLES ANGEBOT FÜR DEN MONAT JUNI <strong>2012</strong><br />
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CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
Interview<br />
«Bigger is better»<br />
Der neue Organisator der<br />
MrGay-Wahlen irritiert die<br />
Gay-Medien.<br />
Von Daniel Diriwächter<br />
Der 18-jährige Alessandro<br />
Wenger will mit seiner Firma,<br />
der A WENGER International,<br />
die MrGay-Switzerland-Wahlen<br />
retten. Die hiesigen Gay-<br />
Medien reagierten verhalten<br />
auf die entsprechende Medienmitteilung.<br />
Alessandro<br />
Wenger liess kein gutes Haar<br />
an den bisherigen Events. Er<br />
will eine neue Ära einläuten.<br />
«Schludrig» sollen sie gewesen sein, die bisherigen<br />
MrGay-Switzerland-Wahlen. Von einem<br />
«Schweinestall» war gar die Rede. Alessandro<br />
Wenger redet und schreibt Klartext, wenn es<br />
um sein Vorhaben geht, dem Event neues Leben<br />
einzuhauchen. Ein dankbares Fressen für die<br />
Gay-Medien. Das CR-Magazin wollte es genau<br />
wissen und stellte dem jungen Firmeneigentümer<br />
dazu einige Fragen.<br />
CR: In deiner Pressemitteilung findest du harte<br />
Worte betreffend die MrGay-Wahlen. Du<br />
verwendest Wörter wie «Schweinestall», weshalb?<br />
ALESSANDRO WENGER: Ich will mit dieser Aussage in<br />
keiner Weise etwas gegen die alte Organisation<br />
sagen. Jedoch ist es kein grosses<br />
Gehe<strong>im</strong>nis, dass erwähnte Organisation<br />
einige Fehler machte. Dies wurde<br />
mir von verschiedenen Seiten<br />
gesagt. Darunter auch, dass nach<br />
Untergang der alten Organisation<br />
Stephan Bitterlin ohne Hilfe dastand.<br />
Auch wurden bei der Wahl<br />
einige Dinge missachtet. Es sind<br />
Fehler aufgetreten, jedoch will<br />
ich mit der Aussage «Schweinestall»<br />
niemals Oliver Eschler<br />
und sein Ex-Team beleidigen.<br />
CR-Magazin: Das Display-Magazin<br />
reagierte – zu Recht – etwas<br />
befremdet auf diese Aussagen.<br />
ALESSANDRO WENGER: Der Artikel <strong>im</strong><br />
Display ist meiner Meinung nach zu<br />
persönlich geschrieben. Der Journalist<br />
redet den Event schon <strong>im</strong> Vornherein<br />
tot. Ich bin zwar erst 18 Jahre alt,<br />
aber dies soll nicht heissen, dass<br />
ich nichts kann oder weiss.<br />
Wer sagt denn, dass Organisatoren<br />
<strong>im</strong>mer 30, 40<br />
oder älter sein müssen?<br />
CR-Magazin: Hast<br />
du deine Firma<br />
A WENGER<br />
International<br />
extra<br />
für<br />
die<br />
MrGay-Wahlen<br />
gegründet?<br />
ALESSANDRO WENGER: Die Firma A WENGER International<br />
wurde nicht exklusiv auf die Wahl hin<br />
eröffnet. Im letzten Jahr durfte ich das Konzept<br />
einer Firma übernehmen. Aus diesem Konzept<br />
wurde <strong>im</strong> November ein Projekt und Anfang<br />
Januar eröffnete ich die Firma. Der Handelsregistereintrag<br />
folgte spät, da ich erst abwarten<br />
wollte, wie sich das Ganze entwickelt.<br />
CR-Magazin: Was willst du also an den MrGay-<br />
Switzerland-Wahlen anders machen?<br />
ALESSANDRO WENGER: Die Wahl wird anders organisiert<br />
als in den letzten Jahren. «Bigger is better»<br />
ist nicht nur eine Redewendung, sondern wird<br />
auch am Event selbst umgesetzt. Das heisst, der<br />
Ex-Mister wird mehr <strong>im</strong> Mittelpunkt stehen.<br />
Da weiter ein Mister Gay eine Vorbildfunktion<br />
übern<strong>im</strong>mt, werden die Kandidaten auf Herz<br />
und Niere geprüft. Egal, ob mit Schulungen<br />
oder Lagern, der neue Mister wird die homosexuelle<br />
Community in allem vertreten können<br />
– wie bisher auch! Zudem werden nicht nur die<br />
grösseren Deutschschweizer Städte in das Vorhaben<br />
eingebunden, sondern auch das Tessin<br />
und Wallis werden involviert.<br />
CR-Magazin: Hast du auch Kontakt zu Stephan<br />
Bitterlin oder einem früheren Gewinner?<br />
ALESSANDRO WENGER: Stephan Bitterlin hat sich ehrenamtlich<br />
verpflichten lassen.<br />
Als Repräsentant des Toleranz-Gala-Abends,<br />
wird<br />
er sein letztes halbes<br />
Jahr einläuten.<br />
Mehr kann ich dir<br />
jedoch zu diesem<br />
Zeitpunkt nicht<br />
sagen. Fakt ist,<br />
Stephan Bitterlin<br />
ist zu 100 Prozent<br />
<strong>im</strong> Team. Die<br />
anderen Mr.<br />
Gays werden<br />
zum jetzigen<br />
Zeitpunkt angefragt.<br />
Alessandro Wenger<br />
19
Dossier CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
Ein Bett <strong>im</strong><br />
Kornfeld<br />
Überrasch mich unten ohne<br />
<strong>im</strong> Busch!<br />
Von Lola Sara Arnold-Korf<br />
20<br />
Outdoor-Cruising? Ist das denn<br />
nicht völlig antiquiert und ein<br />
Relikt der restriktiven 1970er-<br />
Jahre, wo die Schwulettchen<br />
es sich draussen noch gegenseitig<br />
– vorzugsweise <strong>im</strong> Dunkeln<br />
machen mussten? Mitnichten!<br />
Denn auch <strong>2012</strong> ist<br />
<strong>im</strong>mer ein Bett <strong>im</strong> Kornfeld frei!<br />
Und wie <strong>im</strong> wahren Leben gilt:<br />
Überrasch mich unten ohne<br />
<strong>im</strong> Busch! Spätestens <strong>im</strong> <strong>Juni</strong><br />
wird die Ernte eingefahren –<br />
ohne schlechtes Gewissen.<br />
Spätestens <strong>im</strong> <strong>Juni</strong> ist die Outdoor-Crusing-<br />
Saison wieder eröffnet! Und spätestens nach<br />
Sonnenuntergang laden nun wieder Parks, Autobahnraststätten<br />
und Badestellen ein zu Sex<br />
ohne grosse Anlaufzeit, ohne grossartiges Gequatsche<br />
– jenseits teurer Drinks in Bars oder<br />
der romantischen Welt von Kitsch an der Seite<br />
traumtänzerischer Liebe. Ein kurzer Blick des<br />
CR-Magazins in die Outdoor-<strong>Cruiser</strong>-Szene beweisst:<br />
Auch <strong>2012</strong> ist Cruising der All-T<strong>im</strong>e-Klassiker.<br />
Aber worin liegt eigentlich der Reiz be<strong>im</strong><br />
Outdoor-Cruising? Für Steve, Betreiber der Zürcher<br />
Erotikfactory, ist klar: «Ob George Michael<br />
oder Michael George, Outdoor-Cruising ist für<br />
jeden Mann! Denn es ist spannend. Du weisst<br />
nie, was auf dich zukommt. Es ist anonym, ohne<br />
grosse Anlaufzeit und ohne das oft peinliche<br />
Frühstück danach.»<br />
Auch für den mittlerweile in die Jahre gekommenen,<br />
aber dennoch keineswegs inaktiven<br />
Zürcher Unternehmer Markus Ebner ist Outdoor-Cruising<br />
nach wie vor zeitgemäss und<br />
auch tischfein: «Schwules Cruising gibt es seit<br />
Jahrhunderten und wird es wohl <strong>im</strong>mer geben.<br />
Man treibt es an Orten, wo man üblicherweise<br />
keinen Sex macht. Dazu kommt der nicht zu<br />
verachtende Reiz, vielleicht erwischt zu werden.»<br />
Zumindest was das Outdoor-Cruising angeht,<br />
kann Ebner auch keine grossartigen Unterschiede<br />
zu seiner Jugendzeit in den 70er- und<br />
80er-Jahren feststellen – abgesehen von lokalen<br />
Verschiebungen der Treffpunkte. «In den 70er-<br />
Jahren gab es allerdings noch ein regeres Outdoor-Sex-Leben<br />
an vielen Orten Zürichs. Man<br />
traf sich unter anderem in Klappen, z.B. <strong>im</strong><br />
«Café Hubmann». Stadtberühmt war auch die<br />
Klappe am Kreuzplatz oder an der Ecke Zweierstrasse/Badenerstrasse.<br />
Wer bei einem Drink <strong>im</strong><br />
Café Odeon nichts aufgabelte, ging rüber an den<br />
Bürkliplatz oder weiter ins Arboretum mit dem<br />
alten Baumbestand am Zürichsee.»<br />
Die Zeiten der Klappen sind leider vorbei –<br />
Mann cruist fast ausschliesslich outdoors<br />
Die goldenen Zeiten der Klappen, der öffentlichen<br />
Sextreff-Toiletten, sind <strong>im</strong> Jahr <strong>2012</strong> allerdings<br />
leider vorbei: zu hell ausgeleuchtet,<br />
zu schick, zu gut überwacht, ohne Löcher zwischen<br />
den Wänden wie einst und schliesslich<br />
auch deutlich zu unbequem, weil die Kabinen<br />
aus wirtschaftlichen Gründen <strong>im</strong>mer kleiner<br />
werden. Schliesslich ist jeder Quadratmeter Immobilie<br />
in Zürich pures Geld. Hinzu kommt:<br />
Welcher Gutbürger wohnt schon gerne direkt<br />
neben einer öffentlichen Toilette mit Sex-Amüsement?<br />
Das mindert den Wert jeder Immobilie<br />
gewaltig. Da treibt man es in gutbürgerlichen<br />
Männerhaushalten doch lieber hinter blickdichten<br />
Vorhängen – in der hauseigenen Dunkelkammer<br />
mit stabilen Spreiz-Apparaturen aus<br />
der Landtierklinik.<br />
Und dennoch gibt es noch <strong>Cruiser</strong>: «Heute trifft<br />
man sich in Zürich gerne am Seebecken in Richtung<br />
Bahnhof Enge. Da begegnet sich Alt und<br />
Jung. Die Lederkerle treffen sich eher <strong>im</strong> Park<br />
am Waffenplatz. Auch sehr schön sind die Rastplätze<br />
in Zürich-Altstetten, wenn man vom Aargau<br />
her kommt. Für die Pendler aus der Ostschweiz<br />
war und ist auch der Rastplatz Büsisee<br />
bei Zürich-Affoltern ein Insidertipp. Und bei<br />
Beginn der Badesaison ist es natürlich auch die<br />
Werdinsel», weiss Markus Ebner erstaunlich detailreich<br />
zu berichten.<br />
Ein Blick ins Internet verrät, die Werdinsel mit<br />
Nacktbaden und Cruisen findet sich in nahezu<br />
jedem Reisetipp auf schwulen Trip-Advisor-<br />
Seiten – <strong>im</strong> Ausland auch jenseits der Ozeane.
CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
Dossier<br />
Obwohl 2006 eine breit angelegte städtische<br />
Plakatkampagne unter dem erschütternden<br />
Slogan: «Auf der Werdinsel gibts keinen öffentlichen<br />
Verkehr!» gestartet wurde, wird hier eifrig<br />
Sex getrieben – so wie in jedem Kornfeld,<br />
egal, ob Hetero oder Schwul bestellt. Vor allem<br />
<strong>im</strong> kleinen Wäldchen auf der Werdinsel streunen<br />
nicht nur nach Sonnenuntergang nackte<br />
Schwule durch die zahlreichen verschlungenen<br />
Pfade – und sind nicht auf der Suche nach<br />
Schmetterlingen oder gar Pilzen. Dann schon<br />
eher nach frischem, jungem, pflückreifem Gemüse.<br />
Guten Appetit!<br />
Die heissesten Cruising-Areas <strong>im</strong> Internet<br />
Bei so vielen Informationen fällt es dem geneigten<br />
Outdoor-<strong>Cruiser</strong> schwer, den Überblick zu<br />
behalten. Abhilfe schafft zu unser aller Gück<br />
das Internet. Man muss lediglich «gay cruising<br />
Leckerbissen auch für vermeintliche Heteros.<br />
Wobei das Modell des Autos keine Rolle spielt,<br />
was das Herz der Autorin höher schlagen lässt.<br />
«Hier triffst du neben Schwulen vor allem auch<br />
die verkappten schwulen Familienväter. Es liegt<br />
ja auf der Hand, dass Rast- und Parkplätze anonymer<br />
sind als schwule Bars», so Sex-Guru Steve.<br />
Nur Methode – und Nudisten-Non-Dress<br />
führt zum Erfolg<br />
Einmal angekommen, ob <strong>im</strong> Haselnussstrauch<br />
oder <strong>im</strong> schaurig-schummrigen Licht der Raststätten-Laterne<br />
stellt sich zwangsläufig die Frage,<br />
wie man am besten an die Sache, den Braten,<br />
herangeht? Gibt es da etwa einen best<strong>im</strong>mten<br />
Dress-Code, gehe<strong>im</strong>e Zeichen oder einen Geruchs-Code,<br />
um zum Ziel der Begierde zu gelangen,<br />
es <strong>im</strong> wahrsten Sinne zu erschnüffeln?<br />
Markus Ebner hat in seiner jahrzehntelangen<br />
Erfahrung zwei Methoden zum Outdoor-Erfolg<br />
ausgemacht: «Die eine Methode ist abwartend.<br />
Du stellst dich mit nacktem Oberkörper hin<br />
und wartest bis dich jemand anspricht. Wichtig<br />
ist der Augenkontakt.» Eindeutiger Gewinner<br />
für ihn jedoch: «Du sitzt nackt auf deinem Fahrrad<br />
und die Kleider sind auf dem Gepäckträger<br />
verstaut.» Diese Variante – aus eigener Erfahrung<br />
– will allerdings geübt sein.<br />
Nach Ebner unterscheiden <strong>Cruiser</strong> überdies<br />
zwischen zwei Varianten des Outdoor-Cruising.<br />
«Entweder du triffst einen Einzelnen <strong>im</strong> Gebüsch<br />
oder gleich zwei bis drei Kerle. In diesem<br />
Fall bringst du dich am besten elegant ins Geschehen<br />
ein. Bei einem Einzelnen ist die Hose<br />
schnell runter oder offen – ohne Gegenwehr.<br />
Und wenn du gleich auf mehrere Kerle triffst,<br />
dann sind die in der Regel so rattenscharf, dass<br />
sie keinen Neuzugang ablehnen.» Wer aktiv<br />
oder passiv ist? – Diese Frage stellt sich bei Outdoor-<strong>Cruiser</strong>n<br />
nicht. Gross geredet wird ohnehin<br />
kaum und die Körpersprache macht die<br />
Sache schnell klar. Niemand hat hier wirklich<br />
die Absicht, sich zu verlieben. Und ein Schild<br />
mit «Podiumsdiskussion» stellt auch keiner auf.<br />
Ausnahmen kann es aber auch hier geben. So<br />
hat <strong>Cruiser</strong> Ebner seinen Freund, mit dem er<br />
seit über 10 Jahren zusammenlebt, be<strong>im</strong> Outdoor-Cruising<br />
kennengelernt. «Das Ganze war<br />
so nicht beabsichtigt. Aber vor allem in der kühleren<br />
Jahreszeit kann es dir schon mal passieren,<br />
dass du mit dem Kerl lieber nach Hause<br />
gehst, bevor dir das Ding abfriert oder der andere<br />
womöglich noch vor Kälte schlapp macht.<br />
Darin steckt das Risiko. Wobei ich mich heute<br />
natürlich nicht beklagen will. Schliesslich hat<br />
es sich ja gelohnt, eine Ausnahme von der Regel<br />
zu machen.» Spätestens hier wird der Autorin<br />
warm ums Herz.<br />
schweiz» bei Google eingeben und stösst automatisch<br />
auf zwei aussagekräftige Links. Besonders<br />
interessant dabei: die «Erste Gay Cruising<br />
Karte der Schweiz». User Alec_Orion auf boyswold.ch.,<br />
der Macher besagter Karte, verweist<br />
nicht nur auf seine langjährigen Recherchen<br />
vor Ort, sondern ermutigt auch andere schwule<br />
<strong>Cruiser</strong> die Karte durch tatkräftiges Zuarbeiten<br />
permanent auf qualitatives Höchstniveau<br />
zu bringen. Auf pinkmap.com findet man zudem<br />
vor allem Rastplätze für Outdoor <strong>Cruiser</strong><br />
– vorzugsweise mit fahrbarem Untersatz. Ein<br />
Szenebild aus dem Film «Cruising» mit Al Pacino aus dem Jahre 1980<br />
No risk – no fun!<br />
Apropos Risiko. Neben dem üblichen Geschwätz<br />
zum Thema öffentliche Ordnung und Reinheit,<br />
Schutz vor frigiden Heteros und, wenn<br />
gar nichts mehr hilft, vor Kindern, gibt es freilich<br />
auch wirkliche Risiken: Thema Aids und<br />
Gewalt. Braucht es ein Survival-Set mit Pfefferspray<br />
und möglichst eine Nahkampfausbildung?<br />
«Das ist Quatsch. In jedem Erotikladen<br />
bekommst du von jedem Anbieter ein kombiniertes<br />
Package aus Kondom und Gleitgel. Safer<br />
Sex ist ein absolutes Muss. Wenn jemand<br />
sich nicht daran hält, wäre dies spätestens für<br />
mich der Zeitpunkt, verbal zu werden und deutlich<br />
,Nein’ zu sagen», so Ebner. Und was ist mit<br />
Sex-Toys? «Ich kann mir nicht vorstellen, dass<br />
jemand seinen Butt Plug mitn<strong>im</strong>mt und aufstellt.»<br />
Das leuchtet ein. Und was ist mit dem<br />
erhöhten Risiko, Opfer von Gewalt zu werden?<br />
Steve, Markus und die Autorin sind sich dabei<br />
einig: Es kann be<strong>im</strong> Cruising keinen hundertprozentigen<br />
Schutz vor Wahnsinnigen und anderen<br />
Saubermännern geben. Wichtig ist vor<br />
allem eine gewisse Ortskenntnis. Denn: Nicht<br />
jede Strasse, jeder Park, jeder Platz, jede Alp<br />
oder jede Ortschaft innerhalb der pittoresken<br />
Schweiz eignet sich als schwule Outdoor-Wellness-Cruising-Area.<br />
Und wem das Angst macht,<br />
dem bleibt ja <strong>im</strong>mer noch der nichtöffentliche<br />
Crusing-Bereich in Darkrooms, in Sexkinos<br />
oder Sex-Kabinen mit Löchern zwischen<br />
den Séparées wie beispielsweise <strong>im</strong> Aaah! oder<br />
in der Erotikfactory – die sind innen wie aussen<br />
jedoch nicht unbedingt für Rammböcke<br />
geeignet.<br />
21
Gesellschaft CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
20 Jahre Life Ball<br />
Der grösste HIV-Charity-Event<br />
der Welt hatte Geburtstag<br />
Von Daniel Diriwächter<br />
Bombastisch, glamourös und<br />
etwas zu routiniert. Die grösste<br />
Aids-Charity-Gala der Welt<br />
lockte Mitte Mai wiederum<br />
viele Promis und unzählige<br />
Paradiesvögel nach Wien.<br />
Milla Jovovich am Ende auch. Wie praktisch,<br />
dass die Schauspielerin auch ihre neue Single<br />
«Electric Sky» präsentieren durfte. Gleichzeitig<br />
stellte sie sich als Botschafterin der Stiftung AM-<br />
FAR dar (The American Foundation for AIDS Research).<br />
Brigitte – «ich finde alles so toll» – Nielsens<br />
Anwesenheit war erfrischend, aber nicht<br />
umwerfend. Dolly Buster und Amanda Lepore<br />
waren ebenfalls mit ihren Brüsten zugegen.<br />
Viel zu kurz der Auftritt von Bill Clinton, versteckt<br />
auf einer VIP-Bühne der Hollywood-Haudegen<br />
Sean Penn. Umso rührender die Verleihung<br />
des mit 100 000 Euro dotierten «Crystal of<br />
Hope» Awards an Jackie Branfield, Gründerin<br />
des Projekt «Operation Bobbi Bear», das sich um<br />
vergewaltigte und auch mit HIV-infizierte Kinder<br />
in der südafrikanischen Provinz Kwa-Zulu<br />
Natal kümmert.<br />
Singende Muse<br />
Life Ball <strong>2012</strong>: Sehen und gesehen werden für die gute Sache / pd<br />
Die österreichische Presse feierte den 20. Life<br />
Ball als den bedeutendsten Glamour-Event des<br />
Jahres. Die Wiener Bevölkerung platzte vor<br />
Stolz. Nach zwanzig Jahren hat der von Gery<br />
Keszler ins Leben gerufene Ball eine D<strong>im</strong>ension<br />
erreicht, von welchem andere Benefiz-Veranstaltungen<br />
ihrer Art nur träumen. War der Life<br />
Ball früher eine Art «Präventionsabend» mit<br />
Disco, so ist der Anlass heute eine bombastische<br />
Gala mit gigantischer Party – <strong>im</strong> altehrwürdigen<br />
Wiener Ratshaus.<br />
An wohl keinem anderen Tag <strong>im</strong> Jahr geben<br />
sich die Wiener so freizügig wie am Life Ball,<br />
dessen Tickets zu ergattern übrigens eine reine<br />
Glückssache war – jedenfalls für Normalsterbliche.<br />
VIPs oder zahlungskräftige Menschen hingegen<br />
haben Ehrenplätze. So ist der Life Ball in<br />
erster Linie ein grosses Geschäft zugunsten der<br />
Aids-Prävention. Die Absicht ehrenhaft und das<br />
Ergebnis beachtlich.<br />
Allerdings ist nicht zu leugnen, dass dem 20. Life<br />
Ball etwas die Luft ausging. Überaus routiniert<br />
ging der Event von statten, die Prominenten<br />
blieben unter sich, während das teilweise halbnackte<br />
Party-Volk das Ratshaus unsicher machte.<br />
Heuer wesentlich gesitteter als auch schon.<br />
Prominenz und Brüste<br />
Die Prominenz am Jubiläums-Ball war glamourös,<br />
wenn auch ein gewisser «B-Geschmack» vorhanden<br />
war. Antonia Banderas darf selbstverständlich<br />
als Hollywood-Star angesehen werden,<br />
Ein echtes Highlight war die finale Modenschau,<br />
welche die vergangenen 20 Jahre repräsentieren<br />
sollte. Der Königin des Catwalks, Naomi Campbell,<br />
folgten unzählige Models in vergangener,<br />
aber noch <strong>im</strong>mer betörender Haute Couture.<br />
Aufgepeppt wurde diese Show durch eine erstaunlich<br />
junge Dagmar Koller, der bärtigen<br />
Conchita Wurst, der singenden Lagerfeld-Muse<br />
Baptiste Giabiconi, sowie den hinreissenden<br />
Scissor Sisters.<br />
Zum Nachdenken selbst regte Organisator Gery<br />
Keszler in doppelter Hinsicht an. «Aids berührt<br />
nicht nur den Körper, es berührt auch die Seele»,<br />
sagte Keszler. Und weiter: «Es betrifft uns alle, ob<br />
alt oder jung, ob arm oder reich». Das Publikum<br />
reagierte trotzdem befremdlich, als sich Gery<br />
Keszler <strong>im</strong>mer wieder für das Thema «Aids» entschuldigte.<br />
Dies hinterliess den Eindruck von starker<br />
Kritik an seiner Person hinter den Kulissen.<br />
22
CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
Fotostrecke<br />
Nathalie<br />
Schaltegger,<br />
Präsidentin<br />
Zurich Pride<br />
Festival – eine<br />
Kr<strong>im</strong>inelle?<br />
Mit der diesjährigen Fotokampagne stellt das<br />
Zurich Pride Festival Menschen aus der LGBT-<br />
Community vor, die in der Szene etwas bewegen<br />
sowie aktiv an der Basis tätig sind. Das Motto<br />
«Welcome to Reality» sagt unter anderem aus,<br />
dass heute noch in gewissen Ländern Homosexualität<br />
strafbar ist, in manchen droht sogar<br />
die Todesstrafe.<br />
In der Schweiz ist die gleichgeschlechtliche<br />
Liebe salonfähig geworden, jedoch gibt es noch<br />
viele Lebensbereiche, in denen Homosexualität<br />
tabu ist. Oftmals ist auch die angebliche Akzeptanz<br />
nur oberflächlich vorhanden. So genannte<br />
«Hate-Cr<strong>im</strong>es» nehmen jährlich zu. Auch das Cyber-Bullying<br />
ist mittlerweile ein grosses Problem<br />
geworden. Teenager werden von Klassenkameraden<br />
online auf Social Medias blossgestellt<br />
und geoutet, was auch schon zu Selbstmord der<br />
Betroffenen geführt hat.<br />
Aus diesem Grunde haben sich verschiedene Persönlichkeiten<br />
als «Kr<strong>im</strong>inelle» ablichten lassen.<br />
Mit dieser Kampagne stehen sie auf. Wenn Homosexualität<br />
ein Verbrechen sein soll, dann<br />
wollen sie dieser «Kr<strong>im</strong>inalität» gerne ein Gesicht<br />
geben.<br />
Photos by: Shpend F. Salihu & Gianni-Mass<strong>im</strong>o<br />
Jiamée Esposito<br />
23
Reisen CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
Brüssel<br />
Eine Stadt mit tausend Gesichtern<br />
Von Branko B. Gabriel<br />
28
CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
Reisen<br />
Europas Hauptstadt zieht<br />
nicht nur Politiker und Parlamentarier<br />
an, sondern<br />
– und das erstaunt – viele<br />
Gays aus der ganzen europäischen<br />
Union. Das Leben<br />
<strong>im</strong> bunt zusammengewürfelten<br />
Gay-Village ist vielfältig,<br />
spannend und erfrischend.<br />
Brüssel geniesst ja nicht gerade den Ruf einer typischen Gay-Destination.<br />
Brüssel ist eher bekannt als Sitz der Europäischen Union und der Nato.<br />
Allerdings weit gefehlt, denn die kleine belgische Metropole hat in der<br />
quirligen City ein pulsierendes und ein äusserst aktives Gaylife zu bieten.<br />
Da ich geschäftlich in der Nähe von Brüssel zu tun habe, fahren wir mit<br />
dem Auto ins Zentrum hinein. Mit der Bahn dauert die Reise nach Brüssel<br />
rund sieben Stunden, der Flug, beispielsweise mit Swiss, 70 Minuten.<br />
Mit dem Auto muss man, ohne Frage, Nerven aus Stahl haben, Traffic<br />
überall und <strong>im</strong>mer. Dementsprechend leer sind die ÖVs dann auch. In<br />
Brüssel wird gebaut, aufgerissen, abgerissen und umgeleitet. Und Vorsicht,<br />
in Brüssel fährt man wie in Neapel! Hier wird gehupt, gedrängelt,<br />
weggedrängt und stehengelassen. Im Stau hat man dann auch richtig<br />
schön Zeit, all die bunten Sexshops zu bestaunen und zu studieren. Und<br />
von denen gibt es in Brüssel reichlich. Kein Wunder, bei so vielen Parlamentariern.<br />
Heruntergekommen, aber auch herausgeputzt<br />
Die City ist an einigen Orten, man kann es nicht anders sagen, ziemlich<br />
heruntergekommen. Alles, was sich in Touristen- und in EU-Nähe befindet,<br />
ist schön herausgeputzt, weiter hinten hinterlässt die City einen schalen<br />
Nachgeschmack, ramponierte Strassen, massenhaft leere Geschäfte,<br />
gammlige Wohnhäuser und leider auch viele Obdachlose und Bettler.<br />
Dann und wann sieht man wieder tolle moderne Wolkenkratzer um die<br />
Wette glitzern, natürlich finanziert von der EU. Aber genau das macht<br />
den Charme und das Flair dieser Stadt aus. Prunkvolle Euro-Paläste neben<br />
abgefackelten Plattenbauten, Kebabstände und Sexshops. Herrlich<br />
trashig und unerhört faszinierend. Die echten Bewohner sind authentisch,<br />
schlecht gekleidet und nicht wirklich en vogue, trotzdem bieten<br />
sie den vielen Tausend Mitarbeitern der EU Paroli und das ist auch gut so!<br />
Am Wochenende und an Feiertagen trennt sich dann der Spreu vom Weizen<br />
und man sieht tatsächlich das wahre Gesicht einer Stadt, die leider<br />
ihre Identität gegen Macht und Geld eingetauscht und so fast ihre Seele<br />
verkauft hat. Trotzdem, oder besser gesagt genau deshalb, habe ich mich<br />
in diese wunderbare Stadt verliebt. Einen Besuch <strong>im</strong> so genannten Gay<br />
Village rund um den Grote Markt ist absolut sehenswert und verspricht<br />
eine Reise der herzlichen Art zu werden. Hier reihen sich verschiedene<br />
Gaybars, Restaurants und Klubs aneinander, und man findet sich in einem<br />
skurrilen und sympathischen Mikrokosmos wieder.<br />
Hier spielt sich dann auch das ganze Brüsseler Gaylife ab. Für jeden Geschmack<br />
ist was dabei. Im Le Belgica treffen sich die Hipsters und die Alternativen,<br />
<strong>im</strong> Duquesnoy die Ledertypen, in der Christobar die Schicken<br />
der Nacht und <strong>im</strong> Le Can Can wird nach Herzenslust Karaoke gesungen!<br />
Kultur<br />
Neben einem wirklich grossen und vielfältigen Gaylife bietet Brüssel aber<br />
auch eine gewaltige Kulturszene. Es gibt eine Vielzahl von Museen wie z.B.<br />
das Comic-Museum (Belgisch Stripcentrum), den Palast der Künste (Bozar),<br />
das jüdische Museum oder das Magritt-Museum. Ein Besuch <strong>im</strong> 92 Hektar<br />
grossen botanischen Garten (etwas ausserhalb von Brüssel) lohnt sich<br />
ebenfalls. Hier kann man in der Orangerie herrlich entspannen und dem<br />
hektischen Treiben der Grossstadt entfliehen. Ein absolutes Muss ist natürlich<br />
auch das Atomium, ein Überbleibsel der zweiten Weltausstellung von<br />
1958. Mode-Liebhaber sind in der Rue Antoine Danseart anzutreffen, Antiquitäten<br />
und sonstigen Kr<strong>im</strong>skrams findet man rund um die Rue Blases.<br />
Besonders gut gefallen haben mir in Brüssel auch die vielen kleinen versteckten<br />
Parks, die schöne Altstadt und die verschiedenen Paläste aus<br />
unterschiedlichen Zeitepochen. Disney lässt grüssen!<br />
Multikulti-Gay-Community<br />
Trotz relativ kleiner Einwohnerzahl – es sind nur rund 150 000 – bietet<br />
Brüssel den Gays eine äusserst grosse, lebendige und kreative Szene. Im<br />
Umkreis von etwa einem Kilometer gibt es rund 26 Bars und rund 17 Restaurants!<br />
In den kleinen verwinkelten Gassen rund um den Grote Markt<br />
befinden sich aber auch kleine Designerlabels, schnuckelige Cafés, süsse<br />
Confisserien (mit dem weltberühmten belgischen Konfekt) sowie Architektur<br />
und Kultur vom Feinsten. Auch für das erotische Wohl ist man besorgt,<br />
denn es stehen nicht weniger als fünf Saunas zur Verfügung, mitunter<br />
eine der grössten Europas, die Spades4our! Bereits ab Donnerstag<br />
kann man in den verschiedenen Klubs, wie z.B. <strong>im</strong> Hunkut oder X-Nice<br />
wild feiern, und dafür sind die Belgier ja bestens bekannt. Besonders beliebt<br />
ist auch der Gay-T-Dance (sonntags). Flirtfaktor hoch zehn!<br />
In der Multikulti-Gay-Community ist man schnell angekommen und<br />
man lernt ohne grosse Umschweife auch Leute kennen (siehe Seite Branko<br />
trifft...). Sehr ehrlich, rustikal und echt, ohne grosses Blabla und doofes<br />
Gezicke. Hier kann man also getrost seine Designer-Garderobe zu Hause<br />
lassen und sich leger und unbekümmert ins Nachtleben stürzen!<br />
Fazit<br />
Brüssel eignet sich bestens für ein verlängertes Wochenende. Die Gayszene<br />
ist gross und sehr zentral gelegen. Hier trifft sich die Community in<br />
den zahlreichen Bars und Restaurants in der Altstadt. Das multikulturelle<br />
Flair ist authentisch und sehr sympathisch. Ein kleiner, liebenswürdiger<br />
und frecher Mikrokosmos inmitten einer pulsierenden Grossstadt.<br />
Hier schert sich dann auch niemand um Political Correctness und lässt<br />
es stattdessen ordentlich krachen!<br />
Infos:<br />
www.brusselsgay.be, www.thewarning.info, www.brusselsmuseum.be<br />
www.hotelbloom.com,<br />
29
Nachgefragt CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
Branko B. Gabriel<br />
trifft...<br />
Leon*, Luxus Callboy, Brüssel<br />
30<br />
Sightseeing in Brüssel kann<br />
ganz schön in die Knochen<br />
gehen. Da eine Bar, dort ein<br />
Café... irgendwann landete<br />
Branko B. Gabriel <strong>im</strong> La Reserve<br />
und bestellte sich ein typisches<br />
belgisches Bier. Der<br />
Kellner guckte etwas verdutzt,<br />
stellte es aber doch hin. «Pfui<br />
Deibel»! Was für eine Pfütze.<br />
Da steht plötzlich so ein Typ<br />
vor ihm, lächelt ihn an und bestellt<br />
nochmals ein Bier. Was<br />
für ein Adonis! Branko ist perplex<br />
und fällt fast vom Hocker,<br />
findet aber schnell die Sprache<br />
wieder...<br />
Symbolbild<br />
Leon: (lacht) Du musst dieses Bier trinken, das andere<br />
ist für Diplomaten-Fuzzis! Na, du kommst<br />
wohl aus der Schweiz?<br />
BRANko: Ja, sieht man mir das an? Und wieso<br />
ist das ein Diplomaten-Bier?<br />
LEON: Glaube mir, ich kenne mich da aus. Ich<br />
kenne viele Politiker, Parlamentarier und eben<br />
auch Diplomaten.<br />
BRANko: Aha, du arbeitest bei der EU? Was<br />
arbeitest du da?<br />
Leon: Ich arbeite indirekt für die EU... nicht so,<br />
wie du denkst. (Aha, jetzt wird es spannend.<br />
Woher will der denn wissen, was ich denke. Vielleicht<br />
ist er aber auch ein Presseattaché oder ein<br />
einfacher Bürogummi...)<br />
BRANko: Ok, du arbeitest für die Nato.<br />
Leon: Nein, ich bin Callboy und ficke die Herren<br />
<strong>im</strong> EU-Parlament.<br />
BRANko: Das ist ein Scherz!? Und wie kommt<br />
man dazu, Callboy zu werden?<br />
Leon: Ich komme aus einem Kaff in der Provinz,<br />
namens Nieuwpoort. Da gibt es nichts. Deshalb<br />
wollte ich mein Glück in Brüssel versuchen.<br />
Nach dem Gymnasium studierte ich internationale<br />
Beziehungen, Politik hat mich schon<br />
<strong>im</strong>mer interessiert. Da ich kein Geld hatte, fing<br />
ich an, anzuschaffen. Ich sehe ziemlich o.k. aus<br />
(er sieht aus wie ein CK Model!) und so bin ich<br />
da reingerutscht, in die sogenannten internationalen<br />
Beziehungen (schmunzelt)....<br />
BRANko: Und wie lange machst du das schon?<br />
Kann man sich die Kunden aussuchen?<br />
Leon: Na ja, ich mache das seit rund drei Jahren.<br />
Ich habe <strong>im</strong> Schnitt vielleicht drei bis vier Kunden<br />
in der Woche. Die Kunden kann ich mir<br />
auslesen, sonst würde ich den Job nicht machen.<br />
Ich habe ja auch eine ausgesuchte Klientel. Keine<br />
ungepflegten alten Säcke. Ich koste ja auch<br />
wirklich was.<br />
BRANko: Wie viel pro Stunde?<br />
LEON: Fuck, müssen wir über Geld reden? – So<br />
ab 300 Euro.<br />
BRANko: Das interessiert mich jetzt schon. Du<br />
sagst, eine bessere Kundschaft, also auch<br />
Politiker und Parlamentarier? Kennt man da<br />
welche, sind die auch offen schwul?<br />
Leon: Die sind niemals <strong>im</strong> Leben offen schwul!<br />
Die haben Familien irgendwo in Europa. Ich<br />
bin nur ihr Toyboy in Brüssel. Bei mir lassen<br />
sie Druck ab... Den einen oder anderen kennst<br />
du best<strong>im</strong>mt. Namen werde ich dir nicht geben,<br />
das verstehst du sicher. Die bezahlen mich,<br />
sonst stehe ich ohne Kohle da.<br />
BRANko: Dann vögelst du in den höchsten politischen<br />
Kreisen rum? Werden da die Politiker<br />
nicht erpressbar?<br />
Leon: Da bringst du mich auf eine gute Idee (lacht).<br />
Nein, Scherz beiseite, ich würde niemals jemanden<br />
erpressen, dazu ist mein Honorar viel zu<br />
gut. Schau, ich vögle gerne und gut, also warum<br />
soll ich kein Geld damit verdienen. Ob es nun<br />
Politiker, Bauern oder Banker sind, spielt für<br />
mich keine Rolle. Nur gepflegt müssen sie sein.<br />
BRANko: Sexparties, Drogen und sonstige<br />
krummen Sachen – gehört das auch dazu?<br />
LEON: Ja, das habe ich auch schon gemacht. Ist<br />
aber nicht so mein Ding. Drogen organisiere<br />
ich nur für die Kunden. Ich nehme keine. Ich<br />
will be<strong>im</strong> ficken die Kontrolle behalten. Wenn<br />
du diesen Job machst, musst du dir klare Regeln<br />
aufstellen. Sonst gehst du kaputt daran.<br />
BRANko: Macht es dir auch wirklich Spass?<br />
Was ist der Kick daran?<br />
Leon: Ich weiss, welch «hohes Tier» ich gerade ficke.<br />
Das ist sicher ein Kick. Spass naja, es ist halt<br />
mein Job. Wenn du willst, kann ich dir gerne ein<br />
paar Typen vorstellen (lacht).<br />
*Name der Redaktion bekannt
Politik CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
Yes, I Do<br />
Als erster US-Präsident<br />
spricht sich Obama für die<br />
Gay-Ehe aus<br />
Von René Gerber<br />
Einmal mehr schreibt Barack<br />
Obama Geschichte. In einem<br />
Aufsehen erregenden Interview<br />
sprach er sich für die Öffnung<br />
der Ehe für homosexuelle<br />
Paare aus. Wer profitiert, ist<br />
ungewiss: Schwule und Lesben<br />
in den USA? Obama bei<br />
den Wahlen oder doch seine<br />
konservativen Gegner?<br />
Mitten <strong>im</strong> amerikanischen Präsidentschafts-<br />
Wahlkampf ist es passiert, <strong>im</strong> Frühstücksfernsehen.<br />
Am 10. Mai st<strong>im</strong>mte North Carolina<br />
dafür, die gleichgeschlechtliche Ehe per Verfassungsartikel<br />
zu verbieten. Obama bedauerte<br />
das Abst<strong>im</strong>mungsresultat öffentlich, verstrickte<br />
sich damit in Widersprüche, weil er<br />
bis anhin gegen eine komplette juristische<br />
Gleichsetzung von Homo-Ehen plädierte. Wenige<br />
Tage darauf schuf er <strong>im</strong> TV-Interview<br />
Klarheit, wagte den Schritt nach vorn: «Ich<br />
denke, gleichgeschlechtliche Paare sollten<br />
die Möglichkeit haben, zu heiraten.» Überraschend,<br />
doch nicht ganz ohne Zugzwang:<br />
Nach dem Abst<strong>im</strong>mungsergebnis in North<br />
Carolina und einer ähnlichen Aussage seines<br />
Vizepräsidenten Joe Biden warteten viele auf<br />
eine unmissverständliche Positionierung aus<br />
dem Weissen Haus.<br />
«Danke Präsident Obama!»<br />
Schon Bill Clinton und der frühere Vizepräsident<br />
Dick Cheney setzten sich für eine Ehe-<br />
Öffnung ein, betonten aber stets, die Institution<br />
zwischen Mann und Frau nicht antasten<br />
zu wollen. Obamas Kurswechsel wurde in den<br />
USA sofort zum Thema Nummer eins. Das<br />
Newsweek-Magazin zeigte den «ersten schwulen<br />
Präsidenten der USA» auf der Titelseite mit<br />
einem Regenbogen-Heiligenschein. Aus konservativen<br />
Kreisen hagelte es Kritik, der republikanische<br />
Präsidentschafts-Kandidat Mitt<br />
Romney hat wohl zahlreiche St<strong>im</strong>men gewonnen.<br />
Und einige einflussreiche verloren. Der offen<br />
schwule Bill White etwa, ein schwerreicher<br />
Unterstützer Romneys, verlangte seine Spenden<br />
zurück und will nun Obama unterstützen.<br />
«Sie haben sich dazu entschieden, auf der<br />
falschen Seite der Geschichte zu stehen», soll<br />
er gemäss CNN an Romney geschrieben haben.<br />
Justin T<strong>im</strong>berlake twitterte: «Barack Obama<br />
inspiriert mich mal wieder. Wahre Führungskraft<br />
ist, wenn man bereit ist, seine Macht<br />
zu riskieren, damit ALLE unsere St<strong>im</strong>men gehört<br />
werden können», Ellen de Generes: «Danke<br />
Präsident Obama für Ihre wunderschönen<br />
und mutigen Worte. Ich bin überwältigt.» Will<br />
Smith gibt sich auf seiner internationalen Promo-Tour<br />
zum neusten Men in Black-Streifen politisch<br />
und unterstützt ebenfalls Obamas Mut<br />
und Toleranz. Derweil wurden Gerüchte laut,<br />
Mitt Romney habe während seiner Schulzeit<br />
einen schwulen Kollegen gemobbt. So ist das<br />
Gay-Issue plötzlich zum grossen Wahlkampf-<br />
Thema geworden.<br />
«Das schwächt Familien nicht»<br />
Obamas Statement ist mutig, und kommt zu<br />
einem überraschenden Zeitpunkt. Schon vor<br />
vier Jahren setzten homosexuelle Wähler hohe<br />
Erwartungen in ihn. Zum übermenschlichen<br />
Hoffnungsträger hochstilisiert, konnte er<br />
zwangsläufig nicht alle Wahlversprechen einlösen.<br />
Was die LGBT-Rechte betrifft, hat er die<br />
Erwartungen übertroffen. «Yes, We Can» sagte<br />
er. «Yes, I Do» sollen sich Homo-Paare bald<br />
sagen dürfen. Wie gross Obamas Schritt für<br />
die amerikanischen Gays tatsächlich ausfällt,<br />
wird sich allerdings zeigen müssen. Politische<br />
und juristische Relevanz hat sein Bekenntnis<br />
vorerst nicht. Eine breit abgestützte konservative<br />
Front steht <strong>im</strong> Weg. Gesetzesentwürfe, die<br />
Homosexualität aus Schulbüchern verbannen<br />
wollen, haben vor dem Volk gute Chancen. Die<br />
umfangreichen und prominent unterstützen<br />
«It Gets Better»-Kampagnen gegen Mobbing an<br />
schwulen und lesbischen Jugendlichen haben<br />
Aufmerksamkeit gewonnen, konnten gegen<br />
tief verankerte Vorurteile aber wenig ausrichten.<br />
Wie verheissungsvoll die Statements und Slogans<br />
auch klingen: It’s a long way to go. Dass<br />
es Obama ernst meint mit diesem Weg, hat er<br />
bereits bewiesen: Wenige Tage nach dem Bekenntnis<br />
<strong>im</strong> TV trat er als Gastredner bei einem<br />
Anlass der New Yorker LGBT-Vereinigung auf<br />
und sagte da: «Wir lagen noch nie falsch, wenn<br />
wir die Rechte und Verantwortlichkeiten von<br />
Menschen ausgedehnt haben. Das schwächt Familien<br />
nicht, das stärkt Familien.» Yes, We Can.<br />
32
Live...<br />
Sweet ‘n’<br />
Tender Hooligans<br />
Samstag, 23 <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
Tickets und Programm:<br />
www.GayBasel.ch<br />
Das Schiff, Basel<br />
zu Gast...<br />
SchwuLesDance<br />
ab 19h...<br />
Late Night<br />
Surprise Act...<br />
Aids-Hilfe beider Basel, Anyway, Arcados, Boyahkasha, Elle et Lui, Game Boys, Habs, Isola Club, Klangfieber,<br />
L&G Sport Basel, Les Gareçons, Network, Queer Planet, Queer University Basel, Queerpass, Rainbow, Sprachbefall,<br />
SwissQueer WeddingDays, Tarzan, Zischbar
Kultur CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
Zürcher Festspiele<br />
100 Veranstaltungen zum<br />
Motto «Wandern – Wege<br />
und Irrwege» stehen bei den<br />
Zürcher Festspielen auf dem<br />
Programm. Das furiose Finale<br />
einer grandiosen Saison.<br />
Das Ziel der diesjährigen Festspiele ist ein Fest<br />
aller Künste für Zürich. Unter dem Motto «Wandern<br />
– Wege und Irrwege» soll das Zusammenrücken<br />
<strong>im</strong> Mittelpunkt stehen. Viele der Veranstaltungen<br />
weisen in der Tat viel Gemeinsames<br />
auf. Allerdings bieten die Organisatoren auch<br />
anderen Themen Platz.<br />
In Love With<br />
Barbarella<br />
Eine Openair-Vorstellung der<br />
ausserirdischen Art beehrt<br />
Basel: Barbarella landet und<br />
stellt sich – nicht nur – einer<br />
Lustmaschine.<br />
Das Gute ist blond, schön und freizügig: Eine<br />
Heldin fällt vom H<strong>im</strong>mel. Sie heilt die gebrochenen<br />
Flügel eines blinden Engels. Gemeinsam<br />
küssen sie mit «love love love» und entsprechenden<br />
Songs eine finstere Gegend wach,<br />
siegen so über das Böse. Im Raumschiff kommt<br />
sie angeflogen und das Böse haust hinter einem<br />
Schutzschild und seine schl<strong>im</strong>mste Waffe ist<br />
eine Lustmaschine.<br />
Das ist ein wilder Mix aus poetischen Ikonen<br />
und Technik-Utopien, der popkulturelle Traum<br />
des 20. Jahrhunderts. Aus Flower Power, freier<br />
Liebe, pornografischem Witz, ironisch-vollbusigem<br />
Frauenbild, Science-Fiction-Trash,<br />
Freiheits ideal, Technik-Utopie und kultureller<br />
Revolte entsteht ein Comic-Mythos. Ist Erlösung<br />
heute noch möglich?<br />
Et si on vivait tous<br />
ensemble?<br />
Während Jane Fondas Alter<br />
Ego in Basel vom H<strong>im</strong>mel<br />
stürzt, spielt die echte an der<br />
Seite von Daniel Brühl in einer<br />
französischen Komödie.<br />
Eine Alters-WG ist der Traum vieler Menschen.<br />
Aber bitte in keinem Altershe<strong>im</strong>. Der französische<br />
Regisseur Stéphan Robelin nahm sich<br />
dieses Themas an und eine Riege namhafter<br />
Schauspieler folgte ihm. Claudes (Claude Rich)<br />
ist ein alternder Frauenheld, dessen Gesundheit<br />
nicht mehr die allerbeste ist. Grund genug, den<br />
Papa ins Altershe<strong>im</strong> zu schicken, denkt sein<br />
Sohn. Doch er hat nicht mit den Freunden von<br />
Claudes gerechnet.<br />
© Zürcher Festspiele<br />
Eröffnet werden die Festspiele am 15. <strong>Juni</strong> <strong>im</strong><br />
Opernhaus Zürich. Der Festivalpreis wird an<br />
diesem Abend an Heinz Spoerli verliehen. Eine<br />
Hommage an das Wirken des scheidenden Direktors<br />
und Chef-Choreografen des Zürcher Balletts.<br />
Das Eröffnungsfest selbst findet einen Tag<br />
später in der Gessnerallee statt. Eine sechsstündige<br />
Performance der britischen Compagnie<br />
«Forced Entertainment» soll Besucher anlocken.<br />
Zu den vielen Highlights gehören u.a. die Premiere<br />
von Paul Hindemiths Oper «Mathis der<br />
Maler». Das Werk erzählt das Leben des grossen<br />
Vertreters der deutschen Renaissance, Matthias<br />
Grünewald. Ein weiterer «Sommernachtstraum»<br />
wird zu sehen sein: Barbara Weber und<br />
Rafael Sanchez inszenieren Shakespeares Klassiker<br />
mit echten Handwerkern <strong>im</strong> Neumarkt.<br />
Im Theater Rigiblick wird sich Schauspieler Bruno<br />
Ganz die Ehre geben. Seine Lesung «Wanderungen<br />
mit Robert Walser» wird mit Spannung<br />
erwartet.<br />
Im letzten Jahr verzeichneten die Festspiele mit<br />
87 000 Eintritten einen Besucherrekord. Das<br />
neue Programm könnte diese Zahl mühelos<br />
toppen.<br />
Zürich, 15. <strong>Juni</strong> bis 8. Juli <strong>2012</strong><br />
www.zuercher-festspiele.ch<br />
34<br />
© pd<br />
Das blonde Fräuleinwunder Barbarella landet<br />
mitten in Basel, zwischen Kirche und Theater –<br />
und verbreitet ihre Lust-Botschaft. Petra Barcal<br />
(«Die neun Wahrheiten über John Lennon», «Der<br />
Knight Rider oder David forever!») inszeniert die<br />
Openair-Vorstellung.<br />
Der gleichnamige Film mit Jane Fonda aus dem<br />
Jahre 1968 gilt als Trash-Perle schlechthin.<br />
Nichts in diesem Film von Roger Vad<strong>im</strong> macht<br />
auch nur ansatzweise Sinn. Weswegen der Kult<br />
ungebrochen ist.<br />
Basel, Theater Basel, Premiere: 9. <strong>Juni</strong><br />
www.theater-basel.ch<br />
© pd<br />
Da wäre einmal Jeanne (Jane Fonda), welche den<br />
Traum einer Alters-WG träumt und damit von<br />
ihrer Krebsdiagnose ablenken will. Sie sieht in<br />
der WG auch einen alternativen Lebensabend<br />
für ihren an beginnender Demenz leidenden<br />
Mann Albert (Pierre Richard). Wie passend, dass<br />
die Freunde Annie (Geraldine Chaplin) und Jean<br />
(Guy Bedos) eine hübsche Villa am Pariser Stadtrand<br />
haben.<br />
Neben den Altstars fügt sich der Deutsche Daniel<br />
Brühl wunderbar in die Szenerie ein. Als<br />
Hunde- und Seniorensitter sorgt er in der WG<br />
für einigen Wirbel. Ein sehenswerter Film, typisch<br />
französisch in seinem Mix aus Komödie<br />
und Drama.<br />
Kinostart: 7. <strong>Juni</strong>
CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
Kultur<br />
Jeff Koons<br />
Der blanke heterosexuelle<br />
Wahnsinn: Die Fondation<br />
Beyeler zeigt die erste<br />
Ausstellung des amerikanischen<br />
Künstlers Jeff Koons<br />
in einem Schweizer Museum.<br />
Beauty<br />
Der Film aus Südafrika und<br />
Gewinner des «CANNES –<br />
Queer Palm Award – Bester<br />
Spielfilm» war gleichzeitig nominiert<br />
als «Bester fremdsprachiger<br />
Film» bei den Oscars.<br />
Jetzt auf DVD.<br />
CSD Berlin<br />
Er gilt als «der CSD schlechthin»:<br />
Die Berliner Variante.<br />
In Berlin ist beinahe jeden<br />
Tag CSD, am 23. <strong>Juni</strong> jedoch<br />
trägt die Siegessäule die<br />
Regenbogen-Flagge.<br />
Mehr als eine halbe Million Menschen machen<br />
jährlich bei der CSD-Parade in Berlin mit. Laut<br />
Angaben der Organisatoren ist es eine vielfältige<br />
Gruppe: Männer und Frauen, hetero und<br />
homo, jung und alt, aus Berlin und aus der ganzen<br />
Welt. Auch viele VIPs zeigen sich solidarisch<br />
mit dem CSD und sind mit dabei. Die CSD-Parade<br />
soll aber auch eine politische Demonstration<br />
sein. Jedes Jahr gibt es ein Motto, und eine Liste<br />
mit Forderungen nach Gleichberechtigung und<br />
Akzeptanz der LGBT-Community. Schön und<br />
gut, die meisten Besucher interessieren sich jedoch<br />
für etwas ganz anderes: die Party an sich.<br />
Und natürlich ist die Parade auch ein willkommener<br />
Anlass, den schwulen Feiertag auf den<br />
Strassen von Berlin lautstark zu begehen. Da<br />
sind Dance Beats, bunte Kostüme, aufwändig<br />
dekorierte Wagen und zuhauf gestählte Männerkörper.<br />
© Fondation Beyeler<br />
Der wohl bekannteste lebende Künstler sorgt<br />
mit seinen unverkennbaren, die Populär- und<br />
Hochkultur verbindenden Kunstwerken seit<br />
Jahrzehnten für grosses Aufsehen. Die Ausstellung<br />
widmet sich in einer umfangreichen Präsentation<br />
drei zentralen Werkgruppen – The<br />
New, Banality und Celebration –, die entscheidende<br />
Etappen in Koons’ künstlerischer Entwicklung<br />
markieren und mitten ins Schaffen<br />
und Denken des Künstlers führen.<br />
The New umfasst die readymade-artigen Reinigungsgeräte<br />
aus der frühen Zeit, Sinnbilder des<br />
Neuen und Reinen. Zu Banality gehören jene in<br />
traditionellem Handwerk gefertigten Skulpturen<br />
aus Porzellan und Holz, die zu (post-)modernen<br />
Ikonen geworden sind. In der Serie Celebration,<br />
an der Koons seit bald zwanzig Jahren<br />
arbeitet, treten schliesslich die in ihrer materiellen<br />
Perfektion unverwechselbaren, hochglänzenden<br />
Stahlplastiken und grossformatigen<br />
Gemälde auf, in denen der Künstler in geradezu<br />
barocker Weise die Kindheit feiert.<br />
Natürlich fehlen auch die Werke mit Illona Staller<br />
nicht, die sich als «Ciccolina» einen Namen<br />
machte. Aus schwuler Sicht sind die Arbeiten<br />
von Jeff Koons der blanke heterosexuelle Wahnsinn.<br />
Aber Geschmacklosigkeit ist meist sehenswert.<br />
Basel, Fondation Beyeler, noch bis 2. September<br />
www.fondationbeyeler.ch<br />
© pd<br />
Francois hat alles, was man sich wünschen<br />
kann. Doch emotional ist er völlig abgestumpft<br />
– gegenüber seiner Frau, sich selbst und seiner<br />
seit Jahren unterdrückten Homosexualität.<br />
Gelegentlich «befreit» er sich davon in derben<br />
Sextreffen mit Gleichgesinnten. Auf der Hochzeit<br />
seiner Tochter trifft er zum ersten Mal den<br />
zwanzig Jahre jüngeren Christian. Seine Blicke<br />
bleiben an dem gutaussehenden Junganwalt<br />
aus Kapstadt haften. Er beginnt ihm nachzustellen<br />
und verstrickt sich dabei <strong>im</strong>mer tiefer in<br />
eine bedrohliche Spirale aus grobschlächtiger<br />
Lust und verdrängter Leidenschaft. «Beauty»<br />
von Oliver Hermanus ist spannendes, radikales,<br />
hochkarätiges Kino. Die präzise Bildsprache vermittelt<br />
dem Betrachter deutlich, dass es unter<br />
der Oberfläche nur so brodelt und erinnert an<br />
Meisterwerke wie «Die Klavierspielerin» oder<br />
«Funny Games». Regisseur Oliver Hermanus<br />
kreiert einen Protagonisten, der nach dem Schönen<br />
strebt und dabei Grässliches auslöst. Ausgezeichnet<br />
mit dem «Queer Palm»-Filmpreis des<br />
Filmfestivals von Cannes und nominiert bei<br />
den Oscars.<br />
Jetzt auf DVD<br />
© pd<br />
Der CSD in Berlin bedient jedes Klischee und jeden<br />
Mann. Und weshalb nicht damit angeben?<br />
Der Parade gehen vielerlei Events voraus, welche<br />
bereits am 26. Mai starten. Berlin fordert –<br />
und gibt viel zurück.<br />
CSD Berlin, 23. <strong>Juni</strong><br />
www.csd-berlin.de<br />
35
Buch CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
Gay Lives<br />
80 Lebensgeschichten, die<br />
jeden Rahmen sprengen<br />
und doch zwischen zwei<br />
Buchdeckel passen.<br />
Von René Gerber<br />
Von der ägyptischen Antike<br />
bis zur kubanischen Gegenwart,<br />
von Japan bis nach<br />
Finnland: Robert Aldrichs<br />
Sammlung homosexueller Biografien<br />
ist eine faszinierende<br />
Fundgrube, eine Reise in die<br />
Geschichte und zu sich selbst,<br />
eine unterhaltsame Wundertüte<br />
und ein wunderbar tiefgründiges<br />
Buch.<br />
Der brasilianische Fotograf Alair Gomes hat<br />
170 000 Negative hinterlassen, die englische<br />
Schriftstellerin Katherine Philips zahlreiche<br />
Gedichte, das Universalgenie Michelangelo<br />
Buonarroti einige der bedeutendsten Kunstwerke<br />
überhaupt. Richard Schultz, 1889 als Sohn<br />
eines Schuhmachers geboren, hinterliess keine<br />
Kunst, aber er war ein Lebenskünstler, reiste<br />
durch die Welt und erfüllte sich mit einer Stelle<br />
als Kellner <strong>im</strong> Claridge’s seinen persönlichen<br />
Traum. Allen gemeinsam: ihre Homosexualität.<br />
Der australische Historiker Robert Aldrich<br />
erzählt ihre Biografien in «Gay Lives», neben<br />
vielen anderen.<br />
Von Sappho zum Sexualforscher<br />
«Das Liebesleben der Berühmten (und weniger<br />
Berühmten) erregt <strong>im</strong>mer wieder die Neugier<br />
der anderen», schreibt er in der Einleitung. Sex<br />
sei nie eine reine Privatangelegenheit. Was in<br />
der aktuellen Promi-Presse täglich belegt wird,<br />
weitet der Autor hier auf eine Reise durch die<br />
Jahrhunderte aus. Er beginnt vor 2500 Jahren,<br />
mit einer int<strong>im</strong>en Männerbeziehung <strong>im</strong> alten<br />
Ägypten. Nicht streng chronologisch, sondern<br />
thematisch gegliedert, führt er den Leser vorbei<br />
an einer Porträtgalerie berühmter und einflussreicher<br />
Schwulen und Lesben. Die antike<br />
Ikone Sappho, Sexualforscher Magnus Hirschfeld,<br />
Yves Saint Laurent, Annemarie Schwarzenbach,<br />
Oscar Wilde. Doch das Interesse liegt<br />
nicht nur auf bekannten Grössen, ebenso viel<br />
Raum erhalten etwa der polnische Komponist<br />
Karol Szymanowski, der finnische Maler<br />
Magnus Enckell, der eingangs erwähnte Richard<br />
Schultz, der die Homohetze des Nationalsozialismus<br />
nicht als prominentes Opfer,<br />
sondern als unauffälliger Überlebender durchmachte.<br />
Mit Reinaldo Arenas beschliesst Aldrich<br />
seine Sammlung queerer Lebensgeschichten.<br />
Dieser kubanische Revolutionär wurde<br />
– von seinen eigenen Idealen gefressen – zum<br />
Zwangsarbeiter auf einer Zuckerrohrplantage.<br />
Fremde und vertraute Welten<br />
Aldrich, Professor für europäische Geschichte<br />
an der Universität Sydney, hat mit «Gleich und<br />
Anders – eine globale Geschichte der Homosexualität»<br />
bereits 2006 ein beeindruckendes Standardwerk<br />
der Queer Studies vorgelegt. Mit «Gay<br />
Lives» legt er den Fokus nun auf einzelne Persönlichkeiten,<br />
schreibt packend und anschaulich,<br />
detailliert und doch nie ausschweifend. Sorgfältig<br />
recherchiert und reich bebildert, verfallen<br />
seine Porträts nie dem Voyeurismus, beleuchten<br />
auch den komplexen Kontext, den grossen Lauf<br />
der Geschichte, in der sich die einzelnen Lebensgeschichten<br />
einbetten. Es gibt ein Kapitel über<br />
Frauen, die Frauen liebten, eines über die Verwicklungen<br />
von Sex und Politik, ein anderes über<br />
Japonismus. Gemeinsam erzählen die losen Biografien<br />
eine Geschichte von Unterdrückung und<br />
Selbstverwirklichung, von Stolz und Vorurteil.<br />
Auf wenigen Seiten taucht man ein in fremde und<br />
allzu vertraute Welten, wird mit der Überschrift<br />
zum nächsten Abschnitt viel zu schnell wieder<br />
herausgerissen. Jedes hier umrissene Leben bietet<br />
Stoff für einen eigenen Roman oder Dokumentarfilm.<br />
Shi Pei Pus (1938-2009) Geschichte gibt es als<br />
preisgekröntes Musical «M. Butterfly». Der chinesische<br />
Schauspieler gab sich als Frau aus, bandelte<br />
mit einem französischen Diplomaten an, was in<br />
einer Mischung aus Spionagekr<strong>im</strong>i und persönlicher<br />
Tragödie endete. Das Musical über Michael<br />
Sweerts (1618-1664) muss erst noch geschrieben<br />
werden. Der Dreissigjährige Krieg, der Papst als<br />
Förderer, die Missionarsreise nach Goa: Kulissen<br />
wären vorhanden.<br />
Ob gross inszeniert oder gut versteckt: Jeder<br />
und jede der von Aldrich Porträtierten hat auf<br />
der Bühne der Weltgeschichte seine Fussstapfen<br />
hinterlassen. Sein Buch ist ein wertvolles<br />
Museum, und bei jedem Besuch entdeckt man<br />
etwas Neues. Jeder Ausflug in die Vergangenheit<br />
erweitert den Horizont der Gegenwart, und jeder<br />
Blick auf eine der Lebensgeschichten stellt<br />
die eigene in ein neues Licht.<br />
Robert Aldrich Gay Lives – Lebensgeschichten,<br />
Dumont, Auch als eBook erhältlich<br />
36
ZURICH PLACES // gaycity.ch<br />
15<br />
11<br />
4<br />
13<br />
PLATZSPITZ<br />
SEEBAHNSTRASSE<br />
STAUFFACHERSTRASSE<br />
KALKBREITENSTRASSE<br />
12<br />
BÄCKERANLAGE<br />
ENGELSTRASSE<br />
13<br />
BADENERSTRASSE<br />
HOHLSTRASSE<br />
LANGSTRASSE<br />
BIRMENSDORFERSTRASSE<br />
14<br />
LANGSTRASSE<br />
HELVETIAPLATZ<br />
STAUFFACHERSTRASSE<br />
MILITÄRSTRASSE<br />
KASERNENAREAL<br />
Rudolf-Brun-<br />
Brücke<br />
Stauffacherbrücke<br />
LAGERSTRASSE<br />
KASERNENSTR.<br />
Sihlbrücke<br />
Sihl<br />
GESSNERALLEE<br />
MUSEUMSSTRASSE<br />
15<br />
9 14<br />
2 3<br />
8<br />
9 14<br />
2 3<br />
8<br />
9 14<br />
STAUFFACHER<br />
2 3 9 14<br />
8<br />
8<br />
3 14 3 14<br />
2 9<br />
HAUPTBAHNHOF<br />
13<br />
BAHNHOFSTRASSE<br />
PARADEPLATZ<br />
2 9 6 7<br />
8 13 11<br />
3 14<br />
13<br />
LINDENHOF<br />
Walche-Brücke<br />
4<br />
13<br />
Bahnhofbrücke<br />
Rathausbrücke<br />
1<br />
Münsterbrücke<br />
4<br />
15<br />
LIMMATQUAI<br />
4<br />
15<br />
2<br />
10<br />
4<br />
15<br />
CENTRAL<br />
4 3 5 6<br />
15 7 10<br />
NIEDERDORFSTRASSE<br />
9<br />
5 7<br />
6<br />
8<br />
SEILERGRABEN<br />
4 3<br />
BAHNHOFSTRASSE<br />
L<strong>im</strong>mat<br />
8 13<br />
BELLEVUE<br />
4 15 5<br />
2 9 8 11<br />
A1<br />
2 9 8<br />
Quaibrücke<br />
12 Moustache<br />
DIE SAUnA FÜR MÄnnER<br />
Engelstrasse 4<br />
www.moustache.ch<br />
1 Rathaus caFÉ<br />
BAR – CAFé<br />
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7 the dynasty club<br />
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Zähringerstrasse 11<br />
www.dynastyclub.ch<br />
13 huusMaa<br />
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Badenerstrasse 138<br />
www.huusmaa.ch<br />
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RUNTERLADEN<br />
2 cRanbeRRy<br />
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Metzgergasse 3<br />
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14 Renos Relax<br />
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9 johannIteR<br />
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Nachruf CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
Donna Summer<br />
Tod einer Disco-Königin<br />
Von Daniel Diriwächter<br />
Mitte Mai erlag die «Queen<br />
of Disco» Donna Summer mit<br />
nur 63 Jahren einem Krebsleiden.<br />
Die streng religiöse Sängerin<br />
war bekannt für erotische<br />
Nummern wie «Love To<br />
Love You Baby». Ihre vermeintliche<br />
Aussage über HIV sorgte<br />
für negative Schlagzeilen.<br />
Auch wenn Donna Summer aus Boston stammte,<br />
die Geburt ihres Erfolges fand in München<br />
statt. Hit-Produzent Giorgio Moroder schneiderte<br />
der jungen Sängerin den Song «Love To Love<br />
You Baby» auf den Leib. Damals nannte sie sich<br />
noch Gloria Gaines, den Namen Summer brachte<br />
ihr die Kurzehe mit dem österreichischen<br />
Schauspieler Helmut Sommer ein.<br />
«Love To Love You Baby» war eindeutig inspiriert<br />
von «Je t’a<strong>im</strong>e (Moi non plus)» von Serge Gainsbourg<br />
und kletterte weltweit die Charts hinauf.<br />
Das «T<strong>im</strong>e-Magazin» bezeichnete die Nummer<br />
als «Marathon von 22 Orgasmen». Da der Hit jedoch<br />
nur drei Minuten lang war, sahen sich die<br />
Produzenten gezwungen, eine längere Version<br />
der Stöhn-Orgie zu produzieren. Es war die Geburtstunde<br />
der klassischen Maxi-Version.<br />
Ein gleichnamiges Album folgte und Donna<br />
Summer wurde als «Queen of Disco» aufgebaut,<br />
einer schwarzen Schönheit mit gefährlichem<br />
Sex-Appeal. Dies verwunderte, da Donna Summer<br />
streng religiös aufgewachsen war und auch<br />
damals in der Presse verlauten liess, dass sie jede<br />
Nacht bete und sich selbst als völlig unerotisch<br />
ansehe.<br />
Trotzdem sang sie 1977 «I Feel Love», ein Meilenstein<br />
der Disco-Szene. Der Song wurde ausschliesslich<br />
mit Synthesizer- und Drummachine-Klängen<br />
produziert. Dem folgten Hits wie<br />
«Hot Stuff» oder «She Works Hard for the Money».<br />
Donna Summer beherrschte die Tanzflächen<br />
ihrer Zeit. Gloria Gaynor oder Diana Ross verblassten<br />
in ihrer Gegenwart. Nicht zuletzt dank<br />
einer grossartigen St<strong>im</strong>me, welche Donna Summer<br />
sogar in einem Duett mit Barbara Streisand<br />
einsetzen konnte («No More Tears»).<br />
«Aids ist die Strafe Gottes»<br />
Die private Donna Summer aber haderte mit<br />
Depressionen, wie es der Autobiografie «Ordinary<br />
Girl» zu entnehmen war. Sie wandte sich<br />
daher verstärkt dem Glauben zu. Als zu Beginn<br />
der 1980er Jahre Donna Summer bei einem<br />
Konzert gesagt haben soll, Aids sei eine Strafe<br />
Gottes, reagierten ihre homosexuellen Fans<br />
entsetzt und liessen die Sängerin fallen. Noch<br />
Jahre später bestritt Donna Summer diese Aussage<br />
und entschuldigte sich für den Schmerz<br />
des Zitates. Doch ihre Karriere war am Wendepunkt.<br />
Längst waren andere Sängerinnen wie Cindy<br />
Lauper oder Madonna auf dem Vormarsch. Was<br />
Donna Summer nicht davon abhielt weiterhin<br />
Alben zu veröffentlichen. 1987 landete sie einen<br />
veritablen Erfolg mit dem von Stock-Aitken-<br />
Waterman produzierten Song «I Don’t Wanne<br />
Get Hurt». Das Team brachte damals Kylie Minogue<br />
gross raus. Ihr letztes Album mit dem Titel<br />
«Crayons» erschien 2008 und konnte Kritiker<br />
wie Fans begeistern, wenn auch ein toller Platz<br />
in den Charts ausblieb.<br />
Am 17. Mai erlag Donna Summer, deren richtiger<br />
Name LaDonna Adrian Gaines lautete, mit<br />
nur 63 Jahren in Naples, Florida einem Krebsleiden.<br />
Sie hinterlässt drei erwachsende Kinder.<br />
38
CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
Kolumne<br />
«Der After ist kein<br />
Geschlechtsorgan!»<br />
Von Michi Rüegg<br />
Bevor wir der Diskussion über die <strong>im</strong> Titel rubrizierte<br />
Aussage aus dem Weg gehen, möchte ich<br />
kurz deren Urheber vorstellen: Es ist Mittwochabend<br />
und auf einem österreichischen Privatsender<br />
hat gerade eine Talkrunde zum allseits<br />
beliebten Thema «Homosexualität» begonnen.<br />
Mit dabei Alfons Haider, Österreichs bislang einziger<br />
schwuler Promi, sowie ein Kandidat der<br />
Show «Bauer sucht Frau», der allerdings einen<br />
Mann sucht. Angesichts dieser Aufstellung darf<br />
auf der anderen Seite der Typus des politisch<br />
aktiven Superchristen nicht fehlen. Ihn findet<br />
man überall. Und in jeder Ecke der Welt trägt er<br />
eine hässliche Frisur und eine Brechreiz erzeugende<br />
Krawatte. (Ausser in den USA, dort tragen<br />
diese furchtbaren Leute stets feines Tuch). Der<br />
Mann, der uns Gottes Worte – sowie diejenigen<br />
des Papstes und natürlich seine eigenen – näher<br />
bringen will, heisst sinnigerweise Herr Adam.<br />
Und wie könnte es anders sein, einer seiner ersten<br />
Sätze betrifft die Analregion: «Der After ist<br />
kein Geschlechtsorgan!».<br />
Wieso nur versteifen sich Männer wie er <strong>im</strong>mer<br />
auf Arschrosetten? Die Themen waren Liebe, Zusammenleben,<br />
anders fühlen, Verantwortung<br />
für einander übernehmen, eine Partnerschaft<br />
aufbauen – doch alles, was Herr Adam vor sich<br />
sah, waren die vielen After, in die Penisse tagtäglich<br />
eindringen.<br />
Wie um H<strong>im</strong>mels Willen wischt sich jemand<br />
wie Herr Adam auf dem Klo den Hintern, wenn<br />
er seine zittrige Hand in die Nähe seines ganz<br />
persönlichen Höllenschlundes führen muss?<br />
Was tut er, wenn ihm sein Arzt Zäpfchen verschreibt?<br />
Liegt er nachts wach, wenn ihm Gott<br />
mit weissem Gewand und Bart erscheint und<br />
mit grollender St<strong>im</strong>me die mahnenden Worte<br />
zuruft: «Der Penis gehört in die Vagina, alles andere<br />
ist eine Sünde!». «Ja Herr!», wird Adam sagen,<br />
«ich werde Deine Worte verkünden, oh Gott.»<br />
Und so steht er da, Herr Adam, spricht über die<br />
schwule Weltverschwörung, mit Hilfe derer die<br />
Schwulen ihresgleichen in katholische Seminarien<br />
schleusen, um unschuldige junge Männer<br />
umzupolen. Er habe nichts gegen Homosexuelle,<br />
sagt er, solange sie ihn nicht anfassen<br />
würden. Und wiederum kann man sich schwer<br />
vorstellen, dass irgendjemand diesen sechzigjährigen<br />
Herrn anfassen wollte, nicht einmal<br />
seine Frau dürfte sich mehr dazu herablassen.<br />
Ob er sich einen schwulen Bundeskanzler vorstellen<br />
könne, wird er gefragt. «Das finde ich<br />
widerlich», so seine Antwort.<br />
Dann werden die Resultate einer Live-Zuschauerumfrage<br />
publiziert. Die grosse Mehrheit hat<br />
mit einem schwulen Chef oder einer lesbischen<br />
Chefin der Regierung überhaupt kein Problem.<br />
Mehr noch, die meisten wünschen sich, dass<br />
auch unsereins Kinder adoptieren dürfen.<br />
Es ist viel passiert in unserem östlichen Nachbarland.<br />
Noch vor fünfzehn Jahre kannte es<br />
diskr<strong>im</strong>inierende antischwule Gesetze. Gay-<br />
Vereine waren lange verboten. Das Sexualstrafrecht<br />
unterschied streng zwischen gemischtund<br />
gleichgeschlechtlichem Verkehr. Die einst<br />
so konservative Bevölkerung hat Schwule von<br />
der Liste ihrer Probleme gestrichen. Einzig ein<br />
paar Wackere unter der Ägide jenes Herrn Adam<br />
lassen sich nicht beirren. Sie kämpfen für den<br />
vaginalen Sex. Daran ändert auch nichts, dass<br />
Haider in die Diskussion einwirft, rund 50 Prozent<br />
der Hetero-Paare würden ebenfalls anal<br />
verkehren. Es geht ja schliesslich um Prinzipien,<br />
nicht um Realitäten.<br />
Freuen wir uns doch über Leute wie Adam. Sie<br />
gehören zu einer aussterbenden Spezies. Und<br />
als langjährig diskr<strong>im</strong>inierte Minderheit sollten<br />
gerade wir irgendwie Verständnis für Randgruppen<br />
aufbringen, deren Liebe zu Gott der<br />
Furcht vor dem eigenen Arschloch entspringt.<br />
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39
Musik CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
Beach House<br />
Bloom<br />
*****<br />
«Eine Blüte ist vergänglich, eine<br />
flüchtige Vision des Lebens in aller<br />
Intensität und Farbenpracht,<br />
wunderschön – wenn auch nur für<br />
einen Moment.» So erklärt Victoria<br />
Legrand den Albumtitel. Zusammen<br />
mit Alex Scally an der Gitarre und am<br />
Keyboard hat die Sängerin zehn Momente in<br />
blühende Musik gegossen.<br />
Ein Strauss ohne welke Blätter, ein Meisterwerk vom Glockenschlag <strong>im</strong><br />
ersten Takt bis zum letzten Decrescendo. «Myth» setzt den Massstab mit<br />
Melodie und Melancholie, mit Akkorden und Akzenten von einer anderen<br />
Welt. «Other People» bestätigt die Regel der Ausnahme: Ein wunderschöner<br />
Song, weit weg schwebend und doch ganz nah pulsierend. Die Texte<br />
allein: ein mythisches Gedicht. Der Sound allein: eine moderne Sinfonie.<br />
2006 veröffentlichte das Duo aus Balt<strong>im</strong>ore sein Debut ohne grossen Erfolg.<br />
Mit dem Zweitling wurde es zum Liebling von Kritikern und Musikkennern,<br />
«Teen Dream» festigte 2010 diesen Ruf. Im Dschungel der unzähligen<br />
Genre-Bezeichnungen reihte man Beach House unter «Dream Pop»<br />
ein, jener Stilrichtung des Indie-Rocks, die auf treibende Gitarren-Riffs<br />
verzichtet und ganz auf betörende Frauenst<strong>im</strong>men und ätherische Texturen<br />
setzt. Mazzy Star, Walkabouts und – Beach House. Für einmal passt<br />
die Schublade. Was, falls nicht «Dream Pop» ist es, wenn sich Rhythmen<br />
hypnotisierend in die Gehörgänge schleichen, wenn Victorias St<strong>im</strong>me<br />
wahr macht, was nicht sein kann?<br />
Beach House errichten ihr Strandhäuschen fernab der Partymeile. Von<br />
Dingen, die man sich <strong>im</strong>mer wünschte singen sie in «New Year», von Visionen<br />
eines Gefühls, von Fussabdrücken am Strand, vom Warten der Ge-<br />
danken in Schwarzweiss und allem, das dann in voller Farbe als Treibgut<br />
um die Füsse gespült wird. Die Aussicht aus dem Beach House: Ein Sonnenuntergang,<br />
schöner als <strong>im</strong> Traum. Das Meer an den Füssen zu kalt, der<br />
H<strong>im</strong>mel über dem Kopf zu weit oben. Der Moment blüht. (rg)<br />
Sub Pop<br />
Regina Spektor<br />
*****<br />
What we saw from the cheap<br />
Seats<br />
«All the Rowboats», die erste Vorab-Single zum<br />
sechsten Studioalbum der russisch-amerikanischen<br />
Sängerin, hat das Spektrum bereits markiert:<br />
Aussergewöhnliche St<strong>im</strong>me, faszinierender<br />
Song, harte Kanten, sanfte Zwischentöne.<br />
Die zweite Auskopplung aus dem von Mike Elizondo<br />
(Eminem, Fiona Apple) produzierten<br />
Werk macht definitiv Lust auf mehr. «Don’t leave<br />
me» ist tragisch und komisch, süss und gross. Jedes<br />
Lied zeigt neue Facetten, ohne zu sehr von Regina,<br />
ihrer St<strong>im</strong>me und ihrem Pianospiel abzulenken.<br />
Elizondo sagt über die Zusammenarbeit:<br />
«Sie ist eine dieser äusserst seltenen Künstlerinnen,<br />
die dich <strong>im</strong>mer wieder aufs Neue überraschen.<br />
Gerade wenn du zu wissen glaubst, wie<br />
sie tickt, passiert irgendetwas völlig anderes.<br />
Das macht die Energie des<br />
Albums aus.» Dem ist auch<br />
von den billigen Plätzen aus<br />
nichts hinzuzufügen. (rg)<br />
Sire Records<br />
40<br />
Berry *****<br />
Les Passagers<br />
Ein Sommerabend auf dem Stadt-Balkon, der<br />
auch eine Terrasse <strong>im</strong> Bungalow mit Strandanstoss<br />
sein könnte. Im Glas der Sekt vom<br />
Discounter um die Ecke, der auch edler Champagner<br />
aus Frankreich sein könnte. Auf dem<br />
Plattenteller Berry, die Chansons haucht und<br />
vielleicht auch Rockerin hätte werden können.<br />
Mal erinnert sie an Carla Bruni, mal an<br />
Coralie Clément. Hinter den Liedern ein süsses<br />
Garnichts, vor ihrer Gitarre manchmal<br />
ein E-. «Si souvent» hat sie gesagt «je t‘a<strong>im</strong>e»,<br />
darum sagt sie diesmal gar nichts. Sie besingt<br />
blonde Frauen und weisse Taschentücher,<br />
schnippt und summt. «Et puis la nuit so lovely.»<br />
Kein Gewitter, kein Feuerwerk, nur eine<br />
Brise. Berry vertont die unerträgliche Leichtigkeit<br />
des Seins. Für die Ewigkeit ein flaues<br />
Wölkchen, für den wolkenlosen lauen Sommerabend<br />
nichts anderes als perfekt. Merci,<br />
Berry. (rg)<br />
Casablanca Records<br />
Marina & The<br />
Diamonds *****<br />
Electra Heart<br />
In Monmouthshire wuchs sie auf, Marina Diamandis,<br />
die Tochter eines Griechen und einer<br />
Waliserin. Früh entdeckte sie ihr musikalisches<br />
Talent, es zog sie aus dem Zungenbrecher-Kaff<br />
in die weite Welt hinaus. Zurück<br />
in London sang sie für Rollen in Musicals wie<br />
«The Lion King» vor. Erfolglos, glücklicherweise.<br />
Von ihrer ersten selbstgebrannten CD<br />
verkaufte sie gerade mal 70 Exemplare. Dann<br />
aber wurden Talent-Scouts auf sie aufmerksam,<br />
kurz darauf stand sie auf der BBC-Liste<br />
der vielversprechendsten Newcomerinnen auf<br />
Platz zwei. Das zweite Album zeigt nun: zu<br />
Recht! Zwischen Lady Gaga und Florence & the<br />
Machine hat sie zwar ihren eigenen Platz noch<br />
nicht ganz gefunden, doch der Girlie-Poprock<br />
mit elektronischem Kern bewegt. Immer die<br />
Füsse, und manchmal auch<br />
das Herz. In England hat<br />
sie‘s damit an die Spitze der<br />
Charts geschafft. (rg)<br />
Warner
CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
Lifestyle<br />
HOT 4 YOU!<br />
1Schöner Tisch<br />
Was macht man, wenn man keinen passenden Beistelltisch findet? Man entwirft<br />
sich einfach einen, so wie die Fotografin Gisela Gerspach. Mit einem Team<br />
von Handwerkern entwickelte sie den raffinierten und doch sehr einfachen Plexiglas-Beistelltisch.<br />
Natürlich werden die Tische mit Fotografien der Künstlerin bedruckt.<br />
Per Foliendruck wird das Plexiglas mit einem beliebigem Bild unterlegt –<br />
und fertig ist der Design Tisch. Höhe 45cm, Breite 36cm, Länge am Boden 70cm.<br />
Preis auf Anfrage, gesehen unter: www.ggdesignplex.com<br />
2Neuer Schnitt<br />
Ein New Yorker in Zürich. Starfriseur Pedro Sanchez, direkt aus dem Big Apple, eröffnete letzten<br />
Monat seine erste Coiffure Boutique in der Zürcher Altstadt. Natürlich an schönster Lage, unmittelbar<br />
an der L<strong>im</strong>mat, nahe dem Münsterhof. Der gebürtige Venezolaner war lange Zeit in der<br />
Megacity zu Hause und lernte sein Handwerk bei den besten Mentoren der Stadt. 2008 wurde die<br />
New York Fashion Week auf ihn aufmerksam und verpflichtete ihn für einige Jahre und unzählige<br />
Shows. Nebenbei beherrscht der sympathische Stylist auch die Airbrush-Make-Up-Technik<br />
(ganz Hollywood schwört darauf!). Die neue Coiffure Boutique Pedro Sanchez Ny glänzt mit einer<br />
hellen, naturbelassenen Einrichtung, einem Touch Design und Produkten von Paul Mitchell.<br />
Pedro Sanchez Ny, Kämbelgasse 4, 8001 Zürich, www.pedrosanchez.ch<br />
3Praktische Linda<br />
Ein guter Koch braucht seine Kochuntensilien ständig griffbereit. Das Problem<br />
dabei: Entweder muss er sie ständig suchen oder sie liegen ständig<br />
<strong>im</strong> Weg rum. Jetzt gibt es «Lazy Linda». Die praktische und drehbare Aufbewahrungshilfe<br />
verstaut mühelos sämtlichen Küchen-Kleinkram<br />
wie Zahnstocher, Schwingbesen, Kellen, Korkenzieher oder diverse Gewürze.<br />
Das Gefäss kommt in weisser oder dunkler Keramik-Optik daher<br />
und lässt sich leicht mit Wasser abwaschen. Gesehen bei Royal VKB.<br />
Weitere Infos unter: www.royalvkb.com<br />
4Bunte Manschettenknöpfe<br />
Die Ex von Phil Collins sieht nicht nur toll aus, sie hat auch einen<br />
kreativen Kopf. Das beweist sie nicht nur mit ihrer Little Dream<br />
Foundation (erfüllt Kinderwünsche), sondern auch mit ihrer<br />
schönen Schmucklinie für Männer. Besonders die Manschettenknöpfe-Kollektion<br />
besticht durch ein kraftvolles und formvollendetes<br />
Design. Die OC Jewellery Collection vereint eine Vielzahl von<br />
Halbedelsteinen, Metallen, Formen und Farben. Jedes Modell bezaubert<br />
durch ein ganz eigenes Charisma. Die raffinierten Manschettenknöpfe<br />
sind das Must Have der Saison! Ab CHF 1922.40<br />
www.oriannecollins.com<br />
41
Gesundheit CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
Pia<br />
Ich möchte endlich<br />
mal einfach an der<br />
Sonne sitzen<br />
Ehrlich gesagt, ich hab‘s langsam ein bisschen<br />
gesehen mit der Prävention. Mehr noch, es geht<br />
mir mittlerweile sogar dezidiert auf den Sack,<br />
andauernd mit dieser schl<strong>im</strong>men Krankheit<br />
konfrontiert zu werden. Jedes Jahr wieder, als<br />
hätten wir es noch <strong>im</strong>mer nicht begriffen, <strong>im</strong>mer<br />
die gleiche Leier – ich kann‘s echt nicht<br />
mehr hören. Ich möchte mir einfach mal eine<br />
Flasche Sonnenmilch kaufen können, ohne jedes<br />
Mal diesen ganzen edukativen Hautkrebsscheiss<br />
als Bonus Track zu bekommen. Ich<br />
möchte endlich mal einfach an der Sonne sitzen,<br />
ohne dass gleich irgendwo ein aufgestellter<br />
Mitarbeiter der Krebsliga <strong>im</strong> orangen T-Shirt<br />
auftaucht und mir eine Tube Daylong schenkt.<br />
Oder ein Käppli. Und eine Broschüre, wie ich<br />
meine Pigmentflecken untersuchen kann. Und<br />
selbstverständlich bin ich auch schon genervt,<br />
wenn ich wieder den orangen Bus vor dem Globus<br />
stehen sehe, das «Sonnenmobil». In Wahrheit<br />
ist es das Krebsmobil, aber natürlich würden<br />
die Leute eher ins Raumschiff von Darth<br />
Vader einsteigen, um ihre Pigmentflecken zu<br />
zeigen, als in ein «Krebsmobil». Wie viel Prävention<br />
mag‘s leiden, bis die Sättigung erreicht ist<br />
und es Richtung «Graus» geht?<br />
Schl<strong>im</strong>mer ist es nur noch in der Szene. Da<br />
kommst du auch in keine Bar, an keine Party<br />
mehr, ohne dass sich sogleich der Shirt-Mob von<br />
«Break-the-Chain» manifestiert, und mit jedem<br />
Eintritt kriegst du noch den Wegweiser zum Syphilis<br />
Test und den Hinweis, dass auch Tripper<br />
und Chlamydien heute wieder mit dabei sind.<br />
Ich will nur eins trinken gehen. Pr<strong>im</strong>oinfekt!<br />
Ich möchte wie jeder normale Mensch am Wochenende<br />
in einem Klub abhängen. Hepatitis,<br />
HIV, Gleitmittel und Gutschein für Schnelltests!<br />
Ich bin auf der Suche nach Sex. «Sali, häsch scho<br />
Gummis?». Achtung Drogen! Ja gern, wo? Risikosituation<br />
«herabgesetzte Hemmschwelle»!<br />
Gefahr hinter jedem begehrlichen Blick, hinter<br />
jedem herausfordernden Zwinkern. Manchmal<br />
habe ich das Gefühl, wir Gays kriegen sofort<br />
eine Geschlechtskrankheit, sobald wir die<br />
Hose aufmachen, schl<strong>im</strong>mstenfalls schon be<strong>im</strong><br />
Drandenken. Wann werden die ersten schwulen<br />
Männer wieder bewusst Heteroklubs aufsuchen,<br />
um der Präventionsschleuse zu entgehen?<br />
Super oder? Ich hab gedacht, ich mach mal was<br />
Selbstkritisches. Nicht dass ihr meint, ich wäre<br />
eine unreflektierte Person. Mir ist die Nervkomponente<br />
durchaus bewusst. Aber leider kann<br />
ich darauf keine Rücksicht nehmen. Nicht nur<br />
weil ich dem Erbe meiner Tante verpflichtet bin,<br />
sondern weil ihr mir einfach alle zu viel wert<br />
seid. Wenn ich die Szene in Zürich sehe, dann<br />
bin ich stolz auf euch. Wir haben viel erreicht.<br />
Nämlich dass die Prävention zum schwulen Leben<br />
einfach dazugehört und so allgegenwärtig<br />
ist. Kann nerven, kann man aber auch einfach<br />
als modernes Leben sehen. Immerhin sind wir<br />
früher auch alle in den Jeans Ski gefahren und<br />
auf dem Töffli brauchte man keinen Helm. Heute<br />
muss man da keine Arena mehr drüber machen.<br />
Ist einfach normal, mein Gott.<br />
Kurzum: Männer, ich weiss, dass alles zwei Seiten<br />
hat. Aber ihr macht es gut und ich möchte<br />
euch auffordern, dran zu bleiben. Die Regel, die<br />
jeder für sich <strong>im</strong> Kopf haben sollte:<br />
Dringend wieder Spass am Sex haben und ein<br />
Mal <strong>im</strong> Jahr die Big Five testen. Mit «Big Five»<br />
meine ich natürlich nicht Büffel, Löwe, Elefant,<br />
Nashorn und Leopard – bin ja kein Grosswildjäger<br />
–, sondern eben die, die euch ständig um<br />
die Ohren gehauen werden: HIV, Hepatitis, Syphilis,<br />
Tripper und Chlamydien. Ein Mal <strong>im</strong><br />
Jahr, so wie man zur Dentalhygiene geht, auf<br />
ein Bier mit dem Vater oder zum Abgastest.<br />
Oder an die Pride, gell. Dieses Jahr vom 15.-17.<br />
<strong>Juni</strong>, auf dem Turbinenplatz und in den angrenzenden<br />
Klubs. Ich wünsche euch grausam viel<br />
Spass! Das Motto lautet «Welcome To Reality»<br />
– was mich übrigens daran erinnert, dass ich<br />
neulich be<strong>im</strong> Kauf von zwei Mövenpick-Glacés<br />
einen Regenschirm geschenkt bekam. Gab es<br />
da nicht jeweils einen Wasserball? Oder einen<br />
Sonnenschirm?… welcome <strong>im</strong> Zürisommer und<br />
bis bald.<br />
Eure Pia<br />
Anzeige<br />
Dr. med. dent.<br />
Martin Lehner<br />
L<strong>im</strong>mattalstrasse 25<br />
8049 Zürich<br />
044 342 19 30<br />
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42
CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
Gesundheit<br />
denkst nicht zu weit. Du kannst dich ihm auch Schritt für Schritt öffnen.<br />
So wird langsam eine Vertrauensbasis geschaffen und du bist dabei nicht<br />
so exponiert, wie wenn du das Thema «Schwul» gleich zur Sprache bringst.<br />
Alles Gute, Dr. Gay<br />
Komisches Gefühl<br />
Verliebt in den Kumpel<br />
Hallo Dr. Gay<br />
Ich habe mich in einen aus meiner Klasse verliebt. Aber ich weiss nicht,<br />
ob und wie ich es ihm sagen soll. Er ist <strong>im</strong>mer nett. Vor allem zu mir, aber<br />
wir sind keine besten Freunde, er ist erst seit ein paar Monaten sehr fürsorglich.<br />
Ich weiss nicht, ob ich ihm sagen soll dass ich ihn mehr als gern<br />
habe. Was soll ich tun?<br />
Gruss, Ivan, 17<br />
Hallo Ivan<br />
Wenn du dich in einen Kollegen aus der Klasse verliebt hast und wissen<br />
möchtest, ob er auch an dir interessiert ist, kann es vielleicht hilfreich<br />
sein, wenn du erst mal von deiner Seite aus Interesse zeigst. Sprich mehr<br />
mit ihm und versuche, gemeinsame Interessen herauszufinden, damit du<br />
mehr mit ihm unternehmen kannst. So findest du grundsätzlich mehr<br />
über ihn heraus und ihr lernt euch besser kennen. Zudem kannst du dann<br />
auch mal nachfragen, wenn ein persönliches Thema kommt. Vielleicht<br />
ergibt sich noch mehr, ohne dass du dir jetzt schon zu viele Gedanken machen<br />
musst. Wenn die Gelegenheit passt, kannst du ihm auch einfach mal<br />
ein bisschen länger als üblich in die Augen schauen und lächeln. Du solltest<br />
aber nichts erzwingen. Am besten, du lässt es langsam anlaufen und<br />
Hallo Dr. Gay<br />
Gestern hatte ich das erste Mal Oralsex mit einem Mann. Es ging nicht lange,<br />
max<strong>im</strong>al zehn Minuten vielleicht. Gekommen ist er nicht. Ich habe ihn<br />
später gefragt ob er gesund ist. Er sagte ja. Trotzdem hab ich ein komisches<br />
Gefühl. Was kann ich dagegen tun? Danke schon mal für deine Antwort.<br />
Gruss, Carsten, 29<br />
Hallo Carsten<br />
Wenn ihr die Safer-Sex-Regeln befolgt habt und er nicht in deinem Mund<br />
gekommen ist, brauchst du dir wegen HIV keine Sorgen zu machen. Gegen<br />
andere sexuell übertragbaren Krankheiten ist Safer Sex ein guter,<br />
aber nicht vollkommener Schutz. Achte darum auf deinen Körper. Wenn<br />
du eine Veränderung feststellst oder Beschwerden hast, z.B. ein Brennen<br />
be<strong>im</strong> Pinkeln, ein Jucken oder weisser Ausfluss, gehe sofort zum Arzt.<br />
Rechtzeitig erkannt, können die meisten Geschlechtskrankheiten gut<br />
behandelt werden. Solltest du zukünftig mehr sexuelle Kontakte haben,<br />
ist es empfehlenswert, dich regelmässig (alle 6 bis 12 Monate) auf sexuell<br />
übertragbare Krankheiten testen zu lassen. In Zürich und Umgebung ist<br />
der Checkpoint für Beratungen und Tests eine empfehlenswerte Adresse:<br />
www.checkpoint-zh.ch<br />
Weitere Informationen über sexuell übertragbare Infektionen (STIs) findest<br />
du hier: www.gay-box.ch<br />
Alles Gute, Dr. Gay<br />
Hey Junge!<br />
Bei uns<br />
kommst<br />
du für<br />
CHf 25.– * ins<br />
sCHwitzen,<br />
unter<br />
20-JäHrige<br />
sogar<br />
sCHon für<br />
CHf 19.– ** !<br />
*Jugendliche unter 25 und<br />
Studenten unter 30 zahlen CHF 25.–<br />
**Jugendliche unter 20 zahlen CHF 19.–<br />
Normaler Eintrittspreis: CHF 35.–<br />
Moustache Sauna<br />
Engelstrasse 4, 8004 Zürich<br />
Tel: +41 44 241 10 80<br />
info@moustache.ch<br />
www.moustache.ch<br />
Täglich offen<br />
von 11.30 Uhr bis 23 Uhr<br />
43
Agenda CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
FR 25. Mai<br />
Zürich<br />
19.30 G a yM ig s: schwule Migranten Treff <strong>im</strong><br />
HAZ-Centro, Sihlquai 67<br />
21.30 T&M Disco:<br />
Marktgasse 14. Uncut Fridays. DJ Gaetano<br />
22.00 Lollipop Party: mit 3 Tanzpisten! Lollipop<br />
Floor: Schlager, Schweizerhits, Mallorca,<br />
Klassiker & Canzoni; Wannabe Floor:<br />
80er/90er Party Hits; Après Suisse Floor:<br />
Die grössten Pistenheuler und Hitparaden<br />
Knaller. Plus Karaoke Lounge. X-Tra, L<strong>im</strong>matstr.<br />
118. Infos www.lollipopparty.ch<br />
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Cruising<br />
unl<strong>im</strong>ited<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Pop on Top! DJ Marc S<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />
Dresscode Friday naked<br />
SA 26. Mai<br />
Baden<br />
20.30 Royal feat. Eurovision:<br />
The straight gay flush. Dance, Win & Enjoy.<br />
Welcomedrink und kostenloser Eintritt ins<br />
Spielcasino inkl. Fr. 10.- Startkapital. Ab 21h<br />
Live Eurovision Song Contest <strong>2012</strong> danach<br />
Hot Party mit DJs. Grand Casino Baden,<br />
Haselstr. 2. Infos www.gayroyal.ch<br />
Zürich<br />
07.30 HAZ Outdoor: Pfingstwander-Wochenende<br />
<strong>im</strong> Tessin. Genaue Infos & Anmeldung über<br />
www.haz.ch/outdooraktuell<br />
16.00 GayAqua: Hertistr. 24, Wallisellen. U-30<br />
Special. Youngster haben reduzierten<br />
Eintritt zu Fr. 9.–. Über 30 Jahre normaler<br />
Eintritt von Fr. 30.–<br />
19.05 GaySchiff auf dem Zürichsee: Chillen,<br />
tanzen, Nachtessen, feiern. DJ Q Bass. Der<br />
schwullesbische Event. Fr. 34.- Schifffahrt<br />
inkl. Fr. 6.- Getränke-Gutschein. Ticket-<br />
Vorverkauf 044 487 13 33, www.zsg.ch<br />
20.00 Platzhirsch: Spitalgasse 3. Warmup Boyahkasha!<br />
DJ Loyce mit Clubhits, Dance & RnB<br />
21.30 T&M Disco:<br />
Marktgasse 14. G-Dance. DJ Loyce<br />
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren smaxx<br />
fetish project. Kein Dresscode<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Balearic Gay Vibe.<br />
DJs Charles Meyer & José Parra<br />
23.00 (Mis)behave Special: anything but<br />
straight. Specialparty in Friedas Büxe, Fieddauerstr.<br />
23<br />
23.00 Sector c; Fetish Club:<br />
Strikter Dresscode-Anlass smaxx fetish<br />
project. Full fetish only!<br />
SO 27. Mai<br />
Basel<br />
21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homobar<br />
am Sonntag <strong>im</strong> Keller des Restaurants<br />
Hirscheneck, Lindenberg 23 Pfingsten.<br />
DJ High Heels on Speed - Lollipop Disco<br />
Lausanne<br />
22.00 Jungle Gay Party I love Disco: Im MAD,<br />
Route de Genève 23. Level 00: Mirror-Ball<br />
Hall DJ Murray Mint. Disco Stage Show The<br />
LuvBug Boogie Nights. Special Guest DJ<br />
Kenny Carpenter. Level -01: Unterground<br />
Playroom, Cruising Bar, Cinema XXX.<br />
Level +1: Golden Lounge. Level +2: Restaurant.<br />
Level +3 Zapoff Gallery, DJs Antoine999,<br />
David Armada & Lucca G. Fr. 20.– vor<br />
24h, danach Fr. 30.–. Vorverkauf Fr. 20.– z.B.<br />
Bern <strong>im</strong> Sundeck. Infos www.gay-party.com<br />
Zürich<br />
20.00 Ladies Night <strong>im</strong> Adagio: Gotthardstr. 5<br />
(Kongresshaus). Heute zum letzten mal.<br />
Abschlussparty mit DJ Partice<br />
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Memory Show<br />
mit den Wonder Girls & Aftershow-Party<br />
mit DJ Marc S<br />
22.00 Boyahkasha!: Fierce mit DJ Sandra Love<br />
(Madrid, live), Sascha Fierce, Gaetano,<br />
Polabdul & Zör Gollin. Hostess; Afrodita<br />
Ismajli. Plaza, Badenerstrasse 109.<br />
Infos www.boyahkasha.ch<br />
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren.<br />
Pfingst-Freistoss! Seak attack<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end<br />
Pfingstweekend. DJ Qbass<br />
23.00 Homoblok - die Zweite: Elektronisches<br />
vom Feinsten. DJs Jennifer Cardini, Jestics<br />
& Miro Lopasso. Im Blok, Schiffbaustrasse 3.<br />
Fr. 20.–<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13, Schlieren.<br />
Pfingst-Freistoss! Sportswear & Sneaks only!<br />
MO 28. Mai<br />
Zürich<br />
17.00 Hommage an Rainer Werner Fassbinder:<br />
<strong>im</strong> Kino Xenix, Kanzleistr. 52. 17h Die Sehnsucht<br />
der Veronika Voss, 19h Lili Marleen,<br />
21.15h Lola. Auch 29. & 30.5. gleiche Zeiten<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. MondAAAH!y<br />
DJ Groovemaster<br />
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with friendly support by:<br />
ONLINE<br />
PRINT 24<br />
die onlinedrucker<br />
44
CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
DI 29. Mai<br />
Zürich<br />
19.00 Lesbentreff Zürich-Wiedikon:<br />
Trinken, essen, kennenlernen.<br />
Im Huusmaa, Badenerstr. 138<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />
Duplexx DJ Garçon Sauvage<br />
MI 30. Mai<br />
Bern<br />
20.00 Homosexuelle Arbeitsgruppen Bern:<br />
(HAB) Bibliothek/Videothek in der Villa<br />
Stucki, Seftigenstr. 11 Abendessen und<br />
Schwubliothek<br />
Zürich<br />
20.00 Schwule Väter: Väterstamm <strong>im</strong> Café<br />
Rathaus, L<strong>im</strong>matquai<br />
20.00 Heldenbar@Provitreff:<br />
Sihlquai 240 DJ Split - stretch your disco<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />
Treffpunkt DJ Upspace<br />
DO 31. Mai<br />
Zürich<br />
19.30 Queer-Waves: für Lesben, Schwule,<br />
Bisexuelle, Tansgender und Intersexuelle.<br />
Tanze deinen Tanz! 5-Rhythemtanz für<br />
Queres. Eine Wohltat für Körper, Geist<br />
und Seele. Keine Vorkenntnisse nötig.<br />
Mitbringen: bequeme Kleidung und etwas<br />
zu trinken. Getanzt wird barfuss oder in<br />
leichten Tanzschuhen. Gemeindezentrum<br />
Hottingen, Gemeindestr. 54. Fr. 25.–. Info<br />
www.ibp-institut.ch, 052 319 40 44,<br />
fischer.b1@bluewin.ch<br />
20.00 Trash-Porno-Lesung: Garantiert unerotische<br />
schwule Erotikliteratur. Es lesen<br />
Olivier Senn, S<strong>im</strong>on Schmid, Urs Müller,<br />
Stanislas Nanchen, Andy Niederberger und<br />
Samuel Zinsli. Im T&M, Marktgasse 14<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Prêt à danser.<br />
DJ Mad House<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
FR 01. <strong>Juni</strong><br />
Zürich<br />
20.00 Platzhirsch: Spitalgasse 3. Hirsch meets<br />
Disco. DJ Evita von Tesa. Discohits,<br />
70ies & 80ies, leckere Drinks<br />
20.30 Die Queeren Filmtage: 1. bis 3. <strong>Juni</strong><br />
präsentiert vom Traumschicht Kollektiv.<br />
20.30h Amazing Queer Films Part 1, nach<br />
Pause um 22h Part 2, ab 23h Bar. Ab 19h<br />
Essen in der Vokü. Im Autonomen Beauty<br />
Salon, Hohlstrasse 481. Infos & Programm<br />
www.traumschichtkollektiv.ch<br />
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Chartstation.<br />
DJ Qbass<br />
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Bad Boyz Friday<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Blackout.<br />
DJ Nick Harvey<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />
Dresscode sportsLAB. Sportswear only!<br />
SA 02. <strong>Juni</strong><br />
Basel<br />
22.00 Isola Club@Club: en Vogue Clarastr. 45.<br />
Oldies but Goldies 80er & 90er Jahre.<br />
DJ Mary & Friends<br />
Luzern<br />
22.00 United – The Second Party: für Gays,<br />
Lesbians & Friends mit DJs Ajaxx, Peeza,<br />
Groovemaster & Dynam!ke. 2 Dancefloors<br />
& Smokers Lounge. Fr. 20.-, ab 18 Jahre. Im<br />
Tunnel Club, Inseliquai 12c (hinter HB).<br />
Thurgau<br />
19.30 HOT: Spezialanlass <strong>im</strong> HOT, Wilerstr. 5,<br />
9545 Wängi BBQ in der Waldhütte<br />
Heidelberg in Aadorf (Nähe Freibad). Die<br />
Hütte und der Grill ist ab 16h offen. Salate,<br />
Kartoffeln, Gemüsespiesse, Brot, Saucen<br />
und Dessert. Fr. 15.-. Grillgut (Fleisch etc.)<br />
bitte selber mitbringen. Getränke auch<br />
alkoholische sind vorhanden und werden<br />
günstig abgegeben. Anmeldung bitte auf<br />
anmeldung@hot-tg.ch oder 077 401 31 76<br />
Zürich<br />
14.00 Die Queeren Filmtage: 1. bis 3. <strong>Juni</strong><br />
präsentiert vom Traumschicht Kollektiv.<br />
14h - 17h Workshops, Ab 15h Programm 1,<br />
ab 17h Programm 2, ab 19h Vokü.<br />
Ab 20.30h Amazing Queer Films Part 3<br />
nach Pause ab 22h Part 4. Ab 23.30h steigt<br />
die Party. Im Autonomen Beauty Salon,<br />
Hohlstrasse 481<br />
20.00 z&h Schwule Studis an Uni & ETH:<br />
Semesterendparty <strong>im</strong> Waldhüsli am Zürichberg.<br />
Infos www.zundh.uzh.ch<br />
20.00 Platzhirsch: Spitalgasse 3. NachtHirsch.<br />
All around the World-House<br />
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. G-Dance.<br />
DJ Alan T (Sydney)<br />
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren<br />
Cruising unl<strong>im</strong>ited<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Embassy of House.<br />
DJ Gaetano<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-<br />
Anlass X-treme Leather & Rubber<br />
SO 03. <strong>Juni</strong><br />
Zürich<br />
12.00 Die Queeren Filmtage: 1. bis 3. <strong>Juni</strong><br />
präsentiert vom Traumschicht Kollektiv.<br />
12h Bring was mit zum Brunch ab 14h<br />
Programm 3. Im Autonomen Beauty Salon,<br />
Hohlstrasse 481<br />
19.00 Tanzleila@Exil: Party von Frauen für<br />
Frauen. Ab 19h Salsa-Special, ab 21h<br />
DJ N.Cole, ab 23h DJ Sabaka<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end DJ Qbass<br />
MO 04. <strong>Juni</strong><br />
Zürich<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. MondAAAH!y<br />
DJ Groovemaster<br />
DI 05. <strong>Juni</strong><br />
Bern<br />
20.00 Uncut - warme Filme am Dienstag: <strong>im</strong><br />
Kino der Reitschule. «Nôtre Paradis», F 2011,<br />
digital, 100 Min. F/d. Bar ab 20h, Film um<br />
20.30h. Infos www.gaybern.ch/uncut<br />
Zürich<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Duplexx DJ La Luna<br />
MI 06. <strong>Juni</strong><br />
Bern<br />
19.30 3gang in der Villa Stucki: Seftigenstrasse 11.<br />
Essen und Kultur Apéro-Bar neu ab 18.30h.<br />
Sommerliches Pastabuffet: Fr. 30.–. Zudem<br />
Schwubliothek und Lesbenstammtisch<br />
Agenda<br />
Zürich<br />
20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240<br />
DJs siehe www.heldenbar.ch<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Treffpunkt<br />
DJ Upspace<br />
DO 07. <strong>Juni</strong><br />
Winterthur<br />
19.30 Badgasse 8: LesBiGay & Friends Treff <strong>im</strong><br />
Lokal Badgasse 8<br />
Zürich<br />
19.00 Bi-Treffpunkt: offener Treff für bisexuelle<br />
Männer und Frauen 19h Treff <strong>im</strong> Café Rathaus,<br />
L<strong>im</strong>matquai 61 zum Apéro, dann ab<br />
20.15h <strong>im</strong> HAZ-Centro, Sihlquai 67 zu geleiteten<br />
Gesprächen zum Thema Bi-Sexualität<br />
und Polyamory<br />
20.00 Sector c; Fetish Club: Wagistrasse 13,<br />
Schlieren. Mega Nackt-Party Neu jeden<br />
1. Donnerstag <strong>im</strong> Monat<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />
Prêt à danser. DJ Mad House<br />
FR 08. <strong>Juni</strong><br />
Zürich<br />
19.30 H A Z - C ent ro: Sihlquai 67. Freitags-Centro<br />
mit speziellem kulinarischem Angebot<br />
präsentiert von Franz<br />
20.00 gay: my way: Schwule Männer <strong>im</strong><br />
Coming-out Treff <strong>im</strong> HAZ-Centro, Sihlquai 67.<br />
Coming-out Gespräche in Kleingruppen<br />
20.00 LMZ - der Schwule Schweizer Motorradclub:<br />
Stamm <strong>im</strong> Restaurant Moléson,<br />
Grüngasse 7, 8004 Zürich<br />
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Chartstation.<br />
DJ Groovemaster<br />
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Cruising<br />
unl<strong>im</strong>ited<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Progressive Locals.<br />
DJ La Luna<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13.<br />
Strikter Dresscode Piss-off<br />
SA 09. <strong>Juni</strong><br />
Basel<br />
23.00 QueerPlanet Party: The hot house &<br />
electro house party for gays, lesbians and<br />
friends. DJs Taylor Cruz & Mary. Die letzte<br />
Party vor der Sommerpause. Im Singerhaus,<br />
Marktplatz 34. Infos www.queerplanet.ch<br />
Winterthur<br />
17.00 WILSCH: Winterthurer Lesben und Schwule<br />
We are family! Essen, Geniesserabend für<br />
die LesBiSchwule Community <strong>im</strong> Lokal<br />
Badgasse 8 Anmeldung über<br />
www.badgasse8.ch<br />
Zürich<br />
19.00 come together: Lesbian & Gay Party 30+.<br />
Ab 19h Kulturbar; Speed-Dating mit Apiyo<br />
Amolo (Radiomoderatorin LORA).<br />
Ab 21h Party mit DJ Matteo. Marquee Club,<br />
Weinbergstrasse 68 (Tram 7 & 15, N6, Sonneggstrasse).<br />
Infos www.party4lesandgay.ch<br />
20.00 Platzhirsch: Spitalgasse 3. NachtHirsch.<br />
All around the World-House<br />
21.30 T&M Disco:<br />
Marktgasse 14. G-Dance. DJ Qbass<br />
22.00 En Vogue: Clubbers Night <strong>im</strong> Club Vior,<br />
Löwenstrasse 2. Zwei Dancefloors. Main<br />
Floor: Vocal & Club House. Black Floor: Hip-<br />
Hop & RnB. Diverse DJs. Gute Cocktails, Gogo<br />
Girls & Boys. Please dress outstanding! Vorverkauf<br />
benutzen in den En Vogue-Filialen<br />
45
Agenda CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
22.00 Zurich Pride <strong>2012</strong>: CD Taufe Juiceppe pres.<br />
Stereo Fish feat. Official Cr<strong>im</strong>inal «Welcome<br />
2 Reality» CD Release Party.<br />
DJs Juiceppe, Ambient P. & Friends. Gogo<br />
Dancers & Special An<strong>im</strong>ation.<br />
Alte Kaserne, Kanonengasse 16. Friendlist<br />
nur Fr. 10.– über pride@altekaserne.ch<br />
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Cruising<br />
unl<strong>im</strong>ited<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Relab. DJs Garçon<br />
Sauvage & Thomi B<br />
23.00 Jack: Party Be Proud! We are! DJs Jodie<br />
Harsh, Terry Vietheer, Juiceppe. Im Festsaal<br />
(Kaufleuten), Pelikanplatz.<br />
Infos www.jackcompany.com<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-<br />
Anlass Underwear, Jocks, Beachwear<br />
SO 10. <strong>Juni</strong><br />
Zürich<br />
08.00 Gay Bikers Zürich: Aargau Tour.<br />
Infos über www.gaybikers.ch<br />
19.00 Auftritt bitte!: Die legendäre Offene Bühne<br />
mit Annamaria Enk und Oliver Fritz.<br />
Zentrum Karl der Grosse, Kirchgasse 14<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />
Week2end DJ Marc S<br />
MO 11. <strong>Juni</strong><br />
Zürich<br />
19.00 40 Jahre HAZ: präsentieren einen<br />
GLBT-Poetry-Slam <strong>im</strong> Huusmaa, Badenerstrasse<br />
138<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />
MondAAAH!y DJ Groovemaster<br />
DI 12. <strong>Juni</strong><br />
Bern<br />
20.00 Uncut - warme Filme am Dienstag: <strong>im</strong><br />
Kino der Reitschule. «Mommy is coming»,<br />
D <strong>2012</strong>, digital, 65 Min. Bar ab 20h, Film<br />
um 20.30h. Infos www.gaybern.ch/uncut<br />
Zürich<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />
Duplexx DJ Upspace<br />
MI 13. <strong>Juni</strong><br />
Bern<br />
19.30 3gang in der Villa Stucki:<br />
Seftigenstrasse 11. Essen und Kultur Apéro-<br />
Bar ab 18.30h. Ab 19.30h 3gang-Themenabend<br />
mit dem Trans-Pionier Christian, der<br />
<strong>im</strong> Jahre 1963 mit 12 Jahren sein Leben<br />
selbst in die Hand nahm. Moderation<br />
Daniel Frey<br />
Winterthur<br />
19.30 Badgasse 8: Lesbenbar<br />
Zürich<br />
20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />
Treffpunkt DJ Garçon Sauvage<br />
DO 14. <strong>Juni</strong><br />
Zürich<br />
19.30 Queeramnesty: Podiumsdiskussion<br />
«Welcome to Reality» mit Kasha Jacqueline<br />
Nabagesera, Menschenrechtsaktivistin aus<br />
Uganda, Margret Kiener-Nellen, Nationalrätin<br />
& Juristin, Stella Jegher, Amnesty<br />
International. Einleitende Grussadresse von<br />
Stadtpräsidentin Corine Mauch. Quartierzentrum<br />
Aussersihl, Hohlstr. 67. Freier Eintritt,<br />
Kollekte für LGBTI-Arbeit in Uganda<br />
20.00 Platzhirsch: Spitalgasse 3. Vernissage.<br />
Farbenfrohe und detailintensive Collagen<br />
von Patrick Mettraux.<br />
Infos patrickmettraux.com<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Prêt à danser.<br />
DJ Mad House<br />
FR 15. <strong>Juni</strong><br />
Luzern<br />
22.00 Frigay Night: happy sound for happy<br />
people@The Loft Haldenstr. 21 DJs C-Side &<br />
Pra-Vos<br />
Zürich<br />
17.00 Zurich Pride Festival <strong>2012</strong> – Welcome to<br />
Reality: Eröffnung des Festivals auf dem<br />
Turbinenplatz. Moderation Jolanda Orlando,<br />
Luca Stefano Papini Jr. & Alf Heller.<br />
DJs Wollana, Luca Papini, Beatween.<br />
Zudem Konzerte von Open Artist Movement,<br />
Jill Wick, Leon Klein, Offical &<br />
Electric Acoustic by Sam & Eddy G.<br />
Infos www.zhpf.ch<br />
20.00 Gay Bikers Zürich: Höck an der Gay Pride<br />
Zürich auf dem Turbinenplatz<br />
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14.<br />
Chartstation. DJ Marc S<br />
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren<br />
Kick-off! Sports & Sneaks<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. DJ José Parra<br />
23.00 We are Zurich: DJs Nikolai Semenov,<br />
Jan Fischer & Ajaxx. Live act: Powerplay.<br />
Organisiert von Behave, Boyahkasha, Büsi<br />
Enterprise, Flexx, Jack, Loge70, Männerzone,<br />
Tribute2Life & Revolution. Exil Club,<br />
Hardstr. 245<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />
Dresscode Kick off! Sports & Sneaks only!<br />
SA 16. <strong>Juni</strong><br />
Zürich<br />
07.30 HAZ Outdoor: Bergwanderung Surenenpass.<br />
Genaue Infos & Anmeldung über<br />
www.haz.ch/outdoor/aktuell<br />
13.00 Zurich Pride Festival <strong>2012</strong> – Welcome<br />
to Reality!: Ab 13h Warm-up zum Umzug,<br />
14h Start Umzug vom Helvetiaplatz durch<br />
die Innenstadt über die Bahnhofstrasse<br />
zum Werdmühlepatz. Dort Reden von<br />
Bundesrätin S<strong>im</strong>onetta Sommaruga, Kasha<br />
Jacqueline Nabagesera (LGBTI-Aktivistin<br />
aus Uganda) und Alicia Parel (Designierte<br />
Geschäftsführerin PinkCross)<br />
14.00 Zurich Pride Festival <strong>2012</strong> – Welcome<br />
to Reality: Turbinenplatz. Moderation<br />
Jolanda Orlando, Luca Stefano Papini Jr. &<br />
Alf Heller. DJs Alan Tubey Mäx Varano, The<br />
Dramaqueens. Konzerte von Ivan Modoni,<br />
Open Artist Movement, Schweizer Jungstars,<br />
Meg, Jam Janiro, Fiorious ft. Scoula<br />
Furano & Juiceppe ft. Offical. Infos www.<br />
zhpf.ch<br />
16.00 Platzhirsch: Spitalgasse 3. Break after<br />
Parade. Kaffee- und Kuchenklatsch<br />
20.00 Platzhirsch: Spitalgasse 3. NachtHirsch.<br />
All around the World-House<br />
21.30 Pride: Klubnacht Main Floor: DJs Miss<br />
Delicious & Zör Gollin. Upper Floor:<br />
DJs Nick Harvey & Charles Meyer. Party auf<br />
2 Floors. Infos: www.g-colors.ch. G-Colors<br />
(T&M & AAAH!), Marktgasse 14, 8001<br />
Zürich<br />
22.00 come together@Pride Festival: <strong>im</strong> Aubrey<br />
Club, Schiffbaustrasse 10. She DJs Eve, Jasmin<br />
& Mary. Infos www.party4lesandgay.ch<br />
22.00 Wonderworld: Offical Zurich Pride Festival<br />
Party. DJs Fabio White, The Oli, RW, Ajaxx,<br />
Vasco, Wollana & Willi P. 3 Dancefloors,<br />
Smoking Aeras, Specials. Im Club X-Tra,<br />
L<strong>im</strong>matstr. 118. Afterhour ab 05 <strong>im</strong> Bagatelle93.<br />
Vorverkauf über www.ticketcorner.ch<br />
Fr. 35.–, Kombi inkl. Afterhour Fr. 50.–.<br />
Abendkasse Party Fr. 40.–, Afterhour Fr. 20.–.<br />
Infos www.wonderworld-party.ch<br />
22.00 Circuit – The Pride Party: presented by<br />
Jungle. DJs Phil Romano, Antoine909,<br />
Juiceppe. Hot Circuit Gogos. Fierce Drag<br />
Divas. Openair aera, Food, Bar & Smoking<br />
Lounge. Escherwyss Club, Hardstrasse 305.<br />
Fr. 35.–. Vorverkauf Fr. 25.– <strong>im</strong> Moustache,<br />
Männerzone, Barfüsser & Cranberry<br />
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Pide-up!<br />
Cruise Party<br />
23.00 Pride: Ladies Night Women only Party mit<br />
DJs Mary, Ambient P & Tatana. Acanto Club,<br />
Pfingstweidstrasse 6<br />
23.00 Sexy Attacks: Queer Beats Zurich Pride<br />
Week Party. DJs Rony, Pink Lady Deejay,<br />
José Parra & Ambiente P. Vocal by Diva Sua<br />
Amoa. Alte Kaserne, Zeughaus 5, Kanonengasse<br />
16<br />
23.00 Ride: Prideparty <strong>im</strong> Club Pfingstweide,<br />
Pfingstweidestr. 12.<br />
Infos www.zhpf.ch & www.pfingstweide.ch<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter<br />
Dresscode-Anlass Fetish-Pride. Full Fetish<br />
SO 17. <strong>Juni</strong><br />
Ganze Schweiz<br />
10.30 Les lacets roses: Auf den Spuren des<br />
Gaunerkönigs Bernard Matter <strong>im</strong> Seetal.<br />
Nur bei guter Witterung. Treffpunkt<br />
10.30h Bahnhof Lenzburg. Infos Werber &<br />
Otto 062 892 05 09<br />
Zürich<br />
05.00 Wonderworld: Afterhour@Bagatelle93<br />
Langstrasse 93. DJs Ajaxx, RW, Vasco &<br />
Willi P. Vorverkauf über<br />
www.ticketcorner.ch. Kombi inkl. Party <strong>im</strong><br />
X-Tra Fr. 50.–. Abendkasse Afterhour Fr. 20.–<br />
10.00 Offizieller Pride-Sonntagsbrunch:<br />
organisiert von den HAZ (Homosexuellen<br />
Arbeitsgruppen Zürich) <strong>im</strong> Restaurant<br />
Zeughaus, <strong>im</strong> Kasernenareal, Kanonengasse/Militärstrasse.<br />
Fr. 5.– Café und Gipfeli<br />
oder Fr. 25.– für Buffet inkl. Cüpli. Bei schönem<br />
Wetter auch vor dem Restaurant<br />
14.00 Ökumenischer Gottesdienst: in der<br />
Kirche St. Peter und Paul, Werdgässchen 15<br />
mit anschliessendem Apéro<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />
Week2end DJ Marc S<br />
MO 18. <strong>Juni</strong><br />
Zürich<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. MondAAAH!y<br />
DJ Groovemaster<br />
DI 19. <strong>Juni</strong><br />
Aarau<br />
20.00 Aa rglo s: Lesbengruppe Treff Abendspaziergang<br />
mit Apéro. Details folgen nach<br />
Anmeldung bis 5.6. bei pkamer@hotmail.com<br />
Zürich<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Duplexx<br />
DJ Upspace<br />
MI 20. <strong>Juni</strong><br />
Zürich<br />
20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240<br />
46
CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
Agenda<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />
Treffpunkt DJ La Luna<br />
DO 21. <strong>Juni</strong><br />
Zürich<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />
Prêt à danser. DJ Mad House<br />
FR 22. <strong>Juni</strong><br />
Zürich<br />
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14.<br />
Chartstation. DJ Marc S<br />
22.00 Queer Beats: LGBT & Friends House Party.<br />
Zürich SexyFriday. Alte Kaserne / Zeughaus,<br />
Kanonengasse 20. DJs on Rotation: Ambient<br />
P, Angy Dee, Gaetano, Juiceppe & Mary.<br />
Zudem Special Guest DJ Pink Lady DeeJay.<br />
Gogos & sexy Dancers. Fr. 20.- Vorverkauf<br />
über Starticket<br />
22.00 Rage: Wagistr. 13,<br />
Schlieren Erection. Cruise Party<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />
Progressive Locals. DJ La Luna<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13.<br />
Strikter Dresscode Erection - Ful Fetish<br />
SA 23. <strong>Juni</strong><br />
Basel<br />
19.00 GayBasel: Schiff Ab 19h Apéro Network an<br />
mobilier Zischbar. Nachtessen <strong>im</strong> Bord-<br />
Restaurant Treibgut (Reservation<br />
061 631 42 40). Ab 21.30h Sprachbefall auf<br />
dem Mitteldeck. Szenische Lesungen. Ab 22h<br />
Clubbetrieb <strong>im</strong> Mittel- und Clubdeck mit<br />
diversen DJs. 24h Livekonzert mit Sweet n<br />
Tender Hooligans. Gitarre und Gesang treffen<br />
auf elektronische Beats.<br />
Das Schiff, Westquaistr. 19.<br />
Infos www.gaybasel.ch/schiff.<br />
Vorverkauf Fr. 25.–, Benefizticket<br />
Fr. 35.– über Starticket, Fotopresto & Zischbar<br />
Lausanne<br />
21.00 Naked Bastards: Nackte Sexparty <strong>im</strong><br />
Trafick Sex Club, Avenue de Tivoli 22 (gegenüber<br />
Pink Beach). Strikter Dresscode: Nackt!<br />
Nur die Schuhe kannst du anbehalten.<br />
Fr. 20.– (inkl. 1 Getränk). Einlass nur bis 23h.<br />
Ab 01h ist auch die Sauna Pink Beach offen.<br />
Infos www.gayromeo.com/naked_bastards<br />
Winterthur<br />
21.00 WILSCH-tanze: Ü18 Party für LesBiGay<br />
& Friends. Winti Pride. DJs SBajra & Red<br />
Fashion. Lightfire, Harzachstr. 2, 8404<br />
Winterthur (Fussweg vom Bahnhof Seen,<br />
Gratisparkplätze)<br />
Zürich<br />
08.00 LMZ - der Schwule Schweizer Motorradclub:<br />
Gourmet-Weekend nach Montrevel<br />
en Bresse. Genaue Infos & Anmeldung siehe<br />
www.lmz.ch<br />
20.00 Platzhirsch: Spitalgasse 3. Nachthirsch.<br />
All around the World-House<br />
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. G-Dance.<br />
DJ Loyce<br />
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Cruising<br />
unl<strong>im</strong>ited<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Balearic Gay Vibe.<br />
DJs Charles Meyer & José Parra<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-<br />
Anlass Ultrarubber. Bierpass 3 für 2<br />
SO 24. <strong>Juni</strong><br />
Thurgau<br />
15.00 G O !:GayOstschweiz! Stilvoller Grill-Plausch<br />
<strong>im</strong> Zelt be<strong>im</strong> GO! Lokal, Frauenfelderstrasse<br />
100, 9548 Matzingen. Fr. 30.- für Mitglieder,<br />
sonst Fr. 35.-. Anmeldung bis 21.6. unter<br />
info@go-club.ch oder 052 366 00 17<br />
Zürich<br />
08.00 HAZ Outdoor: Gemütliche Velotour. Obersee-Rundfahrt.<br />
Genaue Infos & Anmeldung<br />
über www.haz.ch/outdoor/aktuell<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end DJ Marc S<br />
MO 25. <strong>Juni</strong><br />
Zürich<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. MondAAAH!y<br />
DJ Groovemaster<br />
DI 26. <strong>Juni</strong><br />
Bern<br />
20.00 Uncut - warme Filme am Dienstag:<br />
<strong>im</strong> Kino der Reitschule. «Plein Sud», F 2009,<br />
digital, 87 Min., F/d. Bar ab 20h, Film um<br />
20.30h. Infos www.gaybern.ch/uncut<br />
Zürich<br />
19.00 Lesbentreff Zürich-Wiedikon: Trinken, essen,<br />
kennenlernen. Im Huusmaa, Badenerstr. 138<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Duplexx DJ La Luna<br />
MI 27. <strong>Juni</strong><br />
Zürich<br />
20.00 Schwule Väter: Väterstamm <strong>im</strong> Café<br />
Rathaus, L<strong>im</strong>matquai<br />
20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240<br />
22.30 AAAH!:<br />
Marktgasse 14. Treffpunkt Garçon Sauvage<br />
DO 28. <strong>Juni</strong><br />
Zürich<br />
19.30 z&h Schwule Studis an Uni & ETH:<br />
z&h Nachtessen bei schönem Wetter <strong>im</strong><br />
Freien sonst <strong>im</strong> HAZ-Centro, Sihlquai 67.<br />
Infos www.zundh.uzh.ch<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Prêt à danser.<br />
DJ Mad House<br />
FR 29. <strong>Juni</strong><br />
Delémont<br />
21.30 Pride Jura <strong>2012</strong>: Austauschen und Verändern<br />
Der Film «Milk» <strong>im</strong> Schlosshof. Bei<br />
schlechtem Wetter in der Schlosshalle. Detaillierte<br />
Infos und Programm www.pridejura.ch<br />
Winterthur<br />
18.00 W I L S C H: Winterthurer Lesben und<br />
Schwule ist am Albanifest in Winterthur.<br />
Festwirtschaft und Barbetrieb, Kuchenbuffet<br />
und marokkanisches Menu. Im und vor<br />
dem Lokal Badgasse 8<br />
Zürich<br />
19.30 G a yM ig s: schwule Migranten Treff <strong>im</strong><br />
HAZ-Centro, Sihlquai 67<br />
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Uncut Friday.<br />
DJ Gaetano mit Vocal-, 90ies und Deep<br />
House<br />
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren XXL Naked Party<br />
Supersize! Fr. 39.– alles inklusive Garderobe und<br />
Getränke (excl. Spirituosen). Einlass nur nackt<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Pop on Top. DJ Marc S<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />
Dresscode XXL Naked Party Supersize!<br />
SA 30. <strong>Juni</strong><br />
Aarau<br />
08.00 Aa rglo s: Lesbengruppe Weindegustation<br />
in Losone. Weitere Infos nach Anmeldung<br />
bis 15.6. bei brigitte.salewski@bs-ag.ch<br />
Delémont<br />
12.00 Pride Jura <strong>2012</strong>: Austauschen und<br />
Verändern Ab 12h Empfang am Bahnhof<br />
durch die Theatergruppe Cours de Miracles.<br />
Village in der Altstadt und <strong>im</strong> Schlosshof.<br />
13.45h Urban Poetry vor Rathaus. Ab 14h<br />
Ansprachen vor dem Rathaus von Elisabeth<br />
Baume-Schneider, Damien Chappuis,<br />
Barbara Lanthemann, Niels Rebetez, Chatty<br />
Ecoffey & Maëlle, ab 15h Umzug mit Wagen,<br />
Musik etc. ab Rathaus über Bahnhofquartier<br />
zurück zum Rathaus. Diverse Konzerte<br />
mit The Brats, Catherine d Oex, Schwubs,<br />
Gallavin, Ismael Schneider etc. Konzert von<br />
Charlotte Parfois in der Schlosshalle um<br />
21h, ab 23.15 Disco Fr. 25.– für Konzert und<br />
Disco, nur Disco Fr. 15.–. Afterparty 03h -<br />
06h <strong>im</strong> Ozzed Club, Rue Saint-Maurice 3.<br />
Fr. 10.–. Detaillierte Infos www.pridejura.ch<br />
Winterthur<br />
16.00 W I L S C H: Winterthurer Lesben und<br />
Schwule ist am Albanifest in Winterthur.<br />
Festwirtschaft und Barbetrieb, Kuchenbuffet<br />
und marokkanisches Menu. Im und<br />
vor dem Lokal Badgasse 8<br />
Zürich<br />
20.00 Platzhirsch: Spitalgasse 3. Nachthirsch.<br />
All around the World-House<br />
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. G-Dance.<br />
DJ Groovemaster<br />
22.00 Women only!: Diverse DJs & Special Live<br />
Act. Alte Kaserne, Zeughaus 5,<br />
Kanonengasse 16. www.colors-night.ch &<br />
www.swisslesbians.ch<br />
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Cruising<br />
unl<strong>im</strong>ited<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Men only night. DJs<br />
Garçon Sauvage & Gil Everest<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-<br />
Anlass Open Sector. Kein Dresscode<br />
Impressum<br />
Herausgeber und Verleger: AfM-Publikationen, Martin Ender<br />
Redaktion und Verlagsadresse: AfM-Publikationen, Martin Ender, Mühlebachstrasse 174, Postfach, 8034 Zürich, Tel. 044 388 41 54, Fax 044 388 41 56, info@cruiser.ch<br />
Infos für die Agenda: agenda@cruiser.ch | Infos an die Redaktion: redaktion@cruiser.ch<br />
Redaktionelle Mitarbeit: Lola Sara Arnold-Korf, Thomas Borgmann, Charly Büchi, Andreas Candinas, Daniel Diriwächter, Martin Ender, Branko B. Gabriel,<br />
René Gerber, Oliver Hölcke, Mark-Philip Ingenhoff, Hanspeter Künzler, Michael Lenz, Alex Rudolf, Stefan Schüpbach<br />
Grafik / Layout: Deny Fousek, Bertastrasse 1, 8003 Zürich Litho: Beni Roffler, Letzigraben 114a, 8047 Zürich<br />
Inserate: AfM-Publikationen, Martin Ender, Postfach, 8034 Zürich, Tel. 044 388 41 54, Fax 044 388 41 56, anzeigen@cruiser.ch<br />
Fachberater: Pierre André Rosselet, Rechtsanwalt<br />
Druck: Neue Luzerner Zeitung AG, <strong>Cruiser</strong> Auflage: 15 000 Exemplare, 10 Ausgaben jährlich<br />
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