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Cruiser im Juni 2012

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CRUISER Edition June <strong>2012</strong><br />

This magazine is gay<br />

Zurich Pride Festval <strong>2012</strong>, Wiener Lifeball, Brüssel, Donna Summer, Johannes Sieber,<br />

Barack Obama, Alessandro Wenger, Callboy Leon, Outdoor-Cruising


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09.06.12<br />

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CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Inhalt<br />

Editorial<br />

Das Titelbild und die Fotostrecke in dieser Ausgabe mögen etwas irritieren. Als «Kr<strong>im</strong>inelle» präsentieren<br />

sich die «Zurich Pride Festival»-Präsidentin und weitere Persönlichkeiten. Mit dem Motto<br />

«Welcome to reality» wollen sie anlässlich der diesjährigen Pride darauf hinweisen, dass noch in<br />

etlichen Ländern Homosexualität als «cr<strong>im</strong>inal» gilt. Die Pride ist Schwerpunkt dieser Ausgabe.<br />

Aber auch über das Outdoor-Cruising berichten wir, über Brüssel, Obama, Donna Summer, den<br />

Wiener Lifeball, das GayBasel Schiff und wir lassen einen Luxus-Callboy zu Worte kommen.<br />

Martin Ender, Verleger<br />

6<br />

Welcome To Reality<br />

Das Zurich Pride Festival<br />

14<br />

Schiff Ahoi!<br />

Das GayBasel­Schiff sticht in See<br />

20<br />

Ein Bett <strong>im</strong> Kornfeld<br />

Der <strong>Juni</strong>­Outdoor­Cruising­Report<br />

28<br />

Brüssel<br />

Eine Stadt mit tausend Gesichtern<br />

32<br />

Yes, I Do<br />

Barack Obama spricht sich für die Gay­Ehe aus<br />

38<br />

Donna Summer<br />

Tod einer Disco­Königin<br />

News 4 • Prominent 10 • Schweizer News 13 • Szene 16 • Alessandro Wenger 19<br />

Wiener Life Ball 22 • Fotostrecke 23 • Branko trifft… 30 • kultur 34 • Buch 36<br />

Kolumne 39 • Musik 40 • Hot 4 You 41 • Pia 42 • Dr. Gay 43 • Agenda 44<br />

3


News CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Internationale<br />

News<br />

4<br />

Melbourne<br />

Adventisten schliessen Schulen<br />

nach Streit um Homo-Ehe<br />

Die Kirche der Adventisten des 7. Tags hat eine<br />

Sprachschule für Migranten und Flüchtlinge<br />

in Melbourne geschlossen, nachdem sich der<br />

Schulleiter auf seiner Facebook-Seite für die Legalisierung<br />

der Ehe für Homosexuelle in Australien<br />

ausgesprochen hatte. Johnny Wong, ein<br />

Elder der Kirche, habe in einer E-Mail an Schulleiter<br />

Keith Paulusse die «biblische Sichtweise»<br />

betont, nach der die Ehe ausschliesslich zwischen<br />

Mann und Frau erlaubt sei. Der 60-jährige,<br />

offen schwule Paulusse seinerseits warf den<br />

Adventisten vor, eine Verleumdungskampagne<br />

gegen ihn gestartet zu haben. Ein Vertreter<br />

der Kirche habe ihn gegenüber einigen seiner<br />

Freunde als Pädophilen bezeichnet, sagte der<br />

pensionierte Psychologe.<br />

Dresden<br />

Flaggenverbot am Rathaus<br />

Zum CSD werden in Dresden erneut keine Regenbogenfahnen<br />

am Rathaus wehen. Im vergangenen<br />

Jahr begründete Bürgermeister Hartmut<br />

Vorjohann (CDU) das Flaggenverbot mit<br />

«Bauarbeiten» am Rathaus. Da diese inzwischen<br />

abgeschlossen sind, musste in diesem Jahr die<br />

«Flaggenverordnung» für die Ablehnung herhalten.<br />

Diese lasse eine Rathausbeflaggung nur bei<br />

politischen Veranstaltungen zu und der CSD sei<br />

nicht als solche einzustufen. Die Absurdität des<br />

Vorgangs belegt der Umstand, dass Oberbürgermeisterin<br />

Helma Orosz die Schirmherrschaft<br />

über den CSD übernommen hat und in einem<br />

Grusswort den CSD als eine «eindrucksvolle politische<br />

Demonstration – für Vielfalt und Toleranz,<br />

gegen Vorurteile und Diskr<strong>im</strong>inierung»<br />

preist.<br />

Paris: Frankreich<br />

sagt Oui<br />

Der Wahlsieg von François Hollande hat auch<br />

für die Gay Community Frankreichs grosse<br />

Auswirkungen. Erstmals wird ein Politiker<br />

Staatspräsident, der ein ausgewiesener Befürworter<br />

der Homo-Ehe ist. Er wolle die Homo-<br />

Ehe bis Mitte 2013 durchsetzen, hatte der Sozialist<br />

<strong>im</strong> Wahlkampf versprochen. Welche<br />

Versprechungen des von wirtschaftspolitischen<br />

Themen dominierten Wahlkampfs Hollande<br />

jedoch umsetzen kann, wird sehr stark<br />

vom Ausgang der Parlamentswahlen <strong>im</strong> <strong>Juni</strong><br />

abhängen. Sollte die Sozialistische Partei auch<br />

bei den Parlamentswahlen triumphieren, hätte<br />

Hollande freie Bahn für sein Oui zur Homo-<br />

Ehe. Hollandes abgewählter Amtsvorgänger<br />

Nikolas Sarkozy hatte die Homo-Ehe strikt<br />

abgelehnt.<br />

London<br />

Homo-Preis für Hillary<br />

Kommt sie? Oder kommt sie nicht? Das ist die<br />

meist diskutierteste Frage in dieser Gay-Pride-<br />

Saison in London. Die US-Aussenministerin Hillary<br />

Clinton wird für ihr langes und entschiedenes<br />

Engagement für Lesben und Schwule mit<br />

dem «World LGBT Award» ausgezeichnet. Aber<br />

es ist noch offen, ob Clinton nach London kommen<br />

und den Preis auf einer Benefiz-Dinnergala<br />

1in einem Fünf-Sterne-Hotel persönlich entgegennehmen<br />

kann. Konkret wird Clinton für<br />

ihre Rede über die Rechte von Schwulen, Lesben<br />

und Transsexuellen <strong>im</strong> vergangenen Dezember<br />

vor den Vereinten Nationen geehrt werden. Darin<br />

hatte Clinton die Staaten der Welt aufgefordert,<br />

sich «auf die richtige Seite der Geschichte»<br />

zu stellen.<br />

Phuket<br />

Toleranz auf Ferieninsel<br />

Phuket steht Schwulen, Lesben, Bi- und Transsexuellen<br />

offen und tolerant gegenüber. Drei<br />

Viertel der von der Phuket Gazette befragten Leser<br />

sagten, Phuket sei «tolerant» oder gar «sehr<br />

tolerant» gegenüber der Gay Community. Mit 46<br />

Prozent bildeten diejenigen, die «sehr tolerant»<br />

angekreuzt hatten, den grössten Einzelblock.<br />

Allerdings wurden auch demographische Unterschiede<br />

deutlich. 49 Prozent der Touristen<br />

und 46 Prozent der auf der thailändischen Ferieninsel<br />

dauerhaft lebenden Ausländer fanden<br />

Phuket gegenüber Schwulen «sehr tolerant».<br />

Hingegen nur 33 Prozent der Thais gaben «sehr<br />

tolerant» als Antwort. Die thailändische Gesellschaft<br />

ist gegenüber sexuellen Minderheiten<br />

konservativer eingestellt, als es die vielen Bars<br />

in den bei Ausländern beliebten Destinationen<br />

Phuket, Pattaya oder Bangkok vermuten lassen.<br />

Melbourne<br />

Tausende demonstrieren für<br />

Homo-Ehe<br />

Tausende haben Mitte Mai in den grossen Städten<br />

Australiens an Kundgebungen für die Einführung<br />

der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare<br />

teilgenommen. Der Grünenpolitiker Adam<br />

Bandt, der <strong>im</strong> Parlament eine Gesetzesinitiative<br />

zur Legalisierung der Homo-Ehe eingebracht<br />

hat, sei bei der Kundgebung in Melbourne wie<br />

«ein Rockstar» gefeiert worden, meldeten australische<br />

Medien. Bandt habe das Ja-Wort zur<br />

Homo-Ehe durch US-Präsident Barack Obama


CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

News<br />

gepriesen und gesagt: «Wenn das gut genug ist<br />

für den Führer der freien Welt, dann sollte es<br />

auch gut genug sein für die führenden Politiker<br />

der Parteien hier in Australien.» Australiens<br />

Parlament wird voraussichtlich noch in diesem<br />

Jahr über die insgesamt drei vorliegenden Gesetzesinitiativen<br />

zur Legalisierung der Ehe für<br />

Schwule und Lesben entscheiden.<br />

Manila/Sydney<br />

Gemischte Reaktionen auf<br />

Obama<br />

Das Ja-Wort von US-Präsident Barack Obama hat<br />

bis in die asiatisch-pazifische Region Wellen geschlagen.<br />

Die einflussreiche Australian Christian<br />

Lobby (ACL) hat den Vorstoss von Obama<br />

entschieden zurückgewiesen. Der US-Präsident<br />

mache sich «lächerlich», wenn er annehme, dass<br />

die Einführung der Homo-Ehe nicht die Tür zur<br />

Legalisierung von «Polygamie« öffne. In Australien<br />

berät das Parlament derzeit mehrere Gesetzesinitiativen<br />

zur Legalisierung der Ehe zwischen<br />

gleichgeschlechtlichen Paaren. Schwulenaktivisten<br />

auf den mehrheitlich katholischen Philippinen<br />

lobten Obama für seinen Mut, sich <strong>im</strong><br />

Wahlkampf für die Homo-Ehe stark zu machen.<br />

Jedoch betonte die Homosexuellengruppe ProGay<br />

gegenüber philippinischen Medien, dass für sie<br />

die Forderung nach gesetzlichen Massnahmen<br />

gegen die Diskr<strong>im</strong>inierung und Gewalt gegen<br />

Homo- und Transsexuelle Vorrang vor der rechtlichen<br />

Gleichstellung homosexueller Paare habe.<br />

Rom<br />

Römischer Aberglaube<br />

Für den Vizerektor der Päpstlichen Universität<br />

Gregoriana in Rom ist die Sache klar.<br />

Schwule vergehen sich eher an Kindern als<br />

Heteros. Nicht jeder Schwule sei ein Kinderschänder,<br />

sagte der deutsche Professor und<br />

Jesuit Hans Zollner in einem Interview mit<br />

einer polnischen Zeitung. Es gebe auch keinen<br />

«direkten kausalen Zusammenhang»<br />

zwischen Homosexualität und Kindesmissbrauch.<br />

Aber trotzdem gehe von Schwulen<br />

ein «höheres Risiko» aus, Kinder sexuell zu<br />

belästigen. Eine <strong>im</strong> Auftrag der katholischen<br />

Bischofskonferenz der USA durchgeführte<br />

Studie war <strong>im</strong> vergangenen Jahr allerdings zu<br />

einem anderen Ergebnis gekommen. Schwule<br />

hätten nicht in einem höheren Ausmass Sex<br />

mit Kindern.<br />

Tokio<br />

Samurais für Schwulenrechte<br />

Tausende haben in Tokio an der japanischen<br />

Gay Pride Parade teilgenommen. Die japanischen<br />

Schwulen und Lesben zogen Ende April<br />

mit Regenbogenfahnen und Transparenten<br />

durch Tokios Einkaufsviertel Shibuya. Zu<br />

sehen waren auch bunte Kostüme und manche<br />

verliehen ihrer Entschlossenheit, für<br />

die schwul-lesbische Gleichberechtigung zu<br />

kämpfen, durch das Tragen des Outfits von<br />

Samurai-Kriegern Nachdruck. Mehr als 2500<br />

Menschen hatten an der ersten Gay Pride Parade<br />

in der Geschichte Tokios teilgenommen. Die<br />

Veranstalter des Tokyo Rainbow Pride zeigten<br />

sich aber überzeugt, dass die Parade in spätestens<br />

fünf Jahren 50 000 Teilnehmer haben<br />

wird. Bisher findet die grösste Gay Pride Parade<br />

Asiens jedes Jahr <strong>im</strong> Herbst in Taiwans Hauptstadt<br />

Taipeh statt.<br />

Washington<br />

Rechte schiesst schwulen<br />

Romney-Sprecher ab<br />

Richard Grenell war nur zwei Wochen aussenpolitischer<br />

Sprecher des republikanischen US-<br />

Präsidentschaftkandidaten Mitt Romney, als er<br />

schon wieder kündigte. Der 45 Jahre alte, offen<br />

schwule Republikaner war von konservativen<br />

republikanischen Kreisen wegen seiner Homosexualität<br />

gemobbt worden. Die einflussreiche<br />

christliche Rechte machte aus ihrer Freude über<br />

den erfolgreichen Abschuss Grenells keinen<br />

Hehl. «Mitt Romney wird nie mehr einen homosexuellen<br />

Aktivisten für eine wichtige Position<br />

seiner Kampagne einstellen», jubelte Bryan Fischer,<br />

Radiomoderator der ultra-rechten American<br />

Family Association. Bürgerrechtsorganisationen<br />

warfen Romney jedoch die Kapitulation<br />

vor den Forderungen extremistischer Anti-Homosexuellen-Gruppen<br />

vor.<br />

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5


Pride CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Welcome To Reality<br />

Das Zurich Pride Festival will mit diesem Motto aufwecken<br />

Von Martin Ender<br />

Chriss Kling, Vorstandsmitglied und Mediensprecher des Zurich Pride Festival.<br />

6


CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Pride<br />

Das diesjährige Zurich<br />

Pride Festival startet am<br />

8. <strong>Juni</strong> mit der Zürich<br />

Pride Week und dauert bis<br />

zum 17. <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong>. Das<br />

Motto weist darauf hin,<br />

dass wir in der Schweiz in<br />

der Schwulenpolitik viel<br />

erreicht haben, aber noch<br />

nicht genug. Weltweit gesehen,<br />

gibt es erst recht<br />

noch viel zu tun. CR sprach<br />

mit Chriss Kling, Vorstandsmitglied<br />

und Mediensprecher<br />

des Zurich Pride Festival.<br />

CR: Chriss, vorab ein paar persönliche Fragen. Wie lange engagierst<br />

du dich denn schon für die Community?<br />

CHRiSS: Wenn ich die Zeit in Deutschland mit einrechne, sind es rund 14<br />

Jahre.<br />

CR: Aus welcher Gegend in Deutschland kommst du?<br />

CHRiSS: Ursprünglich aus dem Ruhrgebiet in der Nähe von Düsseldorf. Ich<br />

bin aber recht früh nach Köln gezogen.<br />

CR: Das sind ja zwei Welten, Düsseldorf und Köln, obwohl die Städte<br />

nicht weit auseinander liegen.<br />

CHRiSS: Ja genau, ich habe mich in Köln auch wesentlich wohler gefühlt. Für<br />

mich – ich war gerade <strong>im</strong> Outing – war Köln der Glanzpunkt der schwulen<br />

Welt. Alles ging nach Köln. Mit 18 bin ich dann in einen Kölner Vorort<br />

gezogen. Von da aus engagierte ich mich für die Szene in Bonn, konkret<br />

für das schwullesbische Sommerfest. Da gehöre ich zur Gründer-Gruppe.<br />

Ein guter Freund hat das Fest ins Leben gerufen und ich bin eingestiegen<br />

und habe eine Zeit lang mitgemacht. Danach engagierte ich mich für die<br />

Cologne Pride – damals wars noch der «Kölner CSD». Später bin ich in die<br />

Schweiz gekommen und wollte erst mal etwas Pause machen mit meinem<br />

Engagement für die Szene.<br />

CR: Wann bist du in die Schweiz gekommen?<br />

CHRiSS: Das war <strong>im</strong> Jahr 2004. Die Pause war wohl eine Illusion. Ich bin<br />

recht schnell wieder aktiv geworden. Mir hat etwas gefehlt... ich musste<br />

irgendwas machen... Erst bin ich zum Radio Queertunes gestossen... dann<br />

kam die EuroPride. In der Zeit war ich Vorsitzender be<strong>im</strong> Radio. Wir hatten<br />

das recht gross aufgezogen. Grosses Areal, grosse Räumlichkeiten. Es<br />

war finanziell aber sehr mühsam, parallel zur EuroPride Sponsoren zu<br />

finden. Es kam noch die Finanzkrise dazu. Das Radio ging danach zurück<br />

an den ursprünglichen Betreiber. Ich habe nicht weitergemacht, weil ich<br />

bereits <strong>im</strong> Vorbereitungsteam der Pride dabei war. Seit die grosse Umstellung<br />

mit der Namensänderung an der Generalversammlung des ehemaligen<br />

CSD-Vereins vollzogen wurde, war ich von Anfang an bei der Pride<br />

dabei. Also seit 2009.<br />

So habe ich mich wiederum – wie damals in Bonn und Köln – für die<br />

Pride eingesetzt. Das ist mein Leben, ich muss da mitmachen, weil mir<br />

das sehr viel bedeutet und am Herzen liegt.<br />

CR: Nun stehen wir vor der Pride <strong>2012</strong>. «Welcome To Reality». Was will<br />

das Motto ausdrücken? Leben wir denn <strong>2012</strong> in einer Traumwelt? Uns<br />

geht es doch relativ gut.<br />

CHRiSS: Ja, uns geht es recht gut. «Willkommen in der Realität» will darauf<br />

hinweisen, dass es weltweit, oder auch nur schon europaweit gesehen,<br />

unterschiedlichste Realitäten zum Thema Akzeptanz, Toleranz gegenüber<br />

Homosexuellen gibt. Wir haben hier in der Schweiz in den letzten<br />

40 Jahren unglaubliche Erfolge erzielt. Eben fand der Anlass «Der Kreis»<br />

statt, ein Empfang, an dem ein grossartiges Projekt vorgestellt wurde.<br />

Man sieht die heutige Schweiz danach mit andern Augen. Ich fand das megainteressant,<br />

weil es eigentlich eine der Ur-Institutionen in Europa ist,<br />

was die Schwulenbewegung angeht. Ja, es ist eine tolle Realität, in der wir<br />

leben, wir sitzen gerade zusammen in einem Strassencafé. Du kannst als<br />

Mann mit deinem Freund, als Frau mit deiner Freundin draussen sitzen<br />

und Arm in Arm durch die Strasse gehen. Vielleicht kassierst du schiefe<br />

Blicke, aber du kannst dich frei bewegen.<br />

Tun wir dasselbe in Moskau, in Belgrad, in Tiflis, so haben wir eine ganz<br />

andere Realität. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht verprügelt werden.<br />

Global gesehen, haben wir <strong>im</strong>mer noch 79 Staaten, in denen es harte Gefängnisstrafen<br />

bis hin zur Todesstrafe auf Homosexualität oder homosexuelle<br />

Handlungen gibt.<br />

Darum unser Motto: Willkommen in der Realität. Hier in der Schweiz<br />

müssen wir uns noch da und dort anstrengen, bis wir volle Gleichberechtigung<br />

haben... sei’s <strong>im</strong> Adioptionsrecht, sei’s in Sachen Mobbing und Bullying,<br />

was es in vielen Bereichen <strong>im</strong>mer noch gibt, oder denken wir an<br />

die Spitzensportler, die befürchten müssen, dass Sponsoren abspringen,<br />

wenn sie sich outen. Oder dass sie aus Mannschaften rausfliegen – alles<br />

natürlich inoffiziell.<br />

CR: Wenn wir jetzt die Schweiz mit Deutschland vergleichen, in der<br />

Schweiz war Homosexualität nie verboten wie in Deutschland. Sie<br />

war auch relativ akzeptiert.<br />

Deutschland hat uns mit der Gesetzgebung irgendwann überholt...<br />

CHRiSS: ...ja, das war 2001<br />

CR: Wie siehst du heute die Situation: Sind wir in der Gleichstellung<br />

etwa gleich ausgewogen, gleich fortschrittlich? Oder hinken wir in<br />

der Schweiz hinterher.<br />

CHRiSS: Wenn ich mir die Anfänge in Deutschland vor Augen führe, so war<br />

das unter der damaligen Regierung ein schöner Erfolg, dass das Gesetz<br />

zustande kam.<br />

Es hatte leichte Fehler. Es ging um die Eintragung der Partnerschaft –<br />

wie in der Schweiz – es war nicht die Ehe. Und es wurde den Ländern<br />

überlassen, wie sie den Akt der Eintragung handhaben wollen. Ich als<br />

Nordrhein-Westfale hatte Glück. Da wurde die Zeremonie auf dem Standesamt<br />

abgehalten.<br />

CR: ...In Bayern aber nicht...<br />

CHRiSS: In Bayern – man halte sich fest – wurde die Eintragung der Partnerschaft<br />

auf dem Friedhofsamt abgehalten. In der Nebenhalle war womöglich<br />

gerade eine Aufbahrung, und Schwule und Lesben durften daneben<br />

heiraten. Nebst solchen «Fehlern» gab’s auch noch andere. Aber das ist<br />

inzwischen ausgemerzt. In der Schweiz war so etwas gar kein Thema, als<br />

das Gesetz 2005 kam. Man konnte überall auf die Gemeinde gehen und<br />

sich eintragen lassen. Die Zeremonie wird heute unterschiedlich abgehalten.<br />

Mal ist es eher eine einfache Vertragsunterzeichnung, in vielen<br />

Gemeinden wird aber auch eine Zeremonie abgehalten. Die Schweiz ist<br />

<strong>im</strong> Grossen und Ganzen, würde ich sagen, fast besser dran.<br />

CR: Ein grosses offenes Thema ist die Adoption. Die wurde gerade mal<br />

politisch aufgegleist. Und noch gibt es weitere Anliegen, die der Lösung<br />

harren in der Schweiz. Wie wichtig ist es für dich, auch über die<br />

Landesgrenzen hinauszuschauen.<br />

CHRiSS: Ja, die Adoption ist unterwegs, es wurde bereits viel Arbeit geleistet,<br />

aber eine Menge liegt noch vor uns. Zum zweiten Punkt: Andere Länder<br />

nicht aus den Augen zu lassen, das ist wichtig. Und die Schweiz ist ein<br />

gutes Vorbild, sei’s für andere Länder in Europa oder weltweit. Wir zeigen<br />

offen, wir haben das Partnerschaftsgesetz, wir leben schon so. Die<br />

Gesellschaft funktioniert trotzdem, keiner muss tot umfallen, wenn er<br />

sieht, dass sich zwei Männer küssen... man muss einfach den Horizont<br />

7


The famous Gay Festival visits Zurich for a one off party during<br />

Zurich Pride. Expect the hottest guys and the best music in town<br />

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CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Pride<br />

<strong>im</strong> Kopf weiter aufmachen. Darum ist dieses Vormachen sehr wichtig. Es<br />

gibt einen Satz <strong>im</strong> Interview mit Kasha Nabagesera aus Uganda, der mir<br />

seht gut gefällt: «Ihr verdient es, ausgiebig zu feiern. Ihr habt so hart gearbeitet,<br />

um an den Punkt zu kommen, an dem Ihr jetzt seid. (...) Menschen<br />

wie Ihr, die uns unterstützen, geben uns Mut.»<br />

CR: Kasha Nabagesera wurde von Queeramnesty eingeladen. Das Interview<br />

mit ihr, aus dem der eben erwähnte Satz stammt, ist in dem<br />

Zurich-Pride-Festival-Magazin nachzulesen. Die Uganderin wird<br />

auch auf dem Helvetiaplatz als Auftakt zum Demonstrationsumzug<br />

zur Community sprechen...<br />

CHRiSS: Genau. Und noch etwas liegt mir ganz besonders am Herzen. Im<br />

Rahmen der Zurich Pride Week findet am Donnerstagabend die Podiumsdiskussion<br />

in der Bäckeranlage mit Kasha Nabagesera statt. Es ist ein politisches<br />

Highlight und eine wirklich einmalige Gelegenheit, hautnah zu<br />

erfahren, was derzeit in Uganda an Homo-Feindlichkeit abläuft.<br />

CR: Der Pride-Samstag, als CSD-Tag, ist <strong>im</strong>mer noch in den Köpfen fest<br />

verankert «Zurich Pride Week». Nehmen das die Leute überhaupt wahr?<br />

CHRiSS: Doch, ja. Wir veranstalten die Woche nun zum zweiten Mal. Im letzen<br />

Jahr wars ein echter Erfolg. Es wurde <strong>im</strong>mer wieder gewünscht, dass<br />

nebst Party-Feeling auch kulturelle oder sportliche Anlässe möglich sein<br />

sollten. Wir als Vorstand haben daher die Plattform Zurich Pride Week ins<br />

Leben gerufen. Wir planen dabei kein Programm, das machen Vereine<br />

und Organisationen selber und füllen es so aus.<br />

Gaysport bietet beispielsweise Kurse an, an denen man hingehen und<br />

schnuppern kann. Es gibt auch einen kulturellen Teil. Im Zentrum Karl der<br />

Grosse findet «Auftritt, bitte» statt. Das ist eine Veranstaltung mit einer offenen<br />

Bühne, wo jeder auftreten, Musik machen oder singen kann. Und unter<br />

anderm gibt es in dieser Woche eben die erwähnte Podiumsdiskussion.<br />

CR: Mit S<strong>im</strong>onetta Sommaruga haben die Veranstalter eine prominente<br />

Rednerin gewinnen können. Nun rechnet man mit einer grossen<br />

Zuhörerschaft, und der <strong>im</strong> Programmheft angekündigte Werdmühleplatz<br />

ist wohl zu klein. Wo findet jetzt dieser politische Höhepunkt<br />

der Pride statt? Auf dem Turbinenplatz??<br />

CHRiSS: Ja, S<strong>im</strong>onetta Sommaruga wird gegen Abend (um 17.45 Uhr) nach<br />

der Demo auf der Hauptbühne sprechen.<br />

Nathalie Schaltegger, Präsidentin ZHPF wird auf dem Helvetiaplatz den<br />

politischen Demonstrationsumzug eröffnen. Ebenfalls auf dem Helvetiaplatz<br />

werden die bereits erwähnte Kasha Nabagesera aus Uganda und<br />

Alicia Parel, die designierte Geschäftsführerin von PinkCross, sprechen.<br />

CR: Was sagst du den Politikverdrossenen, damit auch sie an der<br />

Demonstration teilnehmen und unserer Bundesrätin zuhören?<br />

CHRiSS: Politik ist ein schwieriges Thema für die Jugend. Auch ausserhalb<br />

der Schwulenpolitik. Es herrscht weit verbreitet die Meinung: «Die machen<br />

sowieso, was sie wollen» und vielen geht Politik am Arsch vorbei. Es<br />

ist schade, denn nur über die Politik können wir rechtlich etwas verändern<br />

und Gesetze machen. Zum Beispiel das Antidiskr<strong>im</strong>inierungsgesetz,<br />

das in der Schweiz noch fehlt. Da braucht es schon Leute, die dahinter stehen.<br />

Ich bin froh, dass es Leute gibt, die sich politisch engagieren. Es sind<br />

aber noch nicht genügend. Ehrenamtliche Kräfte braucht es <strong>im</strong>mer, in<br />

allen Bereichen. Ich kann mir nur wünschen, dass die Leute die politische<br />

Message der Pride verstehen und sehen, dass sie sehr wohl was bewegen<br />

können, wenn sie wählen gehen und an Abst<strong>im</strong>mungen teilnehmen.<br />

CR: Chriss, du weisst ja, das CR-Magazin widmet sich gerne der Politik,<br />

dennoch feiern auch wir gerne. Was gibt’s denn da für Highlights, wo<br />

finden die grossen Parties statt? Kannst du mir ein paar wenige Highlights<br />

nennen?<br />

CHRiSS: Also bitte, wenig Highlights haben wir nicht (lacht) Wir haben ganz<br />

viele...<br />

Die Parties sind vielfältig und sehr bunt gemischt. Ein Highlight ist sicher<br />

Wonderworld <strong>im</strong> Palais X-Tra. Ein zweiter Knaller ist die Circuit-Jungle-<br />

Party <strong>im</strong> Escherwyss Club. Dann in der alten Kaserne Sexy Attacks Queer<br />

Beats, ein neues Label. Es gibt zudem eine Women Only Party mit DJ Tatana.<br />

Des Weiteren eine 30+ Party <strong>im</strong> Aubrey Club, und die Ride <strong>im</strong> Club Pfingstweid.<br />

Nicht zu vergessen, am Freitagabend die grosse Kooperationsparty «we<br />

are Zürich» mit mehreren Labels <strong>im</strong> Exil Club.<br />

CR: Chriss, vielen Dank für dein engagiertes Gespräch. Auf eine tolle<br />

Zurich Pride Week und eine stolze Zurich Pride <strong>2012</strong>!<br />

Zurich Pride Festival<br />

Das 9-tägige Zurich Pride Festival dauert vom 08.- 17. <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong> und beinhaltet<br />

die Zurich Pride Week, eine Eröffnungs- sowie Abschlussparty, ein<br />

zweitägiges Strassenfest mit Bars, Essensständen, grosse Bühnenshows,<br />

lesbischwule Parties, LGBT orientierte Conventions, kulturelle wie cineastische<br />

Darbietungen sowie ein politisch motivierter Demonstrationsumzug<br />

durch die Innenstadt.<br />

Der Pride-Samstag<br />

Zurich Pride Demonstration 13.00 - 16.00 Uhr, Helvetiaplatz, Zürich<br />

Politische Reden Beginn: 13.50 Uhr, mit Ansprachen zum Zurich Pride<br />

Festival von Menschenrechtsaktivistin Kasha J. Nabagesera und<br />

Alicia Parel, Politische Rede der Bundesrätin S<strong>im</strong>onetta Sommaruga,<br />

Beginn: 17.45 Uhr auf dem Turbinenplatz, Zürich<br />

Detailinformationen und Aktualisierungen unter<br />

www.zurichpridefestival.ch<br />

Anzeige<br />

9


Prominent CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

John Travolta<br />

Sandra<br />

Die Pop-Ikone der 80er Jahre, die niemals Maria<br />

Magdalena sein wollte, verdankt derselbigen ihren<br />

grössten Hit. Noch heute darf diese Single<br />

auf keiner 80er-Party fehlen. Eine erfolgreiche<br />

Desperate<br />

Housewives<br />

Die beliebten TV-Hausfrauen gehen in Rente.<br />

Die Serie lief <strong>im</strong> Mai in den Staaten aus, bei<br />

uns diesen Herbst auf SF2. Dabei sehen die vier<br />

Protagonistinnen jünger aus, als in der ersten<br />

Saison. Doch nach 180 Folgen gingen die Ideen<br />

aus. Produzent Marc Cherry verkündete schon<br />

vor Jahren, dass mit Staffel 8 das Ende an der<br />

Schon <strong>im</strong>mer war Hollywoodstar John Travolta<br />

den Gerüchten um seine angebliche Homosexualität<br />

ausgesetzt, er verneinte dies jeweils mit einem<br />

Lächeln. Dies dürfte nun vorbei sein, denn<br />

die Gerüchte werden konkret. Wie US-Medien<br />

berichten, wird John Travolta von diversen Masseuren<br />

wegen sexueller Belästigung verklagt.<br />

Der erste vermeintliche Übergriff habe sich <strong>im</strong><br />

Beverly Hills Hotel ereignet. John Travolta soll<br />

sich dort ein Bungalow inklusive Ganzkörpermassage<br />

von einem Masseur aus dem Internet<br />

gebucht haben. Doch wie der Kläger nun behauptet,<br />

verlief die Massage keineswegs rein<br />

«medizinisch». So soll sich John Travolta ausgezogen<br />

haben (bei einer Ganzkörpermassage eigentlich<br />

logisch) und sein Penis wäre «halb erigiert»<br />

gewesen. Danach habe Travolta das Bein<br />

seines Masseurs gestreichelt und gesagt haben:<br />

«Komm schon mein Freund, ich hole dir einen<br />

runter!». Funktioniert hat diese Anmache nicht<br />

<strong>im</strong> Geringsten. Weswegen John Travolta eben<br />

selbst Hand anlegte und danach das doppelte<br />

Honorar gezahlt habe. John Travolta bestreitet<br />

dies natürlich. Zum besagten Zeitpunkt wäre<br />

er nicht in der Stadt gewesen. Der Kläger jedoch<br />

konterte mit einigen int<strong>im</strong>en Details. So sei der<br />

Penis von John Travolta «ca. 20 cm gross und umringt<br />

von langem, drahtigen Schamhaar». Diesem<br />

Desaster folgten nun zwei weitere Klagen in<br />

ähnlicher Form. Auch dies bestreitet das Lager<br />

Travolta. Markant: Dahinter steckt derselbe Anwalt.<br />

Mittlerweile zog der erste Klient seine Klage<br />

zurück. Es steht nun Aussage gegen Aussage:<br />

Travolta steht entweder (auch) auf Männer oder<br />

es handelt sich um einen gezielt organisierten<br />

Rufmord. Ebenfalls in den US-Medien war zu<br />

lesen, dass John Travoltas Religion Scientology<br />

dahinter stecken könnte. Travolta soll seit dem<br />

Tod seines Sohnes über den Austritt nachdenken.<br />

(dd)<br />

10<br />

Karriere folgte, welche Sandra Lauer, spätere<br />

Cretu und dann wieder Ex-Cretu um die ganze<br />

Welt brachte. Dann folgte eine Auszeit in Ibiza,<br />

die Geburt der Zwillinge und eine zweite Hochzeit.<br />

Später veröffentlichte sie weiterhin munter<br />

Alben abseits der Top Ten. Doch wie Sandra<br />

einst gegenüber der Presse mitteilte, «mache<br />

sie ihre Musik nicht mehr des Geldes wegen».<br />

Nun erfüllt die Sängerin ihren Fans einen langersehnten<br />

Wunsch. Mit den Produzenten der<br />

so8os [soeighties] Serie, Blank & Jones, liess sie<br />

ihre Hits digital aufmotzen und fand auch einige<br />

«Raritäten», welche nun auf einem Doppelalbum<br />

rege verkauft werden. Wirklich spannend<br />

ist das nicht. Als interessanter erweist sich<br />

die brandneue Single «Maybe Tonight», welche<br />

das Album begleitet. Diese wurde ganz in der<br />

Tradition ihrer ersten Hits gehalten und soll<br />

Sandra wieder einen Hit bescheren. Aber auch<br />

diesmal nicht des Geldes wegen. Sandra verzichtet<br />

auf grosse Promotion. Was vielleicht auch<br />

besser so ist. Bei jüngeren Live-Auftritten, zu<br />

sehen auf YouTube, krächzt Sandra aus vollem<br />

Herzen. Der Marlboro-Mann könnte es nicht<br />

besser. (dd)<br />

Wisteria Lane eingeläutet werde. Und wie zu<br />

Beginn des Serien-Hits wurden auch diesmal<br />

wieder Zickenkriege aus den Studios vermeldet.<br />

Geben sich Terry Hatcher, Eva Longoria, Marcia<br />

Cross und Felicity Huffman vor der Kamera wie<br />

beste Freundinnen, ist dies hinter den Kulissen<br />

laut US-Medien nicht der Fall. Als böse Fee gilt<br />

Terry Hatcher. In der Serie die liebenswürdige<br />

Susan, soll sie ansonsten nicht gerade das<br />

Herz des Teams gewonnen haben. Auf einem<br />

Abschiedsgruss der Schauspielerinnen an die<br />

Crew waren sämtliche Unterschriften der Damen<br />

zu lesen. Nur die von Terry Hatcher fehlte.<br />

Was an Ex-Kollegin Nicole Sheridan erinnerte,<br />

welche Terry Hatcher einst in einem Interview<br />

als «gemeinste Frau der Welt» bezeichnete. Was<br />

wiederum für die so Gescholtene spricht. Ein<br />

wahres Schauspieltalent. (dd)


CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Prominent<br />

Schwarzer Panther<br />

Man kann noch so raffinierte Fallen stellen,<br />

manches lässt sich schlicht nicht einfangen:<br />

Ein Schweizer Sieg be<strong>im</strong> Eurovision Song Contest,<br />

ein schwuler Fussballer <strong>im</strong> Panini-Album,<br />

ein schwarzer Panther in den Wäldern von Solothurn.<br />

Als Stories <strong>im</strong> Boulevard-Zoo finden<br />

dann aber alle ihren naturnahen Lebensraum.<br />

Da gibt es auch die bedrohte Gattung der Miss<br />

Züri zu bestaunen, die wilden Kerle der Mister<br />

Schweiz-Wahl, zahm frisiert, gern betrachtet<br />

durch das schwule Auge. Die «Lieblinge der<br />

Schwulen», sind das dann Pink Panther? Nebenan<br />

<strong>im</strong> Streichelzoo finden wir Patricia Boser,<br />

Publikumsliebling des diesjährigen Prix<br />

Walo. In ihrer Kuppelshow hat sie hin und wieder<br />

versucht, Gays zusammenzubringen, die<br />

allerdings an 15 Minuten Ruhm mehr interessiert<br />

waren als an der Liebe fürs Leben. Besonders<br />

süss wie <strong>im</strong>mer der frisch geschlüpfte<br />

Nachwuchs: Luca Hänni. Deutschland hat den<br />

Superstar gesucht und ist <strong>im</strong> Berner Oberland<br />

fündig geworden. Viel Spass <strong>im</strong> Haifischbecken,<br />

lieber Luca! Der Panther bleibt ein Phantom, die<br />

Promi-Pinguinparade watschelt vor sich hin,<br />

doch dann, gerade rechtzeitig, wird <strong>im</strong> Zoo<br />

ein echtes Volksstück aufgeführt: «Der Besuch<br />

der jungen Dame». Anina S., Millionen-Erbin<br />

von Walter Roderer, stellt Illnau auf den Kopf<br />

Mark Ronson<br />

Carla Bruni<br />

und stösst die Blick-Leser vor denselben. An der<br />

Trauerfeier als Diva verkleidet, erinnert sie gefangen<br />

hinter ihrem Schleier an den Panther<br />

in Rilkes Gedicht. Und wenn wir schon bei der<br />

Literatur sind: S<strong>im</strong>on Froehling, der mit «Lange<br />

Nächte Tag», seinem Roman über die Zürcher<br />

Gay-Szene, für Aufsehen sorgte, wurde zur Verleihung<br />

des renommierten Bachmann-Preises<br />

in Klagenfurt eingeladen. Keine Miss Züri, die<br />

Millionen erbt und in einer Castingshow einen<br />

schwulen Panther dressiert, aber sicher auch<br />

eine Meldung wert. (rg)<br />

«Süss, aber sicher gay», dachte Lily Allen, als sie<br />

<strong>im</strong> Londoner Club YOYO Mark begegnete. Süss<br />

ja, schwul nein, doch die Liaison sollte ohnehin<br />

geschäftlich werden. Er produzierte ihr Durchbruch-Album,<br />

wandte sich nach brotlosen Jahren<br />

als Hip Hop-Pruduzent dem Pop zu und landete<br />

bald einen weiteren Coup, dem ebenfalls<br />

eine Zufallsbekanntschaft zugrunde lag. Eine<br />

gewisse Amy erzählte ihm, ihr Vater wolle sie<br />

in die Reha stecken, aber sie denke da «No, no,<br />

no». Ronson versuchte in diesem Moment, den<br />

verständnisvollen Kumpel zu markieren, konnte<br />

aber an nichts anderes denken als daran, wie<br />

das als Song klingen würde. Der Rest ist Legende.<br />

Kürzlich hat er Rufus Wainwright unter die<br />

Fittiche genommen, der nächste Hit steht in den<br />

Startlöchern: «Anywhere in the World», Soundtrack<br />

zur Coca Cola-Olympiakampagne. Neun<br />

Monate lang reiste er um die Welt, um Geräusche<br />

verschiedener Sportarten wie Bogenschiessen<br />

oder Hürdenlauf einzufangen und daraus<br />

einen Song zu samplen. Anywhere in the Promi-<br />

World ist er inzwischen auch als DJ gefragt, legt<br />

an P. Diddys Privatsausen auf und an Familienfeiern<br />

<strong>im</strong> Hause Cruise. In seiner Wahlhe<strong>im</strong>at<br />

New York ist die Gästeliste einer angesagten Party<br />

erst vollständig, wenn Ronson draufsteht. Es<br />

muss nicht <strong>im</strong>mer Mark sein, seine Schwestern<br />

Charlotte und Samantha sind weniger bekannt,<br />

aber ebenso einflussreich. Sam machte als Liebhaberin<br />

von Lindsay Lohan Schlagzeilen, aktuell<br />

soll sie mit der Tochter von David Foster<br />

liiert sein, einem der erfolgreichsten Pop-Komponisten<br />

überhaupt. Ihre Zwillingsschwester<br />

Charlotte gilt in den USA als eine der vielversprechendsten<br />

Jungdesignerinnen. Wenn man<br />

für die nächste Party drei Wünsche offen hat,<br />

ist der Fall also klar: Eine Zufallsbekanntschaft<br />

mir Mark! Und mit Charlotte! Und mit Sam! (rg)<br />

Da verliessen sie den Elysée-Palast, der abgewählte<br />

Präsident der Grande Nation und seine<br />

Première Dame. Sarkozy lächelte bemüht, Bruni<br />

strahlte. Dieses Grinsekatze-Gesicht, nein, es<br />

kann nicht nur das Resultat von Botox-Injektionen<br />

sein. Es ist der Blick in die Zukunft einer<br />

Frau mit Vergangenheit. 1976 wurde sie in Turin<br />

geboren, als kleine Schwester der Schauspielerin<br />

Valeria Bruni Tedeschi. Sie besuchte ein<br />

Internat in der Schweiz, wurde in den 1990ern<br />

eines der bestbezahlten Models. L’Oréal, Dior,<br />

Galliano… Bald konnte sie sich vor Aufträgen<br />

kaum retten, verabschiedete sich dennoch aus<br />

der Modewelt, um sich dem Chanson zu widmen.<br />

Auch an Liebhabern mangelte es nicht.<br />

Mick Jagger, Donald Trump, Kevin Costner, Raphaël<br />

Enthoven, schliesslich Nicolas Sarkozy.<br />

Beruflich und privat nahm sich Bruni, was sie<br />

wollte. Als First Lady vermied sie Skandale und<br />

Fettnäpfchen, mal abgesehen vom Lied, in dem<br />

sie einen Lover mit kolumbianischem Kokain<br />

verglich, woraufhin sofort eine staatliche<br />

Pressekonferenz einberufen werden musste. Sie<br />

stand zurückhaltend an der Seite des Präsidenten,<br />

ohne eigene Projekte ganz zu vernachlässigen.<br />

2008 wurde sie Botschafterin <strong>im</strong> Kampf<br />

gegen HIV. Eine Herzensangelegenheit, ihr<br />

schwuler Bruder Virginio starb 2006 an Aids.<br />

Et maintenant? Le petit Nicolas verlässt die Manege,<br />

la grande Carla steckt mitten in den Vorbereitungen<br />

für ihre nächste Nummer. Im Herbst<br />

soll ihr neues Album erscheinen. Darauf ein<br />

Song für ihren Mann und einer gegen Journalisten.<br />

Warum nicht umgekehrt? Wir lassen ihr<br />

Zeit, schliesslich muss sie sich wieder daran gewöhnen,<br />

statt Ballerinas bei Staatsempfängen<br />

glamouröse High Heels auf der Bühne tragen<br />

zu dürfen. (rg)<br />

11


CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

News Schweiz<br />

Heilsarmee feuert Lesbe<br />

Die Heilsarmee kündigte einer He<strong>im</strong>leiterin<br />

die Stelle, weil diese mit einer Mitarbeiterin<br />

eine Beziehung führt. LOS reagiert.<br />

Wie die «NZZ am Sonntag» publik machte, brillierte die Heilsarmee jüngst<br />

nicht mit Nächstenliebe. Die Wohltätigkeitsorganisation hat <strong>im</strong> April der<br />

Leiterin einer Behinderteneinrichtung <strong>im</strong> Kanton Zürich die Stelle gekündigt.<br />

Als Grund gilt eine «int<strong>im</strong>e» Beziehung zu einer Mitarbeiterin.<br />

«Die Heilsarmee toleriere keine ausserehelichen und gleichgeschlechtlichen<br />

Verbindungen von Führungskräften mit Mitarbeitenden», hiess<br />

es in einer internen Mitteilung. Schliesslich müsse an den biblischen<br />

Grundsätzen nach Interpretation der Heilsarmee festgehalten werden.<br />

LOS-Geschäftsführerin Eveline Mugier zeigte sich darüber schockiert,<br />

aber nicht überrascht. Gegenüber der Presse erklärte sie: «Es stört mich,<br />

wenn sich bei der Partnerwahl nicht alle so verhalten können, wie es für<br />

sie st<strong>im</strong>mt». Zudem sei dies eine äusserst strenge Regel in einer Organisation,<br />

die ansonsten gute Arbeit leiste, so Mugier.<br />

Erwähntes Behindertenhe<strong>im</strong> wird von Steuergeldern mitfinanziert. Regierungsrätin<br />

Regine Aeppli (SP) von der Bildungsdirektion zeigt demnach<br />

kein Verständnis für das Vorgehen der Heilsarmee. Leider gibt es keine<br />

rechtlichen Möglichkeiten, um gegen diese Kündigung vorzugehen.<br />

Zahlreiche neue HIV-Diagnosen<br />

erwartet<br />

Die Kampagne «Break The Chain» führte <strong>im</strong><br />

Mai eine schweizweite Gratis-Test-Aktion<br />

durch. Nun wird vermehrt mit neuen HIV-<br />

Diagnosen gerechnet.<br />

So sinnvoll auch das viele Testen ist, es bedeutet automatisch auch neue<br />

HIV-Diagnosen. Die betroffenen schwulen Männer werden erstmals mit<br />

der HIV- Diagnose konfrontiert. Gut zu wissen, dass es Plattformen wie<br />

www.house34.ch gibt, die als anonyme Anlaufstellen Hilfe leisten können.<br />

Die Betroffenen erhalten dort Unterstützung <strong>im</strong> Umgang mit der<br />

Diagnose und für das tägliche Leben mit HIV.<br />

Die Kommunikationsplattform house34.ch bietet <strong>im</strong> Moment eines positiven<br />

Testresultats Unterstützung. Im house34.ch können sich Betroffene<br />

anonym informieren. In den verschiedenen Räumen des virtuellen<br />

Hauses sind Informationen und Tipps für den Alltag mit HIV zu finden:<br />

zur Bedeutung der Diagnose, zu den verschiedenen Therapiemöglichkeiten<br />

sowie zu psychologischen, rechtlichen und medizinischen Themen.<br />

Gleichzeitig besteht auf house34.ch die Möglichkeit, sich mit anderen<br />

Betroffenen persönlich auszutauschen oder an monatlichen Chat Events<br />

mit Experten aus Medizin, Psychologie, Ernährung und Recht teilzunehmen.<br />

Gerade bei einer Neudiagnose ist die fachliche und gleichzeitig anonyme<br />

Unterstützung wesentlich.<br />

www.house34.ch<br />

Oben-ohne verboten!<br />

Heterosexuelle gegen schwitzende schwule<br />

Männerkörper. Der Stairs Club in Zürich verbietet<br />

ab sofort das Oben-ohne-Tanzen.<br />

Der After-Hour-Club-Stairs in Zürich wird oft von Schwulen besucht, besonders,<br />

seit das Labyrinth geschlossen wurde. Und wie eben <strong>im</strong> «Laby»<br />

lassen es sich nun dort die Schwulen gut gehen. Dazu gehört auch das<br />

Zeigen des trainierten Oberkörpers. Da das Stairs nun aber mehrheitlich<br />

von Heteros besucht wird, hagelte es <strong>im</strong>mer wieder Kritik. Stein des<br />

Anstosses ist weniger der Anblick nackten Fleisches, sondern der ganze<br />

Schweiss, welcher den Heterobesuchern an den gebügelten Hemdchen<br />

und Kleidchen und Haaren hängen bleibt.<br />

Stairs-Mitbetreiber Beat Herren gegenüber 20min.ch: «Wir haben das<br />

bislang toleriert, doch jetzt ist Schluss damit». Schwulenfeindlich sei das<br />

Stairs nun aber nicht. Doch eine gewisse Etikette muss sein. «Nightlife-<br />

Experte» Alex Flach betonte <strong>im</strong> selben Artikel von 20min.ch, dass ausschliesslich<br />

in der Gay-Szene oft auf das T-Shirt verzichtet werde, da dort<br />

ja sowieso «quasi jeder Schwule ein Jäger ist.»<br />

Verlosung Raskin App!<br />

Die Zukunft des Desktops hat begonnen:<br />

CR-Magazin und Raskin_Beyond Desktop<br />

verlosen zehn Raskin Apps!<br />

In der Mai-Ausgabe des CR-Magazins berichtete Branko B. Gabriel über<br />

das Schweizer Start-up-Unternehmen Raskin Software LLC mit Sitz in<br />

Zürich. Dieses entwickelte – inspiriert von Macintosh-Urvater und Spezialist<br />

für grafische Benutzeroberflächen Jef Raskin – die revolutionäre<br />

Anwendung «Raskin». Die Software funktioniert sozusagen wie «Google<br />

Earth» für die Dateien auf dem Computer und nutzt dabei das räumliche<br />

Erinnerungsvermögen des Benutzers. Mit der Maus oder – von Notebook-<br />

Besitzern besonders geschätzt – die von iPhone und iPad bekannte und beliebte<br />

Steuerung mittels Gesten auf dem Multi-Touch Trackpad lässt sich<br />

die Anwendung intuitiv bedienen. Insbesondere in der kreativen Umsetzung<br />

von visuellen Inhalten erhöht der Einsatz von Raskin die Effizienz.<br />

Mach mit und gewinne zehn Raskin Apps!<br />

Die Verlosung findet bis Ende <strong>Juni</strong> statt unter :<br />

raskinformac.com/cruiser.<br />

Weitere Infos unter:<br />

raskinformac.com<br />

facebook.com/RaskinSoftware<br />

twitter.com/raskinformac<br />

13


Basel CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Schiff Ahoi!<br />

Eine Woche nach der Zürcher<br />

Pride sticht das GayBasel-<br />

Schiff in See.<br />

Von Daniel Diriwächter<br />

Basel ist <strong>im</strong>mer eine Reise<br />

wert. Besonders dann, wenn<br />

Ende <strong>Juni</strong> das GayBasel-<br />

Schiff seine Anker auswirft.<br />

Die «Galionsfigur» der Basler<br />

Gay-Szene, Johannes Sieber,<br />

verspricht eine Party bis Sonnenaufgang.<br />

Das CR-Magazin<br />

sprach mit Johannes Sieber<br />

über die Sause am Rhein.<br />

CR: Am 23. <strong>Juni</strong> ist es soweit, das GayBasel-<br />

Schiff setzt die Segel. Wann begann die Vorbereitung<br />

dafür?<br />

JOHANNES SiEBER: Das war <strong>im</strong> März. Wir trafen die<br />

Crew vom Schiff, die in die Produktion stark<br />

eingebunden ist, und besprachen den groben<br />

Rahmen, die Aufgaben und den Deal. Anfangs<br />

April luden wir die Labels, Organisationen und<br />

Aktivisten zur Teilnahme ein.<br />

CR: Darf man von DEM Gay-Event in Basel<br />

schlechthin sprechen?<br />

Galionsfigur der Basler Gay-Szene: Johannes Sieber / pd<br />

14


CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Basel<br />

Man darf. Es tummeln sich um die Tausend<br />

Gäste auf den drei Decks des alten Exposchiffs.<br />

Es ist nicht nur die grösste Gay-Veranstaltung<br />

am Dreiländereck, sondern auch die vielseitigste.<br />

Das Programm beginnt bereits um 19<br />

Uhr und dauert bis zum Sonnenaufgang am<br />

andern Tag. Der Vergleich mit dem CSD ist aber<br />

vor allem auf den Charakter der Veranstaltung<br />

bezogen: Sämtliche Organisationen, Labels<br />

und Aktivisten vom lesbisch/schwulen Basel<br />

sind an Bord – eine Veranstaltung mit Symbolcharakter:<br />

«Wir sitzen alle <strong>im</strong> selben Boot».<br />

CR: Das GayBasel-Schiff entstand mehr zufällig<br />

als geplant – wie dürfen wir uns das vorstellen?<br />

Das GayBasel-Schiff ist ein Potpourri. Wir setzen<br />

das Programm nicht «top to bottom» – organisationstheoretisch<br />

gemeint (lacht)» –, sondern<br />

versuchen, die Beiträge der Mitwirkenden in<br />

von Basler Organisationen informieren über<br />

ihre Aktivitäten. Später öffnen wir das Mitteldeck,<br />

wo der «Sprachbefall» eine szenische Lesung<br />

abhält. Sprachbefall ist eine Plattform für<br />

junge Schreibende in Basel und mit einer Spezialausgabe<br />

an Bord; einem glamourösen Dreier<br />

mit Benjamin Teske, Steffen Siebenhüner und<br />

Michael Ernst Gräber. Sie schreiben und performen:<br />

«Somewhere under the Rainbow»!<br />

CR: Und wann steigt die Party?<br />

Der Partybetrieb beginnt um 22 Uhr auf dem<br />

Mitteldeck und <strong>im</strong> Club. Die DJs von Game<br />

Boys, Queer Planet, Isola Club und Rainbow<br />

sowie das Gastlabel SchwuLesDance aus Freiburg<br />

und Boyah kasha aus Zürich stehen an den<br />

Desks. Um Mitternacht spielt der erste Live-Act:<br />

«Speed’n’Tender Hooligans» sind Nick Nobody (David<br />

Max & The Sons Of The Void) und Diskomurder<br />

(Zaber Riders). Gitarre und Gesang treffen auf<br />

CR: Du selbst bist tonangebend in der Gay-Szene<br />

Basel. Wie kam es zu deinem Engagement?<br />

Alles, was ich für die Gay-Szene in Basel tue, ist,<br />

ihr mit GayBasel.ch und dem GayBasel-Schiff<br />

eine Plattform bieten. All die Initiativen und<br />

Aktivitäten werden von andern ergriffen und<br />

realisiert. Aber ja, durch die Plattform hat sich<br />

die lesbisch/schwule Kultur am Dreiländereck<br />

entwickelt. Wir haben heute einige Partylabels<br />

und Organisationen mehr als vor sieben Jahren.<br />

CR: Wie ist es, quasi als «öffentliche» Person<br />

für das schwule Basel zu stehen?<br />

Das habe ich noch nie so gesehen. Ich bin auch<br />

mehrheitlich mit Projekten beschäftigt, die<br />

nicht <strong>im</strong> lesbisch/schwulen Kontext angesiedelt<br />

sind. Und das ist gut so.<br />

CR: Du bist der Bruder von Lovebugs Sänger<br />

Adrian Sieber – die Lovebugs könnten doch<br />

auch mal ein Konzert auf dem GayBasel-<br />

Schiff geben?<br />

Das wäre mal eine gute Idee…;)<br />

CR: Basel ist <strong>im</strong> Vergleich zu Zürich übersichtlich<br />

und doch sehr international. Wie unterscheidet<br />

sich die Gay Community in Basel<br />

von Zürich?<br />

Sie ist kleiner und es gibt weniger «Berufsschwule»,<br />

die vor lauter Leben in der Szene jeglichen<br />

Horizont verloren haben. Und – ein genereller<br />

Unterschied zwischen den beiden Städten – Basel<br />

ist nicht derart hochtourig. Zürich kommt<br />

mir manchmal vor, wie ein Trabi auf der dritten<br />

Überholspur einer deutschen Autobahn, der<br />

sich – links blinkend – mit einem Audi S8 oder<br />

einem Mercedes Benz SL AMG verwechselt. Wir<br />

sind hier eher Bentleys.<br />

CR: Wie machst du den Touristen «dein» Basel<br />

schmackhaft?<br />

Gar nicht. Die kommen auch so!<br />

CR: Johannes, vielen Dank!<br />

© Brigitte Fässler<br />

eine möglichst sinnvolle Dramaturgie zu setzen.<br />

Das Resultat ist quasi die Summe aller einzelnen<br />

Beiträge: Ein buntes Treiben auf einem<br />

Schiff. Zeitweise etwas chaotisch. Wir arbeiten<br />

ganz nach dem Motto: Das Resultat ist das Ziel.<br />

CR: Wie viele «Passagiere» dürfen auf das<br />

Schiff?<br />

Die drei Decks des alten Exposchiffs haben zusammen<br />

eine Kapazität von 1200 Personen.<br />

CR: Was für ein Programm erwartet die Passagiere?<br />

Dieses Jahr eröffnen wir um 19 Uhr auf dem<br />

Oberdeck mit einem Network-Apéro an der mobilen<br />

Zischbar. L&G-Sport lädt zum Mini-Badminton-Tournier<br />

und der schwule Fanclub vom<br />

FC Basel zum Torwandschiessen. Diverse Stände<br />

elektronische Beats. Anschliessend spielt meine<br />

Lieblingsband einen «Secret Gig», den Mann und<br />

Frau keinesfalls verpassen sollte! Den Namen der<br />

Band kann ich leider nicht nennen, weil sonst die<br />

Gage zu teuer gewesen wäre. Es wird getanzt bis<br />

die Sonne auf geht am andern Tag.<br />

CR: Mit an Bord sind viele Organisationen –<br />

ist die Zusammenarbeit innerhalb der Community<br />

in Basel vorbildlich?<br />

Am und auf dem GayBasel-Schiff wirken fast<br />

alle Basler Organisationen und Aktivisten in<br />

der einen oder anderen Form mit. Besonders<br />

freut mich, dass auch Parteien, die sich das Jahr<br />

über teilweise konkurrenzieren, den Weg aufs<br />

Schiff und zur gemeinsamen Sause finden. Das<br />

ist durchaus vorbildlich.<br />

Das GayBasel-Schiff<br />

Was in andern Städten der Christopher Street<br />

Day oder die Gay Pride ist, ist in Basel das Gay-<br />

Basel-Schiff: Einmal <strong>im</strong> Jahr treffen sich die<br />

Macherinnen und Macher der lesbisch/schwulen<br />

Kultur Basels auf dem Schiff <strong>im</strong> Rheinhafen.<br />

Mehr zufällig als geplant, entsteht ein buntes<br />

Programm für Jung und Alt mit Darbietungen,<br />

Infoständen, Konzerten und DJs. Von den frühen<br />

Abendstunden bis tief in die Nacht: Ein buntes<br />

Treiben auf einem Boot. Ein- und Ausstieg<br />

jederzeit möglich.<br />

Programm:<br />

Samstag, 23. <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong>, 19 Uhr bis 05 Uhr<br />

19.00 Uhr, Apéro Network an mobiler Zischbar<br />

21.30 Uhr, Sprachbefall auf dem Mitteldeck<br />

22.00 Uhr, Türöffnung Clubbetrieb<br />

00.00 Uhr, Live: Sweet’n’Tender Hooligans<br />

15


Szene CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Parties und<br />

Events<br />

Club Aaah!<br />

Relab<br />

Einmal <strong>im</strong> Monat wird das Aaah! zum Labor<br />

für moderne Musik, welche das Beste aus Underground<br />

und Subkultur zusammenbringt.<br />

Die Local Heroes Garçon Sauvage und Thomi B<br />

präsentieren an diesem Abend das Neueste,<br />

was es in den Stilrichtungen Progressive und<br />

TechHouse <strong>im</strong> Moment zu hören gibt. Beide<br />

DJs haben schon in praktisch allen Gay Clubs<br />

der Schweiz aufgelegt und verfügen über eine<br />

besonders feine Nase, wenn es darum geht, die<br />

neusten Trends und Tracks aufzuspüren. Und<br />

natürlich auch über das geschulte Ohr, um herauszufiltern,<br />

was davon wirklich gut genug ist,<br />

um an der Relab gespielt zu werden.<br />

Relab <strong>im</strong> AAAH! Samstag, 9. <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

AAAH!, Marktgasse 14, 8001 Zürich<br />

ab 22.30 Uhr<br />

Gay-Festival, welches diesen Sommer sein 5-jähriges<br />

Jubiläum feiert in Barcelona.<br />

DJ Antoine909 (Circuit & Jungle Resident) wird<br />

extra aus London eingeflogen, er trifft auf den<br />

super sexy Römer DJ Phil Romano (Circuit Resident,<br />

Push Club), um den EscherWyss Club<br />

zu rocken. Unser National DJ Juiceppe von Jack<br />

und Freakboutique wird schon ab 22 Uhr hinter<br />

den Plattentellern für «happy Sound» sorgen.<br />

Gespannt darf man auch auf die brandheissen<br />

Circuit-Gogo-Boys sein, die den Club zusätzlich<br />

zum Kochen bringen werden. Ganz speziell für<br />

diese einmalige Party wird <strong>im</strong> Escherwyss Club<br />

eine gemütliche Open-Air-Aera mit Food-Zelt,<br />

Outside-Bar und Smokers-Lounge aufgestellt.<br />

Dazu gibt’s <strong>im</strong> Vorverkauf einen günstigen Eintrittspreis,<br />

damit jeder Partygast das Fest so<br />

richtig geniessen und sich die ganze Nacht lang<br />

vergnügen kann.<br />

16<br />

Jungle/Circuit<br />

The Pride Party<br />

Circuit Festival, Jungle & die Arosa Gay Skiweek<br />

präsentieren heisse Jungs und Girls mit den<br />

berühmtesten Circuit DJs aus Europa für eine<br />

einmalige Pride Party.<br />

Am Pride-Samstag findet die Circuit «one-off»<br />

in Zürich <strong>im</strong> Rahmen des Zurich Pride Festival<br />

statt. Der Halt <strong>im</strong> Zürcher EscherWyss Club ist<br />

die offizielle Schweizer Pre-Party und bietet einen<br />

Vorgeschmack auf das legendäre spanische<br />

schwul-lesbische Sommerfestival der Matinee<br />

Group. Behe<strong>im</strong>atet ist das grösste europäische<br />

Tickets:<br />

CHF 25.– <strong>im</strong> VVK oder CHF 35.– Abendkasse<br />

Vorverkauf: Zürich: Cranberry, Männerzone,<br />

Barfüsser, Sauna Moustache<br />

Genf: Le Phare, Sauna Bains de l’Est<br />

Lausanne: Sauna Pink Beach,<br />

Trixx @ MAD club<br />

Bern: Sauna Sun Deck<br />

Basel: Sauna Sunnyday<br />

Online www.ticketino.ch<br />

Jungle/Circuit<br />

Samstag, 16. <strong>Juni</strong>, <strong>2012</strong>, 22.00 Uhr – 6.00 Uhr<br />

Escherwyss Club, Hardstrasse 305, 8005 Zurich<br />

www.gay-party.com<br />

www.zhpf.ch<br />

www.escherwyss.ch


CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Szene<br />

Jack<br />

The Pride Issue<br />

Jack setzt mit Jodie Harsh, Londons amtierender<br />

Königin der Nacht, sowohl musikalisch als auch<br />

politisch ein Zeichen. Von Nord bis Süd, von Fashion<br />

Week bis MTV, von East End bis Big Apple<br />

– Jodie Harsh steht am Plattenteller, brilliert<br />

und polarisiert allein schon durch ihr Erscheinungsbild.<br />

Ihr Look, irgendwo zwischen Cindy<br />

Lauper und Marilyn Manson, ist lediglich visueller<br />

Blickfang für das, was sie an politischem<br />

Engagement zu bieten hat.<br />

Für die aktuelle Stonewall US-Kampagne<br />

«it gets better» ermutigt sie auf Youtube Schwule<br />

und Lesben, sich in einem oftmals noch <strong>im</strong>mer<br />

ziemlich harrschen Umfeld für ihr Anliegen<br />

einzusetzen. Ein sehr persönlich gefärbter<br />

Clip, der – durch eine äusserst sympathisch<br />

und authentisch wirkende Jodie Harsh – seine<br />

Wirkung auch bei einem breiten Publikum zu<br />

entfalten weiss.<br />

Musikalisch liefert Jodie, mit Beats von Electro<br />

bis House, den Soundtrack für eine Londoner<br />

Partygarde, die es gar nicht erst nötig hat,<br />

mit aufgesetzter Coolness zu kokettieren. Die<br />

prominenten Partygäste an ihrer legendären<br />

«Circus», welche London jeden Freitag in eine<br />

obskure Manege verwandelt, sind keine Geringeren<br />

als Roisin Murphy, Peaches oder George<br />

Michael. Terry Vietheer packt auf vielseitigen<br />

Wunsch hin erneut seine Plattenkoffer. Der gutaussehende<br />

Globetrotter und zugleich musikalisches<br />

Wunderkind, wird sich auch an diesem<br />

Samstag von seiner flockigsten Seite zeigen und<br />

so den Saal einmal mehr in eine wildgewordene,<br />

stampfende Männerhorde verwandeln. DJ<br />

Juiceppe ist und bleibt Jack’s Wonneproppen.<br />

Wie kein anderer bildet er den musikalischen<br />

Kontrapunkt.<br />

Jack – The Pride Issue<br />

Samstag, 9. <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong>, Ab 23.00 Uhr<br />

Festsaal, Pelikanplatz, 8001 Zürich<br />

www.jackcompany.com<br />

www.twitter.com/jackcompany<br />

Frigay Night<br />

Christopher S. rockt den Loft<br />

Dance Club<br />

Vor den Sommerferien sorgen die Macher der<br />

Frigay Night nochmals für ein St<strong>im</strong>mungshoch!<br />

Im <strong>Juni</strong> stehen gleich zwei Sausen auf dem Programm.<br />

Mitte <strong>Juni</strong> steht eine reguläre Frigay Night auf<br />

dem Programm. Frigay steht für Partylaune<br />

total: Homos und Heteros vermischen sich zu<br />

einer wilden Partymeute. Es wird gelacht, geflirtet<br />

und natürlich getanzt – schliesslich haben<br />

DJ C-Side und DJ Pra-Vos ihren Ruf als Hitmaschinen<br />

zu verteidigen. Alltag vergessen und<br />

Spass haben!<br />

Hous-Sound der Superlative mit Christopher S.<br />

Die zweite Frigay Night des Monats widmet sich<br />

voll und ganz dem Special-Guest. Und was für<br />

einem: Kein Geringerer als der angesagte House<br />

DJ Christopher S amtet hinter den Turntables.<br />

Zusammen mit MC Jamayl Maleek bringt er die<br />

Frigay zum Kochen. Wenn das mal kein Vorgeschmack<br />

auf die Sommerferien auf Ibiza und<br />

Co. ist. Let’s Party.<br />

Frigay Night, Freitag, 15. <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Frigay Night – Special, Freitag, 29. <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Je von 22.00 – 5.00 Uhr,<br />

The Loft Dance Club, Haldenstr. 21, 6006 Luzern<br />

Wonderworld<br />

Offizielle Zürich Pride Festival<br />

Party<br />

Auf drei Ebenen entführen nationale und internationale<br />

Zauberer an den DJ-Pulten die Partygäste<br />

ins musikalische Wonderworld.<br />

Ein ganz besonderer Stargast ist der Geiger<br />

Dylan Naylor aus Köln Er spielt auch an der<br />

Kölner Oper und hat auch schon bei diversen<br />

Events durch sein Live-Spiel für Furore gesorgt.<br />

Ausserdem sieht er ziemlich gut aus…<br />

Auf dem Mainfloor verzaubern DJ Ajaxx, Fabio<br />

White und The Oli mit satten Housebeats. Als<br />

Opener wird Ajaxx erst dafür sorgen, den Hexenkessel<br />

auf dem Dancefloor zum Kochen zu<br />

bringen. Er wird dann an Fabio White aus Rom<br />

übergeben, der auch schon in Miami bei der<br />

White Party 40 000 Leute ins musikalische Oz<br />

gebeamt hat. Während seines Sets wird auf der<br />

zauberhaften Bühne ein Special parat gehalten.<br />

Und wer glaubt, mehr geht nicht, bekommt von<br />

London noch einen Underground Star DJ dazu:<br />

The Oli wird dann noch das Letzte aus den Tanzenden<br />

rausholen.<br />

Der zweite Floor ist progressiver. Eigens aus<br />

Amsterdam wird DJRW mit seinem KLM-<br />

7000-Besen eingeflogen. Aber auch hier reicht<br />

ein Zauberer allein natürlich nicht. Aus dem<br />

französischen Teil des herrlichen Auenlandes<br />

wird Vasco anwandern und Ajaxx, der sich ja bis<br />

dahin schon mächtig heiss gezaubert hat, rundet<br />

das magische Trio ab. Damit ist man perfekt<br />

eingest<strong>im</strong>mt, wenn es dann zum Weiterflug ins<br />

nahe gelegene Bagatelle93 kommt. Dort wird<br />

sich zu Vasco, DJRW und Ajaxx der Oltener Elf<br />

Willi P. dazu gesellen.<br />

Im Popkessel wird man dank DJ Wollana mit<br />

einem bunten Mix aus 80s, Schlagern, Pop und<br />

Disco dann vollends auf Wolke 7 in der Wonderworld<br />

gehoben.<br />

Präsentiert wird die absehbar unvergessliche<br />

Nacht von den Veranstaltern der Flexx und der<br />

Selection-Reihen. Beide Namen stehen für geilsten<br />

Sound und die besten Parties in und um Zürich<br />

<strong>im</strong> Gaybereich.<br />

Die anschliessende Wonderworld Afterhour-<br />

Party ist nur 5 Gehminuten vom X-Tra entfernt:<br />

Bagatelle93 an der Langstrasse 93. An den Decks<br />

stehen Ajaxx, DJRW, Vasco und dann noch extra<br />

dazugebucht: Willi P. Versprochen wird eine<br />

Afterhour-Glückseligkeit auf zwei Floors!<br />

Vorverkauf Wonderworld Party und Kombiticket:<br />

www.ticketcorner.ch<br />

Wonderworld<br />

Samstag, 16. <strong>Juni</strong>, ab 22.99 Uhr<br />

X-Tra, L<strong>im</strong>matstrasse 118, 8031 Zürich,<br />

www.x-tra.ch<br />

We Are Zurich!<br />

Mehrere Zürcher Gay-Partylabels<br />

vereint<br />

Bereits zum zweiten Mal findet <strong>im</strong> Exil Klub Zürich,<br />

direkt neben dem Turbinenplatz, die We<br />

Are Zurich! Party statt. Nach dem grossen Erfolg<br />

<strong>im</strong> letzten Jahr steigt die grandiose Sause wieder<br />

am Freitag am Pride Weekend. Dabei sind dieses<br />

Mal die Zürcher Gay-Partylabels: Jack, Behave,<br />

Boyahkasha, Büsi Enterprise, Flexx, Loge 70,<br />

Tribute2Life, Männerzone und Revolution. An<br />

den Plattentellern legen DJ Nikolai Semenov<br />

(RUS), Jan Fischer(D) und DJ Ajaxx auf. Kurz<br />

nach Mitternacht gibt es ein cooles Showcase<br />

der Zürcher Underground, Band Powerplay. Sie<br />

spielen exklusiv ihren neusten Song! Da an der<br />

letzten Party akuter Platzmangel herrschte,<br />

17


Szene CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

werden die Besucher gebeten, früh zu erscheinen,<br />

um sicher Einlass zu erhalten.<br />

We Are Zurich!<br />

Freitag, 15. <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong>, ab 23.00 Uhr<br />

Exil Klub, Hardstrasse 245, 8005 Zürich.<br />

www.facebook.com/we are zurich <strong>2012</strong><br />

Pride Klubnacht<br />

Mit Miss Delicious<br />

Seit jeher steht die Klubnacht <strong>im</strong> T&M für internationale<br />

DJs. Miss Delicious aus Köln ist allerdings<br />

weit mehr als nur DJ. Vielmehr ist sie DJ,<br />

Drag Queen, Performerin, und Produzentin in<br />

einem. Ursprünglich aus Brasilien, gehört Miss<br />

Delicious in ihrer Wahlhe<strong>im</strong>at Köln zum festen<br />

Inventar und zählt deutschlandweit zu den angesagtesten<br />

Acts. Unterstützt wird sie auf dem<br />

Mainfloor von Zör Gollin, den man ja bestens<br />

von den Boyaksha!-Parties her kennt. Auf dem<br />

AAAH! Floor legen die beiden bekannten Zücher<br />

DJs Charles Meyer und Nick Harvey auf.<br />

Auch an diesem speziellen Tag gilt: Gratis-Eintritt<br />

vor 22.30 Uhr. Und weil Pride ist, gibt’s<br />

sogar gratis einen Welcome Drink für alle, die<br />

frühzeitig kommen.<br />

Pride Klubnacht<br />

Samstag, 16.<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong>, ab 21.30 Uhr<br />

T&M, Marktgasse 14, 8001 Zürich<br />

Uncut Friday<br />

Neues Label <strong>im</strong> T&M<br />

Uncut Friday heisst das neue Label <strong>im</strong> T&M. Es<br />

bringt jeweils am letzten Freitag des Monats<br />

die gute alte Housemusik zurück ins T&M. DJ<br />

Gaetano spielt an diesem Abend nicht nur Klassiker<br />

des Vocal-House und Deep-House, sondern<br />

auch aktuelle Tracks des wiedererwachenden<br />

House-Genres. Nachdem die House-Musik in<br />

den letzten Jahren eher etwas von der Bidlfläche<br />

verschwand und in den Clubs vor allem Tech-<br />

House und Electro gespielt wurde, setzen namhafte<br />

DJs und Clubs heute wieder vermehrt auf<br />

souligen, bassgetriebenen und oft von Vocals<br />

begleiteten House.<br />

Aber auch die Liebhaber des Pop kommen an<br />

diesem Abend nicht zu kurz: Im AAAH! Floor<br />

bringt DJ Marc S unter dem Motto «Pop on Top»<br />

nämlich das Beste aus den Bereichen Clubhits,<br />

Dancepop und Charts auf den Plattenteller.<br />

Uncut Friday<br />

Freitag, 29 <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong>, ab 21.30 Uhr<br />

T&M, Marktgasse 14, 8001 Zürich<br />

www.tundm.ch<br />

Patrick Mettraux<br />

Fotograf Patrick Mettraux<br />

präsentiert <strong>im</strong> Zürcher Platzhirsch<br />

farbenfrohe und detailintensive<br />

Collagen.<br />

Der in Zürich lebende Fotograf Patrick Mettraux<br />

ist ein begehrter Künstler in der Gay-Szene.<br />

Sein Auge für homoerotische Männefotografie<br />

verschönerte schon so manchen Flyer als auch<br />

Titelbilder. Auch dem CR-Leser sollte Patrick<br />

Mettraux ein Begriff sein. Die September-Edition<br />

aus dem Jahr 2010 stellte den Fotograf mit<br />

einer Auswahl an Fotos in der Bildstrecke vor.<br />

Patrick Mettraux kreiert aber auch farbenfrohe<br />

und detailintensive Collagen, welche etwas an<br />

Pierre et Gilles erinnern, allerdings mit etwas<br />

mehr Spass und Realität. Einige dieser Collagen<br />

stellt der Fotograf nun in der Platzhirsch-<br />

Bar vor.<br />

Vernissage: Donnerstag, 14. <strong>Juni</strong>, 20 Uhr<br />

Platzhirsch Bar Zürich, Spitalgasse 3<br />

8001 Zürich<br />

www.patrickmettraux.com<br />

www.meinplatzhirsch.ch<br />

Anzeige<br />

SPEZIELLES ANGEBOT FÜR DEN MONAT JUNI <strong>2012</strong><br />

• Lass dich coachen: Ganztagesseminar für Einzelpersonen oder Paare inklusive Hypnose-Therapie Fr. 799.– anstatt Fr. 1500.–<br />

• 5 x Hypnose-Sitzung zur z.B. Rauchentwöhnung für Fr. 299.– anstatt Fr. 750.–<br />

• Seminar 9./10. <strong>Juni</strong> <strong>im</strong> <strong>im</strong> YogaCity in Zürich für Fr. 199.– anstatt Fr. 495.–/Person<br />

Die Angebote sind nur mit diesem Gutschein gültig.<br />

18<br />

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Neumünsterstrasse 30, 8008 Zürich<br />

Tel. 079 690 58 97<br />

www.bodybalance-splittdorf.ch<br />

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CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Interview<br />

«Bigger is better»<br />

Der neue Organisator der<br />

MrGay-Wahlen irritiert die<br />

Gay-Medien.<br />

Von Daniel Diriwächter<br />

Der 18-jährige Alessandro<br />

Wenger will mit seiner Firma,<br />

der A WENGER International,<br />

die MrGay-Switzerland-Wahlen<br />

retten. Die hiesigen Gay-<br />

Medien reagierten verhalten<br />

auf die entsprechende Medienmitteilung.<br />

Alessandro<br />

Wenger liess kein gutes Haar<br />

an den bisherigen Events. Er<br />

will eine neue Ära einläuten.<br />

«Schludrig» sollen sie gewesen sein, die bisherigen<br />

MrGay-Switzerland-Wahlen. Von einem<br />

«Schweinestall» war gar die Rede. Alessandro<br />

Wenger redet und schreibt Klartext, wenn es<br />

um sein Vorhaben geht, dem Event neues Leben<br />

einzuhauchen. Ein dankbares Fressen für die<br />

Gay-Medien. Das CR-Magazin wollte es genau<br />

wissen und stellte dem jungen Firmeneigentümer<br />

dazu einige Fragen.<br />

CR: In deiner Pressemitteilung findest du harte<br />

Worte betreffend die MrGay-Wahlen. Du<br />

verwendest Wörter wie «Schweinestall», weshalb?<br />

ALESSANDRO WENGER: Ich will mit dieser Aussage in<br />

keiner Weise etwas gegen die alte Organisation<br />

sagen. Jedoch ist es kein grosses<br />

Gehe<strong>im</strong>nis, dass erwähnte Organisation<br />

einige Fehler machte. Dies wurde<br />

mir von verschiedenen Seiten<br />

gesagt. Darunter auch, dass nach<br />

Untergang der alten Organisation<br />

Stephan Bitterlin ohne Hilfe dastand.<br />

Auch wurden bei der Wahl<br />

einige Dinge missachtet. Es sind<br />

Fehler aufgetreten, jedoch will<br />

ich mit der Aussage «Schweinestall»<br />

niemals Oliver Eschler<br />

und sein Ex-Team beleidigen.<br />

CR-Magazin: Das Display-Magazin<br />

reagierte – zu Recht – etwas<br />

befremdet auf diese Aussagen.<br />

ALESSANDRO WENGER: Der Artikel <strong>im</strong><br />

Display ist meiner Meinung nach zu<br />

persönlich geschrieben. Der Journalist<br />

redet den Event schon <strong>im</strong> Vornherein<br />

tot. Ich bin zwar erst 18 Jahre alt,<br />

aber dies soll nicht heissen, dass<br />

ich nichts kann oder weiss.<br />

Wer sagt denn, dass Organisatoren<br />

<strong>im</strong>mer 30, 40<br />

oder älter sein müssen?<br />

CR-Magazin: Hast<br />

du deine Firma<br />

A WENGER<br />

International<br />

extra<br />

für<br />

die<br />

MrGay-Wahlen<br />

gegründet?<br />

ALESSANDRO WENGER: Die Firma A WENGER International<br />

wurde nicht exklusiv auf die Wahl hin<br />

eröffnet. Im letzten Jahr durfte ich das Konzept<br />

einer Firma übernehmen. Aus diesem Konzept<br />

wurde <strong>im</strong> November ein Projekt und Anfang<br />

Januar eröffnete ich die Firma. Der Handelsregistereintrag<br />

folgte spät, da ich erst abwarten<br />

wollte, wie sich das Ganze entwickelt.<br />

CR-Magazin: Was willst du also an den MrGay-<br />

Switzerland-Wahlen anders machen?<br />

ALESSANDRO WENGER: Die Wahl wird anders organisiert<br />

als in den letzten Jahren. «Bigger is better»<br />

ist nicht nur eine Redewendung, sondern wird<br />

auch am Event selbst umgesetzt. Das heisst, der<br />

Ex-Mister wird mehr <strong>im</strong> Mittelpunkt stehen.<br />

Da weiter ein Mister Gay eine Vorbildfunktion<br />

übern<strong>im</strong>mt, werden die Kandidaten auf Herz<br />

und Niere geprüft. Egal, ob mit Schulungen<br />

oder Lagern, der neue Mister wird die homosexuelle<br />

Community in allem vertreten können<br />

– wie bisher auch! Zudem werden nicht nur die<br />

grösseren Deutschschweizer Städte in das Vorhaben<br />

eingebunden, sondern auch das Tessin<br />

und Wallis werden involviert.<br />

CR-Magazin: Hast du auch Kontakt zu Stephan<br />

Bitterlin oder einem früheren Gewinner?<br />

ALESSANDRO WENGER: Stephan Bitterlin hat sich ehrenamtlich<br />

verpflichten lassen.<br />

Als Repräsentant des Toleranz-Gala-Abends,<br />

wird<br />

er sein letztes halbes<br />

Jahr einläuten.<br />

Mehr kann ich dir<br />

jedoch zu diesem<br />

Zeitpunkt nicht<br />

sagen. Fakt ist,<br />

Stephan Bitterlin<br />

ist zu 100 Prozent<br />

<strong>im</strong> Team. Die<br />

anderen Mr.<br />

Gays werden<br />

zum jetzigen<br />

Zeitpunkt angefragt.<br />

Alessandro Wenger<br />

19


Dossier CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Ein Bett <strong>im</strong><br />

Kornfeld<br />

Überrasch mich unten ohne<br />

<strong>im</strong> Busch!<br />

Von Lola Sara Arnold-Korf<br />

20<br />

Outdoor-Cruising? Ist das denn<br />

nicht völlig antiquiert und ein<br />

Relikt der restriktiven 1970er-<br />

Jahre, wo die Schwulettchen<br />

es sich draussen noch gegenseitig<br />

– vorzugsweise <strong>im</strong> Dunkeln<br />

machen mussten? Mitnichten!<br />

Denn auch <strong>2012</strong> ist<br />

<strong>im</strong>mer ein Bett <strong>im</strong> Kornfeld frei!<br />

Und wie <strong>im</strong> wahren Leben gilt:<br />

Überrasch mich unten ohne<br />

<strong>im</strong> Busch! Spätestens <strong>im</strong> <strong>Juni</strong><br />

wird die Ernte eingefahren –<br />

ohne schlechtes Gewissen.<br />

Spätestens <strong>im</strong> <strong>Juni</strong> ist die Outdoor-Crusing-<br />

Saison wieder eröffnet! Und spätestens nach<br />

Sonnenuntergang laden nun wieder Parks, Autobahnraststätten<br />

und Badestellen ein zu Sex<br />

ohne grosse Anlaufzeit, ohne grossartiges Gequatsche<br />

– jenseits teurer Drinks in Bars oder<br />

der romantischen Welt von Kitsch an der Seite<br />

traumtänzerischer Liebe. Ein kurzer Blick des<br />

CR-Magazins in die Outdoor-<strong>Cruiser</strong>-Szene beweisst:<br />

Auch <strong>2012</strong> ist Cruising der All-T<strong>im</strong>e-Klassiker.<br />

Aber worin liegt eigentlich der Reiz be<strong>im</strong><br />

Outdoor-Cruising? Für Steve, Betreiber der Zürcher<br />

Erotikfactory, ist klar: «Ob George Michael<br />

oder Michael George, Outdoor-Cruising ist für<br />

jeden Mann! Denn es ist spannend. Du weisst<br />

nie, was auf dich zukommt. Es ist anonym, ohne<br />

grosse Anlaufzeit und ohne das oft peinliche<br />

Frühstück danach.»<br />

Auch für den mittlerweile in die Jahre gekommenen,<br />

aber dennoch keineswegs inaktiven<br />

Zürcher Unternehmer Markus Ebner ist Outdoor-Cruising<br />

nach wie vor zeitgemäss und<br />

auch tischfein: «Schwules Cruising gibt es seit<br />

Jahrhunderten und wird es wohl <strong>im</strong>mer geben.<br />

Man treibt es an Orten, wo man üblicherweise<br />

keinen Sex macht. Dazu kommt der nicht zu<br />

verachtende Reiz, vielleicht erwischt zu werden.»<br />

Zumindest was das Outdoor-Cruising angeht,<br />

kann Ebner auch keine grossartigen Unterschiede<br />

zu seiner Jugendzeit in den 70er- und<br />

80er-Jahren feststellen – abgesehen von lokalen<br />

Verschiebungen der Treffpunkte. «In den 70er-<br />

Jahren gab es allerdings noch ein regeres Outdoor-Sex-Leben<br />

an vielen Orten Zürichs. Man<br />

traf sich unter anderem in Klappen, z.B. <strong>im</strong><br />

«Café Hubmann». Stadtberühmt war auch die<br />

Klappe am Kreuzplatz oder an der Ecke Zweierstrasse/Badenerstrasse.<br />

Wer bei einem Drink <strong>im</strong><br />

Café Odeon nichts aufgabelte, ging rüber an den<br />

Bürkliplatz oder weiter ins Arboretum mit dem<br />

alten Baumbestand am Zürichsee.»<br />

Die Zeiten der Klappen sind leider vorbei –<br />

Mann cruist fast ausschliesslich outdoors<br />

Die goldenen Zeiten der Klappen, der öffentlichen<br />

Sextreff-Toiletten, sind <strong>im</strong> Jahr <strong>2012</strong> allerdings<br />

leider vorbei: zu hell ausgeleuchtet,<br />

zu schick, zu gut überwacht, ohne Löcher zwischen<br />

den Wänden wie einst und schliesslich<br />

auch deutlich zu unbequem, weil die Kabinen<br />

aus wirtschaftlichen Gründen <strong>im</strong>mer kleiner<br />

werden. Schliesslich ist jeder Quadratmeter Immobilie<br />

in Zürich pures Geld. Hinzu kommt:<br />

Welcher Gutbürger wohnt schon gerne direkt<br />

neben einer öffentlichen Toilette mit Sex-Amüsement?<br />

Das mindert den Wert jeder Immobilie<br />

gewaltig. Da treibt man es in gutbürgerlichen<br />

Männerhaushalten doch lieber hinter blickdichten<br />

Vorhängen – in der hauseigenen Dunkelkammer<br />

mit stabilen Spreiz-Apparaturen aus<br />

der Landtierklinik.<br />

Und dennoch gibt es noch <strong>Cruiser</strong>: «Heute trifft<br />

man sich in Zürich gerne am Seebecken in Richtung<br />

Bahnhof Enge. Da begegnet sich Alt und<br />

Jung. Die Lederkerle treffen sich eher <strong>im</strong> Park<br />

am Waffenplatz. Auch sehr schön sind die Rastplätze<br />

in Zürich-Altstetten, wenn man vom Aargau<br />

her kommt. Für die Pendler aus der Ostschweiz<br />

war und ist auch der Rastplatz Büsisee<br />

bei Zürich-Affoltern ein Insidertipp. Und bei<br />

Beginn der Badesaison ist es natürlich auch die<br />

Werdinsel», weiss Markus Ebner erstaunlich detailreich<br />

zu berichten.<br />

Ein Blick ins Internet verrät, die Werdinsel mit<br />

Nacktbaden und Cruisen findet sich in nahezu<br />

jedem Reisetipp auf schwulen Trip-Advisor-<br />

Seiten – <strong>im</strong> Ausland auch jenseits der Ozeane.


CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Dossier<br />

Obwohl 2006 eine breit angelegte städtische<br />

Plakatkampagne unter dem erschütternden<br />

Slogan: «Auf der Werdinsel gibts keinen öffentlichen<br />

Verkehr!» gestartet wurde, wird hier eifrig<br />

Sex getrieben – so wie in jedem Kornfeld,<br />

egal, ob Hetero oder Schwul bestellt. Vor allem<br />

<strong>im</strong> kleinen Wäldchen auf der Werdinsel streunen<br />

nicht nur nach Sonnenuntergang nackte<br />

Schwule durch die zahlreichen verschlungenen<br />

Pfade – und sind nicht auf der Suche nach<br />

Schmetterlingen oder gar Pilzen. Dann schon<br />

eher nach frischem, jungem, pflückreifem Gemüse.<br />

Guten Appetit!<br />

Die heissesten Cruising-Areas <strong>im</strong> Internet<br />

Bei so vielen Informationen fällt es dem geneigten<br />

Outdoor-<strong>Cruiser</strong> schwer, den Überblick zu<br />

behalten. Abhilfe schafft zu unser aller Gück<br />

das Internet. Man muss lediglich «gay cruising<br />

Leckerbissen auch für vermeintliche Heteros.<br />

Wobei das Modell des Autos keine Rolle spielt,<br />

was das Herz der Autorin höher schlagen lässt.<br />

«Hier triffst du neben Schwulen vor allem auch<br />

die verkappten schwulen Familienväter. Es liegt<br />

ja auf der Hand, dass Rast- und Parkplätze anonymer<br />

sind als schwule Bars», so Sex-Guru Steve.<br />

Nur Methode – und Nudisten-Non-Dress<br />

führt zum Erfolg<br />

Einmal angekommen, ob <strong>im</strong> Haselnussstrauch<br />

oder <strong>im</strong> schaurig-schummrigen Licht der Raststätten-Laterne<br />

stellt sich zwangsläufig die Frage,<br />

wie man am besten an die Sache, den Braten,<br />

herangeht? Gibt es da etwa einen best<strong>im</strong>mten<br />

Dress-Code, gehe<strong>im</strong>e Zeichen oder einen Geruchs-Code,<br />

um zum Ziel der Begierde zu gelangen,<br />

es <strong>im</strong> wahrsten Sinne zu erschnüffeln?<br />

Markus Ebner hat in seiner jahrzehntelangen<br />

Erfahrung zwei Methoden zum Outdoor-Erfolg<br />

ausgemacht: «Die eine Methode ist abwartend.<br />

Du stellst dich mit nacktem Oberkörper hin<br />

und wartest bis dich jemand anspricht. Wichtig<br />

ist der Augenkontakt.» Eindeutiger Gewinner<br />

für ihn jedoch: «Du sitzt nackt auf deinem Fahrrad<br />

und die Kleider sind auf dem Gepäckträger<br />

verstaut.» Diese Variante – aus eigener Erfahrung<br />

– will allerdings geübt sein.<br />

Nach Ebner unterscheiden <strong>Cruiser</strong> überdies<br />

zwischen zwei Varianten des Outdoor-Cruising.<br />

«Entweder du triffst einen Einzelnen <strong>im</strong> Gebüsch<br />

oder gleich zwei bis drei Kerle. In diesem<br />

Fall bringst du dich am besten elegant ins Geschehen<br />

ein. Bei einem Einzelnen ist die Hose<br />

schnell runter oder offen – ohne Gegenwehr.<br />

Und wenn du gleich auf mehrere Kerle triffst,<br />

dann sind die in der Regel so rattenscharf, dass<br />

sie keinen Neuzugang ablehnen.» Wer aktiv<br />

oder passiv ist? – Diese Frage stellt sich bei Outdoor-<strong>Cruiser</strong>n<br />

nicht. Gross geredet wird ohnehin<br />

kaum und die Körpersprache macht die<br />

Sache schnell klar. Niemand hat hier wirklich<br />

die Absicht, sich zu verlieben. Und ein Schild<br />

mit «Podiumsdiskussion» stellt auch keiner auf.<br />

Ausnahmen kann es aber auch hier geben. So<br />

hat <strong>Cruiser</strong> Ebner seinen Freund, mit dem er<br />

seit über 10 Jahren zusammenlebt, be<strong>im</strong> Outdoor-Cruising<br />

kennengelernt. «Das Ganze war<br />

so nicht beabsichtigt. Aber vor allem in der kühleren<br />

Jahreszeit kann es dir schon mal passieren,<br />

dass du mit dem Kerl lieber nach Hause<br />

gehst, bevor dir das Ding abfriert oder der andere<br />

womöglich noch vor Kälte schlapp macht.<br />

Darin steckt das Risiko. Wobei ich mich heute<br />

natürlich nicht beklagen will. Schliesslich hat<br />

es sich ja gelohnt, eine Ausnahme von der Regel<br />

zu machen.» Spätestens hier wird der Autorin<br />

warm ums Herz.<br />

schweiz» bei Google eingeben und stösst automatisch<br />

auf zwei aussagekräftige Links. Besonders<br />

interessant dabei: die «Erste Gay Cruising<br />

Karte der Schweiz». User Alec_Orion auf boyswold.ch.,<br />

der Macher besagter Karte, verweist<br />

nicht nur auf seine langjährigen Recherchen<br />

vor Ort, sondern ermutigt auch andere schwule<br />

<strong>Cruiser</strong> die Karte durch tatkräftiges Zuarbeiten<br />

permanent auf qualitatives Höchstniveau<br />

zu bringen. Auf pinkmap.com findet man zudem<br />

vor allem Rastplätze für Outdoor <strong>Cruiser</strong><br />

– vorzugsweise mit fahrbarem Untersatz. Ein<br />

Szenebild aus dem Film «Cruising» mit Al Pacino aus dem Jahre 1980<br />

No risk – no fun!<br />

Apropos Risiko. Neben dem üblichen Geschwätz<br />

zum Thema öffentliche Ordnung und Reinheit,<br />

Schutz vor frigiden Heteros und, wenn<br />

gar nichts mehr hilft, vor Kindern, gibt es freilich<br />

auch wirkliche Risiken: Thema Aids und<br />

Gewalt. Braucht es ein Survival-Set mit Pfefferspray<br />

und möglichst eine Nahkampfausbildung?<br />

«Das ist Quatsch. In jedem Erotikladen<br />

bekommst du von jedem Anbieter ein kombiniertes<br />

Package aus Kondom und Gleitgel. Safer<br />

Sex ist ein absolutes Muss. Wenn jemand<br />

sich nicht daran hält, wäre dies spätestens für<br />

mich der Zeitpunkt, verbal zu werden und deutlich<br />

,Nein’ zu sagen», so Ebner. Und was ist mit<br />

Sex-Toys? «Ich kann mir nicht vorstellen, dass<br />

jemand seinen Butt Plug mitn<strong>im</strong>mt und aufstellt.»<br />

Das leuchtet ein. Und was ist mit dem<br />

erhöhten Risiko, Opfer von Gewalt zu werden?<br />

Steve, Markus und die Autorin sind sich dabei<br />

einig: Es kann be<strong>im</strong> Cruising keinen hundertprozentigen<br />

Schutz vor Wahnsinnigen und anderen<br />

Saubermännern geben. Wichtig ist vor<br />

allem eine gewisse Ortskenntnis. Denn: Nicht<br />

jede Strasse, jeder Park, jeder Platz, jede Alp<br />

oder jede Ortschaft innerhalb der pittoresken<br />

Schweiz eignet sich als schwule Outdoor-Wellness-Cruising-Area.<br />

Und wem das Angst macht,<br />

dem bleibt ja <strong>im</strong>mer noch der nichtöffentliche<br />

Crusing-Bereich in Darkrooms, in Sexkinos<br />

oder Sex-Kabinen mit Löchern zwischen<br />

den Séparées wie beispielsweise <strong>im</strong> Aaah! oder<br />

in der Erotikfactory – die sind innen wie aussen<br />

jedoch nicht unbedingt für Rammböcke<br />

geeignet.<br />

21


Gesellschaft CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

20 Jahre Life Ball<br />

Der grösste HIV-Charity-Event<br />

der Welt hatte Geburtstag<br />

Von Daniel Diriwächter<br />

Bombastisch, glamourös und<br />

etwas zu routiniert. Die grösste<br />

Aids-Charity-Gala der Welt<br />

lockte Mitte Mai wiederum<br />

viele Promis und unzählige<br />

Paradiesvögel nach Wien.<br />

Milla Jovovich am Ende auch. Wie praktisch,<br />

dass die Schauspielerin auch ihre neue Single<br />

«Electric Sky» präsentieren durfte. Gleichzeitig<br />

stellte sie sich als Botschafterin der Stiftung AM-<br />

FAR dar (The American Foundation for AIDS Research).<br />

Brigitte – «ich finde alles so toll» – Nielsens<br />

Anwesenheit war erfrischend, aber nicht<br />

umwerfend. Dolly Buster und Amanda Lepore<br />

waren ebenfalls mit ihren Brüsten zugegen.<br />

Viel zu kurz der Auftritt von Bill Clinton, versteckt<br />

auf einer VIP-Bühne der Hollywood-Haudegen<br />

Sean Penn. Umso rührender die Verleihung<br />

des mit 100 000 Euro dotierten «Crystal of<br />

Hope» Awards an Jackie Branfield, Gründerin<br />

des Projekt «Operation Bobbi Bear», das sich um<br />

vergewaltigte und auch mit HIV-infizierte Kinder<br />

in der südafrikanischen Provinz Kwa-Zulu<br />

Natal kümmert.<br />

Singende Muse<br />

Life Ball <strong>2012</strong>: Sehen und gesehen werden für die gute Sache / pd<br />

Die österreichische Presse feierte den 20. Life<br />

Ball als den bedeutendsten Glamour-Event des<br />

Jahres. Die Wiener Bevölkerung platzte vor<br />

Stolz. Nach zwanzig Jahren hat der von Gery<br />

Keszler ins Leben gerufene Ball eine D<strong>im</strong>ension<br />

erreicht, von welchem andere Benefiz-Veranstaltungen<br />

ihrer Art nur träumen. War der Life<br />

Ball früher eine Art «Präventionsabend» mit<br />

Disco, so ist der Anlass heute eine bombastische<br />

Gala mit gigantischer Party – <strong>im</strong> altehrwürdigen<br />

Wiener Ratshaus.<br />

An wohl keinem anderen Tag <strong>im</strong> Jahr geben<br />

sich die Wiener so freizügig wie am Life Ball,<br />

dessen Tickets zu ergattern übrigens eine reine<br />

Glückssache war – jedenfalls für Normalsterbliche.<br />

VIPs oder zahlungskräftige Menschen hingegen<br />

haben Ehrenplätze. So ist der Life Ball in<br />

erster Linie ein grosses Geschäft zugunsten der<br />

Aids-Prävention. Die Absicht ehrenhaft und das<br />

Ergebnis beachtlich.<br />

Allerdings ist nicht zu leugnen, dass dem 20. Life<br />

Ball etwas die Luft ausging. Überaus routiniert<br />

ging der Event von statten, die Prominenten<br />

blieben unter sich, während das teilweise halbnackte<br />

Party-Volk das Ratshaus unsicher machte.<br />

Heuer wesentlich gesitteter als auch schon.<br />

Prominenz und Brüste<br />

Die Prominenz am Jubiläums-Ball war glamourös,<br />

wenn auch ein gewisser «B-Geschmack» vorhanden<br />

war. Antonia Banderas darf selbstverständlich<br />

als Hollywood-Star angesehen werden,<br />

Ein echtes Highlight war die finale Modenschau,<br />

welche die vergangenen 20 Jahre repräsentieren<br />

sollte. Der Königin des Catwalks, Naomi Campbell,<br />

folgten unzählige Models in vergangener,<br />

aber noch <strong>im</strong>mer betörender Haute Couture.<br />

Aufgepeppt wurde diese Show durch eine erstaunlich<br />

junge Dagmar Koller, der bärtigen<br />

Conchita Wurst, der singenden Lagerfeld-Muse<br />

Baptiste Giabiconi, sowie den hinreissenden<br />

Scissor Sisters.<br />

Zum Nachdenken selbst regte Organisator Gery<br />

Keszler in doppelter Hinsicht an. «Aids berührt<br />

nicht nur den Körper, es berührt auch die Seele»,<br />

sagte Keszler. Und weiter: «Es betrifft uns alle, ob<br />

alt oder jung, ob arm oder reich». Das Publikum<br />

reagierte trotzdem befremdlich, als sich Gery<br />

Keszler <strong>im</strong>mer wieder für das Thema «Aids» entschuldigte.<br />

Dies hinterliess den Eindruck von starker<br />

Kritik an seiner Person hinter den Kulissen.<br />

22


CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Fotostrecke<br />

Nathalie<br />

Schaltegger,<br />

Präsidentin<br />

Zurich Pride<br />

Festival – eine<br />

Kr<strong>im</strong>inelle?<br />

Mit der diesjährigen Fotokampagne stellt das<br />

Zurich Pride Festival Menschen aus der LGBT-<br />

Community vor, die in der Szene etwas bewegen<br />

sowie aktiv an der Basis tätig sind. Das Motto<br />

«Welcome to Reality» sagt unter anderem aus,<br />

dass heute noch in gewissen Ländern Homosexualität<br />

strafbar ist, in manchen droht sogar<br />

die Todesstrafe.<br />

In der Schweiz ist die gleichgeschlechtliche<br />

Liebe salonfähig geworden, jedoch gibt es noch<br />

viele Lebensbereiche, in denen Homosexualität<br />

tabu ist. Oftmals ist auch die angebliche Akzeptanz<br />

nur oberflächlich vorhanden. So genannte<br />

«Hate-Cr<strong>im</strong>es» nehmen jährlich zu. Auch das Cyber-Bullying<br />

ist mittlerweile ein grosses Problem<br />

geworden. Teenager werden von Klassenkameraden<br />

online auf Social Medias blossgestellt<br />

und geoutet, was auch schon zu Selbstmord der<br />

Betroffenen geführt hat.<br />

Aus diesem Grunde haben sich verschiedene Persönlichkeiten<br />

als «Kr<strong>im</strong>inelle» ablichten lassen.<br />

Mit dieser Kampagne stehen sie auf. Wenn Homosexualität<br />

ein Verbrechen sein soll, dann<br />

wollen sie dieser «Kr<strong>im</strong>inalität» gerne ein Gesicht<br />

geben.<br />

Photos by: Shpend F. Salihu & Gianni-Mass<strong>im</strong>o<br />

Jiamée Esposito<br />

23


Reisen CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Brüssel<br />

Eine Stadt mit tausend Gesichtern<br />

Von Branko B. Gabriel<br />

28


CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Reisen<br />

Europas Hauptstadt zieht<br />

nicht nur Politiker und Parlamentarier<br />

an, sondern<br />

– und das erstaunt – viele<br />

Gays aus der ganzen europäischen<br />

Union. Das Leben<br />

<strong>im</strong> bunt zusammengewürfelten<br />

Gay-Village ist vielfältig,<br />

spannend und erfrischend.<br />

Brüssel geniesst ja nicht gerade den Ruf einer typischen Gay-Destination.<br />

Brüssel ist eher bekannt als Sitz der Europäischen Union und der Nato.<br />

Allerdings weit gefehlt, denn die kleine belgische Metropole hat in der<br />

quirligen City ein pulsierendes und ein äusserst aktives Gaylife zu bieten.<br />

Da ich geschäftlich in der Nähe von Brüssel zu tun habe, fahren wir mit<br />

dem Auto ins Zentrum hinein. Mit der Bahn dauert die Reise nach Brüssel<br />

rund sieben Stunden, der Flug, beispielsweise mit Swiss, 70 Minuten.<br />

Mit dem Auto muss man, ohne Frage, Nerven aus Stahl haben, Traffic<br />

überall und <strong>im</strong>mer. Dementsprechend leer sind die ÖVs dann auch. In<br />

Brüssel wird gebaut, aufgerissen, abgerissen und umgeleitet. Und Vorsicht,<br />

in Brüssel fährt man wie in Neapel! Hier wird gehupt, gedrängelt,<br />

weggedrängt und stehengelassen. Im Stau hat man dann auch richtig<br />

schön Zeit, all die bunten Sexshops zu bestaunen und zu studieren. Und<br />

von denen gibt es in Brüssel reichlich. Kein Wunder, bei so vielen Parlamentariern.<br />

Heruntergekommen, aber auch herausgeputzt<br />

Die City ist an einigen Orten, man kann es nicht anders sagen, ziemlich<br />

heruntergekommen. Alles, was sich in Touristen- und in EU-Nähe befindet,<br />

ist schön herausgeputzt, weiter hinten hinterlässt die City einen schalen<br />

Nachgeschmack, ramponierte Strassen, massenhaft leere Geschäfte,<br />

gammlige Wohnhäuser und leider auch viele Obdachlose und Bettler.<br />

Dann und wann sieht man wieder tolle moderne Wolkenkratzer um die<br />

Wette glitzern, natürlich finanziert von der EU. Aber genau das macht<br />

den Charme und das Flair dieser Stadt aus. Prunkvolle Euro-Paläste neben<br />

abgefackelten Plattenbauten, Kebabstände und Sexshops. Herrlich<br />

trashig und unerhört faszinierend. Die echten Bewohner sind authentisch,<br />

schlecht gekleidet und nicht wirklich en vogue, trotzdem bieten<br />

sie den vielen Tausend Mitarbeitern der EU Paroli und das ist auch gut so!<br />

Am Wochenende und an Feiertagen trennt sich dann der Spreu vom Weizen<br />

und man sieht tatsächlich das wahre Gesicht einer Stadt, die leider<br />

ihre Identität gegen Macht und Geld eingetauscht und so fast ihre Seele<br />

verkauft hat. Trotzdem, oder besser gesagt genau deshalb, habe ich mich<br />

in diese wunderbare Stadt verliebt. Einen Besuch <strong>im</strong> so genannten Gay<br />

Village rund um den Grote Markt ist absolut sehenswert und verspricht<br />

eine Reise der herzlichen Art zu werden. Hier reihen sich verschiedene<br />

Gaybars, Restaurants und Klubs aneinander, und man findet sich in einem<br />

skurrilen und sympathischen Mikrokosmos wieder.<br />

Hier spielt sich dann auch das ganze Brüsseler Gaylife ab. Für jeden Geschmack<br />

ist was dabei. Im Le Belgica treffen sich die Hipsters und die Alternativen,<br />

<strong>im</strong> Duquesnoy die Ledertypen, in der Christobar die Schicken<br />

der Nacht und <strong>im</strong> Le Can Can wird nach Herzenslust Karaoke gesungen!<br />

Kultur<br />

Neben einem wirklich grossen und vielfältigen Gaylife bietet Brüssel aber<br />

auch eine gewaltige Kulturszene. Es gibt eine Vielzahl von Museen wie z.B.<br />

das Comic-Museum (Belgisch Stripcentrum), den Palast der Künste (Bozar),<br />

das jüdische Museum oder das Magritt-Museum. Ein Besuch <strong>im</strong> 92 Hektar<br />

grossen botanischen Garten (etwas ausserhalb von Brüssel) lohnt sich<br />

ebenfalls. Hier kann man in der Orangerie herrlich entspannen und dem<br />

hektischen Treiben der Grossstadt entfliehen. Ein absolutes Muss ist natürlich<br />

auch das Atomium, ein Überbleibsel der zweiten Weltausstellung von<br />

1958. Mode-Liebhaber sind in der Rue Antoine Danseart anzutreffen, Antiquitäten<br />

und sonstigen Kr<strong>im</strong>skrams findet man rund um die Rue Blases.<br />

Besonders gut gefallen haben mir in Brüssel auch die vielen kleinen versteckten<br />

Parks, die schöne Altstadt und die verschiedenen Paläste aus<br />

unterschiedlichen Zeitepochen. Disney lässt grüssen!<br />

Multikulti-Gay-Community<br />

Trotz relativ kleiner Einwohnerzahl – es sind nur rund 150 000 – bietet<br />

Brüssel den Gays eine äusserst grosse, lebendige und kreative Szene. Im<br />

Umkreis von etwa einem Kilometer gibt es rund 26 Bars und rund 17 Restaurants!<br />

In den kleinen verwinkelten Gassen rund um den Grote Markt<br />

befinden sich aber auch kleine Designerlabels, schnuckelige Cafés, süsse<br />

Confisserien (mit dem weltberühmten belgischen Konfekt) sowie Architektur<br />

und Kultur vom Feinsten. Auch für das erotische Wohl ist man besorgt,<br />

denn es stehen nicht weniger als fünf Saunas zur Verfügung, mitunter<br />

eine der grössten Europas, die Spades4our! Bereits ab Donnerstag<br />

kann man in den verschiedenen Klubs, wie z.B. <strong>im</strong> Hunkut oder X-Nice<br />

wild feiern, und dafür sind die Belgier ja bestens bekannt. Besonders beliebt<br />

ist auch der Gay-T-Dance (sonntags). Flirtfaktor hoch zehn!<br />

In der Multikulti-Gay-Community ist man schnell angekommen und<br />

man lernt ohne grosse Umschweife auch Leute kennen (siehe Seite Branko<br />

trifft...). Sehr ehrlich, rustikal und echt, ohne grosses Blabla und doofes<br />

Gezicke. Hier kann man also getrost seine Designer-Garderobe zu Hause<br />

lassen und sich leger und unbekümmert ins Nachtleben stürzen!<br />

Fazit<br />

Brüssel eignet sich bestens für ein verlängertes Wochenende. Die Gayszene<br />

ist gross und sehr zentral gelegen. Hier trifft sich die Community in<br />

den zahlreichen Bars und Restaurants in der Altstadt. Das multikulturelle<br />

Flair ist authentisch und sehr sympathisch. Ein kleiner, liebenswürdiger<br />

und frecher Mikrokosmos inmitten einer pulsierenden Grossstadt.<br />

Hier schert sich dann auch niemand um Political Correctness und lässt<br />

es stattdessen ordentlich krachen!<br />

Infos:<br />

www.brusselsgay.be, www.thewarning.info, www.brusselsmuseum.be<br />

www.hotelbloom.com,<br />

29


Nachgefragt CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Branko B. Gabriel<br />

trifft...<br />

Leon*, Luxus Callboy, Brüssel<br />

30<br />

Sightseeing in Brüssel kann<br />

ganz schön in die Knochen<br />

gehen. Da eine Bar, dort ein<br />

Café... irgendwann landete<br />

Branko B. Gabriel <strong>im</strong> La Reserve<br />

und bestellte sich ein typisches<br />

belgisches Bier. Der<br />

Kellner guckte etwas verdutzt,<br />

stellte es aber doch hin. «Pfui<br />

Deibel»! Was für eine Pfütze.<br />

Da steht plötzlich so ein Typ<br />

vor ihm, lächelt ihn an und bestellt<br />

nochmals ein Bier. Was<br />

für ein Adonis! Branko ist perplex<br />

und fällt fast vom Hocker,<br />

findet aber schnell die Sprache<br />

wieder...<br />

Symbolbild<br />

Leon: (lacht) Du musst dieses Bier trinken, das andere<br />

ist für Diplomaten-Fuzzis! Na, du kommst<br />

wohl aus der Schweiz?<br />

BRANko: Ja, sieht man mir das an? Und wieso<br />

ist das ein Diplomaten-Bier?<br />

LEON: Glaube mir, ich kenne mich da aus. Ich<br />

kenne viele Politiker, Parlamentarier und eben<br />

auch Diplomaten.<br />

BRANko: Aha, du arbeitest bei der EU? Was<br />

arbeitest du da?<br />

Leon: Ich arbeite indirekt für die EU... nicht so,<br />

wie du denkst. (Aha, jetzt wird es spannend.<br />

Woher will der denn wissen, was ich denke. Vielleicht<br />

ist er aber auch ein Presseattaché oder ein<br />

einfacher Bürogummi...)<br />

BRANko: Ok, du arbeitest für die Nato.<br />

Leon: Nein, ich bin Callboy und ficke die Herren<br />

<strong>im</strong> EU-Parlament.<br />

BRANko: Das ist ein Scherz!? Und wie kommt<br />

man dazu, Callboy zu werden?<br />

Leon: Ich komme aus einem Kaff in der Provinz,<br />

namens Nieuwpoort. Da gibt es nichts. Deshalb<br />

wollte ich mein Glück in Brüssel versuchen.<br />

Nach dem Gymnasium studierte ich internationale<br />

Beziehungen, Politik hat mich schon<br />

<strong>im</strong>mer interessiert. Da ich kein Geld hatte, fing<br />

ich an, anzuschaffen. Ich sehe ziemlich o.k. aus<br />

(er sieht aus wie ein CK Model!) und so bin ich<br />

da reingerutscht, in die sogenannten internationalen<br />

Beziehungen (schmunzelt)....<br />

BRANko: Und wie lange machst du das schon?<br />

Kann man sich die Kunden aussuchen?<br />

Leon: Na ja, ich mache das seit rund drei Jahren.<br />

Ich habe <strong>im</strong> Schnitt vielleicht drei bis vier Kunden<br />

in der Woche. Die Kunden kann ich mir<br />

auslesen, sonst würde ich den Job nicht machen.<br />

Ich habe ja auch eine ausgesuchte Klientel. Keine<br />

ungepflegten alten Säcke. Ich koste ja auch<br />

wirklich was.<br />

BRANko: Wie viel pro Stunde?<br />

LEON: Fuck, müssen wir über Geld reden? – So<br />

ab 300 Euro.<br />

BRANko: Das interessiert mich jetzt schon. Du<br />

sagst, eine bessere Kundschaft, also auch<br />

Politiker und Parlamentarier? Kennt man da<br />

welche, sind die auch offen schwul?<br />

Leon: Die sind niemals <strong>im</strong> Leben offen schwul!<br />

Die haben Familien irgendwo in Europa. Ich<br />

bin nur ihr Toyboy in Brüssel. Bei mir lassen<br />

sie Druck ab... Den einen oder anderen kennst<br />

du best<strong>im</strong>mt. Namen werde ich dir nicht geben,<br />

das verstehst du sicher. Die bezahlen mich,<br />

sonst stehe ich ohne Kohle da.<br />

BRANko: Dann vögelst du in den höchsten politischen<br />

Kreisen rum? Werden da die Politiker<br />

nicht erpressbar?<br />

Leon: Da bringst du mich auf eine gute Idee (lacht).<br />

Nein, Scherz beiseite, ich würde niemals jemanden<br />

erpressen, dazu ist mein Honorar viel zu<br />

gut. Schau, ich vögle gerne und gut, also warum<br />

soll ich kein Geld damit verdienen. Ob es nun<br />

Politiker, Bauern oder Banker sind, spielt für<br />

mich keine Rolle. Nur gepflegt müssen sie sein.<br />

BRANko: Sexparties, Drogen und sonstige<br />

krummen Sachen – gehört das auch dazu?<br />

LEON: Ja, das habe ich auch schon gemacht. Ist<br />

aber nicht so mein Ding. Drogen organisiere<br />

ich nur für die Kunden. Ich nehme keine. Ich<br />

will be<strong>im</strong> ficken die Kontrolle behalten. Wenn<br />

du diesen Job machst, musst du dir klare Regeln<br />

aufstellen. Sonst gehst du kaputt daran.<br />

BRANko: Macht es dir auch wirklich Spass?<br />

Was ist der Kick daran?<br />

Leon: Ich weiss, welch «hohes Tier» ich gerade ficke.<br />

Das ist sicher ein Kick. Spass naja, es ist halt<br />

mein Job. Wenn du willst, kann ich dir gerne ein<br />

paar Typen vorstellen (lacht).<br />

*Name der Redaktion bekannt


Politik CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Yes, I Do<br />

Als erster US-Präsident<br />

spricht sich Obama für die<br />

Gay-Ehe aus<br />

Von René Gerber<br />

Einmal mehr schreibt Barack<br />

Obama Geschichte. In einem<br />

Aufsehen erregenden Interview<br />

sprach er sich für die Öffnung<br />

der Ehe für homosexuelle<br />

Paare aus. Wer profitiert, ist<br />

ungewiss: Schwule und Lesben<br />

in den USA? Obama bei<br />

den Wahlen oder doch seine<br />

konservativen Gegner?<br />

Mitten <strong>im</strong> amerikanischen Präsidentschafts-<br />

Wahlkampf ist es passiert, <strong>im</strong> Frühstücksfernsehen.<br />

Am 10. Mai st<strong>im</strong>mte North Carolina<br />

dafür, die gleichgeschlechtliche Ehe per Verfassungsartikel<br />

zu verbieten. Obama bedauerte<br />

das Abst<strong>im</strong>mungsresultat öffentlich, verstrickte<br />

sich damit in Widersprüche, weil er<br />

bis anhin gegen eine komplette juristische<br />

Gleichsetzung von Homo-Ehen plädierte. Wenige<br />

Tage darauf schuf er <strong>im</strong> TV-Interview<br />

Klarheit, wagte den Schritt nach vorn: «Ich<br />

denke, gleichgeschlechtliche Paare sollten<br />

die Möglichkeit haben, zu heiraten.» Überraschend,<br />

doch nicht ganz ohne Zugzwang:<br />

Nach dem Abst<strong>im</strong>mungsergebnis in North<br />

Carolina und einer ähnlichen Aussage seines<br />

Vizepräsidenten Joe Biden warteten viele auf<br />

eine unmissverständliche Positionierung aus<br />

dem Weissen Haus.<br />

«Danke Präsident Obama!»<br />

Schon Bill Clinton und der frühere Vizepräsident<br />

Dick Cheney setzten sich für eine Ehe-<br />

Öffnung ein, betonten aber stets, die Institution<br />

zwischen Mann und Frau nicht antasten<br />

zu wollen. Obamas Kurswechsel wurde in den<br />

USA sofort zum Thema Nummer eins. Das<br />

Newsweek-Magazin zeigte den «ersten schwulen<br />

Präsidenten der USA» auf der Titelseite mit<br />

einem Regenbogen-Heiligenschein. Aus konservativen<br />

Kreisen hagelte es Kritik, der republikanische<br />

Präsidentschafts-Kandidat Mitt<br />

Romney hat wohl zahlreiche St<strong>im</strong>men gewonnen.<br />

Und einige einflussreiche verloren. Der offen<br />

schwule Bill White etwa, ein schwerreicher<br />

Unterstützer Romneys, verlangte seine Spenden<br />

zurück und will nun Obama unterstützen.<br />

«Sie haben sich dazu entschieden, auf der<br />

falschen Seite der Geschichte zu stehen», soll<br />

er gemäss CNN an Romney geschrieben haben.<br />

Justin T<strong>im</strong>berlake twitterte: «Barack Obama<br />

inspiriert mich mal wieder. Wahre Führungskraft<br />

ist, wenn man bereit ist, seine Macht<br />

zu riskieren, damit ALLE unsere St<strong>im</strong>men gehört<br />

werden können», Ellen de Generes: «Danke<br />

Präsident Obama für Ihre wunderschönen<br />

und mutigen Worte. Ich bin überwältigt.» Will<br />

Smith gibt sich auf seiner internationalen Promo-Tour<br />

zum neusten Men in Black-Streifen politisch<br />

und unterstützt ebenfalls Obamas Mut<br />

und Toleranz. Derweil wurden Gerüchte laut,<br />

Mitt Romney habe während seiner Schulzeit<br />

einen schwulen Kollegen gemobbt. So ist das<br />

Gay-Issue plötzlich zum grossen Wahlkampf-<br />

Thema geworden.<br />

«Das schwächt Familien nicht»<br />

Obamas Statement ist mutig, und kommt zu<br />

einem überraschenden Zeitpunkt. Schon vor<br />

vier Jahren setzten homosexuelle Wähler hohe<br />

Erwartungen in ihn. Zum übermenschlichen<br />

Hoffnungsträger hochstilisiert, konnte er<br />

zwangsläufig nicht alle Wahlversprechen einlösen.<br />

Was die LGBT-Rechte betrifft, hat er die<br />

Erwartungen übertroffen. «Yes, We Can» sagte<br />

er. «Yes, I Do» sollen sich Homo-Paare bald<br />

sagen dürfen. Wie gross Obamas Schritt für<br />

die amerikanischen Gays tatsächlich ausfällt,<br />

wird sich allerdings zeigen müssen. Politische<br />

und juristische Relevanz hat sein Bekenntnis<br />

vorerst nicht. Eine breit abgestützte konservative<br />

Front steht <strong>im</strong> Weg. Gesetzesentwürfe, die<br />

Homosexualität aus Schulbüchern verbannen<br />

wollen, haben vor dem Volk gute Chancen. Die<br />

umfangreichen und prominent unterstützen<br />

«It Gets Better»-Kampagnen gegen Mobbing an<br />

schwulen und lesbischen Jugendlichen haben<br />

Aufmerksamkeit gewonnen, konnten gegen<br />

tief verankerte Vorurteile aber wenig ausrichten.<br />

Wie verheissungsvoll die Statements und Slogans<br />

auch klingen: It’s a long way to go. Dass<br />

es Obama ernst meint mit diesem Weg, hat er<br />

bereits bewiesen: Wenige Tage nach dem Bekenntnis<br />

<strong>im</strong> TV trat er als Gastredner bei einem<br />

Anlass der New Yorker LGBT-Vereinigung auf<br />

und sagte da: «Wir lagen noch nie falsch, wenn<br />

wir die Rechte und Verantwortlichkeiten von<br />

Menschen ausgedehnt haben. Das schwächt Familien<br />

nicht, das stärkt Familien.» Yes, We Can.<br />

32


Live...<br />

Sweet ‘n’<br />

Tender Hooligans<br />

Samstag, 23 <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Tickets und Programm:<br />

www.GayBasel.ch<br />

Das Schiff, Basel<br />

zu Gast...<br />

SchwuLesDance<br />

ab 19h...<br />

Late Night<br />

Surprise Act...<br />

Aids-Hilfe beider Basel, Anyway, Arcados, Boyahkasha, Elle et Lui, Game Boys, Habs, Isola Club, Klangfieber,<br />

L&G Sport Basel, Les Gareçons, Network, Queer Planet, Queer University Basel, Queerpass, Rainbow, Sprachbefall,<br />

SwissQueer WeddingDays, Tarzan, Zischbar


Kultur CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Zürcher Festspiele<br />

100 Veranstaltungen zum<br />

Motto «Wandern – Wege<br />

und Irrwege» stehen bei den<br />

Zürcher Festspielen auf dem<br />

Programm. Das furiose Finale<br />

einer grandiosen Saison.<br />

Das Ziel der diesjährigen Festspiele ist ein Fest<br />

aller Künste für Zürich. Unter dem Motto «Wandern<br />

– Wege und Irrwege» soll das Zusammenrücken<br />

<strong>im</strong> Mittelpunkt stehen. Viele der Veranstaltungen<br />

weisen in der Tat viel Gemeinsames<br />

auf. Allerdings bieten die Organisatoren auch<br />

anderen Themen Platz.<br />

In Love With<br />

Barbarella<br />

Eine Openair-Vorstellung der<br />

ausserirdischen Art beehrt<br />

Basel: Barbarella landet und<br />

stellt sich – nicht nur – einer<br />

Lustmaschine.<br />

Das Gute ist blond, schön und freizügig: Eine<br />

Heldin fällt vom H<strong>im</strong>mel. Sie heilt die gebrochenen<br />

Flügel eines blinden Engels. Gemeinsam<br />

küssen sie mit «love love love» und entsprechenden<br />

Songs eine finstere Gegend wach,<br />

siegen so über das Böse. Im Raumschiff kommt<br />

sie angeflogen und das Böse haust hinter einem<br />

Schutzschild und seine schl<strong>im</strong>mste Waffe ist<br />

eine Lustmaschine.<br />

Das ist ein wilder Mix aus poetischen Ikonen<br />

und Technik-Utopien, der popkulturelle Traum<br />

des 20. Jahrhunderts. Aus Flower Power, freier<br />

Liebe, pornografischem Witz, ironisch-vollbusigem<br />

Frauenbild, Science-Fiction-Trash,<br />

Freiheits ideal, Technik-Utopie und kultureller<br />

Revolte entsteht ein Comic-Mythos. Ist Erlösung<br />

heute noch möglich?<br />

Et si on vivait tous<br />

ensemble?<br />

Während Jane Fondas Alter<br />

Ego in Basel vom H<strong>im</strong>mel<br />

stürzt, spielt die echte an der<br />

Seite von Daniel Brühl in einer<br />

französischen Komödie.<br />

Eine Alters-WG ist der Traum vieler Menschen.<br />

Aber bitte in keinem Altershe<strong>im</strong>. Der französische<br />

Regisseur Stéphan Robelin nahm sich<br />

dieses Themas an und eine Riege namhafter<br />

Schauspieler folgte ihm. Claudes (Claude Rich)<br />

ist ein alternder Frauenheld, dessen Gesundheit<br />

nicht mehr die allerbeste ist. Grund genug, den<br />

Papa ins Altershe<strong>im</strong> zu schicken, denkt sein<br />

Sohn. Doch er hat nicht mit den Freunden von<br />

Claudes gerechnet.<br />

© Zürcher Festspiele<br />

Eröffnet werden die Festspiele am 15. <strong>Juni</strong> <strong>im</strong><br />

Opernhaus Zürich. Der Festivalpreis wird an<br />

diesem Abend an Heinz Spoerli verliehen. Eine<br />

Hommage an das Wirken des scheidenden Direktors<br />

und Chef-Choreografen des Zürcher Balletts.<br />

Das Eröffnungsfest selbst findet einen Tag<br />

später in der Gessnerallee statt. Eine sechsstündige<br />

Performance der britischen Compagnie<br />

«Forced Entertainment» soll Besucher anlocken.<br />

Zu den vielen Highlights gehören u.a. die Premiere<br />

von Paul Hindemiths Oper «Mathis der<br />

Maler». Das Werk erzählt das Leben des grossen<br />

Vertreters der deutschen Renaissance, Matthias<br />

Grünewald. Ein weiterer «Sommernachtstraum»<br />

wird zu sehen sein: Barbara Weber und<br />

Rafael Sanchez inszenieren Shakespeares Klassiker<br />

mit echten Handwerkern <strong>im</strong> Neumarkt.<br />

Im Theater Rigiblick wird sich Schauspieler Bruno<br />

Ganz die Ehre geben. Seine Lesung «Wanderungen<br />

mit Robert Walser» wird mit Spannung<br />

erwartet.<br />

Im letzten Jahr verzeichneten die Festspiele mit<br />

87 000 Eintritten einen Besucherrekord. Das<br />

neue Programm könnte diese Zahl mühelos<br />

toppen.<br />

Zürich, 15. <strong>Juni</strong> bis 8. Juli <strong>2012</strong><br />

www.zuercher-festspiele.ch<br />

34<br />

© pd<br />

Das blonde Fräuleinwunder Barbarella landet<br />

mitten in Basel, zwischen Kirche und Theater –<br />

und verbreitet ihre Lust-Botschaft. Petra Barcal<br />

(«Die neun Wahrheiten über John Lennon», «Der<br />

Knight Rider oder David forever!») inszeniert die<br />

Openair-Vorstellung.<br />

Der gleichnamige Film mit Jane Fonda aus dem<br />

Jahre 1968 gilt als Trash-Perle schlechthin.<br />

Nichts in diesem Film von Roger Vad<strong>im</strong> macht<br />

auch nur ansatzweise Sinn. Weswegen der Kult<br />

ungebrochen ist.<br />

Basel, Theater Basel, Premiere: 9. <strong>Juni</strong><br />

www.theater-basel.ch<br />

© pd<br />

Da wäre einmal Jeanne (Jane Fonda), welche den<br />

Traum einer Alters-WG träumt und damit von<br />

ihrer Krebsdiagnose ablenken will. Sie sieht in<br />

der WG auch einen alternativen Lebensabend<br />

für ihren an beginnender Demenz leidenden<br />

Mann Albert (Pierre Richard). Wie passend, dass<br />

die Freunde Annie (Geraldine Chaplin) und Jean<br />

(Guy Bedos) eine hübsche Villa am Pariser Stadtrand<br />

haben.<br />

Neben den Altstars fügt sich der Deutsche Daniel<br />

Brühl wunderbar in die Szenerie ein. Als<br />

Hunde- und Seniorensitter sorgt er in der WG<br />

für einigen Wirbel. Ein sehenswerter Film, typisch<br />

französisch in seinem Mix aus Komödie<br />

und Drama.<br />

Kinostart: 7. <strong>Juni</strong>


CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Kultur<br />

Jeff Koons<br />

Der blanke heterosexuelle<br />

Wahnsinn: Die Fondation<br />

Beyeler zeigt die erste<br />

Ausstellung des amerikanischen<br />

Künstlers Jeff Koons<br />

in einem Schweizer Museum.<br />

Beauty<br />

Der Film aus Südafrika und<br />

Gewinner des «CANNES –<br />

Queer Palm Award – Bester<br />

Spielfilm» war gleichzeitig nominiert<br />

als «Bester fremdsprachiger<br />

Film» bei den Oscars.<br />

Jetzt auf DVD.<br />

CSD Berlin<br />

Er gilt als «der CSD schlechthin»:<br />

Die Berliner Variante.<br />

In Berlin ist beinahe jeden<br />

Tag CSD, am 23. <strong>Juni</strong> jedoch<br />

trägt die Siegessäule die<br />

Regenbogen-Flagge.<br />

Mehr als eine halbe Million Menschen machen<br />

jährlich bei der CSD-Parade in Berlin mit. Laut<br />

Angaben der Organisatoren ist es eine vielfältige<br />

Gruppe: Männer und Frauen, hetero und<br />

homo, jung und alt, aus Berlin und aus der ganzen<br />

Welt. Auch viele VIPs zeigen sich solidarisch<br />

mit dem CSD und sind mit dabei. Die CSD-Parade<br />

soll aber auch eine politische Demonstration<br />

sein. Jedes Jahr gibt es ein Motto, und eine Liste<br />

mit Forderungen nach Gleichberechtigung und<br />

Akzeptanz der LGBT-Community. Schön und<br />

gut, die meisten Besucher interessieren sich jedoch<br />

für etwas ganz anderes: die Party an sich.<br />

Und natürlich ist die Parade auch ein willkommener<br />

Anlass, den schwulen Feiertag auf den<br />

Strassen von Berlin lautstark zu begehen. Da<br />

sind Dance Beats, bunte Kostüme, aufwändig<br />

dekorierte Wagen und zuhauf gestählte Männerkörper.<br />

© Fondation Beyeler<br />

Der wohl bekannteste lebende Künstler sorgt<br />

mit seinen unverkennbaren, die Populär- und<br />

Hochkultur verbindenden Kunstwerken seit<br />

Jahrzehnten für grosses Aufsehen. Die Ausstellung<br />

widmet sich in einer umfangreichen Präsentation<br />

drei zentralen Werkgruppen – The<br />

New, Banality und Celebration –, die entscheidende<br />

Etappen in Koons’ künstlerischer Entwicklung<br />

markieren und mitten ins Schaffen<br />

und Denken des Künstlers führen.<br />

The New umfasst die readymade-artigen Reinigungsgeräte<br />

aus der frühen Zeit, Sinnbilder des<br />

Neuen und Reinen. Zu Banality gehören jene in<br />

traditionellem Handwerk gefertigten Skulpturen<br />

aus Porzellan und Holz, die zu (post-)modernen<br />

Ikonen geworden sind. In der Serie Celebration,<br />

an der Koons seit bald zwanzig Jahren<br />

arbeitet, treten schliesslich die in ihrer materiellen<br />

Perfektion unverwechselbaren, hochglänzenden<br />

Stahlplastiken und grossformatigen<br />

Gemälde auf, in denen der Künstler in geradezu<br />

barocker Weise die Kindheit feiert.<br />

Natürlich fehlen auch die Werke mit Illona Staller<br />

nicht, die sich als «Ciccolina» einen Namen<br />

machte. Aus schwuler Sicht sind die Arbeiten<br />

von Jeff Koons der blanke heterosexuelle Wahnsinn.<br />

Aber Geschmacklosigkeit ist meist sehenswert.<br />

Basel, Fondation Beyeler, noch bis 2. September<br />

www.fondationbeyeler.ch<br />

© pd<br />

Francois hat alles, was man sich wünschen<br />

kann. Doch emotional ist er völlig abgestumpft<br />

– gegenüber seiner Frau, sich selbst und seiner<br />

seit Jahren unterdrückten Homosexualität.<br />

Gelegentlich «befreit» er sich davon in derben<br />

Sextreffen mit Gleichgesinnten. Auf der Hochzeit<br />

seiner Tochter trifft er zum ersten Mal den<br />

zwanzig Jahre jüngeren Christian. Seine Blicke<br />

bleiben an dem gutaussehenden Junganwalt<br />

aus Kapstadt haften. Er beginnt ihm nachzustellen<br />

und verstrickt sich dabei <strong>im</strong>mer tiefer in<br />

eine bedrohliche Spirale aus grobschlächtiger<br />

Lust und verdrängter Leidenschaft. «Beauty»<br />

von Oliver Hermanus ist spannendes, radikales,<br />

hochkarätiges Kino. Die präzise Bildsprache vermittelt<br />

dem Betrachter deutlich, dass es unter<br />

der Oberfläche nur so brodelt und erinnert an<br />

Meisterwerke wie «Die Klavierspielerin» oder<br />

«Funny Games». Regisseur Oliver Hermanus<br />

kreiert einen Protagonisten, der nach dem Schönen<br />

strebt und dabei Grässliches auslöst. Ausgezeichnet<br />

mit dem «Queer Palm»-Filmpreis des<br />

Filmfestivals von Cannes und nominiert bei<br />

den Oscars.<br />

Jetzt auf DVD<br />

© pd<br />

Der CSD in Berlin bedient jedes Klischee und jeden<br />

Mann. Und weshalb nicht damit angeben?<br />

Der Parade gehen vielerlei Events voraus, welche<br />

bereits am 26. Mai starten. Berlin fordert –<br />

und gibt viel zurück.<br />

CSD Berlin, 23. <strong>Juni</strong><br />

www.csd-berlin.de<br />

35


Buch CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Gay Lives<br />

80 Lebensgeschichten, die<br />

jeden Rahmen sprengen<br />

und doch zwischen zwei<br />

Buchdeckel passen.<br />

Von René Gerber<br />

Von der ägyptischen Antike<br />

bis zur kubanischen Gegenwart,<br />

von Japan bis nach<br />

Finnland: Robert Aldrichs<br />

Sammlung homosexueller Biografien<br />

ist eine faszinierende<br />

Fundgrube, eine Reise in die<br />

Geschichte und zu sich selbst,<br />

eine unterhaltsame Wundertüte<br />

und ein wunderbar tiefgründiges<br />

Buch.<br />

Der brasilianische Fotograf Alair Gomes hat<br />

170 000 Negative hinterlassen, die englische<br />

Schriftstellerin Katherine Philips zahlreiche<br />

Gedichte, das Universalgenie Michelangelo<br />

Buonarroti einige der bedeutendsten Kunstwerke<br />

überhaupt. Richard Schultz, 1889 als Sohn<br />

eines Schuhmachers geboren, hinterliess keine<br />

Kunst, aber er war ein Lebenskünstler, reiste<br />

durch die Welt und erfüllte sich mit einer Stelle<br />

als Kellner <strong>im</strong> Claridge’s seinen persönlichen<br />

Traum. Allen gemeinsam: ihre Homosexualität.<br />

Der australische Historiker Robert Aldrich<br />

erzählt ihre Biografien in «Gay Lives», neben<br />

vielen anderen.<br />

Von Sappho zum Sexualforscher<br />

«Das Liebesleben der Berühmten (und weniger<br />

Berühmten) erregt <strong>im</strong>mer wieder die Neugier<br />

der anderen», schreibt er in der Einleitung. Sex<br />

sei nie eine reine Privatangelegenheit. Was in<br />

der aktuellen Promi-Presse täglich belegt wird,<br />

weitet der Autor hier auf eine Reise durch die<br />

Jahrhunderte aus. Er beginnt vor 2500 Jahren,<br />

mit einer int<strong>im</strong>en Männerbeziehung <strong>im</strong> alten<br />

Ägypten. Nicht streng chronologisch, sondern<br />

thematisch gegliedert, führt er den Leser vorbei<br />

an einer Porträtgalerie berühmter und einflussreicher<br />

Schwulen und Lesben. Die antike<br />

Ikone Sappho, Sexualforscher Magnus Hirschfeld,<br />

Yves Saint Laurent, Annemarie Schwarzenbach,<br />

Oscar Wilde. Doch das Interesse liegt<br />

nicht nur auf bekannten Grössen, ebenso viel<br />

Raum erhalten etwa der polnische Komponist<br />

Karol Szymanowski, der finnische Maler<br />

Magnus Enckell, der eingangs erwähnte Richard<br />

Schultz, der die Homohetze des Nationalsozialismus<br />

nicht als prominentes Opfer,<br />

sondern als unauffälliger Überlebender durchmachte.<br />

Mit Reinaldo Arenas beschliesst Aldrich<br />

seine Sammlung queerer Lebensgeschichten.<br />

Dieser kubanische Revolutionär wurde<br />

– von seinen eigenen Idealen gefressen – zum<br />

Zwangsarbeiter auf einer Zuckerrohrplantage.<br />

Fremde und vertraute Welten<br />

Aldrich, Professor für europäische Geschichte<br />

an der Universität Sydney, hat mit «Gleich und<br />

Anders – eine globale Geschichte der Homosexualität»<br />

bereits 2006 ein beeindruckendes Standardwerk<br />

der Queer Studies vorgelegt. Mit «Gay<br />

Lives» legt er den Fokus nun auf einzelne Persönlichkeiten,<br />

schreibt packend und anschaulich,<br />

detailliert und doch nie ausschweifend. Sorgfältig<br />

recherchiert und reich bebildert, verfallen<br />

seine Porträts nie dem Voyeurismus, beleuchten<br />

auch den komplexen Kontext, den grossen Lauf<br />

der Geschichte, in der sich die einzelnen Lebensgeschichten<br />

einbetten. Es gibt ein Kapitel über<br />

Frauen, die Frauen liebten, eines über die Verwicklungen<br />

von Sex und Politik, ein anderes über<br />

Japonismus. Gemeinsam erzählen die losen Biografien<br />

eine Geschichte von Unterdrückung und<br />

Selbstverwirklichung, von Stolz und Vorurteil.<br />

Auf wenigen Seiten taucht man ein in fremde und<br />

allzu vertraute Welten, wird mit der Überschrift<br />

zum nächsten Abschnitt viel zu schnell wieder<br />

herausgerissen. Jedes hier umrissene Leben bietet<br />

Stoff für einen eigenen Roman oder Dokumentarfilm.<br />

Shi Pei Pus (1938-2009) Geschichte gibt es als<br />

preisgekröntes Musical «M. Butterfly». Der chinesische<br />

Schauspieler gab sich als Frau aus, bandelte<br />

mit einem französischen Diplomaten an, was in<br />

einer Mischung aus Spionagekr<strong>im</strong>i und persönlicher<br />

Tragödie endete. Das Musical über Michael<br />

Sweerts (1618-1664) muss erst noch geschrieben<br />

werden. Der Dreissigjährige Krieg, der Papst als<br />

Förderer, die Missionarsreise nach Goa: Kulissen<br />

wären vorhanden.<br />

Ob gross inszeniert oder gut versteckt: Jeder<br />

und jede der von Aldrich Porträtierten hat auf<br />

der Bühne der Weltgeschichte seine Fussstapfen<br />

hinterlassen. Sein Buch ist ein wertvolles<br />

Museum, und bei jedem Besuch entdeckt man<br />

etwas Neues. Jeder Ausflug in die Vergangenheit<br />

erweitert den Horizont der Gegenwart, und jeder<br />

Blick auf eine der Lebensgeschichten stellt<br />

die eigene in ein neues Licht.<br />

Robert Aldrich Gay Lives – Lebensgeschichten,<br />

Dumont, Auch als eBook erhältlich<br />

36


ZURICH PLACES // gaycity.ch<br />

15<br />

11<br />

4<br />

13<br />

PLATZSPITZ<br />

SEEBAHNSTRASSE<br />

STAUFFACHERSTRASSE<br />

KALKBREITENSTRASSE<br />

12<br />

BÄCKERANLAGE<br />

ENGELSTRASSE<br />

13<br />

BADENERSTRASSE<br />

HOHLSTRASSE<br />

LANGSTRASSE<br />

BIRMENSDORFERSTRASSE<br />

14<br />

LANGSTRASSE<br />

HELVETIAPLATZ<br />

STAUFFACHERSTRASSE<br />

MILITÄRSTRASSE<br />

KASERNENAREAL<br />

Rudolf-Brun-<br />

Brücke<br />

Stauffacherbrücke<br />

LAGERSTRASSE<br />

KASERNENSTR.<br />

Sihlbrücke<br />

Sihl<br />

GESSNERALLEE<br />

MUSEUMSSTRASSE<br />

15<br />

9 14<br />

2 3<br />

8<br />

9 14<br />

2 3<br />

8<br />

9 14<br />

STAUFFACHER<br />

2 3 9 14<br />

8<br />

8<br />

3 14 3 14<br />

2 9<br />

HAUPTBAHNHOF<br />

13<br />

BAHNHOFSTRASSE<br />

PARADEPLATZ<br />

2 9 6 7<br />

8 13 11<br />

3 14<br />

13<br />

LINDENHOF<br />

Walche-Brücke<br />

4<br />

13<br />

Bahnhofbrücke<br />

Rathausbrücke<br />

1<br />

Münsterbrücke<br />

4<br />

15<br />

LIMMATQUAI<br />

4<br />

15<br />

2<br />

10<br />

4<br />

15<br />

CENTRAL<br />

4 3 5 6<br />

15 7 10<br />

NIEDERDORFSTRASSE<br />

9<br />

5 7<br />

6<br />

8<br />

SEILERGRABEN<br />

4 3<br />

BAHNHOFSTRASSE<br />

L<strong>im</strong>mat<br />

8 13<br />

BELLEVUE<br />

4 15 5<br />

2 9 8 11<br />

A1<br />

2 9 8<br />

Quaibrücke<br />

12 Moustache<br />

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Engelstrasse 4<br />

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1 Rathaus caFÉ<br />

BAR – CAFé<br />

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7 the dynasty club<br />

3 BARS – 1 EnTRAnCE<br />

Zähringerstrasse 11<br />

www.dynastyclub.ch<br />

13 huusMaa<br />

KAFI – MITTAGSTISCH – BAR<br />

Badenerstrasse 138<br />

www.huusmaa.ch<br />

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2 cRanbeRRy<br />

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Metzgergasse 3<br />

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8 Macho<br />

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Häringstrasse 16<br />

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14 Renos Relax<br />

CLUB SAUnA<br />

Kernstrasse 57<br />

www.renosrelax.ch<br />

3 tIPtoP baR<br />

SCHLAGER – DRInK – TREFF<br />

Seilergraben13<br />

www.tiptopbar.ch<br />

9 johannIteR<br />

RAUCHER LoUnGE<br />

Zähringerstrasse 33<br />

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15 Route 39<br />

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Winzerstrasse 39<br />

www.route39.ch<br />

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CAFé – BAR – SUSHI<br />

Spitalgasse 14<br />

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Nachruf CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Donna Summer<br />

Tod einer Disco-Königin<br />

Von Daniel Diriwächter<br />

Mitte Mai erlag die «Queen<br />

of Disco» Donna Summer mit<br />

nur 63 Jahren einem Krebsleiden.<br />

Die streng religiöse Sängerin<br />

war bekannt für erotische<br />

Nummern wie «Love To<br />

Love You Baby». Ihre vermeintliche<br />

Aussage über HIV sorgte<br />

für negative Schlagzeilen.<br />

Auch wenn Donna Summer aus Boston stammte,<br />

die Geburt ihres Erfolges fand in München<br />

statt. Hit-Produzent Giorgio Moroder schneiderte<br />

der jungen Sängerin den Song «Love To Love<br />

You Baby» auf den Leib. Damals nannte sie sich<br />

noch Gloria Gaines, den Namen Summer brachte<br />

ihr die Kurzehe mit dem österreichischen<br />

Schauspieler Helmut Sommer ein.<br />

«Love To Love You Baby» war eindeutig inspiriert<br />

von «Je t’a<strong>im</strong>e (Moi non plus)» von Serge Gainsbourg<br />

und kletterte weltweit die Charts hinauf.<br />

Das «T<strong>im</strong>e-Magazin» bezeichnete die Nummer<br />

als «Marathon von 22 Orgasmen». Da der Hit jedoch<br />

nur drei Minuten lang war, sahen sich die<br />

Produzenten gezwungen, eine längere Version<br />

der Stöhn-Orgie zu produzieren. Es war die Geburtstunde<br />

der klassischen Maxi-Version.<br />

Ein gleichnamiges Album folgte und Donna<br />

Summer wurde als «Queen of Disco» aufgebaut,<br />

einer schwarzen Schönheit mit gefährlichem<br />

Sex-Appeal. Dies verwunderte, da Donna Summer<br />

streng religiös aufgewachsen war und auch<br />

damals in der Presse verlauten liess, dass sie jede<br />

Nacht bete und sich selbst als völlig unerotisch<br />

ansehe.<br />

Trotzdem sang sie 1977 «I Feel Love», ein Meilenstein<br />

der Disco-Szene. Der Song wurde ausschliesslich<br />

mit Synthesizer- und Drummachine-Klängen<br />

produziert. Dem folgten Hits wie<br />

«Hot Stuff» oder «She Works Hard for the Money».<br />

Donna Summer beherrschte die Tanzflächen<br />

ihrer Zeit. Gloria Gaynor oder Diana Ross verblassten<br />

in ihrer Gegenwart. Nicht zuletzt dank<br />

einer grossartigen St<strong>im</strong>me, welche Donna Summer<br />

sogar in einem Duett mit Barbara Streisand<br />

einsetzen konnte («No More Tears»).<br />

«Aids ist die Strafe Gottes»<br />

Die private Donna Summer aber haderte mit<br />

Depressionen, wie es der Autobiografie «Ordinary<br />

Girl» zu entnehmen war. Sie wandte sich<br />

daher verstärkt dem Glauben zu. Als zu Beginn<br />

der 1980er Jahre Donna Summer bei einem<br />

Konzert gesagt haben soll, Aids sei eine Strafe<br />

Gottes, reagierten ihre homosexuellen Fans<br />

entsetzt und liessen die Sängerin fallen. Noch<br />

Jahre später bestritt Donna Summer diese Aussage<br />

und entschuldigte sich für den Schmerz<br />

des Zitates. Doch ihre Karriere war am Wendepunkt.<br />

Längst waren andere Sängerinnen wie Cindy<br />

Lauper oder Madonna auf dem Vormarsch. Was<br />

Donna Summer nicht davon abhielt weiterhin<br />

Alben zu veröffentlichen. 1987 landete sie einen<br />

veritablen Erfolg mit dem von Stock-Aitken-<br />

Waterman produzierten Song «I Don’t Wanne<br />

Get Hurt». Das Team brachte damals Kylie Minogue<br />

gross raus. Ihr letztes Album mit dem Titel<br />

«Crayons» erschien 2008 und konnte Kritiker<br />

wie Fans begeistern, wenn auch ein toller Platz<br />

in den Charts ausblieb.<br />

Am 17. Mai erlag Donna Summer, deren richtiger<br />

Name LaDonna Adrian Gaines lautete, mit<br />

nur 63 Jahren in Naples, Florida einem Krebsleiden.<br />

Sie hinterlässt drei erwachsende Kinder.<br />

38


CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Kolumne<br />

«Der After ist kein<br />

Geschlechtsorgan!»<br />

Von Michi Rüegg<br />

Bevor wir der Diskussion über die <strong>im</strong> Titel rubrizierte<br />

Aussage aus dem Weg gehen, möchte ich<br />

kurz deren Urheber vorstellen: Es ist Mittwochabend<br />

und auf einem österreichischen Privatsender<br />

hat gerade eine Talkrunde zum allseits<br />

beliebten Thema «Homosexualität» begonnen.<br />

Mit dabei Alfons Haider, Österreichs bislang einziger<br />

schwuler Promi, sowie ein Kandidat der<br />

Show «Bauer sucht Frau», der allerdings einen<br />

Mann sucht. Angesichts dieser Aufstellung darf<br />

auf der anderen Seite der Typus des politisch<br />

aktiven Superchristen nicht fehlen. Ihn findet<br />

man überall. Und in jeder Ecke der Welt trägt er<br />

eine hässliche Frisur und eine Brechreiz erzeugende<br />

Krawatte. (Ausser in den USA, dort tragen<br />

diese furchtbaren Leute stets feines Tuch). Der<br />

Mann, der uns Gottes Worte – sowie diejenigen<br />

des Papstes und natürlich seine eigenen – näher<br />

bringen will, heisst sinnigerweise Herr Adam.<br />

Und wie könnte es anders sein, einer seiner ersten<br />

Sätze betrifft die Analregion: «Der After ist<br />

kein Geschlechtsorgan!».<br />

Wieso nur versteifen sich Männer wie er <strong>im</strong>mer<br />

auf Arschrosetten? Die Themen waren Liebe, Zusammenleben,<br />

anders fühlen, Verantwortung<br />

für einander übernehmen, eine Partnerschaft<br />

aufbauen – doch alles, was Herr Adam vor sich<br />

sah, waren die vielen After, in die Penisse tagtäglich<br />

eindringen.<br />

Wie um H<strong>im</strong>mels Willen wischt sich jemand<br />

wie Herr Adam auf dem Klo den Hintern, wenn<br />

er seine zittrige Hand in die Nähe seines ganz<br />

persönlichen Höllenschlundes führen muss?<br />

Was tut er, wenn ihm sein Arzt Zäpfchen verschreibt?<br />

Liegt er nachts wach, wenn ihm Gott<br />

mit weissem Gewand und Bart erscheint und<br />

mit grollender St<strong>im</strong>me die mahnenden Worte<br />

zuruft: «Der Penis gehört in die Vagina, alles andere<br />

ist eine Sünde!». «Ja Herr!», wird Adam sagen,<br />

«ich werde Deine Worte verkünden, oh Gott.»<br />

Und so steht er da, Herr Adam, spricht über die<br />

schwule Weltverschwörung, mit Hilfe derer die<br />

Schwulen ihresgleichen in katholische Seminarien<br />

schleusen, um unschuldige junge Männer<br />

umzupolen. Er habe nichts gegen Homosexuelle,<br />

sagt er, solange sie ihn nicht anfassen<br />

würden. Und wiederum kann man sich schwer<br />

vorstellen, dass irgendjemand diesen sechzigjährigen<br />

Herrn anfassen wollte, nicht einmal<br />

seine Frau dürfte sich mehr dazu herablassen.<br />

Ob er sich einen schwulen Bundeskanzler vorstellen<br />

könne, wird er gefragt. «Das finde ich<br />

widerlich», so seine Antwort.<br />

Dann werden die Resultate einer Live-Zuschauerumfrage<br />

publiziert. Die grosse Mehrheit hat<br />

mit einem schwulen Chef oder einer lesbischen<br />

Chefin der Regierung überhaupt kein Problem.<br />

Mehr noch, die meisten wünschen sich, dass<br />

auch unsereins Kinder adoptieren dürfen.<br />

Es ist viel passiert in unserem östlichen Nachbarland.<br />

Noch vor fünfzehn Jahre kannte es<br />

diskr<strong>im</strong>inierende antischwule Gesetze. Gay-<br />

Vereine waren lange verboten. Das Sexualstrafrecht<br />

unterschied streng zwischen gemischtund<br />

gleichgeschlechtlichem Verkehr. Die einst<br />

so konservative Bevölkerung hat Schwule von<br />

der Liste ihrer Probleme gestrichen. Einzig ein<br />

paar Wackere unter der Ägide jenes Herrn Adam<br />

lassen sich nicht beirren. Sie kämpfen für den<br />

vaginalen Sex. Daran ändert auch nichts, dass<br />

Haider in die Diskussion einwirft, rund 50 Prozent<br />

der Hetero-Paare würden ebenfalls anal<br />

verkehren. Es geht ja schliesslich um Prinzipien,<br />

nicht um Realitäten.<br />

Freuen wir uns doch über Leute wie Adam. Sie<br />

gehören zu einer aussterbenden Spezies. Und<br />

als langjährig diskr<strong>im</strong>inierte Minderheit sollten<br />

gerade wir irgendwie Verständnis für Randgruppen<br />

aufbringen, deren Liebe zu Gott der<br />

Furcht vor dem eigenen Arschloch entspringt.<br />

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39


Musik CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Beach House<br />

Bloom<br />

*****<br />

«Eine Blüte ist vergänglich, eine<br />

flüchtige Vision des Lebens in aller<br />

Intensität und Farbenpracht,<br />

wunderschön – wenn auch nur für<br />

einen Moment.» So erklärt Victoria<br />

Legrand den Albumtitel. Zusammen<br />

mit Alex Scally an der Gitarre und am<br />

Keyboard hat die Sängerin zehn Momente in<br />

blühende Musik gegossen.<br />

Ein Strauss ohne welke Blätter, ein Meisterwerk vom Glockenschlag <strong>im</strong><br />

ersten Takt bis zum letzten Decrescendo. «Myth» setzt den Massstab mit<br />

Melodie und Melancholie, mit Akkorden und Akzenten von einer anderen<br />

Welt. «Other People» bestätigt die Regel der Ausnahme: Ein wunderschöner<br />

Song, weit weg schwebend und doch ganz nah pulsierend. Die Texte<br />

allein: ein mythisches Gedicht. Der Sound allein: eine moderne Sinfonie.<br />

2006 veröffentlichte das Duo aus Balt<strong>im</strong>ore sein Debut ohne grossen Erfolg.<br />

Mit dem Zweitling wurde es zum Liebling von Kritikern und Musikkennern,<br />

«Teen Dream» festigte 2010 diesen Ruf. Im Dschungel der unzähligen<br />

Genre-Bezeichnungen reihte man Beach House unter «Dream Pop»<br />

ein, jener Stilrichtung des Indie-Rocks, die auf treibende Gitarren-Riffs<br />

verzichtet und ganz auf betörende Frauenst<strong>im</strong>men und ätherische Texturen<br />

setzt. Mazzy Star, Walkabouts und – Beach House. Für einmal passt<br />

die Schublade. Was, falls nicht «Dream Pop» ist es, wenn sich Rhythmen<br />

hypnotisierend in die Gehörgänge schleichen, wenn Victorias St<strong>im</strong>me<br />

wahr macht, was nicht sein kann?<br />

Beach House errichten ihr Strandhäuschen fernab der Partymeile. Von<br />

Dingen, die man sich <strong>im</strong>mer wünschte singen sie in «New Year», von Visionen<br />

eines Gefühls, von Fussabdrücken am Strand, vom Warten der Ge-<br />

danken in Schwarzweiss und allem, das dann in voller Farbe als Treibgut<br />

um die Füsse gespült wird. Die Aussicht aus dem Beach House: Ein Sonnenuntergang,<br />

schöner als <strong>im</strong> Traum. Das Meer an den Füssen zu kalt, der<br />

H<strong>im</strong>mel über dem Kopf zu weit oben. Der Moment blüht. (rg)<br />

Sub Pop<br />

Regina Spektor<br />

*****<br />

What we saw from the cheap<br />

Seats<br />

«All the Rowboats», die erste Vorab-Single zum<br />

sechsten Studioalbum der russisch-amerikanischen<br />

Sängerin, hat das Spektrum bereits markiert:<br />

Aussergewöhnliche St<strong>im</strong>me, faszinierender<br />

Song, harte Kanten, sanfte Zwischentöne.<br />

Die zweite Auskopplung aus dem von Mike Elizondo<br />

(Eminem, Fiona Apple) produzierten<br />

Werk macht definitiv Lust auf mehr. «Don’t leave<br />

me» ist tragisch und komisch, süss und gross. Jedes<br />

Lied zeigt neue Facetten, ohne zu sehr von Regina,<br />

ihrer St<strong>im</strong>me und ihrem Pianospiel abzulenken.<br />

Elizondo sagt über die Zusammenarbeit:<br />

«Sie ist eine dieser äusserst seltenen Künstlerinnen,<br />

die dich <strong>im</strong>mer wieder aufs Neue überraschen.<br />

Gerade wenn du zu wissen glaubst, wie<br />

sie tickt, passiert irgendetwas völlig anderes.<br />

Das macht die Energie des<br />

Albums aus.» Dem ist auch<br />

von den billigen Plätzen aus<br />

nichts hinzuzufügen. (rg)<br />

Sire Records<br />

40<br />

Berry *****<br />

Les Passagers<br />

Ein Sommerabend auf dem Stadt-Balkon, der<br />

auch eine Terrasse <strong>im</strong> Bungalow mit Strandanstoss<br />

sein könnte. Im Glas der Sekt vom<br />

Discounter um die Ecke, der auch edler Champagner<br />

aus Frankreich sein könnte. Auf dem<br />

Plattenteller Berry, die Chansons haucht und<br />

vielleicht auch Rockerin hätte werden können.<br />

Mal erinnert sie an Carla Bruni, mal an<br />

Coralie Clément. Hinter den Liedern ein süsses<br />

Garnichts, vor ihrer Gitarre manchmal<br />

ein E-. «Si souvent» hat sie gesagt «je t‘a<strong>im</strong>e»,<br />

darum sagt sie diesmal gar nichts. Sie besingt<br />

blonde Frauen und weisse Taschentücher,<br />

schnippt und summt. «Et puis la nuit so lovely.»<br />

Kein Gewitter, kein Feuerwerk, nur eine<br />

Brise. Berry vertont die unerträgliche Leichtigkeit<br />

des Seins. Für die Ewigkeit ein flaues<br />

Wölkchen, für den wolkenlosen lauen Sommerabend<br />

nichts anderes als perfekt. Merci,<br />

Berry. (rg)<br />

Casablanca Records<br />

Marina & The<br />

Diamonds *****<br />

Electra Heart<br />

In Monmouthshire wuchs sie auf, Marina Diamandis,<br />

die Tochter eines Griechen und einer<br />

Waliserin. Früh entdeckte sie ihr musikalisches<br />

Talent, es zog sie aus dem Zungenbrecher-Kaff<br />

in die weite Welt hinaus. Zurück<br />

in London sang sie für Rollen in Musicals wie<br />

«The Lion King» vor. Erfolglos, glücklicherweise.<br />

Von ihrer ersten selbstgebrannten CD<br />

verkaufte sie gerade mal 70 Exemplare. Dann<br />

aber wurden Talent-Scouts auf sie aufmerksam,<br />

kurz darauf stand sie auf der BBC-Liste<br />

der vielversprechendsten Newcomerinnen auf<br />

Platz zwei. Das zweite Album zeigt nun: zu<br />

Recht! Zwischen Lady Gaga und Florence & the<br />

Machine hat sie zwar ihren eigenen Platz noch<br />

nicht ganz gefunden, doch der Girlie-Poprock<br />

mit elektronischem Kern bewegt. Immer die<br />

Füsse, und manchmal auch<br />

das Herz. In England hat<br />

sie‘s damit an die Spitze der<br />

Charts geschafft. (rg)<br />

Warner


CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Lifestyle<br />

HOT 4 YOU!<br />

1Schöner Tisch<br />

Was macht man, wenn man keinen passenden Beistelltisch findet? Man entwirft<br />

sich einfach einen, so wie die Fotografin Gisela Gerspach. Mit einem Team<br />

von Handwerkern entwickelte sie den raffinierten und doch sehr einfachen Plexiglas-Beistelltisch.<br />

Natürlich werden die Tische mit Fotografien der Künstlerin bedruckt.<br />

Per Foliendruck wird das Plexiglas mit einem beliebigem Bild unterlegt –<br />

und fertig ist der Design Tisch. Höhe 45cm, Breite 36cm, Länge am Boden 70cm.<br />

Preis auf Anfrage, gesehen unter: www.ggdesignplex.com<br />

2Neuer Schnitt<br />

Ein New Yorker in Zürich. Starfriseur Pedro Sanchez, direkt aus dem Big Apple, eröffnete letzten<br />

Monat seine erste Coiffure Boutique in der Zürcher Altstadt. Natürlich an schönster Lage, unmittelbar<br />

an der L<strong>im</strong>mat, nahe dem Münsterhof. Der gebürtige Venezolaner war lange Zeit in der<br />

Megacity zu Hause und lernte sein Handwerk bei den besten Mentoren der Stadt. 2008 wurde die<br />

New York Fashion Week auf ihn aufmerksam und verpflichtete ihn für einige Jahre und unzählige<br />

Shows. Nebenbei beherrscht der sympathische Stylist auch die Airbrush-Make-Up-Technik<br />

(ganz Hollywood schwört darauf!). Die neue Coiffure Boutique Pedro Sanchez Ny glänzt mit einer<br />

hellen, naturbelassenen Einrichtung, einem Touch Design und Produkten von Paul Mitchell.<br />

Pedro Sanchez Ny, Kämbelgasse 4, 8001 Zürich, www.pedrosanchez.ch<br />

3Praktische Linda<br />

Ein guter Koch braucht seine Kochuntensilien ständig griffbereit. Das Problem<br />

dabei: Entweder muss er sie ständig suchen oder sie liegen ständig<br />

<strong>im</strong> Weg rum. Jetzt gibt es «Lazy Linda». Die praktische und drehbare Aufbewahrungshilfe<br />

verstaut mühelos sämtlichen Küchen-Kleinkram<br />

wie Zahnstocher, Schwingbesen, Kellen, Korkenzieher oder diverse Gewürze.<br />

Das Gefäss kommt in weisser oder dunkler Keramik-Optik daher<br />

und lässt sich leicht mit Wasser abwaschen. Gesehen bei Royal VKB.<br />

Weitere Infos unter: www.royalvkb.com<br />

4Bunte Manschettenknöpfe<br />

Die Ex von Phil Collins sieht nicht nur toll aus, sie hat auch einen<br />

kreativen Kopf. Das beweist sie nicht nur mit ihrer Little Dream<br />

Foundation (erfüllt Kinderwünsche), sondern auch mit ihrer<br />

schönen Schmucklinie für Männer. Besonders die Manschettenknöpfe-Kollektion<br />

besticht durch ein kraftvolles und formvollendetes<br />

Design. Die OC Jewellery Collection vereint eine Vielzahl von<br />

Halbedelsteinen, Metallen, Formen und Farben. Jedes Modell bezaubert<br />

durch ein ganz eigenes Charisma. Die raffinierten Manschettenknöpfe<br />

sind das Must Have der Saison! Ab CHF 1922.40<br />

www.oriannecollins.com<br />

41


Gesundheit CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Pia<br />

Ich möchte endlich<br />

mal einfach an der<br />

Sonne sitzen<br />

Ehrlich gesagt, ich hab‘s langsam ein bisschen<br />

gesehen mit der Prävention. Mehr noch, es geht<br />

mir mittlerweile sogar dezidiert auf den Sack,<br />

andauernd mit dieser schl<strong>im</strong>men Krankheit<br />

konfrontiert zu werden. Jedes Jahr wieder, als<br />

hätten wir es noch <strong>im</strong>mer nicht begriffen, <strong>im</strong>mer<br />

die gleiche Leier – ich kann‘s echt nicht<br />

mehr hören. Ich möchte mir einfach mal eine<br />

Flasche Sonnenmilch kaufen können, ohne jedes<br />

Mal diesen ganzen edukativen Hautkrebsscheiss<br />

als Bonus Track zu bekommen. Ich<br />

möchte endlich mal einfach an der Sonne sitzen,<br />

ohne dass gleich irgendwo ein aufgestellter<br />

Mitarbeiter der Krebsliga <strong>im</strong> orangen T-Shirt<br />

auftaucht und mir eine Tube Daylong schenkt.<br />

Oder ein Käppli. Und eine Broschüre, wie ich<br />

meine Pigmentflecken untersuchen kann. Und<br />

selbstverständlich bin ich auch schon genervt,<br />

wenn ich wieder den orangen Bus vor dem Globus<br />

stehen sehe, das «Sonnenmobil». In Wahrheit<br />

ist es das Krebsmobil, aber natürlich würden<br />

die Leute eher ins Raumschiff von Darth<br />

Vader einsteigen, um ihre Pigmentflecken zu<br />

zeigen, als in ein «Krebsmobil». Wie viel Prävention<br />

mag‘s leiden, bis die Sättigung erreicht ist<br />

und es Richtung «Graus» geht?<br />

Schl<strong>im</strong>mer ist es nur noch in der Szene. Da<br />

kommst du auch in keine Bar, an keine Party<br />

mehr, ohne dass sich sogleich der Shirt-Mob von<br />

«Break-the-Chain» manifestiert, und mit jedem<br />

Eintritt kriegst du noch den Wegweiser zum Syphilis<br />

Test und den Hinweis, dass auch Tripper<br />

und Chlamydien heute wieder mit dabei sind.<br />

Ich will nur eins trinken gehen. Pr<strong>im</strong>oinfekt!<br />

Ich möchte wie jeder normale Mensch am Wochenende<br />

in einem Klub abhängen. Hepatitis,<br />

HIV, Gleitmittel und Gutschein für Schnelltests!<br />

Ich bin auf der Suche nach Sex. «Sali, häsch scho<br />

Gummis?». Achtung Drogen! Ja gern, wo? Risikosituation<br />

«herabgesetzte Hemmschwelle»!<br />

Gefahr hinter jedem begehrlichen Blick, hinter<br />

jedem herausfordernden Zwinkern. Manchmal<br />

habe ich das Gefühl, wir Gays kriegen sofort<br />

eine Geschlechtskrankheit, sobald wir die<br />

Hose aufmachen, schl<strong>im</strong>mstenfalls schon be<strong>im</strong><br />

Drandenken. Wann werden die ersten schwulen<br />

Männer wieder bewusst Heteroklubs aufsuchen,<br />

um der Präventionsschleuse zu entgehen?<br />

Super oder? Ich hab gedacht, ich mach mal was<br />

Selbstkritisches. Nicht dass ihr meint, ich wäre<br />

eine unreflektierte Person. Mir ist die Nervkomponente<br />

durchaus bewusst. Aber leider kann<br />

ich darauf keine Rücksicht nehmen. Nicht nur<br />

weil ich dem Erbe meiner Tante verpflichtet bin,<br />

sondern weil ihr mir einfach alle zu viel wert<br />

seid. Wenn ich die Szene in Zürich sehe, dann<br />

bin ich stolz auf euch. Wir haben viel erreicht.<br />

Nämlich dass die Prävention zum schwulen Leben<br />

einfach dazugehört und so allgegenwärtig<br />

ist. Kann nerven, kann man aber auch einfach<br />

als modernes Leben sehen. Immerhin sind wir<br />

früher auch alle in den Jeans Ski gefahren und<br />

auf dem Töffli brauchte man keinen Helm. Heute<br />

muss man da keine Arena mehr drüber machen.<br />

Ist einfach normal, mein Gott.<br />

Kurzum: Männer, ich weiss, dass alles zwei Seiten<br />

hat. Aber ihr macht es gut und ich möchte<br />

euch auffordern, dran zu bleiben. Die Regel, die<br />

jeder für sich <strong>im</strong> Kopf haben sollte:<br />

Dringend wieder Spass am Sex haben und ein<br />

Mal <strong>im</strong> Jahr die Big Five testen. Mit «Big Five»<br />

meine ich natürlich nicht Büffel, Löwe, Elefant,<br />

Nashorn und Leopard – bin ja kein Grosswildjäger<br />

–, sondern eben die, die euch ständig um<br />

die Ohren gehauen werden: HIV, Hepatitis, Syphilis,<br />

Tripper und Chlamydien. Ein Mal <strong>im</strong><br />

Jahr, so wie man zur Dentalhygiene geht, auf<br />

ein Bier mit dem Vater oder zum Abgastest.<br />

Oder an die Pride, gell. Dieses Jahr vom 15.-17.<br />

<strong>Juni</strong>, auf dem Turbinenplatz und in den angrenzenden<br />

Klubs. Ich wünsche euch grausam viel<br />

Spass! Das Motto lautet «Welcome To Reality»<br />

– was mich übrigens daran erinnert, dass ich<br />

neulich be<strong>im</strong> Kauf von zwei Mövenpick-Glacés<br />

einen Regenschirm geschenkt bekam. Gab es<br />

da nicht jeweils einen Wasserball? Oder einen<br />

Sonnenschirm?… welcome <strong>im</strong> Zürisommer und<br />

bis bald.<br />

Eure Pia<br />

Anzeige<br />

Dr. med. dent.<br />

Martin Lehner<br />

L<strong>im</strong>mattalstrasse 25<br />

8049 Zürich<br />

044 342 19 30<br />

Ästhetische Zahnmedizin - Bleaching - Composite-Füllungen - Dentalhygiene - Implantate<br />

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42


CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Gesundheit<br />

denkst nicht zu weit. Du kannst dich ihm auch Schritt für Schritt öffnen.<br />

So wird langsam eine Vertrauensbasis geschaffen und du bist dabei nicht<br />

so exponiert, wie wenn du das Thema «Schwul» gleich zur Sprache bringst.<br />

Alles Gute, Dr. Gay<br />

Komisches Gefühl<br />

Verliebt in den Kumpel<br />

Hallo Dr. Gay<br />

Ich habe mich in einen aus meiner Klasse verliebt. Aber ich weiss nicht,<br />

ob und wie ich es ihm sagen soll. Er ist <strong>im</strong>mer nett. Vor allem zu mir, aber<br />

wir sind keine besten Freunde, er ist erst seit ein paar Monaten sehr fürsorglich.<br />

Ich weiss nicht, ob ich ihm sagen soll dass ich ihn mehr als gern<br />

habe. Was soll ich tun?<br />

Gruss, Ivan, 17<br />

Hallo Ivan<br />

Wenn du dich in einen Kollegen aus der Klasse verliebt hast und wissen<br />

möchtest, ob er auch an dir interessiert ist, kann es vielleicht hilfreich<br />

sein, wenn du erst mal von deiner Seite aus Interesse zeigst. Sprich mehr<br />

mit ihm und versuche, gemeinsame Interessen herauszufinden, damit du<br />

mehr mit ihm unternehmen kannst. So findest du grundsätzlich mehr<br />

über ihn heraus und ihr lernt euch besser kennen. Zudem kannst du dann<br />

auch mal nachfragen, wenn ein persönliches Thema kommt. Vielleicht<br />

ergibt sich noch mehr, ohne dass du dir jetzt schon zu viele Gedanken machen<br />

musst. Wenn die Gelegenheit passt, kannst du ihm auch einfach mal<br />

ein bisschen länger als üblich in die Augen schauen und lächeln. Du solltest<br />

aber nichts erzwingen. Am besten, du lässt es langsam anlaufen und<br />

Hallo Dr. Gay<br />

Gestern hatte ich das erste Mal Oralsex mit einem Mann. Es ging nicht lange,<br />

max<strong>im</strong>al zehn Minuten vielleicht. Gekommen ist er nicht. Ich habe ihn<br />

später gefragt ob er gesund ist. Er sagte ja. Trotzdem hab ich ein komisches<br />

Gefühl. Was kann ich dagegen tun? Danke schon mal für deine Antwort.<br />

Gruss, Carsten, 29<br />

Hallo Carsten<br />

Wenn ihr die Safer-Sex-Regeln befolgt habt und er nicht in deinem Mund<br />

gekommen ist, brauchst du dir wegen HIV keine Sorgen zu machen. Gegen<br />

andere sexuell übertragbaren Krankheiten ist Safer Sex ein guter,<br />

aber nicht vollkommener Schutz. Achte darum auf deinen Körper. Wenn<br />

du eine Veränderung feststellst oder Beschwerden hast, z.B. ein Brennen<br />

be<strong>im</strong> Pinkeln, ein Jucken oder weisser Ausfluss, gehe sofort zum Arzt.<br />

Rechtzeitig erkannt, können die meisten Geschlechtskrankheiten gut<br />

behandelt werden. Solltest du zukünftig mehr sexuelle Kontakte haben,<br />

ist es empfehlenswert, dich regelmässig (alle 6 bis 12 Monate) auf sexuell<br />

übertragbare Krankheiten testen zu lassen. In Zürich und Umgebung ist<br />

der Checkpoint für Beratungen und Tests eine empfehlenswerte Adresse:<br />

www.checkpoint-zh.ch<br />

Weitere Informationen über sexuell übertragbare Infektionen (STIs) findest<br />

du hier: www.gay-box.ch<br />

Alles Gute, Dr. Gay<br />

Hey Junge!<br />

Bei uns<br />

kommst<br />

du für<br />

CHf 25.– * ins<br />

sCHwitzen,<br />

unter<br />

20-JäHrige<br />

sogar<br />

sCHon für<br />

CHf 19.– ** !<br />

*Jugendliche unter 25 und<br />

Studenten unter 30 zahlen CHF 25.–<br />

**Jugendliche unter 20 zahlen CHF 19.–<br />

Normaler Eintrittspreis: CHF 35.–<br />

Moustache Sauna<br />

Engelstrasse 4, 8004 Zürich<br />

Tel: +41 44 241 10 80<br />

info@moustache.ch<br />

www.moustache.ch<br />

Täglich offen<br />

von 11.30 Uhr bis 23 Uhr<br />

43


Agenda CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

FR 25. Mai<br />

Zürich<br />

19.30 G a yM ig s: schwule Migranten Treff <strong>im</strong><br />

HAZ-Centro, Sihlquai 67<br />

21.30 T&M Disco:<br />

Marktgasse 14. Uncut Fridays. DJ Gaetano<br />

22.00 Lollipop Party: mit 3 Tanzpisten! Lollipop<br />

Floor: Schlager, Schweizerhits, Mallorca,<br />

Klassiker & Canzoni; Wannabe Floor:<br />

80er/90er Party Hits; Après Suisse Floor:<br />

Die grössten Pistenheuler und Hitparaden<br />

Knaller. Plus Karaoke Lounge. X-Tra, L<strong>im</strong>matstr.<br />

118. Infos www.lollipopparty.ch<br />

22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Cruising<br />

unl<strong>im</strong>ited<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Pop on Top! DJ Marc S<br />

23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />

Dresscode Friday naked<br />

SA 26. Mai<br />

Baden<br />

20.30 Royal feat. Eurovision:<br />

The straight gay flush. Dance, Win & Enjoy.<br />

Welcomedrink und kostenloser Eintritt ins<br />

Spielcasino inkl. Fr. 10.- Startkapital. Ab 21h<br />

Live Eurovision Song Contest <strong>2012</strong> danach<br />

Hot Party mit DJs. Grand Casino Baden,<br />

Haselstr. 2. Infos www.gayroyal.ch<br />

Zürich<br />

07.30 HAZ Outdoor: Pfingstwander-Wochenende<br />

<strong>im</strong> Tessin. Genaue Infos & Anmeldung über<br />

www.haz.ch/outdooraktuell<br />

16.00 GayAqua: Hertistr. 24, Wallisellen. U-30<br />

Special. Youngster haben reduzierten<br />

Eintritt zu Fr. 9.–. Über 30 Jahre normaler<br />

Eintritt von Fr. 30.–<br />

19.05 Gay­Schiff auf dem Zürichsee: Chillen,<br />

tanzen, Nachtessen, feiern. DJ Q Bass. Der<br />

schwullesbische Event. Fr. 34.- Schifffahrt<br />

inkl. Fr. 6.- Getränke-Gutschein. Ticket-<br />

Vorverkauf 044 487 13 33, www.zsg.ch<br />

20.00 Platzhirsch: Spitalgasse 3. Warmup Boyahkasha!<br />

DJ Loyce mit Clubhits, Dance & RnB<br />

21.30 T&M Disco:<br />

Marktgasse 14. G-Dance. DJ Loyce<br />

22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren smaxx<br />

fetish project. Kein Dresscode<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Balearic Gay Vibe.<br />

DJs Charles Meyer & José Parra<br />

23.00 (Mis)behave Special: anything but<br />

straight. Specialparty in Friedas Büxe, Fieddauerstr.<br />

23<br />

23.00 Sector c; Fetish Club:<br />

Strikter Dresscode-Anlass smaxx fetish<br />

project. Full fetish only!<br />

SO 27. Mai<br />

Basel<br />

21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homobar<br />

am Sonntag <strong>im</strong> Keller des Restaurants<br />

Hirscheneck, Lindenberg 23 Pfingsten.<br />

DJ High Heels on Speed - Lollipop Disco<br />

Lausanne<br />

22.00 Jungle Gay Party ­ I love Disco: Im MAD,<br />

Route de Genève 23. Level 00: Mirror-Ball<br />

Hall DJ Murray Mint. Disco Stage Show The<br />

LuvBug Boogie Nights. Special Guest DJ<br />

Kenny Carpenter. Level -01: Unterground<br />

Playroom, Cruising Bar, Cinema XXX.<br />

Level +1: Golden Lounge. Level +2: Restaurant.<br />

Level +3 Zapoff Gallery, DJs Antoine999,<br />

David Armada & Lucca G. Fr. 20.– vor<br />

24h, danach Fr. 30.–. Vorverkauf Fr. 20.– z.B.<br />

Bern <strong>im</strong> Sundeck. Infos www.gay-party.com<br />

Zürich<br />

20.00 Ladies Night <strong>im</strong> Adagio: Gotthardstr. 5<br />

(Kongresshaus). Heute zum letzten mal.<br />

Abschlussparty mit DJ Partice<br />

21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Memory Show<br />

mit den Wonder Girls & Aftershow-Party<br />

mit DJ Marc S<br />

22.00 Boyahkasha!: Fierce mit DJ Sandra Love<br />

(Madrid, live), Sascha Fierce, Gaetano,<br />

Polabdul & Zör Gollin. Hostess; Afrodita<br />

Ismajli. Plaza, Badenerstrasse 109.<br />

Infos www.boyahkasha.ch<br />

22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren.<br />

Pfingst-Freistoss! Seak attack<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end<br />

Pfingstweekend. DJ Qbass<br />

23.00 Homoblok - die Zweite: Elektronisches<br />

vom Feinsten. DJs Jennifer Cardini, Jestics<br />

& Miro Lopasso. Im Blok, Schiffbaustrasse 3.<br />

Fr. 20.–<br />

23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13, Schlieren.<br />

Pfingst-Freistoss! Sportswear & Sneaks only!<br />

MO 28. Mai<br />

Zürich<br />

17.00 Hommage an Rainer Werner Fassbinder:<br />

<strong>im</strong> Kino Xenix, Kanzleistr. 52. 17h Die Sehnsucht<br />

der Veronika Voss, 19h Lili Marleen,<br />

21.15h Lola. Auch 29. & 30.5. gleiche Zeiten<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. MondAAAH!y<br />

DJ Groovemaster<br />

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ONLINE<br />

PRINT 24<br />

die onlinedrucker<br />

44


CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

DI 29. Mai<br />

Zürich<br />

19.00 Lesbentreff Zürich-Wiedikon:<br />

Trinken, essen, kennenlernen.<br />

Im Huusmaa, Badenerstr. 138<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />

Duplexx DJ Garçon Sauvage<br />

MI 30. Mai<br />

Bern<br />

20.00 Homosexuelle Arbeitsgruppen Bern:<br />

(HAB) Bibliothek/Videothek in der Villa<br />

Stucki, Seftigenstr. 11 Abendessen und<br />

Schwubliothek<br />

Zürich<br />

20.00 Schwule Väter: Väterstamm <strong>im</strong> Café<br />

Rathaus, L<strong>im</strong>matquai<br />

20.00 Heldenbar@Provitreff:<br />

Sihlquai 240 DJ Split - stretch your disco<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />

Treffpunkt DJ Upspace<br />

DO 31. Mai<br />

Zürich<br />

19.30 Queer-Waves: für Lesben, Schwule,<br />

Bisexuelle, Tansgender und Intersexuelle.<br />

Tanze deinen Tanz! 5-Rhythemtanz für<br />

Queres. Eine Wohltat für Körper, Geist<br />

und Seele. Keine Vorkenntnisse nötig.<br />

Mitbringen: bequeme Kleidung und etwas<br />

zu trinken. Getanzt wird barfuss oder in<br />

leichten Tanzschuhen. Gemeindezentrum<br />

Hottingen, Gemeindestr. 54. Fr. 25.–. Info<br />

www.ibp-institut.ch, 052 319 40 44,<br />

fischer.b1@bluewin.ch<br />

20.00 Trash-Porno-Lesung: Garantiert unerotische<br />

schwule Erotikliteratur. Es lesen<br />

Olivier Senn, S<strong>im</strong>on Schmid, Urs Müller,<br />

Stanislas Nanchen, Andy Niederberger und<br />

Samuel Zinsli. Im T&M, Marktgasse 14<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Prêt à danser.<br />

DJ Mad House<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

FR 01. <strong>Juni</strong><br />

Zürich<br />

20.00 Platzhirsch: Spitalgasse 3. Hirsch meets<br />

Disco. DJ Evita von Tesa. Discohits,<br />

70ies & 80ies, leckere Drinks<br />

20.30 Die Queeren Filmtage: 1. bis 3. <strong>Juni</strong><br />

präsentiert vom Traumschicht Kollektiv.<br />

20.30h Amazing Queer Films Part 1, nach<br />

Pause um 22h Part 2, ab 23h Bar. Ab 19h<br />

Essen in der Vokü. Im Autonomen Beauty<br />

Salon, Hohlstrasse 481. Infos & Programm<br />

www.traumschichtkollektiv.ch<br />

21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Chartstation.<br />

DJ Qbass<br />

22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Bad Boyz Friday<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Blackout.<br />

DJ Nick Harvey<br />

23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />

Dresscode sportsLAB. Sportswear only!<br />

SA 02. <strong>Juni</strong><br />

Basel<br />

22.00 Isola Club@Club: en Vogue Clarastr. 45.<br />

Oldies but Goldies 80er & 90er Jahre.<br />

DJ Mary & Friends<br />

Luzern<br />

22.00 United – The Second Party: für Gays,<br />

Lesbians & Friends mit DJs Ajaxx, Peeza,<br />

Groovemaster & Dynam!ke. 2 Dancefloors<br />

& Smokers Lounge. Fr. 20.-, ab 18 Jahre. Im<br />

Tunnel Club, Inseliquai 12c (hinter HB).<br />

Thurgau<br />

19.30 HOT: Spezialanlass <strong>im</strong> HOT, Wilerstr. 5,<br />

9545 Wängi BBQ in der Waldhütte<br />

Heidelberg in Aadorf (Nähe Freibad). Die<br />

Hütte und der Grill ist ab 16h offen. Salate,<br />

Kartoffeln, Gemüsespiesse, Brot, Saucen<br />

und Dessert. Fr. 15.-. Grillgut (Fleisch etc.)<br />

bitte selber mitbringen. Getränke auch<br />

alkoholische sind vorhanden und werden<br />

günstig abgegeben. Anmeldung bitte auf<br />

anmeldung@hot-tg.ch oder 077 401 31 76<br />

Zürich<br />

14.00 Die Queeren Filmtage: 1. bis 3. <strong>Juni</strong><br />

präsentiert vom Traumschicht Kollektiv.<br />

14h - 17h Workshops, Ab 15h Programm 1,<br />

ab 17h Programm 2, ab 19h Vokü.<br />

Ab 20.30h Amazing Queer Films Part 3<br />

nach Pause ab 22h Part 4. Ab 23.30h steigt<br />

die Party. Im Autonomen Beauty Salon,<br />

Hohlstrasse 481<br />

20.00 z&h Schwule Studis an Uni & ETH:<br />

Semesterendparty <strong>im</strong> Waldhüsli am Zürichberg.<br />

Infos www.zundh.uzh.ch<br />

20.00 Platzhirsch: Spitalgasse 3. NachtHirsch.<br />

All around the World-House<br />

21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. G-Dance.<br />

DJ Alan T (Sydney)<br />

22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren<br />

Cruising unl<strong>im</strong>ited<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Embassy of House.<br />

DJ Gaetano<br />

23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-<br />

Anlass X-treme Leather & Rubber<br />

SO 03. <strong>Juni</strong><br />

Zürich<br />

12.00 Die Queeren Filmtage: 1. bis 3. <strong>Juni</strong><br />

präsentiert vom Traumschicht Kollektiv.<br />

12h Bring was mit zum Brunch ab 14h<br />

Programm 3. Im Autonomen Beauty Salon,<br />

Hohlstrasse 481<br />

19.00 Tanzleila@Exil: Party von Frauen für<br />

Frauen. Ab 19h Salsa-Special, ab 21h<br />

DJ N.Cole, ab 23h DJ Sabaka<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end DJ Qbass<br />

MO 04. <strong>Juni</strong><br />

Zürich<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. MondAAAH!y<br />

DJ Groovemaster<br />

DI 05. <strong>Juni</strong><br />

Bern<br />

20.00 Uncut - warme Filme am Dienstag: <strong>im</strong><br />

Kino der Reitschule. «Nôtre Paradis», F 2011,<br />

digital, 100 Min. F/d. Bar ab 20h, Film um<br />

20.30h. Infos www.gaybern.ch/uncut<br />

Zürich<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Duplexx DJ La Luna<br />

MI 06. <strong>Juni</strong><br />

Bern<br />

19.30 3gang in der Villa Stucki: Seftigenstrasse 11.<br />

Essen und Kultur Apéro-Bar neu ab 18.30h.<br />

Sommerliches Pastabuffet: Fr. 30.–. Zudem<br />

Schwubliothek und Lesbenstammtisch<br />

Agenda<br />

Zürich<br />

20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240<br />

DJs siehe www.heldenbar.ch<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Treffpunkt<br />

DJ Upspace<br />

DO 07. <strong>Juni</strong><br />

Winterthur<br />

19.30 Badgasse 8: LesBiGay & Friends Treff <strong>im</strong><br />

Lokal Badgasse 8<br />

Zürich<br />

19.00 Bi-Treffpunkt: offener Treff für bisexuelle<br />

Männer und Frauen 19h Treff <strong>im</strong> Café Rathaus,<br />

L<strong>im</strong>matquai 61 zum Apéro, dann ab<br />

20.15h <strong>im</strong> HAZ-Centro, Sihlquai 67 zu geleiteten<br />

Gesprächen zum Thema Bi-Sexualität<br />

und Polyamory<br />

20.00 Sector c; Fetish Club: Wagistrasse 13,<br />

Schlieren. Mega Nackt-Party Neu jeden<br />

1. Donnerstag <strong>im</strong> Monat<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />

Prêt à danser. DJ Mad House<br />

FR 08. <strong>Juni</strong><br />

Zürich<br />

19.30 H A Z - C ent ro: Sihlquai 67. Freitags-Centro<br />

mit speziellem kulinarischem Angebot<br />

präsentiert von Franz<br />

20.00 gay: my way: Schwule Männer <strong>im</strong><br />

Coming-out Treff <strong>im</strong> HAZ-Centro, Sihlquai 67.<br />

Coming-out Gespräche in Kleingruppen<br />

20.00 LMZ - der Schwule Schweizer Motorradclub:<br />

Stamm <strong>im</strong> Restaurant Moléson,<br />

Grüngasse 7, 8004 Zürich<br />

21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Chartstation.<br />

DJ Groovemaster<br />

22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Cruising<br />

unl<strong>im</strong>ited<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Progressive Locals.<br />

DJ La Luna<br />

23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13.<br />

Strikter Dresscode Piss-off<br />

SA 09. <strong>Juni</strong><br />

Basel<br />

23.00 QueerPlanet Party: The hot house &<br />

electro house party for gays, lesbians and<br />

friends. DJs Taylor Cruz & Mary. Die letzte<br />

Party vor der Sommerpause. Im Singerhaus,<br />

Marktplatz 34. Infos www.queerplanet.ch<br />

Winterthur<br />

17.00 WILSCH: Winterthurer Lesben und Schwule<br />

We are family! Essen, Geniesserabend für<br />

die LesBiSchwule Community <strong>im</strong> Lokal<br />

Badgasse 8 Anmeldung über<br />

www.badgasse8.ch<br />

Zürich<br />

19.00 come together: Lesbian & Gay Party 30+.<br />

Ab 19h Kulturbar; Speed-Dating mit Apiyo<br />

Amolo (Radiomoderatorin LORA).<br />

Ab 21h Party mit DJ Matteo. Marquee Club,<br />

Weinbergstrasse 68 (Tram 7 & 15, N6, Sonneggstrasse).<br />

Infos www.party4lesandgay.ch<br />

20.00 Platzhirsch: Spitalgasse 3. NachtHirsch.<br />

All around the World-House<br />

21.30 T&M Disco:<br />

Marktgasse 14. G-Dance. DJ Qbass<br />

22.00 En Vogue: Clubbers Night <strong>im</strong> Club Vior,<br />

Löwenstrasse 2. Zwei Dancefloors. Main<br />

Floor: Vocal & Club House. Black Floor: Hip-<br />

Hop & RnB. Diverse DJs. Gute Cocktails, Gogo<br />

Girls & Boys. Please dress outstanding! Vorverkauf<br />

benutzen in den En Vogue-Filialen<br />

45


Agenda CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

22.00 Zurich Pride <strong>2012</strong>: CD Taufe Juiceppe pres.<br />

Stereo Fish feat. Official Cr<strong>im</strong>inal «Welcome<br />

2 Reality» CD Release Party.<br />

DJs Juiceppe, Ambient P. & Friends. Gogo<br />

Dancers & Special An<strong>im</strong>ation.<br />

Alte Kaserne, Kanonengasse 16. Friendlist<br />

nur Fr. 10.– über pride@altekaserne.ch<br />

22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Cruising<br />

unl<strong>im</strong>ited<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Relab. DJs Garçon<br />

Sauvage & Thomi B<br />

23.00 Jack: Party Be Proud! We are! DJs Jodie<br />

Harsh, Terry Vietheer, Juiceppe. Im Festsaal<br />

(Kaufleuten), Pelikanplatz.<br />

Infos www.jackcompany.com<br />

23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-<br />

Anlass Underwear, Jocks, Beachwear<br />

SO 10. <strong>Juni</strong><br />

Zürich<br />

08.00 Gay Bikers Zürich: Aargau Tour.<br />

Infos über www.gaybikers.ch<br />

19.00 Auftritt bitte!: Die legendäre Offene Bühne<br />

mit Annamaria Enk und Oliver Fritz.<br />

Zentrum Karl der Grosse, Kirchgasse 14<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />

Week2end DJ Marc S<br />

MO 11. <strong>Juni</strong><br />

Zürich<br />

19.00 40 Jahre HAZ: präsentieren einen<br />

GLBT-Poetry-Slam <strong>im</strong> Huusmaa, Badenerstrasse<br />

138<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />

MondAAAH!y DJ Groovemaster<br />

DI 12. <strong>Juni</strong><br />

Bern<br />

20.00 Uncut - warme Filme am Dienstag: <strong>im</strong><br />

Kino der Reitschule. «Mommy is coming»,<br />

D <strong>2012</strong>, digital, 65 Min. Bar ab 20h, Film<br />

um 20.30h. Infos www.gaybern.ch/uncut<br />

Zürich<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />

Duplexx DJ Upspace<br />

MI 13. <strong>Juni</strong><br />

Bern<br />

19.30 3gang in der Villa Stucki:<br />

Seftigenstrasse 11. Essen und Kultur Apéro-<br />

Bar ab 18.30h. Ab 19.30h 3gang-Themenabend<br />

mit dem Trans-Pionier Christian, der<br />

<strong>im</strong> Jahre 1963 mit 12 Jahren sein Leben<br />

selbst in die Hand nahm. Moderation<br />

Daniel Frey<br />

Winterthur<br />

19.30 Badgasse 8: Lesbenbar<br />

Zürich<br />

20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />

Treffpunkt DJ Garçon Sauvage<br />

DO 14. <strong>Juni</strong><br />

Zürich<br />

19.30 Queeramnesty: Podiumsdiskussion<br />

«Welcome to Reality» mit Kasha Jacqueline<br />

Nabagesera, Menschenrechtsaktivistin aus<br />

Uganda, Margret Kiener-Nellen, Nationalrätin<br />

& Juristin, Stella Jegher, Amnesty<br />

International. Einleitende Grussadresse von<br />

Stadtpräsidentin Corine Mauch. Quartierzentrum<br />

Aussersihl, Hohlstr. 67. Freier Eintritt,<br />

Kollekte für LGBTI-Arbeit in Uganda<br />

20.00 Platzhirsch: Spitalgasse 3. Vernissage.<br />

Farbenfrohe und detailintensive Collagen<br />

von Patrick Mettraux.<br />

Infos patrickmettraux.com<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Prêt à danser.<br />

DJ Mad House<br />

FR 15. <strong>Juni</strong><br />

Luzern<br />

22.00 Frigay Night: happy sound for happy<br />

people@The Loft Haldenstr. 21 DJs C-Side &<br />

Pra-Vos<br />

Zürich<br />

17.00 Zurich Pride Festival <strong>2012</strong> – Welcome to<br />

Reality: Eröffnung des Festivals auf dem<br />

Turbinenplatz. Moderation Jolanda Orlando,<br />

Luca Stefano Papini Jr. & Alf Heller.<br />

DJs Wollana, Luca Papini, Beatween.<br />

Zudem Konzerte von Open Artist Movement,<br />

Jill Wick, Leon Klein, Offical &<br />

Electric Acoustic by Sam & Eddy G.<br />

Infos www.zhpf.ch<br />

20.00 Gay Bikers Zürich: Höck an der Gay Pride<br />

Zürich auf dem Turbinenplatz<br />

21.30 T&M Disco: Marktgasse 14.<br />

Chartstation. DJ Marc S<br />

22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren<br />

Kick-off! Sports & Sneaks<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. DJ José Parra<br />

23.00 We are Zurich: DJs Nikolai Semenov,<br />

Jan Fischer & Ajaxx. Live act: Powerplay.<br />

Organisiert von Behave, Boyahkasha, Büsi<br />

Enterprise, Flexx, Jack, Loge70, Männerzone,<br />

Tribute2Life & Revolution. Exil Club,<br />

Hardstr. 245<br />

23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />

Dresscode Kick off! Sports & Sneaks only!<br />

SA 16. <strong>Juni</strong><br />

Zürich<br />

07.30 HAZ Outdoor: Bergwanderung Surenenpass.<br />

Genaue Infos & Anmeldung über<br />

www.haz.ch/outdoor/aktuell<br />

13.00 Zurich Pride Festival <strong>2012</strong> – Welcome<br />

to Reality!: Ab 13h Warm-up zum Umzug,<br />

14h Start Umzug vom Helvetiaplatz durch<br />

die Innenstadt über die Bahnhofstrasse<br />

zum Werdmühlepatz. Dort Reden von<br />

Bundesrätin S<strong>im</strong>onetta Sommaruga, Kasha<br />

Jacqueline Nabagesera (LGBTI-Aktivistin<br />

aus Uganda) und Alicia Parel (Designierte<br />

Geschäftsführerin PinkCross)<br />

14.00 Zurich Pride Festival <strong>2012</strong> – Welcome<br />

to Reality: Turbinenplatz. Moderation<br />

Jolanda Orlando, Luca Stefano Papini Jr. &<br />

Alf Heller. DJs Alan Tubey Mäx Varano, The<br />

Dramaqueens. Konzerte von Ivan Modoni,<br />

Open Artist Movement, Schweizer Jungstars,<br />

Meg, Jam Janiro, Fiorious ft. Scoula<br />

Furano & Juiceppe ft. Offical. Infos www.<br />

zhpf.ch<br />

16.00 Platzhirsch: Spitalgasse 3. Break after<br />

Parade. Kaffee- und Kuchenklatsch<br />

20.00 Platzhirsch: Spitalgasse 3. NachtHirsch.<br />

All around the World-House<br />

21.30 Pride: Klubnacht Main Floor: DJs Miss<br />

Delicious & Zör Gollin. Upper Floor:<br />

DJs Nick Harvey & Charles Meyer. Party auf<br />

2 Floors. Infos: www.g-colors.ch. G-Colors<br />

(T&M & AAAH!), Marktgasse 14, 8001<br />

Zürich<br />

22.00 come together@Pride Festival: <strong>im</strong> Aubrey<br />

Club, Schiffbaustrasse 10. She DJs Eve, Jasmin<br />

& Mary. Infos www.party4lesandgay.ch<br />

22.00 Wonderworld: Offical Zurich Pride Festival<br />

Party. DJs Fabio White, The Oli, RW, Ajaxx,<br />

Vasco, Wollana & Willi P. 3 Dancefloors,<br />

Smoking Aeras, Specials. Im Club X-Tra,<br />

L<strong>im</strong>matstr. 118. Afterhour ab 05 <strong>im</strong> Bagatelle93.<br />

Vorverkauf über www.ticketcorner.ch<br />

Fr. 35.–, Kombi inkl. Afterhour Fr. 50.–.<br />

Abendkasse Party Fr. 40.–, Afterhour Fr. 20.–.<br />

Infos www.wonderworld-party.ch<br />

22.00 Circuit – The Pride Party: presented by<br />

Jungle. DJs Phil Romano, Antoine909,<br />

Juiceppe. Hot Circuit Gogos. Fierce Drag<br />

Divas. Openair aera, Food, Bar & Smoking<br />

Lounge. Escherwyss Club, Hardstrasse 305.<br />

Fr. 35.–. Vorverkauf Fr. 25.– <strong>im</strong> Moustache,<br />

Männerzone, Barfüsser & Cranberry<br />

22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Pide-up!<br />

Cruise Party<br />

23.00 Pride: Ladies Night Women only Party mit<br />

DJs Mary, Ambient P & Tatana. Acanto Club,<br />

Pfingstweidstrasse 6<br />

23.00 Sexy Attacks: Queer Beats Zurich Pride<br />

Week Party. DJs Rony, Pink Lady Deejay,<br />

José Parra & Ambiente P. Vocal by Diva Sua<br />

Amoa. Alte Kaserne, Zeughaus 5, Kanonengasse<br />

16<br />

23.00 Ride: Prideparty <strong>im</strong> Club Pfingstweide,<br />

Pfingstweidestr. 12.<br />

Infos www.zhpf.ch & www.pfingstweide.ch<br />

23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter<br />

Dresscode-Anlass Fetish-Pride. Full Fetish<br />

SO 17. <strong>Juni</strong><br />

Ganze Schweiz<br />

10.30 Les lacets roses: Auf den Spuren des<br />

Gaunerkönigs Bernard Matter <strong>im</strong> Seetal.<br />

Nur bei guter Witterung. Treffpunkt<br />

10.30h Bahnhof Lenzburg. Infos Werber &<br />

Otto 062 892 05 09<br />

Zürich<br />

05.00 Wonderworld: Afterhour@Bagatelle93<br />

Langstrasse 93. DJs Ajaxx, RW, Vasco &<br />

Willi P. Vorverkauf über<br />

www.ticketcorner.ch. Kombi inkl. Party <strong>im</strong><br />

X-Tra Fr. 50.–. Abendkasse Afterhour Fr. 20.–<br />

10.00 Offizieller Pride-Sonntagsbrunch:<br />

organisiert von den HAZ (Homosexuellen<br />

Arbeitsgruppen Zürich) <strong>im</strong> Restaurant<br />

Zeughaus, <strong>im</strong> Kasernenareal, Kanonengasse/Militärstrasse.<br />

Fr. 5.– Café und Gipfeli<br />

oder Fr. 25.– für Buffet inkl. Cüpli. Bei schönem<br />

Wetter auch vor dem Restaurant<br />

14.00 Ökumenischer Gottesdienst: in der<br />

Kirche St. Peter und Paul, Werdgässchen 15<br />

mit anschliessendem Apéro<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />

Week2end DJ Marc S<br />

MO 18. <strong>Juni</strong><br />

Zürich<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. MondAAAH!y<br />

DJ Groovemaster<br />

DI 19. <strong>Juni</strong><br />

Aarau<br />

20.00 Aa rglo s: Lesbengruppe Treff Abendspaziergang<br />

mit Apéro. Details folgen nach<br />

Anmeldung bis 5.6. bei pkamer@hotmail.com<br />

Zürich<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Duplexx<br />

DJ Upspace<br />

MI 20. <strong>Juni</strong><br />

Zürich<br />

20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240<br />

46


CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Agenda<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />

Treffpunkt DJ La Luna<br />

DO 21. <strong>Juni</strong><br />

Zürich<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />

Prêt à danser. DJ Mad House<br />

FR 22. <strong>Juni</strong><br />

Zürich<br />

21.30 T&M Disco: Marktgasse 14.<br />

Chartstation. DJ Marc S<br />

22.00 Queer Beats: LGBT & Friends House Party.<br />

Zürich SexyFriday. Alte Kaserne / Zeughaus,<br />

Kanonengasse 20. DJs on Rotation: Ambient<br />

P, Angy Dee, Gaetano, Juiceppe & Mary.<br />

Zudem Special Guest DJ Pink Lady DeeJay.<br />

Gogos & sexy Dancers. Fr. 20.- Vorverkauf<br />

über Starticket<br />

22.00 Rage: Wagistr. 13,<br />

Schlieren Erection. Cruise Party<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />

Progressive Locals. DJ La Luna<br />

23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13.<br />

Strikter Dresscode Erection - Ful Fetish<br />

SA 23. <strong>Juni</strong><br />

Basel<br />

19.00 GayBasel: Schiff Ab 19h Apéro Network an<br />

mobilier Zischbar. Nachtessen <strong>im</strong> Bord-<br />

Restaurant Treibgut (Reservation<br />

061 631 42 40). Ab 21.30h Sprachbefall auf<br />

dem Mitteldeck. Szenische Lesungen. Ab 22h<br />

Clubbetrieb <strong>im</strong> Mittel- und Clubdeck mit<br />

diversen DJs. 24h Livekonzert mit Sweet n<br />

Tender Hooligans. Gitarre und Gesang treffen<br />

auf elektronische Beats.<br />

Das Schiff, Westquaistr. 19.<br />

Infos www.gaybasel.ch/schiff.<br />

Vorverkauf Fr. 25.–, Benefizticket<br />

Fr. 35.– über Starticket, Fotopresto & Zischbar<br />

Lausanne<br />

21.00 Naked Bastards: Nackte Sexparty <strong>im</strong><br />

Trafick Sex Club, Avenue de Tivoli 22 (gegenüber<br />

Pink Beach). Strikter Dresscode: Nackt!<br />

Nur die Schuhe kannst du anbehalten.<br />

Fr. 20.– (inkl. 1 Getränk). Einlass nur bis 23h.<br />

Ab 01h ist auch die Sauna Pink Beach offen.<br />

Infos www.gayromeo.com/naked_bastards<br />

Winterthur<br />

21.00 WILSCH-tanze: Ü18 Party für LesBiGay<br />

& Friends. Winti Pride. DJs SBajra & Red<br />

Fashion. Lightfire, Harzachstr. 2, 8404<br />

Winterthur (Fussweg vom Bahnhof Seen,<br />

Gratisparkplätze)<br />

Zürich<br />

08.00 LMZ - der Schwule Schweizer Motorradclub:<br />

Gourmet-Weekend nach Montrevel<br />

en Bresse. Genaue Infos & Anmeldung siehe<br />

www.lmz.ch<br />

20.00 Platzhirsch: Spitalgasse 3. Nachthirsch.<br />

All around the World-House<br />

21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. G-Dance.<br />

DJ Loyce<br />

22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Cruising<br />

unl<strong>im</strong>ited<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Balearic Gay Vibe.<br />

DJs Charles Meyer & José Parra<br />

23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-<br />

Anlass Ultrarubber. Bierpass 3 für 2<br />

SO 24. <strong>Juni</strong><br />

Thurgau<br />

15.00 G O !:GayOstschweiz! Stilvoller Grill-Plausch<br />

<strong>im</strong> Zelt be<strong>im</strong> GO! Lokal, Frauenfelderstrasse<br />

100, 9548 Matzingen. Fr. 30.- für Mitglieder,<br />

sonst Fr. 35.-. Anmeldung bis 21.6. unter<br />

info@go-club.ch oder 052 366 00 17<br />

Zürich<br />

08.00 HAZ Outdoor: Gemütliche Velotour. Obersee-Rundfahrt.<br />

Genaue Infos & Anmeldung<br />

über www.haz.ch/outdoor/aktuell<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end DJ Marc S<br />

MO 25. <strong>Juni</strong><br />

Zürich<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. MondAAAH!y<br />

DJ Groovemaster<br />

DI 26. <strong>Juni</strong><br />

Bern<br />

20.00 Uncut - warme Filme am Dienstag:<br />

<strong>im</strong> Kino der Reitschule. «Plein Sud», F 2009,<br />

digital, 87 Min., F/d. Bar ab 20h, Film um<br />

20.30h. Infos www.gaybern.ch/uncut<br />

Zürich<br />

19.00 Lesbentreff Zürich-Wiedikon: Trinken, essen,<br />

kennenlernen. Im Huusmaa, Badenerstr. 138<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Duplexx DJ La Luna<br />

MI 27. <strong>Juni</strong><br />

Zürich<br />

20.00 Schwule Väter: Väterstamm <strong>im</strong> Café<br />

Rathaus, L<strong>im</strong>matquai<br />

20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240<br />

22.30 AAAH!:<br />

Marktgasse 14. Treffpunkt Garçon Sauvage<br />

DO 28. <strong>Juni</strong><br />

Zürich<br />

19.30 z&h Schwule Studis an Uni & ETH:<br />

z&h Nachtessen bei schönem Wetter <strong>im</strong><br />

Freien sonst <strong>im</strong> HAZ-Centro, Sihlquai 67.<br />

Infos www.zundh.uzh.ch<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Prêt à danser.<br />

DJ Mad House<br />

FR 29. <strong>Juni</strong><br />

Delémont<br />

21.30 Pride Jura <strong>2012</strong>: Austauschen und Verändern<br />

Der Film «Milk» <strong>im</strong> Schlosshof. Bei<br />

schlechtem Wetter in der Schlosshalle. Detaillierte<br />

Infos und Programm www.pridejura.ch<br />

Winterthur<br />

18.00 W I L S C H: Winterthurer Lesben und<br />

Schwule ist am Albanifest in Winterthur.<br />

Festwirtschaft und Barbetrieb, Kuchenbuffet<br />

und marokkanisches Menu. Im und vor<br />

dem Lokal Badgasse 8<br />

Zürich<br />

19.30 G a yM ig s: schwule Migranten Treff <strong>im</strong><br />

HAZ-Centro, Sihlquai 67<br />

21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Uncut Friday.<br />

DJ Gaetano mit Vocal-, 90ies und Deep<br />

House<br />

22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren XXL Naked Party<br />

Supersize! Fr. 39.– alles inklusive Garderobe und<br />

Getränke (excl. Spirituosen). Einlass nur nackt<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Pop on Top. DJ Marc S<br />

23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />

Dresscode XXL Naked Party Supersize!<br />

SA 30. <strong>Juni</strong><br />

Aarau<br />

08.00 Aa rglo s: Lesbengruppe Weindegustation<br />

in Losone. Weitere Infos nach Anmeldung<br />

bis 15.6. bei brigitte.salewski@bs-ag.ch<br />

Delémont<br />

12.00 Pride Jura <strong>2012</strong>: Austauschen und<br />

Verändern Ab 12h Empfang am Bahnhof<br />

durch die Theatergruppe Cours de Miracles.<br />

Village in der Altstadt und <strong>im</strong> Schlosshof.<br />

13.45h Urban Poetry vor Rathaus. Ab 14h<br />

Ansprachen vor dem Rathaus von Elisabeth<br />

Baume-Schneider, Damien Chappuis,<br />

Barbara Lanthemann, Niels Rebetez, Chatty<br />

Ecoffey & Maëlle, ab 15h Umzug mit Wagen,<br />

Musik etc. ab Rathaus über Bahnhofquartier<br />

zurück zum Rathaus. Diverse Konzerte<br />

mit The Brats, Catherine d Oex, Schwubs,<br />

Gallavin, Ismael Schneider etc. Konzert von<br />

Charlotte Parfois in der Schlosshalle um<br />

21h, ab 23.15 Disco Fr. 25.– für Konzert und<br />

Disco, nur Disco Fr. 15.–. Afterparty 03h -<br />

06h <strong>im</strong> Ozzed Club, Rue Saint-Maurice 3.<br />

Fr. 10.–. Detaillierte Infos www.pridejura.ch<br />

Winterthur<br />

16.00 W I L S C H: Winterthurer Lesben und<br />

Schwule ist am Albanifest in Winterthur.<br />

Festwirtschaft und Barbetrieb, Kuchenbuffet<br />

und marokkanisches Menu. Im und<br />

vor dem Lokal Badgasse 8<br />

Zürich<br />

20.00 Platzhirsch: Spitalgasse 3. Nachthirsch.<br />

All around the World-House<br />

21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. G-Dance.<br />

DJ Groovemaster<br />

22.00 Women only!: Diverse DJs & Special Live<br />

Act. Alte Kaserne, Zeughaus 5,<br />

Kanonengasse 16. www.colors-night.ch &<br />

www.swisslesbians.ch<br />

22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Cruising<br />

unl<strong>im</strong>ited<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Men only night. DJs<br />

Garçon Sauvage & Gil Everest<br />

23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-<br />

Anlass Open Sector. Kein Dresscode<br />

Impressum<br />

Herausgeber und Verleger: AfM-Publikationen, Martin Ender<br />

Redaktion und Verlagsadresse: AfM-Publikationen, Martin Ender, Mühlebachstrasse 174, Postfach, 8034 Zürich, Tel. 044 388 41 54, Fax 044 388 41 56, info@cruiser.ch<br />

Infos für die Agenda: agenda@cruiser.ch | Infos an die Redaktion: redaktion@cruiser.ch<br />

Redaktionelle Mitarbeit: Lola Sara Arnold-Korf, Thomas Borgmann, Charly Büchi, Andreas Candinas, Daniel Diriwächter, Martin Ender, Branko B. Gabriel,<br />

René Gerber, Oliver Hölcke, Mark-Philip Ingenhoff, Hanspeter Künzler, Michael Lenz, Alex Rudolf, Stefan Schüpbach<br />

Grafik / Layout: Deny Fousek, Bertastrasse 1, 8003 Zürich Litho: Beni Roffler, Letzigraben 114a, 8047 Zürich<br />

Inserate: AfM-Publikationen, Martin Ender, Postfach, 8034 Zürich, Tel. 044 388 41 54, Fax 044 388 41 56, anzeigen@cruiser.ch<br />

Fachberater: Pierre André Rosselet, Rechtsanwalt<br />

Druck: Neue Luzerner Zeitung AG, <strong>Cruiser</strong> Auflage: 15 000 Exemplare, 10 Ausgaben jährlich<br />

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