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Drachme 25

Ελληνογερμανικό περιοδικό από Μόναχο Γερμανίας,για Έλληνες και Φιλέλληνες

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Deutsch-Griechischer<br />

20<br />

--------- Dialog<br />

Thüringische Landeszeitung<br />

Eine Lektion in Zivilcourage und gutem Journalismus<br />

Zivilcourage ist eine Bereitschaft, sich für Benachteiligte und Verletzte ohne Rücksicht auf eigene<br />

Vorteile mit Wort oder Tat aktiv einzusetzen. Damit werden auch grundlegende soziale<br />

Überzeugungen und Werte der Gemeinschaft verteidigt.<br />

Apropos: Kann man diese Eigenschaft auch auf der Ebene einer Staatsgemeinschaft finden?<br />

Welche könnte ihre Rolle in den zwischenstaatlichen Beziehungen sein, jetzt wo die EU als<br />

Wertegemeinschaft in allen Bereichen auf eine harte Probe gestellt wird? Regierungen, Kreditinstitutionen,<br />

Organisationen, Institutionen und Massenmedien müssen täglich anspruchsvolle<br />

Prüfungen bestehen.<br />

Während die Klatschpresse uns stets mit substanzlosen populistischen Schlagzeilen bombardiert,<br />

besteht die Thüringische Landeszeitung auf Solidarität mit dem krisengeplagten Griechenland<br />

und vertritt eindeutig die Meinung: Diesem Land kann und muss Hilfe geleistet werden.<br />

Anhand des ausführlichen Artikel, den wir hier wieder veröffentlichen, kann man auch bewundern,<br />

wie die bedeutende Lokalpresse in Weimar im Rahmen des 2en Deutsch-Griechischen<br />

Lesefestival* objektiv über Griechenland berichtet hat.<br />

Niedergang Griechenlands<br />

wäre eine Katastrophe für alle<br />

Weimarer Lesarten:<br />

Podiumsdiskussion zu Griechenlands Zukunftsperspektiven<br />

von Christian Voigt<br />

Quelle: TLZ, Thüringen, 11.05.2015, S. 11<br />

WEIMAR. Nein, es waren keine positiven Signale, die da<br />

für das arg gebeutelte Griechenland ausgesandt wurden:<br />

Das Land, das die Demokratie erfunden hat, hält Europa<br />

im Bann. Die alles überlagernde Frage dabei: Wie geht es<br />

weiter mit dem Land und seinen immensen Schuldenbergen?<br />

Während des griechisch-deutschen Literaturfestes im Rahmen<br />

der Weimarer Lesarten versuchte ein Podium unter der Leitung<br />

von TLZ-Chefredakteur Bernd Hilder diese Frage zu beantworten.<br />

Abschließend klären konnten das der frühere griechische<br />

Botschafter Leonidas Chrysanthopoulos, Damianos Vassiliadis,<br />

Mitglied des Nationalrates für die Entschädigungsforderungen<br />

Griechenlands an Deutschland, sowie die Herausgeberin der<br />

Zeitschrift „<strong>Drachme</strong>“, Johanna Panagiotou.<br />

Eine klare Botschaft hatten alle drei dennoch mit nach Weimar<br />

gebracht. „Die Sparmaßnahmen, die Griechenland<br />

2010 auferlegt bekam, waren falsch“, sagte Leonidas Chrysanthopoulos.<br />

„Sie wurden auferlegt, um die Schulden zu vermindern.<br />

Im Ergebnis hat es aber dazu geführt, dass sie noch mehr<br />

gewachsen sind. “ Für den Diplomaten ist klar: Das Sparprogramm<br />

hat versagt. Natürlich sei die neue Regierung um Alexis<br />

Tsipras bereit, Maßnahmen zu ergreifen, um die Situation Griechenlands<br />

zu verbessern. „Aber er möchte das Land natürlich<br />

nicht zerstören. “Ferner würden die internationalen Geldgeber<br />

keinerlei Rücksicht auf die Auswirkungen des Spardiktats nehmen,<br />

sagte Chrysanthopoulos, der den Schwarzen Peter Berlin<br />

zuschieben wollte.

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