Rotary Magazin 01/2024
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ROTARY SUISSE – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – JANVIER <strong>2024</strong><br />
100-JAHR-JUBILÄUM<br />
WIR HABEN GRUND ZUM FE<br />
44<br />
Noch ehe in Wien und Hamburg, Frankfurt und Berlin die ersten<br />
<strong>Rotary</strong> Clubs entstanden, schlug der rotarische Gedanke in Zürich<br />
Wurzeln: So wurde am 5. Mai 1924 mit der Gründung des<br />
RC Zürich der Grundstein für die Entwicklung von <strong>Rotary</strong> im gesamten<br />
deutschsprachigen Raum gelegt. Es folgt: ein Rückblick<br />
auf die rotarische Geschichte, gefolgt von einem Ausblick auf die<br />
Feierlichkeiten rund um das 100-Jahr-Jubiläum.<br />
Den 23. Februar 1905 sollte sich jeder<br />
Rotarier gut einprägen. An diesem Tag<br />
gründete der Rechtsanwalt Paul Harris in<br />
Chicago mit drei Freunden – dem Kohlenhändler<br />
Sylvester Schiele, dem deutschamerikanischen<br />
Bergbauingenieur Gustav<br />
Löhr und dem Konfektionär Hiram Shorey<br />
– den ersten <strong>Rotary</strong> Club überhaupt.<br />
Harris’ Hintergedanke: Er wollte in der<br />
Metropole Chicago eine ähnlich vielseitige<br />
und stabile Wertegemeinschaft etablieren,<br />
wie er sie während seiner Kindheit auf<br />
dem Land hatte kennenlernen dürfen.<br />
Jeder, so die Grundidee, solle die anderen<br />
entsprechend seinen ganz persönlichen<br />
Möglichkeiten unterstützen. Dabei verstanden<br />
die Gründer ihren Club von<br />
Anfang an als eine «Gemeinschaft von<br />
Berufsleuten»; dieser Grundsatz hat sich<br />
bis heute gehalten.<br />
Kaum war der Grundstein gelegt, trat<br />
der rotarische Gedanke seinen Siegeszug<br />
100<br />
Jahre<br />
Ans<br />
Anni<br />
rund um die Welt an. Was als privates<br />
Engagement von vier jungen Berufsleuten<br />
begann, sollte sich über die Jahre und<br />
Jahrzehnte zu einer der mitgliederstärksten<br />
Serviceorganisationen entwickeln.<br />
Heute zählt <strong>Rotary</strong> knapp 1.2 Millionen<br />
Mitglieder, die in mehr als 37 000 Clubs<br />
organisiert sind. Doch zurück zum Ausgangspunkt.<br />
Nur fünf Jahre, nachdem sich Harris<br />
und seine Freunde zusammengeschlossen<br />
hatten, wurde in Winnipeg / Kanada der<br />
erste <strong>Rotary</strong> Club ausserhalb der USA aus<br />
der Taufe gehoben. Ein weiteres Jahr später,<br />
inzwischen schreiben wir 1911, folgten<br />
in London, Dublin und Belfast die ersten<br />
Clubs auf europäischem Boden. 1916<br />
hatte die rotarische Idee Mittelamerika<br />
erreicht (Havanna / Kuba), 1918 kam sie<br />
nach Südamerika (Montevideo / Uruguay)<br />
und 1919 erreichte sie Asien. Die ersten<br />
Clubs in Fernost formierten sich in<br />
Schweiz Suisse Svizzera Liechtenstein<br />
22.06.<strong>2024</strong><br />
Kursaal Bern<br />
Manila / Philippinen, Kalkutta / Indien und<br />
Shanghai / China.<br />
In Kontinentaleuropa breitete sich<br />
<strong>Rotary</strong> systematisch aus: Es rückte von West<br />
nach Ost vor. Der Anfang wurde 1920 in<br />
Madrid gemacht, später folgten Paris und<br />
Kopenhagen, Amsterdam und Mailand.<br />
Noch ehe <strong>Rotary</strong> auch im heutigen Deutschland<br />
heimisch wurde, siedelte es sich in der<br />
Schweiz an: Am 5. Mai 1924 entstand mit<br />
dem RC Zürich der erste <strong>Rotary</strong> Club im<br />
deutschsprachigen Raum. Im darauffolgenden<br />
Jahr wurde ebenfalls in der Limmatstadt<br />
der RI-Büro für Kontinentaleuropa eröffnet<br />
(RI Europe / Africa Office).<br />
Ehe sich <strong>Rotary</strong> auch im Deutschen<br />
Reich verankern würde, sollten nochmals<br />
drei Jahre vergehen. Zunächst entstanden<br />
Clubs in Wien, Budapest und Prag.<br />
Am 7. Oktober 1927 schliesslich, als das<br />
Deutsche Reich dem Völkerbund beigetreten<br />
war und in der internationalen<br />
Gemeinschaft als rehabilitiert galt, fasste<br />
<strong>Rotary</strong> endlich auch dort Fuss. Als Gründungspräsident<br />
des ersten deutschen<br />
<strong>Rotary</strong> Clubs, dem RC Hamburg, fungierte<br />
kein Geringerer als Altkanzler<br />
Wilhelm Cuno.<br />
Genug vom internationalen Geschehen,<br />
kehren wir zurück in die Schweiz.<br />
Zürich hatte den rotarischen Stein ins<br />
Rollen gebracht; von dort aus sollte sich<br />
die rotarische Bewegung auf die gesamte<br />
Eidgenossenschaft ausdehnen. Das<br />
Bedürfnis, sich wöchentlich zu treffen,<br />
sich unter Berufsleuten unterschiedlichster<br />
Branchen auszutauschen und dabei<br />
noch etwas Gutes zu tun, schien in der<br />
Schweiz stark ausgeprägt. So etablierten<br />
sich schon 1925 <strong>Rotary</strong> Clubs in Bern,<br />
Genf, Luzern, Basel und St. Gallen. 1926<br />
kamen zwei weitere in Lausanne und<br />
St. Moritz hinzu. 1927 folgten Neuenburg,<br />
Aarau, Davos und Solothurn. Bis der<br />
Zweite Weltkrieg das rotarische Leben<br />
weitgehend auf Eis legen würde, waren<br />
weitere Clubgründungen in Montreux-<br />
Vevey, La Chaux-de-Fonds, Biel, Winterthur,<br />
Chur, Thun und Lugano sowie<br />
im Val-de-Travers, in Glarus, Interlaken,