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Rotary Magazin 01/2024

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ROTARY INTERNATIONAL – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – JANVIER <strong>2024</strong><br />

52<br />

tion sind die Landwirtschaft und die Flächennutzung.<br />

Dazu gehören das bei der<br />

Verdauung bei Rindern entstehende Me -<br />

than, Lachgas aus der Düngemittelproduktion<br />

und -verwendung sowie Kohlendioxid,<br />

das bei der Rodung von Wäldern für landwirtschaftliche<br />

Betriebe und Weiden freigesetzt<br />

wird. Ein weiterer Faktor sind<br />

Lebensmittelabfälle und das von ihnen<br />

erzeugte Methan auf Mülldeponien.<br />

Laut einer 2021 in der Fachzeitschrift<br />

«Nature Sustainability» veröffentlichten<br />

Studie könnte die weltweite Umstellung<br />

auf eine pflanzenbasierte Ernährung bis<br />

2050 der Atmosphäre genug Kohlendioxid<br />

entziehen, um die globale Erwärmung<br />

auf 1.5 Grad Celsius über dem vorindustriellen<br />

Niveau zu begrenzen. Wenn dagegen<br />

der weltweite Lebensmittelkonsum<br />

bis 2100 unverändert fortgesetzt wird,<br />

könnte er fast 1 Grad Celsius zur Er -<br />

wärmung bei tragen, lautet das Fazit<br />

einer in der Fachzeitschrift «Nature Climate<br />

Change» veröffentlichten Studie.<br />

Die Oxford-Studie, die im Vereinigten<br />

Königreich durchgeführt wurde, kam zu<br />

dem Schluss, dass die Reduzierung des<br />

täglichen Fleischkonsums von 100 Gramm<br />

(etwas weniger als ein Viertelpfünder) auf<br />

weniger als 50 Gramm dem Wegfall von<br />

8 Millionen Autos auf den Strassen gleichkäme.<br />

Klimaaktivisten nutzen diese Daten,<br />

um auf ein Abkommen zur pflanzenbasierten<br />

Ernährung zu drängen. Dabei handelt<br />

es sich um eine ernährungsbasierte<br />

Verpflichtung zur Eindämmung des<br />

Klimawandels in Ergänzung zum Pariser<br />

Abkommen von 2<strong>01</strong>5. Die Forschungsgruppe<br />

Project Drawdown, die potenzielle<br />

Klimalösungen untersucht, hält die grossflächige<br />

Einführung einer pflanzen reichen<br />

Ernährung für die zweitwirksamste Methode<br />

für die Begrenzung des globalen<br />

Temperaturanstiegs bis 2100 auf einen<br />

Wert unter 2 Grad Celsius.<br />

Kris Cameron wuchs in einer von Rinderzucht<br />

geprägten ländlichen Region im<br />

US-Bundesstaat Washington auf. «Wer<br />

dort nicht jeden Tag Fleisch ass, mit dem<br />

stimmte etwas nicht», sagt sie.<br />

Ihre Umstellung auf eine pflanzenbasierte<br />

Ernährung begann vor zwei Jahren. Sie<br />

brachte vier Küken mit nach Hause und<br />

recherchierte über die richtige Pflege von<br />

Küken. Je mehr sie über Tieraufzucht las,<br />

desto weniger wollte sie Tiere aus industriellen<br />

Mastanlagen essen. Die schon sehr<br />

engagierte Rotarierin schloss sich 2022<br />

Brittney Loveall-Talley stellt bei einem Mittagstreffen des <strong>Rotary</strong> Clubs Wenatchee<br />

Confluence stolz ihre pflanzenbasierten Burger vor<br />

der Aktionsgruppe für pflanzenreiche<br />

Ernährung an. Hier erfuhr sie, dass im Jahr<br />

zuvor nahezu 600 Menschen auf der<br />

ganzen Welt an der zweiwöchigen<br />

Online-Challenge für eine pflanzenreiche<br />

Ernährung der Gruppe teilgenommen<br />

hatten.<br />

Um der Challenge zu noch grösserem<br />

Erfolg zu verhelfen, entwickelte Kris eine<br />

eigene Version für Gemeinschaften oder<br />

Einzelpersonen, die jederzeit durchgeführt<br />

werden kann. Die Aktionsgruppe<br />

bietet diese Version jetzt online für alle in<br />

der Welt an. Neben Dutzenden von ein -<br />

zelnen Menschen haben sich auch Organi<br />

sationen und Clubs für die Challenge<br />

angemeldet, darunter der <strong>Rotary</strong> Club<br />

Singapur mit fast 200 Mitgliedern.<br />

Neben den gesundheitlichen Vorteilen<br />

geht sie jetzt auch gern einkaufen, weil<br />

es sich «wie eine Schatzsuche anfühlt».<br />

«Essen macht mehr Spass», sagt sie.<br />

Sie organisiert Präsentationen im<br />

Stadtmuseum, informiert eine Tafel über<br />

pflanzenbasiertes Kochen und engagiert<br />

sich bei einer Gesundheitsorganisation,<br />

die Kliniken in der ganzen Region betreibt.<br />

Kris half auch bei der Zusammenstellung<br />

eines Leitfadens über regionale Ressourcen,<br />

der pflanzenbasierte Gerichte und<br />

Lebensmittel in den Restaurants und<br />

Lebensmittelgeschäften der Region auflistet.<br />

«Ich fragte unsere Handelskammer, ob<br />

sie Interesse an dem Leitfaden hätten. Ihre<br />

Antwort: ‹Oh ja, wir werden ständig nach<br />

veganen Restaurants gefragt.›»

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