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GARTEN- UND LANDSCHAFTSBAU IN ÖSTERREICH SEITE 11<br />

• Bei einer Rodung in der Vegetationstragschicht<br />

verbliebene Rhizome sichern<br />

den Fortbestand der Pfl anze.<br />

AGGRESSIVE RHIZOME<br />

Untersuchungsergebnisse zur Aggressivität<br />

von Stauden- und Gehölz-<br />

Rhizomen sind nicht bekannt. Es wird<br />

aber allgemein angenommen, dass von<br />

diesen Ausläufern keine zusätzliche,<br />

über die Wurzelausbreitung hinausgehende<br />

Gefährdung der unterirdisch<br />

angeordneten bautechnischen Einrichtungen<br />

ausgeht. Auf Basis mehrerer Untersuchungen<br />

der Forschungsanstalt für<br />

Gartenbau Weihenstephan (FGW) mit<br />

Rhizom bildenden Gräsern, lässt sich deren<br />

Gefährdungspotenzial verlässlicher<br />

einschätzen.<br />

• Bislang prüfte die FGW 88 Bahnen<br />

nach dem „Verfahren zur Untersuchung<br />

der Wurzelfestigkeit von<br />

Bahnen und Beschichtungen für<br />

Dachbegrünungen“ (FLL, Forschungsgesellschaft<br />

Landschaftsentwicklung<br />

Starke Dehnung einer Bahn durch<br />

Rhizomdruck von Bambus<br />

Landschaftsbaue.V.) mit zwei-jähriger<br />

Dauer. Die wurzelfesten Kunststoff-<br />

und Elastomer-Bahnen mit einer Dicke<br />

von etwa einem Millimeter erwiesen<br />

sich dabei (incl. der materialspezifi sch<br />

angewandten Fügetechniken) in der<br />

Regel auch als widerstandsfähig gegen<br />

Quecken-Rhizome. Demgegenüber<br />

wurden bei den geprüften wurzelfesten<br />

Polymerbitumen-Bahnen (Dicke<br />

fünf Millimeter) stets Beschädigungen<br />

durch ein- oder durchgedrungene<br />

Quecken-Rhizome festgestellt. Das<br />

relativ weiche Polymerbitumen bietet<br />

den Rhizomen offensichtlich kaum<br />

mechanischen Widerstand, das enthaltende<br />

Radizid (Wurzelhemmstoff )<br />

zeigt gegen die Rhizome kaum Wirkung.<br />

• In weiteren Untersuchungen wurde<br />

festgestellt, dass auch von kupferhaltigen<br />

Trägereinlagen einer Bitumenbahn<br />

kein chemisch-physiologischer<br />

Rhizomschutz (durch Abgabe von Cu-<br />

Ionen) zu erwarten ist.<br />

• Gegen Durchdringungen von harten<br />

und zum Teil nadelspitzen Bambus-<br />

Rhizomen bieten dünne und fl exible<br />

Wurzelschutzbahnen aus EPDM<br />

(Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk,<br />

Synthesekautschuk), TPO (Thermoplastische<br />

Polyolefi ne), PVC (Polyvinychlorid)<br />

und PYE (Polymer-bitumen)<br />

sowie Flüssig-Beschichtungen<br />

keinen ausreichenden Widerstand.<br />

Der Rhizomschutz kann indessen mit<br />

zwei Millimeter dickem HDPE (hoch<br />

dichtes Polyethylen, Verschraubung<br />

der Überlappung mit 40 Millimeter<br />

breiten und vier Millimeter dicken<br />

Aluminiumleisten) und ECB (Ethylen-<br />

Copolymer-Bitumen, Nahtfügung<br />

homogen thermisch mit Heißluftschweißgerät)<br />

sichergestellt werden.<br />

• Bei Untersuchungen zur Rhizomfestigkeit<br />

von Gewässerabdichtungen<br />

konnte festgestellt werden, dass<br />

Schilfrhizome ebenfalls in der Lage<br />

sind, wurzelfeste Bahnen (EPDM,<br />

PYE, PVC) zu durchdringen. Weitere

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