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GARTEN- UND LANDSCHAFTSBAU IN ÖSTERREICH SEITE 27<br />
EIGENBAU – GUT GEMEINT,<br />
ABER OFT LEBENSGEFÄHRLICH<br />
DAS GARTEN- UND LANDSCHAFTSBAU UNTERNEHMEN VON HELMUT STRAHL IN<br />
LINDENBERG/ALLGÄU IST SPEZIALIST FÜR BAU, PFLEGE UND PRÜFUNG VON<br />
SPIEL- UND FREIZEITANLAGEN. STRAHL WEISS UM DIE TÜCKEN DER OBJEKTE, WIE<br />
SIE SICH IN DER BAUSTELLENPRAXIS LEICHT EINSCHLEICHEN KÖNNEN.<br />
Der Chef von zehn Fachkräften<br />
einschließlich Lehrlingen berichtet<br />
von seinen Prüfungen solcher<br />
Anlagen über typische Sicherheitsmängel:<br />
„Klassiker ist zum Beispiel dieser:<br />
Für Federspielgeräte mit Betonfundament<br />
muss ein fester verankerter Sitz<br />
im anliegenden Erdreich garantiert sein.“<br />
Generell ist nach Strahls Erfahrung die<br />
Überdeckung von Betonfundamenten<br />
eine Schwachstelle: „Nicht nur bei Federspielgeräten,<br />
sondern bei allen Fundamenten<br />
die der fachliche Aufbau<br />
bedingt, muss ein ausreichend großer<br />
Fallschutzbelag den Beton sicher überdecken.<br />
Die jeweils einzuhaltende Stärke<br />
solcher Überdeckungen ist, je nach Material,<br />
in der DIN-EN 1177 (März 2002)<br />
vorgegeben.“<br />
Teppichklopfstange als Schaukel: „Marke Eigenbau“<br />
mit eigens angebrachten Schellen und abgeriebenen<br />
Schaukelhaken. Querverstrebungen waren überhaupt<br />
nicht vorhanden<br />
Geschäftsführer Helmut Strahl<br />
Bei der Kontrolle der Anlagen hat<br />
Strahl auch die Bäume und Sträucher im<br />
Blick, die um die Geräte herum wachsen:<br />
„Nicht immer sind die erforderlichen Sicherheitsabstände<br />
gewährleistet. Mein<br />
krassester Fall bei einer erstmaligen<br />
Abnahme war dieser: Unmittelbar an<br />
den obersten Rand einer Rutschenleiter<br />
ragten starke Baumäste. Die Kinder<br />
haben sich von dort aus in den Baum<br />
gehangelt, wodurch eine solche Rutsche<br />
natürlich massiv an Sicherheit verliert.“<br />
Für gefährlich hält es der erfahrene<br />
Praktiker auch, wenn, wie oft erlebt, z.<br />
B. Hausmeister ohne entsprechende<br />
Fachkenntnisse Reparaturen und sonstige<br />
„Verbesserungen“ an Spielgeräten<br />
durchführen. „Weder das Material noch<br />
Jedes Betonfundament muss mit Fallschutzmaterial<br />
überdeckt sein. Und: Haben Feder und Beton noch<br />
eine stabile Verbindung?<br />
seine Dimensionierung passt da. Meist<br />
wird irgend etwas Ähnliches hingebaut.<br />
Dass dadurch leicht Schürf-, Fang- oder<br />
Strangulationsstellen entstehen, wird<br />
erst dann wahrgenommen, wenn es zu<br />
Verletzungen gekommen ist. Dabei ist<br />
für Reparaturfälle unzweideutig festgelegt,<br />
was dazu wie verwendet werden<br />
darf. Sogar, auf welcher Seite sich eine<br />
sichere Verschraubung befi nden muss.“<br />
Ähnlich gelagert ist die Situation bei<br />
dem im Grunde löblichen Engagement<br />
von z. B. Elternbeiräten, die Spielanlagen<br />
für ihre Kinder in Eigeninitiativen<br />
angehen. Strahls Meinung: „Dass die<br />
Eltern aktiv werden, ist ja im Prinzip gut.<br />
Aber beim Bau von Spielgeräten rate<br />
ich ganz eindeutig: Finger weg! Weil<br />
Faules Holzgeländer als Umrandung eines<br />
Spielturms mit einer Höhe von zwei Metern